Stuhlinkontinenz: Neue Hoffnung und Wege zu einem Leben in Freiheit - Experteninterview mit PD Dr. Dindo

27.12.2023

Priv.-Doz. Dr. med. Daniel Dindo ist ein herausragender Proktologe, der sich auf die Behandlung von Erkrankungen des Enddarms, Mastdarms und Analkanals spezialisiert hat. Als Partner des Chirurgischen Zentrums in der renommierten Klinik Hirslanden in Zürich genießt er internationales Ansehen und gilt als einer der herausragenden Proktologen der modernen Hochleistungsmedizin. Seit mehr als einem Jahrzehnt widmet er sich ausschließlich proktologischen Erkrankungen, von der umfassenden Diagnose über vielfältigste Therapien bis hin zur individuellen Nachbehandlung. Mit der Ernennung zum Europäischen Facharzt für Koloproktologie im Jahr 2008 durch das European Board of Surgery Qualification setzte er einen Meilenstein in seiner medizinischen Laufbahn.

Die breite Palette der von ihm behandelten Erkrankungen, darunter Hämorrhoiden, anale Fisteln, Steißbeinfisteln, anale Kontinenzprobleme und anale Veränderungen durch Viruserkrankungen, zeugt von seiner enormen Erfahrung und Kompetenz. Mit mehr als viertausend Konsultationen und über fünfhundert Operationen pro Jahr bewältigt er Herausforderungen in Absprache mit den Patienten an verschiedenen erstklassig ausgestatteten Standorten. PD Dr. Dindo legt großen Wert auf eine ausführliche Diagnose, bei der seine bemerkenswerte Erfahrung zum Tragen kommt. Sein empathischer Umgang und die individuelle Beratung sorgen dafür, dass Patienten sich schon bei der Diagnose in guten Händen fühlen.

Durch seine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Spezialisten und die Nutzung modernster diagnostischer Verfahren stellt er sicher, dass die Therapiepläne auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sind. Seine internationale Vernetzung in der Proktologie und seine Rolle als ehemaliger Präsident der Schweizerischen Arbeitsgruppe für Koloproktologie tragen dazu bei, dass er stets auf dem neuesten Stand der modernen Verfahren ist. Dies spiegelt sich in seinem breiten Therapiespektrum wider, das oft ohne Operation auskommt.

Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz bei der Behandlung von Stuhlinkontinenz, einem Tabuthema, das viele Menschen betrifft. PD Dr. Dindo nimmt sich nicht nur einfühlsam den Ursachen an, sondern bietet auch moderne Therapieformen an, darunter die Sakrale Nervenstimulation. Seine Expertise erstreckt sich über konservative Ansätze bis hin zu chirurgischen Eingriffen, wobei er stets das Wohl der Patienten im Blick hat. Mit Proctomed, seiner Praxis für Darm- und Mastdarmerkrankungen, hat PD Dr. Dindo eine international gefragte Adresse geschaffen, die sich durch hohe Expertise, Innovation und eine patientenorientierte Herangehensweise auszeichnet. Die Redaktion des Leading Medicine Guide konnte mit PD Dr. Dindo über das noch immer tabuisierte Thema der Stuhlinkontinenz sprechen, um hierüber aufzuklären, vor allem was die guten und aussichtsreichen Therapie- und Behandlungsformen betrifft.

Dindo0.jpg

Stuhlinkontinenz ist ein ernstes Gesundheitsproblem, das jedoch oft aus Scham oder Peinlichkeit im Verborgenen bleibt. Diese Tabuisierung kann dazu führen, dass Menschen, die darunter leiden, keine angemessene medizinische Unterstützung suchen oder gar darüber sprechen. Es handelt sich um eine Erkrankung, die die Kontrolle über den Stuhlgang beeinträchtigt und verschiedene Ursachen haben kann, darunter altersbedingte Veränderungen, Geburten, neurologische Probleme oder spezifische Erkrankungen. Die Auswirkungen auf die Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden der Betroffenen sind enorm, und die Bewältigung dieses Zustands erfordert oft eine offene Diskussion, medizinische Hilfe und geeignete Behandlungsansätze.

Stuhlinkontinenz, auch als unkontrollierter Verlust von Stuhl oder Kot bezeichnet, kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. 

Eine häufige Ursache ist die Schwäche oder Schädigung des Analsphinkters, des Muskels, der den Anus kontrolliert. Dies kann durch Geburten, Verletzungen oder bestimmte Erkrankungen verursacht werden. Ebenso können Störungen der Nerven, die den Darm und den Analsphinkter kontrollieren, wie bei Diabetes, Rückenmarksverletzungen oder neurologischen Erkrankungen, zu Kontinenzproblemen führen. Manchmal ist auch gar keine Ursache bekannt – es ist ein multifaktorielles Geschehen“, stellt Dr. Dindo zu Beginn unseres Gesprächs fest. Chronische Durchfallerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können ebenfalls die Stuhlinkontinenz verstärken. Ein weiterer Faktor kann ein Rektumprolaps sein, bei dem der Enddarm abrutscht und den normalen Verschluss des Anus beeinträchtigt. Selbst chirurgische Eingriffe im Bereich des Darms oder des Anus können die anatomische Struktur beeinträchtigen und zu Stuhlinkontinenz führen. Der Alterungsprozess spielt ebenfalls eine Rolle, da mit zunehmendem Alter natürliche Verschlechterungen der Muskulatur und Nerven auftreten können, die die Kontrolle über den Stuhlabgang beeinträchtigen.

