Die schweren Symptome dieser Krankheiten werden vor allem durch Ablagerungen (Plaques) innerhalb der zu- und ablaufenden Systeme verursacht. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um
- Blutfette
- Cholesterin
- Gerinnsel
- Zucker
- Kalk
Plaques bilden sich an der Gefäßwand nach dem Auftreten einer starken Entzündung. Diese kann jedoch durch unterschiedliche Dinge verursacht werden. Je nach befallener Region treten dabei unterschiedliche Gefäßerkrankungen auf.
Links ein gesundes Gefäß, rechts ein durch Plaques verengtes Gefäß (hier am Beispiel einer Koronararterie)
Zahlreiche Risikofaktoren begünstigen die Bildung von Plaque und die Entwickelung einer Gefäßerkrankung. Aktuell gilt noch immer der übermäßige Konsum von fettreicher und cholesterinhaltiger Nahrung als einer der Hauptgründe für die Ablagerung von Blutfetten in den Gefäßwänden. Weiterhin steigern auch Übergewicht und hoher Blutdruck das Risiko auf eine Erkrankung.
Darüber sind vor allem Patienten mit erhöhten Blutzuckerspiegeln (Diabetiker) besonders gefährdet, eine Gefäßerkrankung zu entwickeln. Dies gilt ebenso für Raucher und Menschen mit übermäßigem Alkoholgenuss.
Die unterschiedlichen Formen dieser Krankheiten werden hauptsächlich in zwei Kategorien unterteilt. Dabei handelt es sich um
- Erkrankungen des zuführenden Systems (Schlagadern) und
- Krankheiten des ableitenden Systems (Venen und Lymphgefäße).
Daraus werden schließlich die drei Hauptformen von Gefäßerkrankungen abgeleitet: Diese können entweder die Arterien, die Venen oder das Lymphsystem betreffen.
Bei einer arteriellen Gefäßerkrankung handelt es sich meist um die sogenannte Arteriosklerose. Diese zeichnet sich durch die Bildung von Engstellen und Verschlüssen innerhalb der Arterien ab.
Die venösen Gefäßerkrankungen hingegen umfassen neben dem sogenannten Krampfaderleiden ebenfalls die venöse Insuffizienz und die Venenthrombose.
Im Bereich der Erkrankungen der Lymphsysteme unterscheidet man hauptsächlich ein primäres sowie ein sekundäres Lymphödem. Dabei handelt es sich um sicht- sowie tastbare Flüssigkeitsansammlungen, die nicht mehr abtransportiert werden können.
Krampfadern © zlikovec / Fotolia
Zahlreiche Gefäßerkrankungen lassen sich auch ohne einen operativen Eingriff erfolgreich behandeln. Das für die Therapie eingesetzte Mittel ist jedoch stark vom aktuellen Stadium der Erkrankung abhängig. Arterielle Durchblutungsstörungen werden in der Regel mit Medikamenten therapiert, die die Gefäße erweitern. Dadurch erhöht sich die Fließgeschwindigkeit des Blutes und die Versorgung des Gewebes kann sich verbessern. Zusätzlich kann neben dem Ballonkatheter-Verfahren auch eine Operation notwendig werden (Bypassanlage).
Eine medizinische Behandlung der unterschiedlichen Erkrankungen ist in jedem Fall notwendig, da sich die jeweiligen Systeme im Zuge der Plaquebildung auch vollständig verschließen können. Tritt diese Situation ein, entstehen an den betroffenen Organen und Gewebezellen meist dauerhafte Schäden, unter anderem beim Herzinfarkt oder dem Schlaganfall.
Bei venösen Problemen kann eine Versorgung mit Kompressionsstrümpfen oder die Blutverdünnung (z.B. Marcumar®) notwendig sein. Teilweise wird eine Verödungsbehandlung erfolgreich eingesetzt, um Beschwerden in einem frühen Stadium der Erkrankung zu lindern. Bei starken Schwellungen und Ödemen ist jedoch meist ein operativer Eingriff notwendig.
Dabei werden Krampfadern entfernt, entweder durch Anwendung von Hitze, welche über einen Katheter von innen abgegeben wird und zu einer Verklebung der Venenwand führt. Diese Vorgehen erfolgen ohne Hautschnitt (minimal-invasiv), die Katheter werden durch die Haut eingestochen. Zunächst in den USA eingeführt, werden diese endovenösen (von der Veneninnenwand aus) Verfahren seit 1998 zunehmend auch in Europa durchgeführt. Althergebrachte Verfahren sind die Entfernung von Krampfadern über einen Hautschnitt in der Leiste oder Kniekehle sowie am Unterschenkel.
In den meisten Fällen kann Gefäßerkrankungen jedoch effektiv vorgebeugt werden. Ohne eine zusätzliche Steigerung des Risikos treten diese Krankheiten nur sehr selten auf. Durch die Vermeidung von Risikofaktoren können Sie Ihr Erkrankungsrisiko deutlich senken.
Gefährdete Personen sollten daher auf den Konsum von Zigaretten und Alkohol vollständig verzichten. Darüber hinaus ist vor allem eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung von entscheidender Bedeutung. Weiterhin sollten Sie Stresssituationen so weit wie möglich aus dem Weg gehen, um das Erkrankungsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren.
Bei Erkrankungen der Venen wird in Risikosituationen (lange Flug- oder Autoreise) das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen.