Beschwerden im Bereich des Magens sind Bestandteil des Spektrums der Magen-Darm-Erkrankungen. Dazu zählen alle Krankheitsbilder, die den Verdauungstrakt, zu dem der Magen gehört, betreffen.
Magenerkrankungen äußern sich vielfach in Form von Schmerzen im Bauch, insbesondere im Oberbauch, da dort der Magen liegt. Für betroffene Patienten sind die Beschwerden unangenehm und häufig schmerzhaft.
Wenn Sie Beschwerden mit Ihrem Magen haben, die nicht verschwinden oder regelmäßig wiederkehren, ist ein Arztbesuch hilfreich. Für Erkrankungen des Magens ist der Facharzt für Gastroenterologie als Spezialist zuständig.
Die Gastroenterologie (altgriechisch: gastēr = Magen, énteron = Darm) ist Bestandteil der Inneren Medizin. Sie umfasst unter anderem die Region des Magen-Darm-Trakts, die Leber sowie die Bauchspeicheldrüse.
Magenschmerzen sind meistens harmlos, manchmal weisen sie aber auf eine ernsthafte Krankheit hin @ ipopba /AdobeStock
Der Magen kann unterschiedliche und vielfältige Symptome produzieren, die einen eher unspezifischen Charakter haben. Häufig zeigen sich Beschwerden, die keiner Erkrankungen zugrunde liegen, wie ein Völlegefühl nach einer reichhaltigen Mahlzeit.
Weiterhin sind
Übelkeit und Erbrechen bekannte Symptome bei einem kurzfristigen
Magen-Darm-Infekt und von vorübergehender Natur.
Sind Ihre Symptome langfristig oder wiederkehrend, kommen auch ernsthafte Erkrankungen infrage, wie:
- Colitis ulcerosa (chronische Dickdarmentzündung)
- Entzündung der Magenschleimhaut (akute Gastritis, chronische Gastritis)
- Geschwür (gutartig oder Krebs)
- Entzündung der Speiseröhre
- Morbus Crohn (chronische Entzündung im Darm)
- Reizmagen (Verdauungsstörung im Oberbauch)
Bei regelmäßiger Übelkeit, Abgeschlagenheit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder Durchfall ist der Besuch eines Experten zur Abklärung und Absicherung ratsam.
Aufgrund der vielfältigen unterschiedlichen Möglichkeiten bei den Magenkrankheiten ist eine eindeutige Zuordnung von Ursachen nicht möglich.
Entzündungen der Schleimhaut haben einen
anderen Hintergrund als eine
Magen-Darm-Grippe. Auch
Sodbrennen (Magenbrennen) ist nicht zu vergleichen mit einem Reizmagen, der in der Regel auf einer
gestörten Verdauung basiert. Häufig sind
Erreger verantwortlich, darunter das
Helicobacter Pylori Bakterium bei der Schleimhautentzündung.
Während
viele Erkrankungen heilbar sind, gibt es entzündliche Prozesse, die auf
chronische Erkrankungen ohne bekannte Ursache zurückgehen. Sie sind
nicht heilbar.
Dazu zählt
Morbus Crohn, der mit regelmäßigen Schüben einhergeht.
Zu den Risikofaktoren zählen:
- Eine genetische Veranlagung
- Ein gestörtes Immunsystem
- Ein hohes Lebensalter
- Nebenwirkungen durch Medikamente
Weiterhin sind einige Lebenstilaspekte bekannt, die problematisch sind.
Dazu zählen:
- Starker Alkoholkonsum
- Rauchen und
- Häufiger Genuss von erheblich geräucherten und gegrillten sowie sehr salzhaltigen Lebensmitteln
Alkohol und Zigaretten begünstigen Magenerkrankungen @ exclusive-design /AdobeStock
Die Untersuchung einer Magenerkrankung hängt von den Symptomen ab. Ihr behandelnder Arzt fragt Sie zunächst nach Art und Häufigkeit der Beschwerden und untersucht sie gegebenenfalls körperlich.
Für eine genaue Diagnostik stehen ihm unterschiedliche Möglichkeiten wie bildgebende Verfahren zur Verfügung. Diese geben Aufschluss über die Vorgänge im Inneren des Magens.
Typische Untersuchungsoptionen sind:
Bei Bedarf nimmt Ihr behandelnder Arzt eine Gewebeprobe und veranlasst Laboruntersuchungen.
Bei einer Magenspiegelung hat Ihr Arzt die Möglichkeit, veränderliche Prozesse zu erkennen, darunter Entzündungen und Geschwüre. Bei unklaren Bauchschmerzen ist häufig eine Kombination mit einer Röntgenaufnahme des Bauchraums sinnvoll.
In einer akuten Notsituation geben CT und MRT zuverlässig Auskunft und bieten die erforderlichen Anhaltspunkte für das weitere Vorgehen.
Bei der Behandlung Ihrer Magenbeschwerden kommt es primär auf die Ursachen und die diagnostizierte Erkrankung an:
Bei harmlosen Hintergründen ist häufig eine magenschützende Medikation ausreichend. Möglich ist, dass Ihr Arzt von einem Medikament absieht, wie bei Entzündungen der Schleimhaut, die häufig von selbst abheilen.
Wenn Sie eine Typ-A-Gastritis haben, die chronisch verläuft und autoimmun bedingt ist, helfen Ihnen Injektion mit dem Vitamin B12.
Sind Bakterien die Ursache für einen entzündlichen Prozess, setzt Ihr Arzt möglicherweise ein Antibiotikum ein.
Auch eine gezielte Ursachenbeseitigung (Eradikationstherapie) zählt zu den häufigeren Behandlungen.
Eine medikamentöse Behandlung zur
Senkung der Magensäure ist ebenfalls eine Option.
Im Fall einer Magenschleimhautentzündung sollten Sie
schädigende Einflüsse (beispielsweise Alkohol) minimieren, um Ihren Magen zu entlasten.
Im Falle eines bösartigen Tumors (
Magenkrebs) ist eine
Operation die wichtigste Behandlung. Sie hat zum Ziel, den Tumor vollständig zu beseitigen, um eine dauerhafte Heilung zu erzielen.
Der Verlauf von Magenerkrankungen hängt von der Art der Erkrankung ab. Ein Magen-Darm-Infekt, ein gutartiges Magengeschwür oder eine nicht chronische Form der Gastritis heilen zeitnah und vollständig ab.
Chronische Krankheitsbilder, die nicht vollständig verschwinden, verlaufen durch eine zielgerichtete und auf Ihre individuelle Situation angepasste Behandlung deutlich schonender.
Hier gilt es, Schübe abzumildern und die zugehörigen Symptome zu reduzieren. Wie gut eine Methode hilft, hängt zusätzlich von Ihrer Krankengeschichte ab und lässt sich nicht allgemeingültig beantworten.
Bei Magenkrebs ist die Prognose günstiger, je frühzeitiger der Arzt die Krankheit entdeckt. Ist die Krankheit nicht behandelbar, sorgt Ihr Arzt dafür, dass Sie so lange wie möglich eine hohe Lebensqualität haben.
Es gibt viele Beschwerden rund um den Magen und das Verdauungssystem. Die meisten davon sind vorübergehender Natur und entstehen beispielsweise im Rahmen eines Infektes oder einer zu üppigen Mahlzeit.
Bleiben Symptome bestehen, kommen nachhaltige Schmerzen hinzu oder leiden Sie unter unerklärlichen Krankheitsanzeichen? Dann ist der
Facharzt für Gastroenterologie Ihr Ansprechpartner.