Bei der Herzinsuffizienz ist das Herz nicht in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Die Erkrankung heißt daher auch Herzschwäche. Typische Beschwerden sind Atemnot und Ödeme sowie Leistungsminderung. Die Therapie erfolgt medikamentös und invasiv. In schweren Fällen ist eine Herztransplantation erforderlich.
Im Folgenden finden Siwe weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für Herzinsuffizienz.
Empfohlene Spezialisten für Herzinsuffizienz
Kurzübersicht:
- Was ist Herzinsuffizienz? Eine Funktionsstörung des Herzens, so dass chronisch zu wenig Blut in den Organismus gepumpt wird.
- Formen & Stadien: Eine Herzinsuffizienz kann sich langsam oder innerhalb weniger Stunden oder Tage entwickeln. Außerdem kann nach linker oder rechter Herzhälfte als Ursache unterschieden werden. Eine Unterteilung in vier Stadien präzisiert, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist.
- Ursachen: Verschiedene Vorerkrankungen des Herzen führen letztlich zu einer Herzinsuffizienz, darunter die Koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen und weitere.
- Symptome: Je nach Schweregrad zeigen sich unterschiedliche Beschwerden. Dazu gehören u. a. Husten, Atemnot und Wasseransammlungen in der Lunge.
- Diagnose: Auf Verdacht können EKG, eine Blutuntersuchung, Röntgen sowie eine Echokardiographie Aufschluss bieten.
- Behandlung: Die Erkrankung ist nicht heilbar, die Behandlung fokussiert sich daher auf die Symptomlinderung. Dazu kommen Medikamente zum Einsatz. Bei schweren Fällen kommen ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator oder ein Herzschrittmacher zum Einsatz; auch eine Herztransplantation kann notwendig sein.
Artikelübersicht
Was ist eine Herzinsuffizienz?
Bei einer Herzinsuffizienz liegt aufgrund verschiedener Ursachen eine Funktionsstörung des Herzens vor. Dadurch kann das Herz nicht mehr das Blut ausreichend schnell oder stark durch die Blutgefäße in den Körper pumpen.
Einteilung der Herzinsuffizienz
Mediziner unterteilen eine Herzinsuffizienz anhand verschiedener Merkmale in unterschiedliche Formen:
- akut oder chronisch
- Links- oder Rechtsherzinsuffizienz
- systolische oder diastolische Herzinsuffizienz
- anhand der Symptome in verschiedenen Schweregrade
Beginnt eine Herzschwäche plötzlich innerhalb weniger Stunden oder Tage, liegt eine akute Herzschwäche vor.
Anatomie des menschlichen Herzens © bilderzwerg | AdobeStock
Chronisch ist die Herzschwäche, wenn sich die Erkrankung über Monate oder gar Jahre entwickelt.
Der Körper kann die verminderte Leistung des Herzens bei einer chronischen Herzschwäche bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. So kann sich der Herzmuskel verdicken, um eine höhere Pumpleistung zu entwickeln. Auch eine erhöhte Herzschlagfrequenz kann eine Herzinsuffizienz kompensieren.
Patienten mit einer kompensierten Herzinsuffizienz haben häufig erst bei starker körperlicher Belastung Beschwerden. Dagegen treten bei der dekompensierten Herzschwäche bereits in Ruhe oder geringer körperlicher Belastung Symptome auf.
Ist für die Herzschwäche die linke Herzhälfte verantwortlich, besteht eine Linksherzinsuffizienz. Dann staut sich das Blut im Lungenkreislauf.
Bei der Rechtsherzinsuffizienz ist die rechte Herzhälfte von der Störung betroffen. Dadurch kommt es zu einem Blutstau im Körperkreislauf.
Die globale Herzinsuffizienz zeigt Beschwerden beider Formen.
Liegt eine verminderte Pumpfunktion des Herzmuskels vor, besteht eine systolische Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche). Füllt sich dagegen das Herz bei normaler Pumpleistung nicht ausreichend, spricht man von einer diastolischen Herzinsuffizienz.
Die New York Heart Association (NYHA) hat Kriterien zur Einteilung einer Herzschwäche in Stadien / Schweregrade entwickelt:
- Im Stadium I bestehen keine Beschwerden bei normaler körperlicher Belastung
- Im Stadium II bestehen leichte Beschwerden (Atemnot und Schwäche) bei normaler körperlicher Belastung sowie Leistungsminderung
- Im Stadium III besteht eine erhebliche Leistungsminderung bei gewöhnlicher körperlicher Belastung
- Im Stadium IV besteht bereits in Ruhe Atemnot
Ursachen der Herzinsuffizienz
Ursachen für die Entwicklung einer Herzschwäche sind Erkrankungen, die das Herz auf Dauer schädigen.
