Die Bisse der Filzläuse verursachen kleine blaue Flecken, Hautveränderungen und Rötungen sowie einen starken Juckreiz. Der Befall mit Filzläusen wird auch als Pediculosis pubis bezeichnet. Filzläuse kommen weltweit vor und befallen ausschließlich den Menschen, meist Erwachsene. Filzläuse können ohne einen Wirt nicht länger als 24 Stunden überleben und übertragen anders als Kopf- oder Kleiderläuse keine Krankheiten.
Die Übertragung der Filzläuse erfolgt hauptsächlich durch engen Körperkontakt, insbesondere beim Geschlechtsverkehr. Der Befall mit Filzläusen gehört deshalb zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD: sexually transmitted diseases). Eine Meldepflicht für Filzläuse besteht in Deutschland nicht.

Filzlausbefall im Schamhaar
Die Pediculosis pubis-verursachenden Filzläuse, die in der Fachsprache auch als Phthirus pubis bezeichnet werden, sind 1 bis 2 Millimeter große Parasiten mit einem rundlich wirkenden, grauweißen Körper und sechs Beinen. Filzläuse ernähren sich vom Blut des Menschen und nehmen eine rostrote Farbe an, wenn sie gerade Blut aufgenommen haben.
Mit kräftigen Halteklauen, die sich an den Enden ihrer Beine befinden, halten sich die Filzläuse an den Haaren des Betroffenen fest. Filzläuse haben eine Lebenserwartung von etwa drei Wochen. In dieser Zeit legen die befruchteten Weibchen täglich bis zu drei Eier - sogenannte Nissen - die sie mit einem speziellen Sekret an den Haarschäften des befallenen Schamhaars festkleben und aus denen innerhalb von drei bis vier Wochen neue geschlechtsreife Filzläuse entstehen.
Übertragen werden Filzläuse hauptsächlich bei engem Körperkontakt, vor allem beim Geschlechtsverkehr. In seltenen Fällen kann die Übertragung der Filzläuse aber auch erfolgen, wenn man sich mit einem Menschen, der Filzläuse hat, die Bettwäsche, Decken, Matratzen, Handtücher oder Kleidung, z.B. die Unterwäsche, teilt. Mangelnde Körperhygiene begünstigt dabei die Übertragung der Filzläuse.
Filzläuse nisten bevorzugt in warmen und teils feuchten Körperregionen mit vielen Schweißdrüsen ein. Sie befallen daher hauptsächlich die Schamhaare im Genital- und Afterbereich. Doch auch in anderen behaarten Körperregionen fühlen sie sich gelegentlich wohl. Hierzu gehören unter anderem der Bauch, die Brust, die Achseln und die Oberschenkel. Hin und wieder sind die Filzläuse bei einem Betroffenen an den Augenbrauen, in den Wimpern oder bei Männern auch im Bart zu finden.
Meist vergehen nach der Ansteckung drei bis sechs Tage, ehe sich die Filzläuse durch einen starken Juckreiz bemerkbar machen. Allerdings kann es auch vorkommen, dass nach der Ansteckung mit Filzläusen zunächst keine auffallenden Symptome auftreten, was zur Folge hat, dass Filzläuse hin und wieder lange Zeit unentdeckt und unbehandelt bleiben.
Ist ein Mensch von Filzläusen befallen, äußert sich dies vor allem durch einen starken Juckreiz im Schambereich, der durch die Wärmeeinwirkung im Bett vor allem in der Nacht unerträglich werden kann. Ausgelöst wird dieser Juckreiz durch einen Wirkstoff, den die blutsaugenden Filzläuse beim Biss in die Haut aussondern.
Weitere Anzeichen für einen Befall mit Filzläusen sind
- winzige, rostbraune Flecken in der Unterwäsche (Kot der Filzläuse)
- durch Nissen (Eier der Filzläuse) verklebte Schamhaare
- sowie kleine blaue Flecken und ausschlagartige Hautveränderungen rund um die Bissstellen. Die Bisstellen können sich, bedingt durch massives Kratzen aufgrund des Juckreizes, zudem entzünden.
Ein Mensch, der unter dem charakteristischen Juckreiz im Schambereich leidet oder aus einem anderen Grund den Verdacht hat, sich mit Filzläusen angesteckt zu haben, sollte unbedingt einen Arzt - am besten einen Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten - aufsuchen. Dieser kann die Diagnose eines Befalls mit Filzläusen recht schnell stellen, da sowohl die Filzläuse als auch deren Eier aufgrund ihrer Größe mit bloßem Auge oder auch mit einer Lupe leicht erkennbar sind.
Im Zweifelsfall können die Filzläuse sowie deren Eier auch unter dem Mikroskop vergrößert werden.
Zur Behandlung der Filzläuse werden spezielle Shampoos, Cremes, Sprays, Lotionen oder Lösungen, die unter anderem die Wirkstoffe Pyrethrum oder Lindan enthalten, auf die befallenen Hautstellen aufgetragen. Ziel dieser Substanzen, die mehrere Stunden einwirken sollten, ist es, sowohl die Filzläuse als auch deren Eier abzutöten und eine weitere Vermehrung der Filzläuse zu verhindern.
Die Behandlung sollte nach etwa einer Woche wiederholt werden, um frisch geschlüpfte Larven aus möglicherweise übrig gebliebenen Eiern zu beseitigen. Hat der Betroffene - dies gilt besonders für Männer - eine starke Körperbehaarung, sollten auch der Bauch, das Gesäß und die Oberschenkel mit diesen Substanzen behandelt werden. Darüber hinaus kann auch eine Komplettrasur der Scham- und Achselbehaarung sowie des Barthaars beim Mann sinnvoll sein.
Auf engen Körperkontakt sowie Geschlechtsverkehr sollte der Betroffene verzichten, bis die Behandlung der Filzläuse erfolgreich abgeschlossen ist. Darüber hinaus sollten sich die Familienmitglieder und Partner der betroffenen Person ebenfalls auf Filzläuse untersuchen und ggf. behandeln lassen, um erneute gegenseitige Ansteckungen mit Filzläusen zu verhindern.
Um sämtliche Filzläuse und deren Eier wirkungsvoll abzutöten, sollten auch die Bettwäsche, Kleidung, Unterwäsche und Handtücher des Infizierten sorgfältig desinfiziert bzw. bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. Alternativ ist es auch möglich, die Filzläuse abzutöten, indem man diese Textilien drei Tage bis mehrere Wochen in einer luftdicht verschlossenen Plastiktüte oder im Gefrierfach aufbewahrt.
Entfernt man die Filzläuse vom Körper eines Infizierten, etwa indem man die befallene Bettwäsche oder Kleidung in luftdicht verschlossenen Plastiktüten lagert, sterben die Filzläuse nach höchstens 24 Stunden ab.
Filzläuse gehören daher zu den eher unkomplizierteren Geschlechtskrankheiten, die schnell und ohne Komplikationen geheilt werden können.