Langzeit-EKG: Informationen & Ärzte für ein Langzeit-EKG

12.10.2022
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Bei einem Langzeit-EKG wird die Herztätigkeit eines Patienten über einen Zeitraum von 24 oder 48 Stunden gemessen. Der Patient erhält dafür ein mobiles EKG-Gerät, das er über den Messungszeitraum am Körper tragen muss. Mithilfe des Untersuchungsergebnsises kann der Arzt etwa Herzrhythmusstörungen im Lebensalltag des Patienten erkennen.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Adipositas-Spezialisten und Zentren.

Empfohlene Ärzte für ein Langzeit-EKG

Artikelübersicht

"Wir müssen Ihre Herztätigkeit genauer untersuchen und ein Langzeit-EKG schreiben. Ich überweise Sie dafür zu einem Kardiologen." Diese Sätze hören täglich zahlreiche Patienten von ihrem Hausarzt, etwa bei Verdacht auf

Was ist eine EKG?

Die Abkürzung EKG steht für Elektrokardiografie. Das ist eine Methode, mit der ein Arzt die Herztätigkeit untersucht.

Das erste Elektrokardiogramm stammt von einem Hund. Der englische Physiologe A. D. Wailer experimentierte in den 1880er Jahren mit der Methode. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verbesserte der holländische Arzt W. Einthoven die Technikweiter. Seitdem kann sie wichtige Daten für die menschliche Gesundheit liefern.

Einthoven wurde dafür 1924 mit dem Nobelpreis für Medizin geehrt.

Bei jedem Herzschlag zieht sich der Herzmuskel zusammen und pumpt auf diese Weise Blut durch den Körper. Der Sinusknoten im Herzen gibt den Rhythmus und die Frequenz der Kontraktionen vor – wie ein Dirigent seinem Orchester.

Der Sinusknoten arbeitet mit elektrischen Impulsen. Über ein Erregungsleitungssystem verteilen sich Signale über das gesamte Herz. Die elektrische Spannung ist auf der Haut messbar – und genau diesen Umstand nutzt die Medizin bei der EKG-Untersuchung.

Zwei bis sechs Elektroden messen die Spannungsänderungen auf der Hautoberfläche und leiten sie an das EKG-Gerät weiter. Das Gerät verstärkt die Signale und gibt sie als Kurvenverlauf wieder. Der Arzt interpretiert diese Kurven und zieht daraus Rückschlüsse auf die Herzfunktion.

Der Kurvenverlauf wird zur Auswertung ausgedruckt oder auf einem Monitor dargestellt. Beide Varianten heißen ebenfalls EKG, Elektrokardiogramm.

EKG Elektrokardiogramm
Die Herztätigkeit als Linie auf einem EKG © jimmyan8511 | AdobeStock

Welche Informationen liefert die Untersuchung?

Die Medizin unterscheidet drei verschiedene Varianten der EKG-Untersuchung, die sie je nach Fragestellung einsetzt:

  • Ruhe-EKG: Der Patient liegt ausgestreckt und ruhig auf dem Rücken, während das EKG-Gerät seine Herztätigkeit aufzeichnet.
  • Belastungs-EKG: Das Gerät misst die Herztätigkeit bei körperlicher Anstrengung. In der Regel sitzt der Patient dabei auf einem Ergometer.
  • Langzeit-EKG: Diese Anwendung ermittelt die Herztätigkeit eines Patienten während seines normalen Alltags. Dafür trägt er ein mobiles EKG-Gerät am Körper. Gemessen wird über einen Zeitraum von 24 oder 48 Stunden.

Ein EKG liefert folglich je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Informationen. Es gibt einerseits allgemein Auskunft über die Herztätigkeit in Ruhe. Darüber hinaus zeigt es, wie der Herzmuskel auf körperliche Aktivität reagiert und wie gut er sich Belastungen anpasst.

Das Langzeit-EKG gibt dem Arzt Anhaltspunkte über mögliche Rhythmusstörungen im Tagesverlauf des jeweiligen Patienten.

So funktioniert ein Langzeit-EKG

Viele Arztpraxen legen die Termine zum Anlegen eines Langzeit-EKGs auf den frühen Vormittag. Das EKG-Gerät besteht aus

  • Elektroden,
  • einer Blutdruck-Manschette und
  • einem Recorder, der an einen Walkman erinnert.

Der Arzt befestigt die Elektroden am Oberkörper und die Manschette am linken Oberarm des Patienten. Anschließend schaltet er den Recorder ein.

Verkabelung beim Langzeit-EKG
Verkabelung beim Langzeit-EKG © Andreas Koch | AdobeStock

In regelmäßigen Abständen – mindestens einmal pro Stunde – misst der Apparat den Blutdruck. Der Herzstrom wird kontinuierlich aufgezeichnet. Der Patient führt zusätzlich ein Protokoll über seine Tagesaktivitäten.

So bringt der Arzt anschließend mögliche Unregelmäßigkeiten der Herzaktivität mit bestimmen Tätigkeiten oder Tageszeiten zusammen.

Die Untersuchung soll die Herztätigkeit im Lebensalltag des Patienten messen. Die Diagnose ist daher auch nur dann zuverlässig, wenn der Patient alles tut, was er normal im Alltag tut. Dazu gehört auch Sport.

Fazit zum Langzeit-EKG

Ein Langzeit-EKG ist eine sinnvolle Untersuchung.

Manche Patienten fühlen sich unwohl, wenn bei der Messung hörbare Geräusche auftreten, etwa am Arbeitsplatz. Dieser Umstand darf einer Untersuchung jedoch in keinem Fall entgegenstehen.

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