Laser-Iridotomie - Medizinische Experten

Als Laser-Iridotomie (Engwinkelglaukom-Operation) bezeichnen Experten einen kurzen und schmerzlosen Lasereingriff am Auge. Bei dieser Laseroperation erzeugt der Laser ein kleines Loch in der Iris (Regenbogenhaut) des Auges. Dadurch lässt sich eine direkte Verbindung zwischen der hinteren und der vorderen Augenkammer herstellen. Dadurch sinkt der Augeninnendruck. Das kann bei Krankheiten wie dem Winkelblockglaukom (Engwinkelglaukom) notwendig und hilfreich sein.

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Laser-Iridotomie - Weitere Informationen

Hintergründe und Wissenswertes zur Laser-Iridotomie

Ein erhöhter Augeninnendruck kann unbehandelt zu Schäden am Sehnerv führen. Die Folgen sind Ausfälle im Gesichtsfeld und eine Verschlechterung der Sehschärfe. Ein Glaukom führt ohne Behandlung zur völligen Erblindung des betroffenen Auges.

Die Laser-Iridotomie erzeugt ein Loch in der Regenbogenhaut, um die hintere und die vordere Augenkammer direkt zu verbinden. Dadurch können Flüssigkeiten, wie das Kammerwasser, problemlos von der hinteren in die vordere Kammer des Auges ablaufen. Beschwerden und Spätfolgen wie das Engwinkelglaukom können Ärzte so vermeiden oder begrenzen. Der Patient spürt das Loch der Laser-Iridotomie am Auge nicht. Es verursacht keine Beschwerden.

Dadurch ist die Laser-Iridotomie eine gezielte Vorsorgemaßnahme bei Patienten mit flacher Vorderkammer, ausgeprägter Hyperopie und dem einhergehenden gesteigerten Augeninnendruck.

Ärzte führen die Laser-Iridotomie in der Regel ambulant und unter örtlicher Betäubung durch. Sie ist schmerzlos und hat wenige Risiken und Nebenwirkungen.

Die chirurgische Öffnung des Augapfels ist bei der Laser-Iridotomie nicht vorgesehen und nur selten notwendig.

Weitere Anwendungsgebiete für eine Laser-Iridotomie sind:

Beide Erkrankungen führen unbehandelt zu einem Glaukomanfall, da der Druck im Auge ansteigt. Eine Laser-Iridotomie kann auch bei anderen Augenleiden, die einen erhöhten Innendruck verursachen, hilfreich sein.

In Deutschland leiden schätzungsweise rund 10 Millionen Menschen an Grauem Star (Katarakt).Frau mit Grauem StarIn Deutschland leiden schätzungsweise rund 10 Millionen Menschen an Grauem Star (Katarakt) New Africa /AdobeStock

Vorbereitungen und Voruntersuchungen

Die Laser-Iridotomie ist meistens eine Vorsorgemaßnahme bei erhöhtem Augeninnendruck oder als Therapie bei bereits diagnostiziertem Glaukom.

Vor einer Laser-Iridotomie klärt der behandelnde Augenarzt, ob der Eingriff sinnvoll ist und mit einem Behandlungserfolg zu rechnen ist. Auch der Allgemeinzustand des Patienten spielt bei der Entscheidung eine Rolle.

Im Falle einer Laser-Iridotomie klärt der Arzt den Patienten vor dem Eingriff ausführlich auf. Vor allem das Verhalten vor der Operation steht dabei im Mittelpunkt. Der Patient muss bestimmte Medikamente vor der Laser-Iridotomie absetzen und für einige Zeit auf Kontaktlinsen verzichten.

Im Zuge der Vorsorgeuntersuchungen bestimmt der Arzt, wie viele Löcher nötig sind, um den Augeninnendruck zu senken.

