Die Abteilung Gastroenterologie und Hepatologie am Vivantes Klinikum Spandau ist auf die Diagnose und nicht-operative Behandlung von Erkrankungen der Speiseröhre, des Magen-Darm-Traktes, der Leber, Gallenwege und des Pankreas spezialisiert. Eine große Bedeutung nimmt darunter die gastroenterologische Onkologie dar, das heißt, die Diagnose und Behandlung von Tumoren an den entsprechenden Organen. Nach einer gründlichen Diagnose arbeiten die Experten der Inneren Medizin einen individuellen Therapieplan aus, der eine medikamentöse oder endoskopische Behandlung umfassen kann. Die Endoskopie ist ein Hauptpfeiler des therapeutischen Leistungsspektrums. Diese minimal-invasive Methode verwendet ein Endoskop, d.h. eine kleine Sonde mit Kameraoptik an einem flexiblen Schlauch, die durch den Mund und die Speiseröhre bis zum betreffenden Organ vorgeschoben wird. Dank der hochauflösenden Videoübertragung können die Spezialisten nun nicht nur den Untersuchungsabschnitt beurteilen, sondern mittels kleiner Instrumente gleich auch diverse Eingriffe und Therapien vornehmen. Dadurch ist auch die frühzeitige Behandlung von Krebsvorstufen oder Risikoabschnitten möglich. So gehört die BarrX-Ablation (Radiofrequenz-Ablation) beim sogenannten Barrett-Ösophagus am Übergang der Speiseröhre zum Magen zu den Schwerpunkten der Abteilung.
Mittels dieses endoskopischen Verfahrens entfernen die Spezialisten die Gewebeveränderungen, die potentiell anfällig für eine Entartung zu Krebszellen sind. Auf diese Weise können Patienten mit erhöhtem Risiko auf Speiseröhrenkrebs präventiv behandelt werden, bevor sich Krebs entwickelt. Eine weitere Möglichkeit der endoskopischen Behandlung von gastrointestinalen Frühkarzinomen stellen die endoskopische Mukosaresektion (EMR) und die neuartige endoskopische Sumukosadissektion (ESD) dar. Mit der ESD können die Spezialisten große Tumore am Stück aus dem Darm, dem Magen oder der Speiseröhre entfernen. Für den Patienten ist diese minimal-invasive Krebsoperation sehr schonend, da dabei kein Hautgewebe verletzt wird und somit die Erholung von diesem Eingriff wesentlich schneller und schmerzfreier möglich ist als bei einer offenen Operation. Die Anwendung innovativer Methoden auf dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik ist am Vivantes Klinikum Spandau selbstverständlich. So kann bei Gallengangskarzinomen die neuartige Photodynamische Therapie (PDT) zur Anwendung kommen.
Sie basiert darauf, dass der Patient eine Mittel verabreicht bekommt, das sein Gewebe empfindlich für Lichteinwirkung macht. Danach kommt im Rahmen einer Endoskopie eine Sonde zum Einsatz, die direkt am Tumorgewebe Licht abgibt und die Geschwulst damit abtötet. Mit dieser Methode kann Dr. Seelhoff und sein Team beispielsweise den Tumor vor einer OP verkleinern und sie ist auch ausgezeichnet mit einer herkömmlichen Chemotherapie und Strahlentherapie zu kombinieren. Dr. Seelhoff bietet Patienten, die entsprechende Voraussetzungen erfüllen, außerdem die Teilnahme an Studien in den Bereichen Onkologie und Gastroenterologie an. So existiert etwa eine Studie zur Dosisoptimierung eines Medikaments bei mäßiger bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa. Dabei kommt ein vielversprechender Therapieansatz zur Anwendung. Teilnehmende Patienten profitieren darüber hinaus von einer besonders engmaschigen medizinischen Überwachung.