Dr. med. Enrico Pöschmann: „Es gibt über 45 Techniken, Hernien fachgerecht zu behandeln!“

07.05.2022
Claudia Dechamps
Redakteurin

Das Hernienzentrum Schweiz mit Hauptsitz in Thalwil und weiteren Standorten in vier Kantonen leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Geleitet wird das zertifizierte Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie von Dr. med. Enrico Pöschmann, der sich als Hernienspezialist und Unfallchirurg einen Namen gemacht hat. In diesem renommierten Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie werden sämtliche Erscheinungsformen von Eingeweidebrüchen und Bauchwandbrüchen behandelt. Gerade bei komplexen Hernien gilt das Zentrum als hochklassige nationale und internationale Anlaufstelle. Dr. Pöschmann und sein Team decken mit exzellenter Diagnostik und innovativen Operationsverfahren das gesamte Spektrum der modernen Hernienchirurgie ab. Das Kompetenzzentrum arbeitet mit verschiedenen Spitälern und Praxisgruppen zusammen – eine Form der interdisziplinären medizinischen Kooperation und des fachlichen Austausches, die Dr. Pöschmann sehr schätzt.

Pöschmann0.jpgEs gibt über 45 verschiedene Techniken, um Hernien fachgerecht medizinisch zu behandeln – und der Hernienspezialist Dr. Enrico Pöschmann kennt sie natürlich alle. „Man muss aktiv bleiben, wenn man den Anspruch hat, seinen Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten“, beschreibt er seine Motivation für Weiterbildung und fachlichen Austausch. Bei einer Hernie, umgangssprachlich auch Bruch, Eingeweidebruch oder Leistenbruch genannt, bildet sich eine Lücke in der Bauchwand, durch die Bauchfell oder Eingeweide hervortreten können. Meist sieht man von außen dann eine Wölbung. „Wenn Sie Veränderungen an der Bauchdecke bemerken, sollten Sie rasch zum Arzt gehen“, mahnt Dr. Pöschmann. Die früher übliche, zuwartende Haltung existiere in der Hernienmedizin schon lange nicht mehr, sagt er. Wenn auch noch Schmerzen dazukommen, dann sei das schon als Vorstufe für einen Notfall zu werten.

Hernien sind eine Erkrankung des Bindegewebes

„Hernien sind eine Erkrankung des Bindegewebes“, erklärt der Hernienspezialist zur Ursache der Brüche. Deshalb könne man auch mit Gymnastik nur bedingt vorbeugen. „Das hilft zur Stärkung der Muskeln, aber an der Struktur des Bindegewebes ändert es nichts. Es gibt leider auch Sportler, die eine Hernie bekommen“, sagt er. Dass die Hernien heute zu einem komplexen Thema in der Medizin geworden sind, sieht er einmal darin begründet, dass die Menschen bis ins Alter viel aktiver und beweglicher geworden sind. „Und zudem beobachte ich auch, dass Betroffene heute viel schneller reagieren und medizinische Hilfe suchen als früher“, sagt Dr. Pöschmann.

Pöschmann2.jpgSelbstauflösende Netze und OP-Fäden

Neue Operationstechniken, neue Materialien und die Roboterchirurgie haben die Behandlung der Hernien verändert. „Heute hat die Versorgung mit Netzen, die an der Bauchwand eingesetzt werden, Priorität“, beschreibt Dr. Pöschmann den aktuellen Erkenntnisstand in der Hernienchirurgie. Dabei sind auflösbare Netze eine gute Wahl. Wurden die Netze in früheren Jahren noch vollflächig vernäht oder festgetackert, so genügt inzwischen eine minimale Fixierung mithilfe von Fibrinklebern oder die Netze werden einfach nur eingelegt. „Dann aber ist die richtige Position entscheidend“, beschreibt Dr. Pöschmann den fachlichen Anspruch an dieses Verfahren. Oft hat er in seiner Praxis leider Fehlpositionen vorangegangener Operationen zu korrigieren. „Das ist kein idealer Eingriff, genauso wenig wie das Austauschen von Netzen“, beklagt er.

Auch in der Hernienchirurgie spielt Teamarbeit eine wesentliche Rolle: „In unserem Zusammenschluss von selbständigen Chirurgen arbeiten wir immer zu zweit. Gerade bei komplexen Fällen finde ich es sehr schön und wichtig, sich austauschen und beraten zu können. Das spiegelt sich auch in unserer hohen Behandlungsqualität wider“, betont Hernienspezialist Dr. Pöschmann.