Die Durchführung der Laser-Iridotomie

Bei der Laser-Iridotomie betäubt der Arzt zunächst das Auge des Patienten mit Augentropfen. In seltenen Fällen (oder wenn es der Patient ausdrücklich wünscht) kann der Eingriff auch unter Vollnarkose geschehen.

In diesem Fall muss der Patient zuvor mit der Krankenkasse klären, ob sie die Kosten für die Vollnarkose übernehmen. Für den Eingriff ist eine Engstellung der Pupille notwendig. Auch das können Ärzte mit speziellen Augentropfen erreichen.

Aus Sicherheitsgründen stabilisiert eine Kinnstütze den Patienten. Anschließend wird ein spezielles Kontaktglas (ähnlich einer Kontaktlinse) auf das Auge gelegt. Ein YAG-Laser schießt danach ein winziges Loch durch die schützende und leitende Linse.

Dadurch entsteht eine direkte Verbindung zwischen der hinteren und der vorderen Augenkammer. Der Laser löst die getroffenen Gewebebereiche punktgenau auf. Das umliegende Gewebe nimmt bei der Laser-Iridotomie keinen Schaden.

Die Laser-Iridotomie selbst dauert nur wenige Minuten. Rechnet man die Vorbereitungen mit ein, dann ist der Eingriff nach einer halben Stunde abgeschlossen.

 

Komplikationen, Risiken und Nachbehandlung bei der Augentropfen vor Laser-IridotomieBevor der eigentliche Eingriff beginnt, erhält der Patienten Augentropfen zur örtlichen Betäubung @ VICTOR TORRES/Stocksy /AdobeStock

Nach der Behandlung sollte sich der Patient wegen der Medikamente etwa drei Stunden lang ausruhen. Erst danach darf er wieder mit dem Auto fahren.

Wenn er in Begleitung kommt, kann er die Praxis oder Klinik direkt nach dem Eingriff verlassen.

Die Betäubung, die notwendig ist, um das Kontaktglas direkt auf die Hornhaut zu setzen, hält rund zehn Minuten an. Unter Umständen kann der Arzt die Wirkung der Betäubung verlängern.

Da der Patient nichts spürt, müssen Sie als Begleitperson darauf achten, dass er sich nicht ins Auge fasst. Aufgrund des fehlenden Schmerzempfinden kann es zu schweren Verletzungen am Auge kommen.

Folgende Nebenwirkungen sind bekannt:

  • Ein vorübergehender weiterer Anstieg des Augeninnendrucks, Reizungen der Augenoberfläche und leichte Entzündungen bekannt. Diese Komplikationen lassen sich gut und schnell behandeln. Oftmals klingen sie binnen kurzer Zeit wieder ab.
  • Zudem können Blutungen in der vorderen Augenkammer auftreten, die nur in seltenen Fällen einer ärztlichen Behandlung bedürfen.
  • Äußerst selten treten durch die Laser-Iridotomie Schädigungen an der Linse oder der Hornhaut auf. Diese sollte ein Arzt jedenfalls untersuchen. Sie lassen sich aber meistens unkompliziert mit Salben und Augentropfen behandeln.

Verhalten nach dem Eingriff

Üblicherweise zieht die Laser-Iridotomie keine umfangreiche Nachbehandlung nach sich, da sie relativ schmerzlos und risikoarm verläuft.

Gegebenenfalls muss die Laser-Iridotomie mehrmals wiederholt werden, da sich die Löcher schnell wieder verschließen können.

Der Patient sollte einige Wochen nach dem Eingriff seine Augen schonen sowie direkte Sonneneinstrahlung und Sport vermeiden

In den ersten Tagen sollten Sie es mit dem Fernsehen und dem Arbeiten am Computer nicht übertreiben. Wie auch beim Lesen sollten Sie unbedingt Pausen machen, wenn Sie merken, dass sich die Augen überanstrengen. Bei übermäßig hohen oder zeitlich langen Beschwerden oder Schmerzen, sollten Sie unverzüglich Ihren behandelnden Arzt aufsuchen.

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