Bänderverletzungen: Spezialisten & Informationen

14.07.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Eine Bandverletzung ist ein häufig auftretendes Phänomen. Zu den besonderen Risikogruppen zählen aktive Menschen sowie Sportler. Auch im Alltag können Bänderverletzungen leicht auftreten: Häufig reicht eine falsche Bewegung oder ein unsanfter Stoß, um zu einer Überdehnung oder einem Riss zu führen.

Mehr Informationen zu den verschiedenen Verletzungsvarianten inklusive Behandlungsmethoden und Heilungschancen bieten Ihnen die folgenden Abschnitte. Finden Sie außerdem ausgewählte Spezialisten für die Behandlung einer Bänderverletzung.

ICD-Codes für diese Krankheit: M24.2

Empfohlene Spezialisten für eine Bänderverletzung

Artikelübersicht

Verletzungen der Bänder: Formen, Ausprägungen & Symptome

Mediziner differenzieren zwischen unterschiedlichen Formen von Bandverletzungen:

  • Dehnung,
  • Zerrung und
  • Bänderriss.

Eine Bänderverletzung ist als eine heilbare (reversible) oder aber nicht heilbare (irreversible) Schädigung des betroffenen Bandes definiert. Sie wird durch ein Trauma hervorgerufen.

Je nach Verletzungsart kommt es zu einer Dehnung oder einem Riss der Bandstrukturen. Letzterer kann sowohl teilweise als auch vollständig erfolgen. Das Ergebnis sind Schmerzen und Schwellungen in der betroffenen Region.

Mediziner unterteilen die Varianten von Bandverletzungen nach der Ausprägung in drei Schweregrade:

  • Grad 1: Bänderdehnung, bei der die Heilungschancen besonders gut sind. Die Symptome, etwa wie Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigungen, halten sich in Grenzen.
  • Grad 2: Teilruptur mit zahlreichen Mikroverletzungen des Bandgewebes. Während einige Fasern des Bandes gerissen sind, bleiben andere intakt. Diese Variante wird von zum Teil starken Schmerzen und Schwellungen begleitet. Sie machen eine normale Funktionsweise sowie Bewegung des jeweils in Mitleidenschaft gezogenen Gelenkes unmöglich.
  • Grad 3: Komplettruptur mit vollständigem Riss des Bandes und damit einhergehenden Schwellungen und Schmerzen. Das ursprünglich durch die Bänder stabilisierte Gelenk verliert auf diese Weise seinen Halt und wird instabil.

Potentielle Ursachen & Risikofaktoren einer Bandverletzung

Unfälle beim Sport gehören zu den Hauptverursachern von Bandverletzungen. Tendenziell sind bei Sportarten wie Fußball, Basketball und Tennis vor allem die Sprunggelenke gefährdet. Bei Hand- und Volleyball wiederum bringt die übermäßige Beteiligung der Hände ein erhöhtes Risiko für die Fingergelenke mit sich. Radsport und Skifahren hingegen stellen ebenso wie Fußball eine besondere Belastung für die Knie dar.

Verletzungen der Sprunggelenke treten zudem häufig im Alltag auf. Hier kann ein unglückliches Umknicken ausreichen, um eine Dehnung der jeweiligen Bänder hervorzurufen.

Bänderriss am Fuß
Eine häufige Bänderverletzung ist ein teilweiser oder vollständiger Bänderriss © Henrie | AdobeStock

Methoden zur Diagnose einer Bänderverletzung

Wenn bei Ihnen die genannten Symptome auftreten, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Eine erste Diagnose kann Ihr Hausarzt zu stellen. Je nach Verletzungsart und Schwere ist eventuell auch der Einsatz von

gefragt.

Im Anschluss an ein einleitendes Gespräch zur Orientierung (Anamnese) folgt die körperliche Untersuchung. Dabei orientiert sich Ihr Arzt an vorhandenen Krankheitszeichen, also

  • Schwellungen,
  • Druck- und Bewegungsschmerzen sowie
  • der Bildung eines Blut- und/oder Gelenkergusses.

Ein wichtiger Anhaltspunkt in dieser Phase der Diagnosefindung sind zudem die Stabilität und Beweglichkeit des betroffenen Gelenkes.