Pöschmann5.jpgRegelmäßiger Austausch auf Kongressen

Auf kollegialen Austausch und wissenschaftliche Weiterbildung legt er großen Wert. Um neue Operationsverfahren zu erlernen oder zu verfeinern, hat Dr. Pöschmann Fortbildungen in London, Belgien und den USA besucht. Immer wieder diskutiert er mit Kollegen über die neuesten Techniken, die Qualitäten der einsetzbaren Netze und selbstauflösenden OP-Fäden. Regelmäßig nimmt er an Kongressen und Symposien teil. „Man muss die eigene Expertise ständig weiterentwickeln“, lautet seine Maxime. Dazu gehöre auch, das eigene Handeln immer wieder kritisch zu hinterfragen und sich regelmäßig Feedback von den Patientinnen und Patienten einzuholen. „Die Patienten können schließlich am besten beschreiben, wie sie mit den Materialien oder Verfahren zurechtkommen.“ Möglichst kleine Schnitte und kurze OP-Zeiten – Dr. Pöschmann setzt sich hohe Maßstäbe. Und gibt sein Wissen gern an Kollegen und junge Ärzte weiter.

Rektusdiastasen sind weit mehr als ein kosmetisches Problem

Auf dem Gebiet der Rektusdiastase hat Hernienchirurg Dr. Pöschmann sich eine umfassende Expertise erarbeitet. Bei dieser Form des Bruchs weichen die beiden großen Bauchmuskeln nach rechts und links auseinander.

Pöschmann3.jpgMeist wird das Phänomen durch eine Schwangerschaft oder aber durch starkes Übergewicht ausgelöst. „Früher hat man das als kosmetisches Problem abgetan“, schildert Dr. Pöschmann. Heute weiß man, wie wichtig die Bauchmuskeln für die Rückenstabilität sind. Wenn sie auseinanderweichen, entstehen Beschwerden im unteren Rücken, in den Hüften und im Gesäß. „Zu mir kommen junge Patientinnen mit Rückenschmerzen, für die es keine orthopädische Diagnose gibt“, berichtet Hernienexperte Dr. Pöschmann.

Bei Verdacht auf eine Rektusdiastase geht es in einem ersten Schritt darum, sorgfältig mögliche Ursachen abzuklären und eine präzise Diagnose zu stellen. „Direkt nach einer Schwangerschaft machen wir erst mal nichts,“ beschreibt Dr. Pöschmann sein Vorgehen. Mit gezielter Gymnastik werde versucht, die Bauchmuskeln wieder an ihre Stelle zu bringen. Der kosmetische Aspekt sei sekundär, ihm geht es um die therapeutische Intervention. Wenn die Diastase größer als 20 Zentimeter ist, ist allerdings rasches Handeln gefragt. Die Lücke müsse geschlossen werden, schon wegen der komplexen Zusammenhänge im Bauchraum und des Drucks, der dort entsteht. „Große Diastasen verschließe ich mit einem Netz, bei kleineren verwende ich auflösbare Netze oder nähere die Muskeln wieder in der Mittellinie an.“ Gerade bei kleinen Hernien verwenden er und sein Team immer häufiger selbst auflösende Netze. Zum einen lassen sich damit hervorragende Ergebnisse erzielen – somit sind auch die Patienten zufrieden. Zum anderen sind die Vorteile von selbst auflösenden Netzen auch umfassend durch aktuelle medizinische Forschung belegt. „Neue Materialien und Techniken haben in der Hernienchirurgie viel verändert und das medizinische Verständnis für die Zusammenhänge ist heute ein anderes,“ stellt Dr. Pöschmann fest.

Von einer Sportlerleiste sind meistens Hochleistungssportler betroffen. Da es sich hier nicht um einen klassischen Leistenbruch handelt, ist die Diagnose nicht immer einfach zu stellen und erfordert viel Know-how. Bei Schmerzen in der Leistengegend sollten Sportler möglichst rasch zu einem Fachmann gehen und abklären lassen, was die Ursache ist. Denn da kann einiges in Frage kommen. „Vom erweiterten Leistenkanal über das Samenstranglipom bis zur Nuck’schen Zyste“, zählt Dr. Pöschmann einige mögliche Ursachen auf.

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Zertifiziertes Zentrum gibt Sicherheit

Wie aber kann man sich als Patient eine Meinung bilden, worauf sollte man achten, wenn man im Fall einer Hernienerkrankung oder Rektusdiastase auf der Suche nach dem geeigneten Arzt ist? Erkrankte sollten sich stets an ein zertifiziertes Zentrum – wie beispielsweise das Hernienzentrum Schweiz – wenden. Die Zertifizierung garantiert eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau, gemäß den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien, außerdem stellt der Qualitätszirkel sicher, dass die Patientinnen und Patienten von erfahrenen Ärzten behandelt werden, die Routine in komplexen und komplizierten Fällen haben und einen interdisziplinären Austausch pflegen.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Dr. med. Enrico Pöschmann für die interessanten Details über seine Tätigkeit als Hernienchirurg. Wer direkten Kontakt zu unserem ausgewiesenen Experten aufnehmen möchte, kann dies über seine Profilseite des Leading Medicine Guide tun.

 

 

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