Asst. Prof. Dr. med. Dr. Resmiye Ermis ist eine herausragende Fachärztin für Frauenheilkunde und Gründerin des MIC- und Myom Zentrums Rhein-Main und ist Chefärztin der Klinik Rotes Kreuz in den Frankfurter Rotkreuzkliniken. Mit ihrer Expertise und Leidenschaft für minimalinvasive Chirurgie hat sie das Zentrum zu einer führenden Einrichtung für gynäkologische Eingriffe gemacht. Unter ihrer Führung hat die gynäkologische Fachabteilung einen exzellenten Ruf erlangt, der auf tausenden erfolgreichen Operationen beruht, die durch modernste Verfahren durchgeführt wurden.
Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis ist eine MIC-III zertifizierte Operateurin und eine der wenigen Gynäkologinnen in Deutschland, die das höchste Zertifikat der Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Endoskopie (AGE) trägt. Dies unterstreicht ihre herausragende Position in der minimalinvasiven Chirurgie. Das MIC- und Myom Zentrum bietet ein breites Spektrum an spezialisierten Dienstleistungen, darunter die laparoskopische Entfernung von Myomen, Hysterektomien, und verschiedene Senkungsbehandlungen, die die Gebärmutter erhalten.
Frau Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis arbeitet eng mit anderen spezialisierten Fachabteilungen der Rot-Kreuz-Kliniken zusammen, um eine umfassende Versorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Ihre innovativen Ansätze, wie die Einführung der Morcellation im Beutel für sichere Bauchraumentfernungen, haben neue Standards gesetzt und werden weit über die Region hinaus geschätzt. Das Zentrum zeichnet sich nicht nur durch medizinische Exzellenz aus, sondern auch durch eine freuokndliche und unterstützende Atmosphäre, die zur Zufriedenheit der Patientinnen beiträgt.
Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis und ihr engagiertes Team setzen sich kontinuierlich für die Verbesserung der Lebensqualität ihrer Patientinnen ein, indem sie individuelle Bedürfnisse verstehen und hochspezialisierte, personalisierte Behandlungspläne anbieten. Dank ihrer hohen fachlichen Kompetenz, ihres Engagements in der Forschung und ihrer Rolle als Gutachterin für die Landesärztekammer- und Schlichtungsstelle Hessen ist Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis eine geschätzte Persönlichkeit in der medizinischen Gemeinschaft und ist nicht umsonst zum dritten Mal mit dem MIC III Zertifikat zertifiziert worden und dies als einzige Ärztin in Hessen. Das MIC- und Myom Zentrum Rhein-Main wird für seine exzellente Patientenbetreuung und herausragenden Behandlungsergebnisse sowohl von Patientinnen als auch von Kollegen gleichermaßen geschätzt.
Die Redaktion nahm die Chance wahr, um mit Frau Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis zu sprechen und konnte mehr zu minimalinvasiven Operationen bei der Entfernung der Gebärmutter oder von Myomen sowie zur Senkungsbehandlung erfahren.
Die Gynäkologie umfasst ein breites Spektrum an medizinischen Fachgebieten, die sich mit der Gesundheit und den Erkrankungen des weiblichen Fortpflanzungssystems befassen. Einige der häufigsten Interventionen in diesem Bereich umfassen die Gebärmutterentfernung, die Myomentfernung und die Senkungsbehandlung, die allesamt darauf abzielen, Frauen von belastenden Beschwerden zu befreien und ihre Lebensqualität zu verbessern.