In einem dritten Schritt gilt es, mittels einer Röntgenaufnahme eine Fraktur des Gelenkes sowie knöcherne Bandausrisse auszuschließen.

Weitere wichtige diagnostische Verfahren zur genaueren Einordnung der Bandverletzung sind

Letztere wird nicht nur für eine möglichst umfassende Diagnose genutzt. Im Bedarfsfall kann sie auch als minimal-invasive Therapieform zum Einsatz kommen.

Nach der Feststellung des jeweils vorliegenden Krankheitsbildes inklusive Verletzungsgrad leitet Ihr Arzt eine Therapie ein.

Behandlungsmethoden bei einer Bandverletzung

Eine sorgfältige Diagnose ist für die Auswahl einer „passgenauen“ Therapie unbedingt erforderlich.

Bei leichten Bandverletzungen bieten sich konservative Methoden an, wie

  • die konsequente Schonung,
  • das Anlegen von Bandagen zur Stabilisierung und Unterstützung des Heilungsprozesses.

Bei einer Bänderdehnung nimmt dieser etwa zwei bis drei Wochen in Anspruch.

Eine Bänderzerrung hingegen erfordert eine längere Genesungszeit, da es hier häufig bereits zu leichten Rissen und Gewebeblutungen kommt. Zwar wird die Stabilität des Gelenkes wie bei der Bänderdehnung nicht in Mitleidenschaft gezogen. Es gilt aber, einen ungünstigen Verlauf durch vorzeitige übermäßige Belastung zu vermeiden.

Nach Ablauf der Schonungsphase erfolgt bei einer Zerrung oftmals eine vom Arzt verordnete physiotherapeutische Behandlung. Sie hilft dabei, das Gelenk schrittweise zu seiner einstigen vollen Leistungskraft und Belastbarkeit zurückzuführen.

Die Abheilung eines Bänderrisses, sei es am Knie oder am Sprunggelenk, bedarf besonders viel Geduld. Den Anfang des in der Regel zweigeteilten Therapieansatzes macht die Stabilisierung der betroffenen Gliedmaßen mittels Orthese oder Bandage. Für Menschen, die sich eine rasche Wiederherstellung der Belastbarkeit ihrer Gelenke wünschen, bietet sich die Alternative eines operativen Eingriffes an. Vor allem Berufssportler greifen häufig auf diese Lösung zurück.

Der zweite Teil der Behandlung eines Bänderrisses erfolgt im Anschluss an die vollständige Abheilung. Er besteht aus individuell angepassten physiotherapeutischen Übungen, die den Wiederaufbau der Muskeln fördern und die Bewegungskoordination optimieren sollen.

Die Prognose bei einem Bänderriss

Generell ist hier festzuhalten, dass Verlauf und Genesung von Bänderverletzungen sich sehr vom Patienten beeinflussen lassen. Halten Sie sich beispielsweise nicht an die ärztlichen Empfehlungen zur Schonung und belasten Sie die verletzte Stelle zu früh, sind Komplikationen keine Seltenheit.

Konkret bedeutet das, dass es selbst bei leichteren Zerrungen zu einem Riss kommen kann oder sich die Phase der Genesung unnötig in die Länge zieht. Auch mit einer Intensivierung begleitender Symptome wie Schmerzen und Schwellungen ist zu rechnen.

Das genaue Befolgen der ärztlichen Therapievorschläge führt in der Regel dazu, dass die Bänder optimal wiederhergestellt werden.

Quellen

  • Gotzen, L./Baumgaertel, F. (Hrsg.): Bandverletzungen am Sprunggelenk. Grundlagen Diagnostik Therapie in: Hefte zur Zeitschrift „Der Unfallchirurg“, Band 204, Springer Verlag Berlin 1989.
  • Wülker, N. (Hrsg.): Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie, 3. Auflage, Thieme Verlag 2015.
  • Schneider, T. (Dr. med.): Bänderriss und Bänderdehnung: Bandverletzungen am Sprunggelenk unter https://gelenk-klinik.de/sprunggelenk/bandverletzungen.html, abgerufen am 7. 12. 2021.
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