Magenerkrankungen - Informationen & Spezialisten

10.04.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Magenbeschwerden zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Alltag. Wenn Sie unter Sodbrennen, einem Völlegefühl oder Magenkrämpfen leiden, ist dies in vielen Fällen ein harmloses und vorübergehendes Phänomen. Halten die Magenbeschwerden länger an oder treten sie immer wieder auf? Dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären. 

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zu den verschiedenen Magenerkrankungen sowie Spezialisten für die Behandlung von Magenbeschwerden.

 

 

ICD-Codes für diese Krankheit: K31

Empfohlene Spezialisten für Magenerkrankungen

Artikelübersicht

Definition: Magenerkrankungen

Beschwerden im Bereich des Magens sind Bestandteil des Spektrums der Magen-Darm-Erkrankungen. Dazu zählen alle Krankheitsbilder, die den Verdauungstrakt, zu dem der Magen gehört, betreffen. 

Magenerkrankungen äußern sich vielfach in Form von Schmerzen im Bauch, insbesondere im Oberbauch, da dort der Magen liegt. Für betroffene Patienten sind die Beschwerden unangenehm und häufig schmerzhaft.

Wenn Sie Beschwerden mit Ihrem Magen haben, die nicht verschwinden oder regelmäßig wiederkehren, ist ein Arztbesuch hilfreich. Für Erkrankungen des Magens ist der Facharzt für Gastroenterologie als Spezialist zuständig.

Die Gastroenterologie (altgriechisch: gastēr = Magen, énteron = Darm) ist Bestandteil der Inneren Medizin. Sie umfasst unter anderem die Region des Magen-Darm-Trakts, die Leber sowie die Bauchspeicheldrüse.

MagenschmerzenMagenschmerzen sind meistens harmlos, manchmal weisen sie aber auf eine ernsthafte Krankheit hin @ ipopba /AdobeStock

Symptome von Magenerkrankungen

Der Magen kann unterschiedliche und vielfältige Symptome produzieren, die einen eher unspezifischen Charakter haben. Häufig zeigen sich Beschwerden, die keiner Erkrankungen zugrunde liegen, wie ein Völlegefühl nach einer reichhaltigen Mahlzeit. 
 
Weiterhin sind Übelkeit und Erbrechen bekannte Symptome bei einem kurzfristigen Magen-Darm-Infekt und von vorübergehender Natur.

Sind Ihre Symptome langfristig oder wiederkehrend, kommen auch ernsthafte Erkrankungen infrage, wie:
  • Colitis ulcerosa (chronische Dickdarmentzündung)
  • Entzündung der Magenschleimhaut (akute Gastritis, chronische Gastritis)
  • Geschwür (gutartig oder Krebs)
  • Entzündung der Speiseröhre
  • Morbus Crohn (chronische Entzündung im Darm)
  • Reizmagen (Verdauungsstörung im Oberbauch)

Bei regelmäßiger Übelkeit, Abgeschlagenheit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder Durchfall ist der Besuch eines Experten zur Abklärung und Absicherung ratsam.

Ursachen und Risikofaktoren von Magenerkrankungen

Aufgrund der vielfältigen unterschiedlichen Möglichkeiten bei den Magenkrankheiten ist eine eindeutige Zuordnung von Ursachen nicht möglich
 
Entzündungen der Schleimhaut haben einen anderen Hintergrund als eine Magen-Darm-Grippe. Auch Sodbrennen (Magenbrennen) ist nicht zu vergleichen mit einem Reizmagen, der in der Regel auf einer gestörten Verdauung basiert. Häufig sind Erreger verantwortlich, darunter das Helicobacter Pylori Bakterium bei der Schleimhautentzündung.

Während viele Erkrankungen heilbar sind, gibt es entzündliche Prozesse, die auf chronische Erkrankungen ohne bekannte Ursache zurückgehen. Sie sind nicht heilbar
 
Dazu zählt Morbus Crohn, der mit regelmäßigen Schüben einhergeht.


Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Eine genetische Veranlagung 
  • Ein gestörtes Immunsystem
  • Ein hohes Lebensalter 
  • Nebenwirkungen durch Medikamente  
Weiterhin sind einige Lebenstilaspekte bekannt, die problematisch sind. 
 

Dazu zählen:

  • Starker Alkoholkonsum
  • Rauchen und
  • Häufiger Genuss von erheblich geräucherten und gegrillten sowie sehr salzhaltigen Lebensmitteln
Alkohol und Zigaretten begünstigen MagenerkrankungenAlkohol und Zigaretten begünstigen Magenerkrankungen @ exclusive-design /AdobeStock

Untersuchung und Diagnose von Magenerkrankungen

Die Untersuchung einer Magenerkrankung hängt von den Symptomen ab. Ihr behandelnder Arzt fragt Sie zunächst nach Art und Häufigkeit der Beschwerden und untersucht sie gegebenenfalls körperlich. 
 