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. 

Frühzeitig erkannte Ursachen können oft besser behandelt werden, was dann für den Patienten zu einer Verbesserung der Lebensqualität führt. Unbehandelte Stuhlinkontinenz kann letztlich zu Hautirritationen, Infektionen und sozialer Isolation führen. Daher ist es wichtig, Symptome rechtzeitig mit einem Arzt zu besprechen, um eine umfassende Diagnose und geeignete Behandlungsoptionen zu erhalten. „Wenn bei Patienten der Leidensdruck zu hoch wird, dann gehen sie zum Arzt, auch erst zum Hausarzt. Die Leiden werden allerdings oft lange aus Scham hingenommen, und diese reichen von Windinkontinenz, über verschmierte Unterwäsche, bis zu unkontrolliertem Stuhlverlust. Die Patienten arrangieren sich hier eine lange Zeit, erzählen niemandem davon und wissen genau, wo auswärts Toiletten sind (es gibt auch ausgewiesene Toilettenführer)“, so Dr. Dindo über das verschämte Verhalten der Betroffenen.

Für die nicht-chirurgische Behandlung von Stuhlinkontinenz stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung, die individuell auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt werden können.

Zunächst bespreche ich mit dem Patienten, was die Grundvoraussetzungen dafür sind, Stuhl und Wind zu halten. Wir brauchen dafür Muskelkraft, wir brauchen einen Schließmuskel – aber man muss eben auch spüren, wenn Stuhlgang kommt. Wichtig darüber hinaus ist die Stuhlkonsistenz. Dieser sollte eine weiche Form haben. Ich bespreche dann mit dem Patienten die konservativen Maßnahmen, um die Muskulatur zu stärken. Durch gezielte Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur können Kontrollfunktionen verbessert werden. Physiotherapeuten können individuelle Trainingspläne erstellen, um die Muskulatur zu kräftigen und die Kontinenz zu fördern. Dann gibt es noch das sogenannte Anale Biofeedback, was elektronische Geräte nutzt, um Patienten dabei zu helfen, ihre Beckenbodenmuskulatur besser zu kontrollieren. Durch visuelles oder auditives Feedback können Patienten lernen, die Muskeln bewusster zu steuern. Auch die Anpassung der Ernährung, insbesondere bei Durchfallerkrankungen, kann einen Beitrag zur Verbesserung der Stuhlkonsistenz leisten. So hilft beispielsweise die Einnahme von Flohsamenschalen, die Form des Stuhls zu verbessern und kompakter werden zu lassen. In einigen Fällen können Medikamente wie Loperamid verschrieben werden, die die Darmfunktion beeinflussen und die Transportgeschwindigkeit des Stuhls verlangsamen kann. Nahrungsmittelunverträglichkeiten müssen herausgefunden und andere Erkrankungen des Darms müssen abgeklärt werden, was über eine Darmspiegelung erfolgt“, erläutert Dr. Dindo.


Flohsamenschalen sind die Samenschalen der Pflanze Plantago ovata, die oft als ballaststoffreiche Nahrungsergänzung verwendet werden. Diese Schalen bestehen hauptsächlich aus löslichen Ballaststoffen, die viel Wasser absorbieren können und dadurch zu einer erhöhten Stuhlmassenbildung beitragen können. Aufgrund ihrer Quellfähigkeit können sie die Darmbewegung unterstützen, was für die Regulierung von Verdauungsproblemen wie Verstopfung oder Durchfall hilfreich sein kann.


Die Sakrale Nervenstimulation (SNS) spielt eine bedeutende Rolle in der Behandlung von Stuhlinkontinenz und kann insbesondere für bestimmte Patientengruppen von Vorteil sein. 