„Myome gehören zu den häufigsten gutartigen Erkrankungen der Frau. Einige Patientinnen sind sogar im jungen Alter von 20 Jahren betroffen. Die `Hochsaison´ allerdings liegt im Alter von 40-50 Jahren, aber ich habe auch schon über 60-jährige wegen Myomen operiert. So richtig Ruhe kehrt da also nicht ein, auch wenn die Wechseljahre schon vorbei sind. Und da Myome stark verkalken, können sie auch Schmerzen durch Druck auf die Harnleiter oder Druck auf die Organe bereiten und müssen entfernt werden. Zum Glück machen Myome nicht immer Beschwerden, und zum Glück müssen sie nicht immer entfernt werden. Es sollten aber in jedem Fall die Myome entfernt werden, die mit Mitte 20 auftreten und kontinuierlich wachsen. Hier sollte man nicht bis ins Alter von 50-60 Jahren warten“, erklärt Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis und verdeutlicht ein Problem:
„Ein Problem allerdings ist, dass der Ultraschall nicht länger zur allgemeinen Vorsorgeuntersuchung zählt, sondern nur noch als IGEL-Leistung angeboten wird. Und so kommt es vor, dass ich manchmal Frauen um die 30 Jahre mit riesigen Befunden im Bauch habe. Denn durch das langsame Wachstum der Myome bemerken die Patientinnen dies kaum oder gar nicht, es sei denn, ein Myom drückt gegen die Gebärmutterhöhle und macht massive Beschwerden in Form von Blutungen. Aber selbst dann ist oftmals die Aufmerksamkeit weder der niedergelassenen Ärzte noch der Patientinnen da. Und da Myome zu meinen Schwerpunkten zählen, habe ich Patientinnen aus Nah und Fern mit den unterschiedlichsten Myomen. Und wenn eine junge Frau mit einem Myom von 4-5 cm bei mir ist, denke ich: `Endlich mal etwas Kleines!´. Schön wäre es, wenn alle stark wachsenden Myome bei Frauen zwischen 40 und 50 entfernt werden könnten und die Myome nicht verharmlost werden. Schließlich ist jede 2. bis 3. Frau in dem Alter betroffen. In Afrika beispielsweise ist die Quote noch höher, mit der Folge, dass reihenweise bei Frauen in den 30er Jahren Gebärmutterentfernungen vorgenommen werden, weil sie es nicht anders gehandhabt bekommen“.
Myome können verschiedene Beschwerden verursachen, einschließlich Schmerzen und Schwierigkeiten bei der Empfängnis.
„Bei Myomen entscheidet die Patientin selbst, ob die Gebärmutter erhalten oder entfernt werden soll. Manche Patientinnen möchten weitere Myome definitiv ausschließen und wollen im Zweifelsfall auch nicht noch einmal operiert werden – dann wird die Gebärmutter entfernt, denn ein Myom kommt selten allein. Aber bei einer 30-jährigen würde ich wegen eines 5-10cm großen Myoms nicht die ganze Gebärmutter entfernen, auch ohne Kinderwunsch. Hier würde ich eher abwarten. In diesem Alter kann eine Gebärmutterentfernung den Hormonhaushalt durchaus beeinträchtigen, da die Gebärmutter auch die Durchblutung der Eierstöcke ein bisschen unterstützt. Bei der Entscheidung zwischen einer totalen und einer subtotalen Hysterektomie spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Eine totale Hysterektomie beinhaltet die Entfernung der gesamten Gebärmutter einschließlich des Gebärmutterhalses, während bei einer subtotalen Hysterektomie der Gebärmutterhals erhalten bleibt“, erklärt Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis.
Bei der Myomentfernung verwenden Ärzte typischerweise verschiedene minimalinvasive Techniken, die darauf abzielen, die Myome schonend zu entfernen und die Genesungszeit zu verkürzen sowie die Komplikationsrate zu minimieren. Die am häufigsten angewandten Methoden sind die Laparoskopie (Bauchspiegelung) und die Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung).
Die Laparoskopie ist eine minimalinvasive Operation, bei der die Myome durch kleine Schnitte im Bauchraum entfernt werden. Ein Laparoskop, ein dünnes Rohr mit einer Kamera und Lichtquelle, wird durch einen der Schnitte eingeführt, um eine klare Sicht auf die Gebärmutter zu ermöglichen. Mit speziellen Instrumenten, die durch die anderen Schnitte eingeführt werden, können die Myome präzise herausgeschnitten und entfernt werden. Diese Technik wird häufig bei größeren Myomen oder bei solchen angewendet, die tief in der Gebärmuttermuskulatur liegen. Die Genesungszeit nach einer laparoskopischen Myom Entfernung ist in der Regel kürzer als bei einer offenen Operation, und die Komplikationsrate ist geringer. Patienten können meist nach wenigen Wochen wieder ihren normalen Aktivitäten nachgehen.
