Chelattherapie - Informationen und Spezialisten

Wenn von einer klinischen Metallausleitung, klinischen Metall-Toxikologie oder Metallentgiftung die Rede ist, handelt es sich um die Chelattherapie. Diese Therapieform gewinnt in der heutigen Zeit zunehmend an Bedeutung, denn viele Leiden sind umweltbedingt. Im Lauf der Zeit reichert sich der menschliche Körper mit Schwermetallen an. Die Ärzte setzen sogenannte Chelatoren ein, um die Metalle im Blut zu binden und die Ausleitung über die Nieren anzuregen. Im Folgenden finden Sie weiterführende Informationen sowie Spezialisten für Chelattherapie.

Artikelübersicht

Chelattherapie - Weitere Informationen

Was ist die Chelattherapie?

Bei der Chelat-Therapie handelt es sich um eine seit mehr als 60 Jahren weltweit angewandte Methode zur Ausleitung schädlicher Metalle aus dem Körper. In Deutschland ist dieses Verfahren seit 1983 bekannt. In diesem Jahr gründeten Mediziner in Hamburg die Deutsche Ärztegesellschaft für Chelat-Therapie. Zur Anwendung berechtigt sind Ärzte und Umweltmediziner mit einer entsprechenden Schulung. Diese richten sich nach dem Therapieprotokoll der Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie, kurz KMT.

Die Chelattherapie verdankt ihren Namen dem griechischen Wort „Chele“. Das heißt Krebsschere und ist eine Anspielung auf die Wirkweise der Therapie. Wie ein Krebs umfassen die Chelatbildner die Schwermetalle. Die Chelatbildner umschließen die Elektrolyt- und Metall-Ionen und vermeiden eine Ablagerung im Gewebe. Sie binden das Metallatom, sodass die Niere dieses schneller abbaut.

Als Chelatbildner kommen verschiedene chemische Verbindungen infrage:

  • Die Ethylendiamintetraessigsäure, kurz EDTA, beseitigt vor allem Cadmium und Quecksilber.
  • Die Dimercaptobernsteinsäure, kurz DMSA, hilft bei Quecksilber und die Dimercaptopropansulfonsäure, kurz DMPS bei Quecksilber, Blei und Arsen.

Am häufigsten kommt EDTA zum Einsatz. Auch die orale Einnahme ist möglich.

Das sind die Gründe für die Behandlung

Die Chelattherapie eignet sich für den Einsatz bei akuten Schwermetallvergiftungen zum Beispiel bei einer Bleivergiftung. Fachkundige Ärzte behandeln damit auch Morbus Wilson. Bei dieser Krankheit ist der Kupferstoffwechsel gestört. Die Galle scheidet infolgedessen zu wenig Kupfer aus. Das überschüssige Kupfer reichert sich im Zentralnervensystem, den Augen, in der Leber und weiteren Organen an und verursacht dort Schäden.

Die Deutsche Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie verweist auf Studien, die die toxische Wirkung verschiedener Metalle belegen. Demnach begünstigen schon geringe Mengen Quecksilber, Arsen, Cadmium und Blei die Entstehung von

Die Chelattherapie setzt somit direkt an der Ursache an.

Außerdem hindern Schwermetalle lebensnotwendige Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium und Zink an der Erfüllung ihrer Aufgaben im menschlichen Körper. Mögliche Folgen sind auch hier Tumore, Schlaganfälle und Herzinfarkte.

Die Chelattherapie wirkt darüber hinaus einem Übermaß an Eisen entgegen. Eisen ist ein wertvoller Bestandteil der menschlichen Nahrung. Zu viel Eisen fördert jedoch die Entstehung von Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) und begünstigt somit Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Typische Einsatzgebiete der Chelattherapie sind Verkalkungen der Halsschlagader, Bauchaorta, Herzkranzgefäße und Beinarterien.Viele Ärzte verwenden die Chelattherapie, um einer Herz-OP, zum Beispiel einem Bypass, oder einer Amputation vorzubeugen. Auch eine unterstützende Behandlung bei Krebs und Autoimmunerkrankungen ist denkbar.

Zur Nachsorge nach einer Schlaganfall- oder Herz-OP eignet sich die Chelattherapie ebenfalls. Nach einer Bypass-Operation beugt die Chelattherapie einem erneuten Gefäßverschluss vor. Ein allgemeines Anwendungsgebiet sind degenerative Gefäßerkrankungen.

