Hüftarthroskopie: Informationen & Hüftarthroskopie-Spezialisten

Die Hüftarthroskopie ist eine minimal-invasive Form der Hüftoperation. Sie ist für den Patienten weniger belastend als eine offene OP. Danach bleiben auch weniger OP-Narben zurück. Zwar kann eine Hüftarthroskopie nicht alle Gefahren und Unannehmlichkeiten einer Operation beseitigen. Sie reduziert aber die OP-Risiken drastisch. Wichtigster Faktor ist dabei die Gewebeschonung.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Hüftarthroskopie-Spezialisten und Zentren.

Empfohlene Hüftarthroskopie-Spezialisten

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Hüftarthroskopie - Weitere Informationen

Das Hüftgelenk ist eines der größten Gelenke des menschlichen Körpers. Es handelt sich um ein Kugelgelenk, das Bewegungen des Beins in alle Richtungen ermöglicht. Hüftoperationen sind daher sehr komplex. Sie müssen die Funktion des Gelenks auch nach der OP erhalten.

Die Hüftarthroskopie spielt heute insbesondere bei Patienten des jüngeren und mittleren Lebensalters eine immer wichtigere Rolle.

Eine Arthroskopie ist ein minimal-invasiver Eingriff. Der Operateur setzt nur sehr kleine Hautschnitte und operiert durch diese hindurch mit verschiedenen, sehr kleinen Instrumenten. Daher spricht man umgangssprachlich auch von „Schlüssellochoperation“.

Die Instrumente werden durch einen Schlauch oder eine Röhre zum OP-Gebiet vorgeschoben und von außen gesteuert. Zum Einsatz kommen eine Lichtquelle, eine Kamera und spezielle OP-Instrumente (Endoskopie). Das Bild der Kamera wird direkt auf einen Monitor übertragen, so dass der Chirurg das OP-Areal vergrößert sehen kann.

Das Video zeigt, wie eine Hüftarthroskopie funktioniert: 

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Arthroskopien kommen sehr häufig im Bereich der Knie- und Schultergelenke zum Einsatz. Doch auch Hüftarthroskopien sind immer häufiger das Mittel der Wahl.

Wie läuft eine Hüftarthroskopie ab?

Der Eingriff wird entweder in Teil- oder Vollnarkose durchgeführt. Der Patient liegt bei dem Eingriff entweder auf der Seite oder auf dem Rücken.

Es kann sein, dass die zu operierende Seite noch einmal gezielt gedehnt werden muss. Dadurch öffnet sich der Hüftgelenkspalt für den Eingriff. Hierfür kommt eine spezielle Vorrichtung zum Einsatz.

Nach dem Hautschnitt bringt der Chirurg die erforderlichen Instrumente in den zu operierenden Bereich ein.

Gegebenenfalls können während des Eingriffs auch Röntgenbilder angefertigt werden.

Wann ist eine Hüftarthroskopie nötig?

Inzwischen besteht bei vielen Hüftleiden die Indikation für eine Arthroskopie.

Wenn zum Beispiel die Knorpellippe der Hüftgelenkspfanne, das so genannte Labrum, beschädigt ist, kann eine Hüftarthroskopie erfolgen. Das beschädigte Labrum kann vernäht und geschädigte Teile entfernt werden.

Aber auch andere Beschwerdebilder wie etwa

  • das Impingement-Syndrom (eine Veränderung des Hüftgelenkspaltes),
  • Knorpelschäden und Hüftarthrose,
  • Entzündungen der Gelenkschleimhaut oder
  • freie Gelenkkörper

eignen sich für eine Hüftarthroskopie. Auch Knorpeltransplantationen können dank der Hüftarthroskopie mittlerweile bis zu einem bestimmten Grad vorgenommen werden.

Wo liegen die Vorteile einer Hüftarthroskopie?

Kleine Hautschnitte reichen aus, um die Operation durchzuführen. Die Arthroskopie schont dadurch Gewebe und muss meist auch keine Muskulatur durchtrennen. Da weniger Gewebe verletzt wird, sind die Schmerzen geringer und die Heilungszeit verkürzt sich.

Vor allem sportlich aktive Patienten profitieren von einer Hüftarthroskopie. Sowohl Profisportler als auch Freizeitsportler können dadurch schneller wieder zu ihrem alten Aktivitätslevel zurückkehren.

Nach einer Hüftarthroskopie muss sich der Patient eine Weile schonen. Möglicherweise werden ihm auch physiotherapeutische Maßnahmen empfohlen. Die Ausfalldauer ist aber geringer als bei einer offenen OP.

Darüber hinaus hat eine Hüftarthroskopie auch aus kosmetischen Gesichtspunkten einen Vorteil. Die Operationsnarben sind sehr klein und nach einer kurzen Weile kaum noch zu erkennen.

Die Hüftarthroskopie hat gegenüber einer offenen OP zusammengefasst diese Vorteile:

  • reduzierte Operationszeit,
  • weniger Belastung für den Körper,
  • schnellere Genesung und
  • kleinere Narben.

Welche Gefahren bestehen bei einer Hüftarthroskopie?

Jeder operative Eingriff bringt Komplikationsrisiken mit sich, auch die Hüftarthroskopie. Dazu gehören ganz allgemein Wundheilungsstörungen oder Infektionen.