Die Hysteroskopie ist eine weitere minimalinvasive Technik, bei der Myome, die in die Gebärmutterhöhle hineinragen, entfernt werden. Dabei wird ein Hysteroskop, ein dünnes, beleuchtetes Instrument, durch die Vagina und den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt. Die Myome werden dann mithilfe spezieller chirurgischer Instrumente, die durch das Hysteroskop eingeführt werden, entfernt. Diese Methode ist besonders schonend, da keine Schnitte im Bauchraum erforderlich sind. Die Genesungszeit ist oft sehr kurz, und viele Patientinnen können innerhalb weniger Tage wieder ihren normalen Tätigkeiten nachgehen. Die Komplikationsrate bei hysteroskopischen Eingriffen ist ebenfalls gering, da die Risiken für Infektionen oder Verletzungen benachbarter Organe minimal sind.
Das MYOBLATE™-RFA-Verfahren
„Als alternative Therapie zur operativen Entfernung von Myomen bieten wir die Möglichkeit der Hochfrequenzablation der Myome mittels Myoblate an. Der Eingriff ist minimalinvasiv. Anhand einer gezielten Hochfrequenzablation werden Symptome gelindert, das Wachstum von Myomen verlangsamt oder angehalten und das Myomvolumen im Laufe der Zeit reduziert. Die Myome werden unter gezielter sonographischer Einstellung in einer etwa 20–30-minütigen Narkose behandelt, wobei die HF-Ablation mittels einer Sonde über die Scheide (transvaginal oder transzervikal) und gegebenenfalls ergänzend über eine Bauchspiegelung durchgeführt wird“, so Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis.
MYOBLATE™ RFA ist ein Verfahren, das mit einem RFA-System (Radiofrequenzablationssystem) durchgeführt wird, das von der CE gemäß der europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) zertifiziert ist und für die minimalinvasive Behandlung symptomatischer Uterusmyome vorgesehen ist. Es bietet eine niedrige Risikorate und hervorragende klinische Ergebnisse, die für weniger Beschwerden während und nach dem Eingriff sorgen.
Neu im MIC- und Myom-Zentrum Rhein Main: vNOTES-Technik (vaginale Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery)
Die vNOTES-Technik (vaginale Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery), eine innovative Form der minimalinvasiven Chirurgie, erlaubt Eingriffe im Bauchraum, ohne dass Schnitte in der Bauchdecke erforderlich sind. Dieses neue Operationsverfahren wird jetzt auch im MIC- und Myom-Zentrum Rhein Main angewandt. Der Zugang erfolgt ausschließlich über natürliche Körperöffnungen, wobei in der gynäkologischen Chirurgie meist die Vagina genutzt wird. Anders als bei der herkömmlichen Laparoskopie, die mehrere kleine Einschnitte im Bauch erfordert, werden bei dieser Methode die notwendigen Instrumente über die Scheide eingeführt, wobei der Eingriff unter permanenter visueller Überwachung durchgeführt wird. Dieses Verfahren eignet sich unter anderem für die Entfernung der Gebärmutter, der Eileiter oder der Eierstöcke. Zu den Vorteilen gehören eine geringere postoperative Schmerzbelastung, da keine Bauchwunden entstehen, und damit ein reduzierter Bedarf an Schmerzmitteln. Zudem können Patientinnen schneller aus dem Krankenhaus entlassen werden, und das kosmetische Ergebnis ist durch das Fehlen sichtbarer Narben deutlich verbessert. Obwohl diese Technik vielversprechend ist, wird sie in Deutschland bisher nur vereinzelt angewandt.
In das MIC- und Myom-Zentrum Rhein-Main kommen nicht ohne Grund auch viele internationale Patientinnen.
„Wir entfernen jeden Tag Myome, manchmal 30-40 Stück in der Größe von 8-10 cm. Hier ist manchmal ein Bauchschnitt nötig, wenn das Myom wirklich sehr groß ist. Den Schnitt versuche ich immer so klein wie möglich zu halten, oft in Kombination mit einer Bauchspiegelung. Dadurch verringert sich auch die Operationszeit. Aber die Größe von 8-10 cm Myomen ist schon die reguläre Größe, die wir operieren. Die meisten Myom-Entfernungen, die wir durchführen, sind minimal-invasiv, und nur selten, ca. 1–2-mal im Monat, ist ein kleiner Bauchschnitt für die Entfernung erforderlich. Das sind dann Myome, die bis zum Bauchnabel gewachsen sind. Per Gebärmutterspiegelung kann man auch Myome entfernen, wenn sie in der Schleimhaut, unter der Schleimhaut oder in die Gebärmutter komplett reingewachsen sind. Dann sind die Patientinnen natürlich noch schneller fit. Nur die erforderliche Vollnarkose muss ein bisschen ausgeschlafen werden“, macht Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis deutlich.
