Bluthochdruck ist eine Gefäßerkrankung.
Das Herz pumpt mit jedem Herzschlag Blut durch den Körper. Dazu baut es Druck auf, der das Blut aus dem Herzen in die Blutgefäße schiebt. Ist dieser Druck erhöht oder gar zu hoch, spricht man von Bluthochdruck. Zu hoher Druck in den Gefäßen kann diese schädigen und weitere gesundheitliche Probleme verursachen.
Die Blutdruckwerte sind in einen systolischen und einen diastolischen Wert eingeteilt. Der systolische Wert wird umgangssprachlich als der obere Wert bezeichnet, der diastolische Wert als der untere.
Im Optimalfall liegt der Blutdruck bei 120/80. Als hochnormal wird noch ein Wert von 139/89 angesehen. Den Blutdruck misst man zum Beispiel mithilfe einer Handgelenksmanschette oder – wie beim Arzt üblich – mit einer Oberarmmanschette.
Der Blutdruck lässt sich mittels aufpumpbarer Armmanschette messen © interstid | AdobeStock
Die meisten Betroffenen bemerken zunächst gar nicht, dass ihr Blutdruck zu hoch ist. Bluthochdruck verursacht am Anfang gar keine oder nur geringe Beschwerden. Unbemerkt und unbehandelt nimmt die Erkrankung ihren Lauf und beginnt, verbundene Strukturen zu schädigen.
Das macht die Erkrankung gefährlich. Oft wird ein erhöhter Blutdruck erst dann diagnostiziert, nachdem er bereits weitere Erkrankungen verursacht hat.
In vielen Fällen lässt sich medizinisch nicht erklären, warum ein Patient unter erhöhtem Blutdruck leidet. In einem solchen Fall spricht man von einer essentiellen Hypertonie. Auch bei Blutuntersuchungen oder Ultraschalluntersuchungen des Bauchraums und der Nieren zeigen sich dann keine Auffälligkeiten.
Gleichwohl gibt es Faktoren, die die Höhe des Blutdrucks beeinflussen können. Ganz weit oben steht hier Übergewicht. Bei vielen Blutdruckpatienten kann eine Gewichtsreduktion zu deutlich geringeren Werten führen. Aber auch weitere Risikofaktoren können die Höhe des Blutdrucks beeinflussen, darunter:
- Veranlagung und Vererbung,
- Nierenschäden,
- Bewegungsmangel,
- Nikotin- oder Alkoholkonsum sowie
- seelische Belastungen.
Bluthochdruck kann eine Reihe von lebensgefährlichen Folgeerkrankungen verursachen. Patienten mit dauerhaftem Bluthochdruck können einen Schlaganfall erleiden. Die Gefahr eines Herzinfarkts oder einer Herzinsuffizienz steigt ebenfalls, wenn der Bluthochdruck nicht behandelt wird. Zu den weiteren Folgen zählen auch Schäden an den Nieren sowie an den Augen.
Vielen Patienten wird nach der Bluthochdruck-Diagnose auch ein Besuch beim Augenarzt empfohlen. Der Grund dafür ist, dass sich auf der Netzhaut die Gefäße direkt betrachten lassen. Somit kann der Augenarzt Rückschlüsse auf den Zustand im gesamten Körper ziehen.
Sollte es bereits zu Veränderungen gekommen sein, können diese auch in anderen Körperregionen stattgefunden haben. Der Besuch bei einem Augenarzt mag zwar zunächst für viele Patienten weit hergeholt klingen, ist aber bei Bluthochdruck sehr sinnvoll.
Folgende Erkrankungen können die Folge von Bluthochdruck sein:
Vor der Therapie steht die Identifizierung der Ursache für den erhöhten Blutdruck. Wichtiger Teil der Behandlung ist die Therapie der Grunderkrankung und die Beseitigung von Risikofaktoren.
Übergewichtige Patienten sollten daher ihr Gewicht reduzieren und dazu ihre Ernährung umstellen. Vor allem der Konsum von zu viel Salz gestaltet sich bei Bluthochdruck problematisch.
Liegen dem Leiden Probleme mit den Organen zugrunde, müssen diese mitbehandelt werden. Darüber hinaus sollten die Betroffenen
- Stress reduzieren,
- gegebenenfalls das Rauchen einstellen sowie
- auf Alkohol verzichten.
Entspannungsübungen werden oft belächelt. Sie können sich aber positiv auf die Stressreduktion und somit auch auf den Blutdruck auswirken.
Viele Patienten erhalten Medikamente zur dauerhaften Blutdrucksenkung. Die Bandbreite solcher Medikamente ist sehr groß. Oftmals wird dazu ein Betablocker verordnet. Aber auch andere Präparate haben sich bewährt. Hierzu zählen etwa solche mit den Wirkstoffen Candesartan oder Olmesartan. Je nach Bedarf können diese zusätzlich noch mit einem Diuretikum versehen sein, etwa mit Hydrochlorothiazid.
Durch das Ausscheiden von Wasser wird der Blutdruck zusätzlich reduziert. Leistungssportler müssen die Einnahme eines solchen Medikaments der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) melden. Auch ein ärztliches Attest empfiehlt sich. Dieses ist dann bei Wettkämpfen mitzuführen. Diuretika stehen auf der Dopingliste und können daher zum Ausschluss des Sportlers von Wettkämpfen oder zur Annullierung von Ergebnissen führen.
Mögliche Behandlungswege bei Bluthochdruck:
- Gewichtsreduktion
- Ernährungsumstellung
- Stressreduktion
- Verzicht auf Nikotin und Alkohol
- allgemein gesündere Lebensweise
- Gabe von blutdrucksenkenden Medikamenten
In der Regel können Hausärzte den Bluthochdruck diagnostizieren und auch behandeln. Unter Umständen kann er Sie an einen Facharzt, zum Beispiel an einen Spezialisten für Innere Medizin, überweisen.
Bluthochdruck wird meistens von
behandelt. Diese Fachärzte sind jedoch in der Regel keine Spezialisten ausschließlich für Bluthochdruck.
Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) hat vor einigen Jahren die Zusatzqualifikation zum Hypertensiologen eingeführt. Ärzte mit dieser Zusatzqualifikation haben im Bereich Hypertensiologie eine Fortbildung absolviert und sind damit ausgewiesene Bluthochdruck-Spezialisten.
Von der ESH (Europäische Gesellschaft für Hypertonie) wird Spezialisten die Bezeichnung „Hypertension Specialist of ESH“ verliehen.
Hypertensiologen besitzen einen großen Erfahrungsschatz mit Bluthochdruckpatienten. Hilfreich ist dies vor allem bei schwierigen Diagnosen oder bislang unerkannten Ursachen.