Für eine genaue Diagnostik stehen ihm unterschiedliche Möglichkeiten wie bildgebende Verfahren zur Verfügung. Diese geben Aufschluss über die Vorgänge im Inneren des Magens.

Typische Untersuchungsoptionen sind:

Bei Bedarf nimmt Ihr behandelnder Arzt eine Gewebeprobe und veranlasst Laboruntersuchungen.

Bei einer Magenspiegelung hat Ihr Arzt die Möglichkeit, veränderliche Prozesse zu erkennen, darunter Entzündungen und Geschwüre. Bei unklaren Bauchschmerzen ist häufig eine Kombination mit einer Röntgenaufnahme des Bauchraums sinnvoll. 
 
In einer akuten Notsituation geben CT und MRT zuverlässig Auskunft und bieten die erforderlichen Anhaltspunkte für das weitere Vorgehen.

Behandlung von Magenerkrankungen

Bei der Behandlung Ihrer Magenbeschwerden kommt es primär auf die Ursachen und die diagnostizierte Erkrankung an:
 
Bei harmlosen Hintergründen ist häufig eine magenschützende Medikation ausreichend. Möglich ist, dass Ihr Arzt von einem Medikament absieht, wie bei Entzündungen der Schleimhaut, die häufig von selbst abheilen. 
 
Wenn Sie eine Typ-A-Gastritis haben, die chronisch verläuft und autoimmun bedingt ist, helfen Ihnen Injektion mit dem Vitamin B12.

Sind Bakterien die Ursache für einen entzündlichen Prozess, setzt Ihr Arzt möglicherweise ein Antibiotikum ein.
 
Auch eine gezielte Ursachenbeseitigung (Eradikationstherapie) zählt zu den häufigeren Behandlungen.
 
Eine medikamentöse Behandlung zur Senkung der Magensäure ist ebenfalls eine Option.

Im Fall einer Magenschleimhautentzündung sollten Sie schädigende Einflüsse (beispielsweise Alkohol) minimieren, um Ihren Magen zu entlasten.

Im Falle eines bösartigen Tumors (Magenkrebs) ist eine Operation die wichtigste Behandlung. Sie hat zum Ziel, den Tumor vollständig zu beseitigen, um eine dauerhafte Heilung zu erzielen. 
 
Ihr behandelnder Arzt, hier ein Facharzt für Onkologie, schlägt im weiteren Verlauf eine Chemotherapie oder ergänzend eine Strahlentherapie vor.

Verlauf und Prognose von Magenerkrankungen

Der Verlauf von Magenerkrankungen hängt von der Art der Erkrankung ab. Ein Magen-Darm-Infekt, ein gutartiges Magengeschwür oder eine nicht chronische Form der Gastritis heilen zeitnah und vollständig ab
 
Chronische Krankheitsbilder, die nicht vollständig verschwinden, verlaufen durch eine zielgerichtete und auf Ihre individuelle Situation angepasste Behandlung deutlich schonender. 
 
Hier gilt es, Schübe abzumildern und die zugehörigen Symptome zu reduzieren. Wie gut eine Methode hilft, hängt zusätzlich von Ihrer Krankengeschichte ab und lässt sich nicht allgemeingültig beantworten.

Bei Magenkrebs ist die Prognose günstiger, je frühzeitiger der Arzt die Krankheit entdeckt. Ist die Krankheit nicht behandelbar, sorgt Ihr Arzt dafür, dass Sie so lange wie möglich eine hohe Lebensqualität haben.

Fazit

Es gibt viele Beschwerden rund um den Magen und das Verdauungssystem. Die meisten davon sind vorübergehender Natur und entstehen beispielsweise im Rahmen eines Infektes oder einer zu üppigen Mahlzeit. 
 
Bleiben Symptome bestehen, kommen nachhaltige Schmerzen hinzu oder leiden Sie unter unerklärlichen Krankheitsanzeichen? Dann ist der Facharzt für Gastroenterologie Ihr Ansprechpartner.

Quellen

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Gastritis-Symptome-erkennen-und-behandeln,gastritis100.html

https://www.magen-darm-ratgeber.de/magen-bauch/krankheiten/

https://www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/magen-darm/haeufige-erkrankungen.html

https://www.gastro-liga.de/ratgeber/ratgeber-magen/

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/gastritis.pdf?__blob=publicationFile

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