Allgemein bezeichnet eine Thrombose die Verstopfung von Blutgefäßen durch ein Blutgerinnsel (Blutpfropf, Thrombus), wodurch der Blutabfluss gestört ist.
Meistens sind die Venen (tiefe Bein- und Beckenvenen) oder die Herzhöhlen von einer Thrombose betroffen. Aber auch in den Arterien können Thrombosen vorkommen (arterielle Thrombose).
Insgesamt erleiden in den westlichen Ländern etwa zwei von 1.000 Personen pro Jahr eine Thrombose.
Thrombose in den tiefen Beinvenen: Ein Blutgerinnsel (Thrombus) verstopft die Venenklappen und führt zum Blutstau @ Анна Богатырева /AdobeStock
Besonderes Thrombose-Risiko besteht in den folgenden Fällen:
- Länger dauernde Bettlägerigkeit (z.B. nach einer Operation)
- Bewegungsmangel, z.B. langes Sitzen mit angewinkelten Kniegelenken bei Fernflügen oder im Auto
- Flüssigkeitsmangel
- Angeborene Gerinnungsstörungen / angeborene gesteigerte Blutgerinnbarkeit
- Erhöhte Blutgerinnungsneigung nach Operationen oder Entbindungen
- Arteriosklerose und Krampfadern
- Die Einnahme der Anti-Baby-Pille
- Schwangerschaften
- Rauchen
- Übergewicht
Gemäß der gültigen Virchow-Trias ist das Zusammenspiel der folgenden drei Faktoren verantwortlich für die Entstehung einer Thrombose:
- Veränderungen der Gefäßwand (z. B. durch Entzündungen und Operationen, Gefäßverkalkung: Arteriosklerose)
- Veränderungen der Blutströmung (z.B. durch lange Bettlägerigkeit, langes Sitzen mit angewinkelten Kniegelenken)
- Veränderungen der Blutzusammensetzung bzw. Erhöhung der Blutgerinnbarkeit (z.B. bei Flüssigkeitsmangel, Tumoren, Schwangerschaft, Einnahme der Anti-Baby-Pille)
Anzeichen einer Venenthrombose sind:
- Schwellung des Beines
- Schmerzen in der Wade
- Spannungsgefühl in der Wade
- bläulich-rot verfärbte, überwärmte und glänzende Haut
Beim Vorliegen dieser Anzeichen sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Eine Thrombose-Erkrankung ist häufig von außen sichtbar @ hriana /AdobeStock
Die moderne Ultraschalldiagnostik bestätigt die Thrombose oder schließt sie aus. In manchen Fällen ist zusätzlich eine Röntgenuntersuchung der Beinvenen (Phlebographie) erforderlich.
Die Behandlung einer Thrombose sollte so schnell wie möglich erfolgen, um ein weiteres Fortschreiten der Thrombose zu verhindern.
Der Arzt schätzt zunächst anhand der klinischen Untersuchung und eines Scores (Wells-Score) die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose ab. Zusätzlich gibt ein einfacher Blut-Schnelltest Hinweise, ob eine Thrombose vorliegt.
In manchen Fällen können Ärzte so bereits eine Thrombose ausschließen. Besteht weiterhin der Verdacht auf eine Thrombose, ist eine Ultraschalluntersuchung (Kompressionssonographie) erforderlich.
Nur eine schnelle Behandlung kann das Risiko von möglichen lebensbedrohlichen Komplikationen, wie zum Beispiel einer Lungenembolie, verringern. Eine Lungenembolie kann in kürzester Zeit zum Tod führen. Sie benötigt daher umgehend eine Behandlung. Symptome einer Lungenembolie sind Brustschmerzen, Luftnot, Husten und Unruhe.
Ärzte behandeln das Blutgerinnsel mit blutverdünnenden Medikamenten (Heparin). Neben Heparinspritzen gibt es weitere Medikamente, die Sie als Tabletten einnehmen, z.B. Rivaroxaban, Apixaban, Dabigatran und andere).
Bis zum Abschwellen wickeln Sie die Beine mit Binden ein, danach müssen Sie einen Kompressionsstrumpf tragen.
Dort wo die Thrombose eine Stauung hervorruft, müssen Sie den Kompressionsstrumpf tragen @ tibanna79 /AdobeStock
Große Blutgerinnsel, die das ganze Bein betreffen und bis in die Beckenvene reichen, können Ärzte auch operieren.
Ausschließlich bei arteriellen Verschlüssen überbrücken Ärzte den verschlossene Gefäßabschnitt durch einen Bypass. Bei der tiefen Beinvenenthrombose ist das jedoch keine Therapieoption.