Der Ablauf der Chelattherapie

Vor der Behandlung stellt der Mediziner die Schwermetallbelastung fest. Hierfür untersucht er den Urin, das Blut oder er startet eine Haaranalyse. Oft summiert sich die Metallbelastung im Laufe von Jahrzehnten. Besteht eine toxische Metallbelastung, dann ist die Therapie sinnvoll. Die Therapie erfolgt mithilfe der auch als Chelate bezeichneten Chelatbildner. Diese beseitigen Metallrückstände aus dem Organismus. Wie ein Magnet ziehen die chemischen Verbindungen die giftigen Metalle an sich. Die Nieren scheiden diese anschließend wieder aus.

Bei der Chelat-Therapie erhalten Sie etwa 25 Infusionen. Üblich sind zwei Behandlungen in der Woche. Die Anzahl richtet sich nach der Dringlichkeit. Im Anschluss ist eine Erhaltungstherapie sinnvoll. Hierbei bekommen Sie einmal im Monat eine Infusion. Eine Infusion dauert etwa drei bis vier Stunden. Dieser lange Zeitraum ist für die Schonung der Niere notwendig. Die Kosten für eine Infusion belaufen sich auf etwa 120 bis 150 Euro. Nicht jede Krankenkasse übernimmt die Kosten für diese Leistung. Die Chelattherapie gilt als alternative Heilmethode.

Gibt es Komplikationen und Risiken der Chelattherapie?

Die Chelat-Therapie ist nicht gefährlicher als viele andere Eingriffe. Seit 1983 führten Ärzte allein in Deutschland über zwei Millionen Infusionen durch. Bislang gab es laut KMT noch keinen ernsten Zwischenfall. Gemäß der von der amerikanischen Gesundheitsbehörde NIH durchgeführten TACT-Studie sind ernste Nebenwirkungen sehr selten. Hin und wieder kommt es nach der Behandlung zu einem Kältegefühl, Müdigkeit oder einem Brennen an der Infusionsstelle. Auch ein vermehrter Harndrang ist möglich. Selten leiden die Patienten an Unruhe, Kopfschmerzen und Übelkeit.

Bei Patienten mit Demenz, unbehandelter Herzinsuffizienz, Antibiotika behandelten Infekten und erhöhten Nierenwerten ist jedoch von einer Behandlung abzusehen. Für Menschen mit starken Herzrhythmus- und Leberfunktionsstörungen birgt die Therapie ebenfalls Risiken. Das gilt auch für Patienten mit Lungen-TBC und einem ausgedehnten Aneurysma (Aussackung eines Blutgefäßes). Frauen in der Schwangerschaft verzichten am besten auf eine Chelattherapie.

Mehrere Laboruntersuchungen begleiten die Behandlung. Der Arzt nimmt vor der Therapie sowie nach einigen Fusionen und am Ende noch einmal Blut. Damit stellt er sicher, dass die Ausscheidungsorgane wie Leber und Nieren ordnungsgemäß arbeiten.

Wichtig ist außerdem, ein Verschieben der Elektrolyte frühzeitig zu erkennen. Gründliche Untersuchungen mindern das Risiko einer Ausschwemmung lebensnotwendiger Mineralstoffe und Spurenelemente. Der Arzt kontrolliert deshalb die Werte für das Calcium und andere Mineralstoffe sehr genau, um einen Mineralstoffmangel und Nebenwirkungen zu vermeiden. Andernfalls steuert er sofort entgegen und sorgt für einen Ausgleich des Mineralstoffdefizits.

So stehen die Erfolgschancen

In der Regel sind die Erfolgschancen gut und die Beschwerden verschwinden zumeist kurze Zeit nach Beenden der Ersttherapie. Je nach Krankheit erstreckt sich die Behandlung jedoch über Monate oder gar Jahre. Wie bereits erwähnt, lohnt sich im Anschluss an die Behandlung eine Erhaltungstherapie. Hierbei bekommt der Patient im monatlichen Turnus jeweils eine Infusion.

Fazit: Viele Erkrankungen führen auf eine Schwermetallbelastung zurück. Die Chelattherapie beugt als alternative Methode verschiedenen Krankheiten vor und macht unter Umständen Operationen überflüssig.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Chelat-Therapie
https://www.chelat.biz/
https://www.krankenkassen.de/gesetzliche-krankenkassen/leistungen-gesetzliche-krankenkassen/alternative-heilmethoden/chelattherapie/
https://www.metallausleitung.de/
https://www.finanzen.de/magazin/privatpatient/chelattherapie
https://www.zfimed.de/chelat-therapie/
http://www.drspleit.at/index.php/schwermetallausleitung
https://www.duale-medizin.de/online/chelat-therapie-muenchen/
https://www.heilpraktiker-gallus.de/angebot/chelattherapie/
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