Jeder gesunde Mensch hat zwei Nieren. Die Nieren sind lebenswichtige Organe, die mehrere Funktionen übernehmen: Sie
- filtern Giftstoffe aus dem Körper,
- regulieren den Wasserhaushalt des Körpers und
- spielen eine Rolle bei der Einstellung des Blutdrucks.
Können die Nieren ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen, kann unter Umständen eine regelmäßige Dialyse (Blutwäsche) helfen. Eine Dialyse kann aber nicht alle Aufgaben einer funktionierenden Niere übernehmen.
Vielen Menschen wäre daher mit einer Spenderniere mehr geholfen, die dann mittels Nierentransplantation-OP in den Körper eingepflanzt wird. Nach einer Nierentransplantation sind die Lebensqualität und die Lebenserwartung für den Patienten höher.
Eine Spenderniere kann von einer verstorbenen Person kommen, oder aber auch von einem lebenden Spender. Da der Körper auch mit nur einer Niere gut leben kann, sind manche Menschen bereit, eine ihrer gesunden Nieren abzugeben. Insbesondere untere engen Verwandten ist das Spenden einer Niere oft sinnvoll.
Eine Nierentransplantation ist die beste Behandlungsmethode bei einer unheilbaren Niereninsuffizienz. Das bedeutet, dass die Nieren nicht mehr ausreichend funktionieren.
Verschiedene Erkrankungen können die Nieren nachhaltig schädigen, etwa
Eine Nierentransplantation läuft über mehrere Stufen ab, in der Regel sind das:
- Wartezeit,
- Vorbereitung und operativer Eingriff,
- die erste Zeit nach der Operation,
- der Weg in das neue Leben.
Wartezeit
Zum Leidwesen der Patienten sind weit mehr Transplantationen nötig, als Organe zur Verfügung stehen. Von daher müssen sich auch Patienten mit einem akuten Bedarf auf eine Warteliste setzen lassen.
Wie lange der Patient tatsächlich auf seine Niere warten muss, kann man nicht sicher voraussagen. Die Wartezeit reicht von einigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren.
Vorbereitung auf die OP
Während der Wartezeit auf eine Spenderniere muss der Patient stets gut erreichbar sein. Erhält der Patient eine Spenderniere von einem lebenden Spender, ist die Operation zwar langfristig planbar. Stammt die Niere jedoch von einer verstorbenen Person, muss sie innerhalb weniger Stunden in den Körper eingesetzt werden. Somit kann es zu einer sehr kurzfristigen Operation kommen.
Unabhängig vom Spender muss der Empfänger viele Tests durchlaufen, um die Risiken möglichst gering zu halten. So wird anhand einer Kreuzprobe festgestellt, ob das fremde Organ für den Körper verträglich ist.
Bereits vor dem Eingriff erhalten die Patienten oft Immunsuppressiva, die das Immunsystem unterdrücken.
Bei stark angeschlagenen Patienten mit einer Niereninsuffizienz kann vorab noch eine Dialyse durchgeführt werden.
Der gesunde Mensch hat zwei Nieren. Funktionieren sie nicht mehr, ist oft eine Nierentransplantation die beste Behandlung © pixdesign123 | AdobeStock
Die Zeit nach der OP
Nach der Operation sind die ersten Monate sehr wichtig. Hier spielen die Immunsuppressiva eine große Rolle. Der Patient muss sie nach der OP dauerhaft einnehmen, da der Körper das fremde Organ sonst abstoßen könnte.
In den ersten Monaten nach der Nierentransplantation muss der Patient weitere Untersuchungen durchlaufen. In deren Rahmen nimmt der Arzt die korrekte medikamentöse Einstellung vor.
Im Anschluss daran - und sobald der Zustand stabil ist - kann der Patient sein neues Leben genießen. Natürlich muss er sorgsam mit seinem Körper umgehen, um einen langfristigen Erfolg sicherzustellen.
Gibt es Komplikationen? Wie hoch ist die Lebenserwartung nach einer Nierentransplantation?
Bei jeder Operation bestehen Risiken und Gefahren. Es kann etwa zu
kommen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Körper das Spenderorgan trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht annimmt.
Wie hoch die Lebenserwartung mit einer Spenderniere ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Die Lebenserwartung hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa
- vom Alter des Patienten,
- der Zeit, die er bereits dialysepflichtig war,
- ob er das neue Organ und die Medikamente verträgt und
- ob es sich um eine Organspende eines Toten oder um eine Lebendspende handelt.
Man geht davon aus, dass die höchste Lebenserwartung mit dem Spenderorgan eines nahen Verwandten erzielt wird.
Im Rahmen einer Nierentransplantation kommen verschiedene Mediziner zum Einsatz. Allen voran sind Nephrologen sehr wichtig, also Nierenspezialisten. Die Nephrologie ist ein Zweig der Inneren Medizin, der sich vor allem mit Nieren- und Hochdruckerkrankungen befasst.
Aber auch Chirurgen oder Urologen sind rund um eine Nierentransplantation beteiligt.
Die richtigen Fachleute sind sowohl in der Vor- und Nachsorge als auch bei der OP essentiell für einen langfristigen Therapieerfolg.