Die häufigste Ursache ist die koronare Herzkrankheit (KHK). Sie ist oft Ursache für einen Herzinfarkt, bei dem das Herz wegen verengter Herzkranzgefäße nicht mehr ausreichend Sauerstoff erhält.
Bluthochdruck gehört ebenfalls zu den häufigen Ursachen. Hier muss das Herz eine höhere Leistung erbringen, was dem Körper auf Dauer nicht gelingt.
Weitere Ursachen können auch folgende Erkrankungen sein:
- Herzklappenerkrankungen
- Herzrhythmusstörungen
- Herzmuskelentzündungen sowie
- Andere Erkrankungen des Herzmuskels und der Lunge
Symptome der Herzinsuffizienz
Die Beschwerden hängen vom Stadium sowie von der Ursache der Herzschwäche ab.
Typische Beschwerden der Linksherzinsuffizienz sind:
- Husten und Atemnot sowie
- Wasseransammlungen (Ödemen) in der Lunge
Bei der Rechtsherzinsuffizienz kommt es typischerweise zu Ödemen in den Geweben, insbesondere den Beinen und im Bauchraum.
Auch Atemnot ist möglich. Im fortgeschrittenen Stadium treten Symptome wie schwere Atemnot bereits in Ruhe auf. Die Belastbarkeit ist vermindert, häufiges nächtliches Wasserlassen ist ebenfalls ein typisches Symptom.
Diagnose der Herzinsuffizienz
Durch die Anamnese (Patientenbefragung) und die körperliche Untersuchung erhält der Arzt erste Hinweise auf eine bestehende Herzschwäche.
Weiterführende Untersuchungen sind:
- EKG (zB. Belastungs-EKG oder Langzeit-EKG),
- Blutdruckmessung,
- Bestimmung von Blutwerten,
- Röntgenuntersuchung des Brustkorbs sowie
- die Ultraschalluntersuchung des Herzens
Eine Ärztin führt in Ruhe-EKG durch. Ein EKG zeichnet die Herzimpulse auf und zeigt krankhafte Veränderungen © Gennadiy Poznyakov / Fotolia
Therapie der Herzinsuffizienz
Eine Herzmuskelschwäche ist nicht heilbar. Daher liegt das Ziel der Therapie darin, die Symptome zu lindern und Komplikationen vorzubeugen. Auch ohne Beschwerden muss der Patient eine Herzinsuffizienz-Therapie beginnen.
Die Behandlung hängt von der Ursache und der Schwere der Herzschwäche ab.
Häufig kommen je nach zugrundeliegender Erkrankung Medikamente zum Einsatz:
- ACE-Hemmer senken den Blutdruck
- Betablocker beugen Herzrhythmusstörungen vor
- Diuretika fördern die Wasserausscheidung und
- Digitalispräparate verbessern die Pumpkraft des Herzens
Bei Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kann ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD) zum Einsatz kommen. Auch ein biventrikulärer Herzschrittmacher kann helfen, die Herzschwäche auszugleichen.
Wenn sich der Zustand trotz der medikamentösen und invasiven Herzinsuffizienz-Therapie weiter verschlechtert, kann eine Herztransplantation erforderlich werden.
Prognose der Herzinsuffizienz
Bei folgenden Punkten ist die Prognose bei einer Herzinsuffizienz gut:
- Wenn die Herzmuskelschwäche auf die Behandlung anspricht
- Wenn der Patient den Anweisungen des Arztes folgt und
- Wenn er etwaige Risikofaktoren beispielsweise durch eine Änderung ihrer Lebensweise reduziert
Welche Fachärzte und Spezialkliniken behandeln die Herzinsuffizienz?
Spezialisten für Herzinsuffizienz sind Fachärzte für Kardiologie (Herzkrankheiten). Für eine weiterführende Diagnose oder spezifische Therapie der Herzschwäche kann es erforderlich sein, weitere Spezialisten hinzuzuziehen, wie:
- Radiologen
- Gefäß- und Herzchirurgen sowie
- Transplantationsmediziner
- Spezielle Kliniken für Herzinsuffizienz sind meist Kliniken für Kardiologie