Die Nephrologie ist ein Spezialgebiet der Inneren Medizin, das sich mit der Diagnose und Therapie von folgenden Krankheitsbildern befasst:
- Erkrankungen der Niere
- Bluthochdruck
- Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts und Elektrolythaushalts
Typische Krankheiten in der Nephrologie sind beispielsweise:
kann auch Ausdruck von einem Nierenschaden oder einer Nierenerkrankung sein. Als Ursache für Bluthochdruck kann eine Nierenarterienstenose (NAST) infrage kommen.
Von einer Nierenarterienstenose spricht der Nephrologe, wenn das Blutgefäß (die Arteria renalis), das die Niere versorgt, verengt ist.
Ursächlich für eine Nierenarterienstenose wiederum ist eine Arterienverkalkung (arteriosklerotische Nierenarterienstenose) oder ein Defekt im Aufbau der Gefäßwand (fibromuskuläre Nierenarterienstenose).
Die Glomerulonephritis ist zunächst eine Entzündung der Nierenkörperchen (Glomerula), die sichauf die gesamte Niere ausdehnen kann. Erfolgt keine Behandlung bei der Glomerulonephritis, kann sich daraus eine chronische Niereninsuffizienz entwickeln.
- Chronische Niereninsuffizienz
Die chronische Niereninsuffizienz, die auch chronisches Nierenversagen heißt, ist das Endstadium einer chronischen Nierenerkrankung.
Bei der Niereninsuffizienz ist die Niere nicht mehr in der Lage, ihre Funktion in ausreichendem Maße auszuüben. Daher ist bei einer Niereninsuffizienz eine Nierenersatztherapie in Form einer Dialyse oder einer Nierentransplantation erforderlich. Die Dialyse ist dann ein Leben lang notwendig.
Dialyse ist ein medizinisches Verfahren, das schädliche Stoffe aus dem Blut entfernt @ Maria /AdobeStock
Der vesikorenale Reflux ist eine Nierenerkrankung, bei der Harn aus der Blase zurück in die Nierenbecken fließt. Ein vesikorenaler Reflux verursacht zunächst keine Beschwerden.
Allerdings sind Patienten mit vesikorenalem Reflux anfälliger für Harnwegsinfektionen.
Langfristig kann es aber auch zu folgenden Beschwerden kommen:
Nierensteine sind kristalline Ablagerungen in den Nieren, die aus verschiedenen Substanzen, meist aus Kalziumoxalat oder Harnsäure, bestehen.
Gelangen sie mit dem Urin in den Harnleiter, können sie sich dort festsetzen und krampfartige Schmerzen hervorrufen. Der Nephrologe spricht dann von einer Nierenkolik.
Nierensteine @ New Africa /AdobeStock
Nierenkrebs, auch bösartiger Nierentumor genannt, ist eine schwere Nierenerkrankung. Sie kommt glücklicherweise relativ selten vor.
Nephrologen gehen davon aus, dass Rauchen, Nierenzysten und manche Medikamente Risikofaktoren für Nierenkrebs sind.
Nierenkrebs verursacht anfänglich selten Beschwerden, später kann es aber zu Schmerzen in der Nierengegend oder Blut im Urin kommen.
Bei einer Ultraschalluntersuchung lässt sich Nierenkrebs gelegentlich zufällig entdecken.
Wichtige diagnostische Verfahren in der Nephrologie sind Laboruntersuchungen und bildgebende Untersuchungen, wie:
Bei Verdacht auf eine Nierenerkrankung lässt der Nephrologe bei Urinuntersuchungen bestimmte Nierenwerte bestimmen.
Mit Teststreifen prüft der Arzt, ob (rote oder weiße) Blutzellen im Urin vorhanden sind.
Daneben ermittelt er:
- den Proteingehalt (Eiweiße)
- Menge an Nitrit
- Ketonkörper und
- Glukose (Zucker) im Urin
Die pH-Wert-Messung spielt ebenso eine wichtige Rolle. Unter dem Mikroskop können Experten Zellen und andere Urinbestandteile weiter untersuchen.
Die Blutbildanalyse liefert wichtige Erkenntnisse, da manche Krankheiten die Zusammensetzung des Blutes verändern.
Über die Antikörperbestimmung (Serologie) können Ärzte feststellen, ob der Patient Kontakt zu einem bestimmten Erreger hatte.
Die Harnleiterspiegelung (Ureteroskopie) und die Harnleiter-Nierenspiegelung (Ureterorenoskopie) sind endoskopische Verfahren. Beide untersuchen den Harnleiter und die Niere.
Diese Verfahren kommen in folgenden Fällen zum Einsatz:
- Verdacht auf Nierensteine und Harnleitersteine
- Harnleiterverengungen und
- Blut im Urin
Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen dienen in der Nephrologie für die genaue Darstellung der Nieren und der die Nieren versorgenden Gefäße. Veränderungen an der Niere (Nierenkrebs) lassen sich so beispielsweise nachweisen.
Blut im Urin @ Orawan /AdobeStock
Nierenexperten sind Ärzte, die eine Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie durchlaufen haben. Sie nennen sich Nephrologen.
Die Weiterbildung zum Nephrologen dauert sechs Jahre und umfasst definierte Untersuchungen und therapeutische Verfahren.
Dazu gehören beispielsweise:
- Einstellung des Blutdrucks
- Ultraschalluntersuchungen der Nieren
- Durchführung einer Dialyse und
- Beratung von Dialyse-Patienten