Die Einlage einer perkutanen Nephrostomie ist für die kurzfristige Harnableitung bei
- Abflussstörung einer Niere oder
- einer Urinfistel nach Harnleiterverletzung
vorgesehen.
Ursache für Abflussstörungen der Nieren sind
Absolute Kontraindikationen zur perkutanen Nephrostomie, also Situationen, in denen die Behandlung nicht möglich ist, bestehen nicht. Als relative Kontraindikation gelten Blutgerinnungsstörungen. Bei Patienten mit Urosepsis und konsekutiver disseminierter Koagulopathie kann die PCN aber lebensrettend sein.
- schnell durchführbar
- keine große Vorbereitung
- Lokalanästhesie und damit keine Vollnarkose
- sicheres Verfahren und damit komplikationsarm
- Ultraschall als alleiniges bildgebendes Verfahren notwendig
- die PCN ist Grundlage minimal-invasiver Eingriffe am Nierenhohlsystem
Die Punktion der Niere erfolgt in einen Nierenkelch. Während des Eingriffs kontrolliert der Operateur die Führung der Instrumente via Ultraschall oder Röntgenbild. Ist die Punktion erfolgreich, legt er einen Plastikschlauch durch den Nierenkelch in das Nierenbecken ein.
Der Urin fließt schließlich über den Drainagekatheter, der an der Haut befestigt wird, ab und wird in einem Urinbeutel gesammelt.
Bei einer perkutanen Nephrostomie leiten Katheter den Urin direkt aus den Nieren ab © peterschreiber.media | AdobeStock
Der Eingriff läuft nach folgenden Schritten ab:
- Seitenlagerung des Patienten
- sterile Abdeckung
- sonographische Darstellung der gestauten Niere mit einem sterilen Punktionsschallkopf in der Axillarlinie
- Festlegung des Punktionsortes und der Punktionsrichtung und -tiefe
- lokale Infiltration der Haut mit einem Betäubungsmittel
- Incision der Haut
- Punktion der gestauten Niere unter permanenter sonographischer Kontrolle
- ist der Nadelspitzenreflex im gestauten Nierenbecken sichtbar
- Aspiration von Urin
- Vorschieben des halbregieden Führungsdrahtes durch die Punktionsnadel
- lässt sich der Draht sonographisch im Nierenbeckens darstellen
- Zurückziehen der Punktionsnadel
- über den Draht wird nun der Pigtail-Katheter in das Nierenbecken vorgeschoben
- erneute Asiration von Urin
- Fixierung des Katheters an der Haut mit einem Faden
- Verband
Der Katheterwechsel erfolgt über einen Draht als Führungshilfe unter Röntgenkontrolle.
Die Wechselintervalle unterliegen patientenorientierten Schwankungen. Die PCN sollte nicht routinemäßig in festen Intervallen, sondern bei Bedarf nach individuellen Gesichtspunkten gewechselt werden. Diese orientieren sich an
- Diurese,
- Verschmutzung,
- Inkrustrationsneigung und
- Infekten.