Darüber hinaus kann auch bei einer Hüftarthroskopie umliegendes Gewebe in Mitleidenschaft gezogen werden. Nervenverletzungen, die im späteren Verlauf zu Taubheitsgefühlen oder Sensibilitätsstörungen führen, sind ebenfalls möglich. Das sind aber eher seltene Begleiterscheinungen.

Wie sieht die Nachbehandlung einer Hüftarthroskopie aus?

Die Nachbehandlung und Rehabilitation richtet sich immer nach

  • der eigentlichen OP-Indikation,
  • den vorliegenden Schäden sowie
  • dem allgemeinen Zustand des Patienten.

In der Regel ist nur ein kurzer Klinikaufenthalt erforderlich. Wenn nötig, werden für die Schonzeit Unterarmgehstützen zur völligen oder teilweisen Entlastung verordnet.

In vielen Fällen wird bereits am ersten postoperativen Tag mit der Physiotherapie begonnen. Vor allem bei sportlich aktiven Menschen ist eine professionelle Physiotherapie wichtig. Sie stellt sicher, dass die Patienten möglichst schnell wieder in ihren Sport zurückkehren können.

Diese Therapie umfasst im Normalfall Übungen zur Mobilisation sowie zum Kraft- und Muskelaufbau. Die Koordination wird ebenfalls mit speziellen Übungen geschult.

Wer führt eine Hüftarthroskopie durch?

Die Hüftarthroskopie ist aufgrund der Beschaffenheit des Hüftgelenks trotz aller Vorteile ein schwieriger Eingriff. Sie sollten daher einen Spezialisten aufsuchen. Sowohl Chirurgen als auch Orthopäden können sich auf minimal-invasive Hüftoperationen spezialisieren.

Darüber hinaus gibt es auch auf Operationen an der Hüfte spezialisierte Kliniken. Diese Hüftzentren führen in der Regel jährlich mehrere Hundert Operationen durch. Die Ärzte verfügen daher über einen großen Erfahrungsschatz bei ganz unterschiedlichen Hüftoperationen.

Beispiel: Hüftarthroskopie mit Knorpelzelltransplantation

Die Hüftarthroskopie mit Knorpelzelltransplantation dient der Behandlung von isolierten Knorpelschäden am Hüftgelenk. Dabei werden in arthroskopischer Technik Knorpelzellen, die zuvor in einem Speziallabor angezüchtet wurden, ins Hüftgelenk transplantiert.

Ziel der Knorpelzelltransplantation ist es, fortschreitende Schäden des Hüftgelenks zu vermeiden.

Hüftarthroskopie zur Behandlung von Knorpelschäden am Hüftgelenk

Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Behandlung umschriebener entstandener Knorpelschäden des Gelenkes dar.

Arthrose Hüftgelenk - Koxarthrose
Darstellung von Knorpelschäden am Hüftgelenk (Oberschenkelkopf) © catsnfrogs / Fotolia

Isolierte Knorpelschäden am Hüftgelenk entstehen durch Unfälle oder infolge eines „Engesyndroms“ der Hüfte (Impingementsyndrom). Ein Impingement verursacht durch Knochendeformierungen eine mechanische Störung des Gleitverhaltens der Gelenkkomponenten.

Erste Hinweise auf solche Schäden sind eine schmerzhafte Beugung und Drehung der Hüfte. Sie führen zu Einschränkungen im täglichen Leben, z.B.

  • beim Sitzen,
  • Bücken,
  • Ein- und Aussteigen aus dem Auto,
  • sportlichen Belastungen etc.

Der Arzt diagnostiziert einen Knorpelschaden am Hüftgelenk durch Röntgen- und MRT-Aufnahmen. Die genaue Beurteilung des Knorpelschadens erfolgt im Rahmen der Hüftarthroskopie.

Vorgehen bei der Behandlung von Knorpelschäden mittels Hüftarthroskopie

Bei einem isolierten, tiefen Knorpeldefekt ohne weitere Arthrose (Verschleiß) entfernt der Chirurg zunächst die Ursache des Knorpelschadens. Dazu kann er etwa beim Impingement Knochenvorsprünge abschleifen.

Dann entnimmt er kleine Knorpelmengen, die in einem 6-wöchigen, rein biologischen Verfahren in einem Speziallabor angezüchtet werden. Dabei entstehen sogenannte Sphäroide, kleine „Knorpelkügelchen“, die jeweils etwa 200.000 vitale eigene Knorpelzellen enthalten.

Etwa sechs Wochen später kann der Chirurg diese Sphäroide mittels Hüftarthroskopie implantieren. Hier haften sie in dem Knorpeldefekt durch Adhäsion schnell an. In der folgenden Zeit vermehren sich die Knorpelzellen soweit, bis der Schaden mit natürlichem Knorpelgewebe ausgefüllt ist.

Erkenntnisse zur Knorpelzelltransplantation mittels Hüftarthroskopie

In der Regel ist der Patient nach einer Knorpelzelltransplantation rasch wieder mobil. Er muss lediglich das Gelenk für ca. sechs Wochen schonen und teilentlasten.

Insbesondere jüngere, aktive Patienten profitieren erheblich von der Knorpelzelltransplantation mittels Hüftarthroskopie. Bei ihnen lassen sich fortschreitende Schäden des Hüftgelenkes vermeiden.

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