Grundlage der Psychosomatik bzw. der psychosomatischen Medizin ist die Annahme, dass seelisches (psychisches) Ungleichgewicht oder psychische Störungen den Körper und seine Funktionen beeinflussen können.
Auf Dauer führt dies zu tatsächlichen Krankheitsanzeichen, sogenannten Symptomen, für eine körperliche (somatische) Erkrankung. Die psychosomatische Medizin versucht nun, die zugrundeliegenden psychischen Einflussfaktoren mit einem multifaktoriellen Ansatz aus dem Bereich der Psychotherapie zu behandeln.
Gelingt dies, ist der Patient später beschwerdefrei oder ist zumindest weniger starken Symptomen seiner jeweiligen psychosomatischen Störung ausgesetzt.
Fachärzte für Psychosomatik behandeln in erster Linie psychische Erkrankungen, die sehr oft als Auslöser für die körperlichen Symptome gefunden werden können. Dazu gehören in erster Linie z. B.
Daneben ist die psychosomatische Medizin bei Persönlichkeitsstörungen, posttraumatischer Belastungsstörung, bei somatoformen Erkrankungen, somatoformen Schmerzstörungen und stressbedingte Erkrankungen hilfreich.
Bei Depressionen treten gehäuft unspezifische körperliche Symptome auf @ MP Studio /AdobeStock
Die Diagnose von psychosomatischen Erkankungen ist nicht immer leicht. Die Symptome lassen sich körperlich nicht anhand von messbaren Veränderungen festmachen. So haben viele Patienten bereits einige Runden bei Fachärzten hinter sich, die eventuell die folgenden Diagnoseverfahren einsetzten:
Seelische Störungen, die als Grund infrage kommen können, liegen nicht offen sichtbar an der Oberfläche. Vielfach muss der Facharzt für Psychosomatik dann in Anamnesesitzungen herausfinden, wo die Störung genau ihren Ursprung nimmt. Zu diesem Zweck wird in der psychosomatischen Medizin nach diesen Gesichtspunkten abgefragt:
- Anamnese zur Ergründung der Lebens- und Krankheitsgeschichte
- Einschätzung aktueller Belastungen, psychosozialer Ressourcen und Lösungsmöglichkeiten
- Psychologische Tests
- Verhaltensanalyse/psychodynamische Diagnostik
Ist die Ursache in der Psyche des Patienten ausgemacht, hat der Facharzt für Psychosomatik verschiedene Werkzeuge an der Hand, um die Erkrankung entweder zu heilen oder, was in den meisten Fällen eintreten wird, die Krankheit beherrschbar zu machen und damit die körperlichen Auswirkungen zu reduzieren.
Solche Methoden der Selbstreflexion und Autosuggestion sind beispielsweise die Gesprächstherapie oder das Autogene Training. Ebenso kann eine Psychoanalyse mit einer anschließenden Verhaltenstherapie versucht werden. Gerade bei Angststörungen und Traumata ist dies ein geeignetes Intrument der Psychosomatik.
Die Gesprächstherapie hilft bei psychosomatischen Beschwerden @ WavebreakmediaMicro /AdobeStock
Der Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie ist der Ansprechpartner für alle psychosomatisch bedingten Erkrankungen. Daneben gibt es aber auch spezialisierte Psychologische Psychotherapeuten, Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie sowie eine Reihe von körperpsychotherapeutisch qualifizierten Behandlern.
Neben den niedergrelassenen Therapeuten finden sich Fachärzte für Psychosomatik vor allem auch in spezialisierten Psychosomatik-Kliniken.