Nach einer Gebärmutternentfernung, auch Hysterektomie genannt, sollten Patientinnen einige postoperative Einschränkungen beachten, um eine optimale Heilung zu gewährleisten und Komplikationen zu vermeiden.
Zunächst sollten Patientinnen körperliche Anstrengungen und schweres Heben vermeiden. In den ersten sechs bis acht Wochen nach der Operation ist es wichtig, auf das Heben von schweren Gegenständen zu verzichten, um die Heilung des Operationsbereichs nicht zu gefährden. Dies gilt besonders für eine abdominale Hysterektomie, bei der ein größerer Schnitt im Bauchraum gemacht wird. „Patientinnen sollten in den ersten sechs Wochen auf Geschlechtsverkehr verzichten, nicht baden und auch keinen Sport machen. Es ist in jedem Fall so, dass man einer Patientin nach 2-3 Tagen überhaupt nicht ansieht, dass sie operiert worden ist, und sie fühlt sich bereits fit. Leichte Spaziergänge sind förderlich für die Genesung und können schrittweise gesteigert werden. Die Risiken sind vergleichbar mit denen anderer operativer Eingriffe. Es besteht ein geringes Verletzungsrisiko der Harnleiter, was in erster Linie Operationen betrifft, bei denen der Gebärmutterhals mitentfernt wurde. Wir haben hier wirklich eine sehr niedrige Komplikationsrate und Revisionsraten, fast bei null, und haben nahezu 100% zufriedene Patientinnen“, beschreibt Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis.
Die Organe bei Frauen senken sich oft aufgrund einer Schwächung oder Schädigung des Beckenbodens. Dieser Bereich ist für die Unterstützung der Beckenorgane wie Gebärmutter, Blase und Darm verantwortlich.
Faktoren wie Schwangerschaft, Geburt, hormonelle Veränderungen (besonders nach den Wechseljahren), Übergewicht oder chronischer Husten können den Beckenboden schwächen und dazu führen, dass die Organe nach unten rutschen. Dies kann zu Symptomen wie Inkontinenz, Druckgefühl oder Schmerzen führen. Eine Senkungsoperation hilft, diese Organe wieder in ihre ursprüngliche Position zu bringen.
„Bei einer Senkungsoperation setzen wir ein spezielles Netz in die Bauchdecke, was die geringste Komplikationsrate hat. Ziel ist es, den Beckenboden zu stärken und die Symptome eines Organprolaps (Beckensenkung) zu lindern. Dieses Netz wird nämlich an der Scheide und an der Gebärmutter fixiert, während man früher diese Netze immer an der Wirbelsäule fixiert hat, was besonders Rückenschmerzen zur Folge hatte. Zusätzlich lässt sich unser Verfahren laparoskopisch durchführen, wodurch die Scheide belastbar und Geschlechtsverkehr nach einer Schonungszeit problemlos möglich ist. Dann gibt es auch vaginale Netze, die wir einlegen für die eher ältere Patientin“, so Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis.
Patientinnen können nach einer Senkungsoperation ihre Genesung durch Schonung, Hygiene, ausgewogene Ernährung und Beckenbodentraining unterstützen. Langfristig sind die Ergebnisse typischerweise sehr positiv, mit einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität und einer Reduktion der Symptome. Regelmäßige Nachsorge und die Einhaltung ärztlicher Empfehlungen sind entscheidend, um optimale und dauerhafte Ergebnisse zu gewährleisten.
Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis hat noch prophylaktische Tipps: „Weder Frauen noch Männer sollten schwer heben, regelmäßig Beckenbodentraining und Sport betreiben, auch auf normalen Stuhlgang achten und natürlich sich gut und gesund ernähren. Was ich mir persönlich wünschen würde, ist mehr Empathie für die Patientinnen, die sich leider oftmals verloren fühlen“, und damit beenden wir unser Gespräch.
Herzlichen Dank, Frau Asst. Prof. Dr. med. Dr. Ermis, für diesen wichtigen Einblick in die Frauenheilkunde mit dem speziellen Blick auf die Myomentfernung, eine Sache, die hohe Expertise erfordert!