Unter Alternativmedizin versteht man medizinische Techniken, die nicht zur wissenschaftlich wissenschaftlich begründeten Schulmedizin gehören. Diese Methoden sind nicht unbedingt als Alternative, sondern auch als Ergänzung zur Schulmedizin gedacht. Daher kann man sie auch zusammenfassend als Komplementärmedizin bezeichnen.
In diesem Beitrag werden die Begriffe Alternativmedizin und Komplementärmedizin synonym gebraucht.
Komplementäre Behandlungsmethoden sind in der Regel sanfter. Sie haben oft zum Ziel, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu stärken und zu aktivieren. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über einige Methoden der Alternativmedizin.
Aus dem Bereich der traditionellen Heilmethoden anderer Länder und der Körper-Geist-Therapien, zum Beispiel:
- Ayurveda
- Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
- Yoga und andere asiatische Entspannungstechniken
Aus dem Bereich der anthroposophischen Medizin, zum Beispiel:
- Naturheilkunde
- Pflanzliche Wirkstoffe
- Homöopathie
- Misteltherapie
Aus dem Bereich der Biologischen Therapien, zum Beispiel:
- Spezielle Diäten
- Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel
- Kräuter, aromatische Pflanzenöle (Phytotherapie, Aromatherapie)
- Entgiftungen
Weitere Therapien, zum Beispiel:
- Akupunktur
- Osteopathie, Chirotherapie
- Immunstimulationen und immunstärkende Therapien
- Stressabbau, positives Denken, Achtsamkeitsübungen, psychische Blockaden lösen
Akupunktur ist eine Methode der Alternativmedizin © Björn Wylezich | AdobeStock
Meistens nehmen sich die Ärzte oder Heilpraktiker viel Zeit für ihre Patienten und deren individuelle Probleme.
Alternative Medizin geht von einem anderen Verständnis von Krankheit und Krankheitssymptomen aus. Die Schulmedizin betrachtet Krankheiten und Schmerzen als "Feinde" der Gesundheit. Mittels Medikamenten, Operationen und sonstigen Therapien sollen sie bekämpft werden.
Bei alternativen Methoden herrscht eine andere Betrachtungsweise vor: Hier wird der Körper mit seinen verschiedenen Teilen als inneres Team gesehen. Oft liegt das Augenmerk auf der Verbindung zwischen Körper und Geist und nicht auf der Unterwerfung des Körperlichen unter den geistigen Willen.
Das Modell der inneren Gemeinschaft soll Patienten nicht nur bei physischen Leiden stärken. Vor allem bei psychischen oder psychosomatischen Beschwerden soll ein anderes Krankheitsverständnis helfen, besser mit dem Leiden umzugehen und kurz- sowie langfristig die Lebensqualität zu verbessern.
Daher soll alternative Medizin besonders gut bei chronischen Krankheiten geeignet sein. Hier liegt der Fokus neben der Linderung von Beschwerden auch auf dem Umgang mit den eigenen Einschränkungen.
Alternativmediziner interpretieren Symptome nicht als reinen Ausdruck von Krankheit. Sie sehen sie stattdessen als wichtige Hinweise auf bestehende Dysbalancen in den Lebensumständen und Gegebenheiten.
Bei häufigen Überlastungsschmerzen in den Händen oder Armen zielt die Alternativmedizin nicht nur auf Schmerzfreiheit ab. Sie hat auch zum Ziel, langfristig das verlorene Gleichgewicht wieder zu finden.
Zum Behandlungsspektrum von Alternativmedizinern gehören prinzipiell alle krankhaften Veränderungen, die Körper oder Psyche betreffen.
Von größter Bedeutung ist aber: Je schwerwiegender und ernsthafter die Beschwerden sind, desto wichtiger ist es, auch einen Schulmediziner zu Rate zu ziehen. Krebspatienten weisen eine höhere Sterblichkeit auf, wenn statt konventioneller Verfahren nur alternative Verfahren eingesetzt werden.
Naturheilverfahren können also nicht Medikamente oder operative Eingriffe ersetzen. Sie kommen bei schwerwiegenden Erkrankungen vielmehr als ergänzende Behandlung zum Einsatz.
Bis zu 90 Prozent der Tumorpatienten greifen auf Methoden der Komplementärmedizin zurück. Daher entwickelte die Deutsche Krebsgesellschaft eine Leitlinie. Sie bewertet ergänzende Therapieverfahren aus wissenschaftlicher Sicht. Onkologen sollen damit Krebspatienten fundiert aufklären können.
So profitieren Patienten nicht nur von den meist effektiven Behandlungsmethoden der konventionellen Medizin. Sie profitieren zusätzlich von den positiven Auswirkungen
- der komplementären Methoden,
- der engen Arzt-Patienten-Beziehung und
- der auf Lebensqualität und Integration ausgerichteten Sichtweise der Alternativmedizin.
Die Naturheilkunde bedient sich bei Medikamenten vor allem natürlicher Ressourcen wie
- Kräutern,
- bestimmten Nahrungsmitteln oder
- Nahrungsergänzungsmitteln.
Hierfür wird meist eine eigene Diagnostik durchgeführt. Sie identifiziert beim Patienten Mängel, die die Symptome hervorrufen und deren Beseitigung die Beschwerden abklingen lässt. Zum Einsatz kommen beispielsweise
- eine Blutdiagnostik,
- ein ausführliches Anamnesegespräch oder
- Pendeln oder andere Methoden, die auf das Feedback des Körpers reagieren.
Damit soll bestimmt werden, was der Patient benötigt.
Manuelle Verfahren wie Osteopathie oder Chirotherapie zielen darauf ab, Energieblockaden im Körper zu lösen. Das soll das natürliche Gleichgewicht wieder herstellen.
Auch andere Methoden, beispielsweise Reiki, nutzen die natürlichen Energien des Menschen, um Kraft zu spenden und die Lebensenergie zu steigern.
In der Alternativmedizin spielen auch Verfahren eine wichtige Rolle, die die Einheit von Körper und Geist stärken wollen. Hierzu gehören unter anderem
- Yoga,
- Tai-Chi,
- Meditation oder
- andere Entspannungstechniken.
Alternative Behandlungsmethoden können bereits im Studium belegt und somit in die Ausbildung integriert werden. Um umfassendes Wissen in einem Bereich zu erwerben, sind in der Regel jedoch Weiterbildungen und der Erwerb von Zertifikaten nötig.
Neben zugelassenen Ärzten bieten oft auch Heilpraktiker verschiedene alternative Behandlungsmethoden an. Im Gegensatz zu Ärzten benötigen Heilpraktiker keine staatliche Approbation. Sie müssen aber nach dem Heilpraktikergesetz ihre Qualifikation ebenfalls in einer Prüfung nachweisen.
Alternative Behandlungsmethoden sind eine wertvolle Bereicherung bei vielen Leiden. Sie bieten weitere Möglichkeiten, um die Lebensqualität wieder zu verbessern. Im Zentrum steht dabei meist der Mensch als Ganzes. Krankheit wird nicht als etwas gesehen, das besiegt werden muss, sondern das ins Leben integriert werden kann.