Bei fortgeschrittenen oder hartnäckigen Fällen von Stuhlinkontinenz kann die chirurgische Intervention in Erwägung gezogen werden. „Die SNS ist eine Standardtherapie, bei der eine Elektrode und ein kleines Gerät, ähnlich einem Herzschrittmacher, unter die Haut implantiert wird. Dieses Gerät sendet elektrische Impulse an die Sakralnerven, die für die Kontrolle des Beckenbodens und der Blasen- sowie Darmfunktion verantwortlich sind. Dieses wird minimal-invasiv mit einer Lokalanästhesie in den Patienten implantiert, was auch zu 100% reversibel ist. Die Erfolgsquote bei dieser Behandlung liegt bei 80%, und Symptome verbessern sich hierdurch definitiv um mindestens 50%. Sollte eine Restsymptomatik bleibt, steigt die Lebensqualität meistens trotzdem um ein Vielfaches. Theoretisch kann die Elektrode ein Leben lang im Patienten verbleiben und hat eine Batterielaufzeit von ca. 15 Jahren. Die Batterie kann unkompliziert ausgetauscht werden“, erklärt Dr. Dindo diese vielversprechende Therapie. Die SNS wirkt sich positiv auf die Nervenbahnen im Beckenbereich aus und beeinflusst die Kommunikation zwischen Gehirn und Darm. Durch die gezielte Stimulation der Sakralnerven kann die Muskelaktivität im Beckenboden reguliert und verbessert werden. Dies führt zu einer besseren Kontrolle über den Darmentleerungsprozess und kann die Symptome der Stuhlinkontinenz reduzieren.

In einigen Fällen kann auch der Schließmuskel rekonstruiert werden, wenn dieser – beispielsweise durch eine Geburt – geschädigt wurde.

Wenn es zum Beispiel während einer Geburt zu einer Schließmuskelverletzung gekommen ist, gibt es operative Standardverfahren, um die Funktionalität des Muskels wiederherzustellen oder zu verbessern. Bei der Sphinkteroplastik wird der geschädigte Schließmuskel repariert, in dem die gerissenen oder geschwächten Teile des Muskels rekonstruiert oder genäht werden, um die Funktion wiederherzustellen. Es gibt auch einige experimentelle Ansätze für künstliche Schließmuskeln. Diese Technologie ist jedoch noch in der Entwicklung und wird nicht routinemäßig in der klinischen Praxis eingesetzt. Wenn beim Patienten die Sakrale Neuromodulation etwa nicht funktioniert hat, dann ist der künstliche Darmausgang die nächste Option und letztlich auch ein guter Weg, um aus der sozialen Isolation zu kommen und man wird dadurch wieder Herr über sich selbst“, empfiehlt Dr. Dindo.


Ein künstlicher Darmausgang, auch Stoma genannt, wird chirurgisch geschaffen, um den Darm mit der Körperoberfläche zu verbinden. Dies ermöglicht den Abfluss von Stuhl oder Urin aus dem Körper, wenn die normale Ausscheidung über den üblichen Weg nicht mehr möglich ist oder wenn Teile des Darms oder der Harnwege entfernt werden mussten.

Kolostomie: Hierbei wird der Dickdarm durch die Bauchwand nach außen geleitet, um einen künstlichen Darmausgang zu schaffen. Je nach Positionierung kann dies vorübergehend oder dauerhaft sein.

Ileostomie: Diese Art des künstlichen Darmausgangs erfolgt aus dem Dünndarm. Ähnlich wie bei der Kolostomie wird der Dünndarm durch die Bauchwand nach außen geführt, um den Stuhl abzuleiten.

vUrostomie: Dieser künstliche Ausgang wird verwendet, um den Harn abzuleiten, wenn die natürliche Harnableitung nicht mehr funktioniert. Hierbei wird ein Teil des Harnsystems durch die Bauchwand nach außen geleitet.

Die Operation zur Schaffung eines künstlichen Darmausgangs erfolgt unter Vollnarkose. Der operierende Chirurg wählt den Ort des Ausgangs, der auf den individuellen Bedarf und die medizinischen Anforderungen des Patienten abgestimmt ist. Ein Stoma-Beutel wird über den künstlichen Ausgang gelegt, um die Ausscheidungen aufzufangen. Die Anpassung an einen künstlichen Darmausgang erfordert Zeit und Geduld, sowohl physisch als auch psychisch. Die Pflege des Stomas und die richtige Handhabung des Stoma-Beutels sind wesentliche Aspekte, um Komplikationen zu vermeiden und eine bessere Lebensqualität zu gewährleisten.


Die interdisziplinäre Zusammenarbeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Diagnose und Behandlung von Stuhlinkontinenz, insbesondere im Hinblick auf physiotherapeutische Ansätze und psychosoziale Unterstützung. Ein ganzheitlicher Ansatz, der verschiedene medizinische Disziplinen integriert, ermöglicht eine umfassende Bewertung und individuell angepasste Therapiepläne für die Patienten. „Dies ist ganz wichtig, falls es nach einer Geburt zu einer Beckenbodensenkung mit Darmvorfall gekommen ist. Hier wird dann mit der Gynäkologie zusammengearbeitet. Bei Herren findet eine enge Zusammenarbeit mit der Urologie statt“, kommentiert Dr. Dindo. Die psychosoziale Unterstützung ist von großer Bedeutung, da Stuhlinkontinenz oft nicht nur physische, sondern auch emotionale und soziale Auswirkungen haben kann. Ein interdisziplinäres Team, das Psychologen oder Sozialarbeiter einschließt, kann dabei helfen, psychische Belastungen zu erkennen und adäquate Unterstützung anzubieten. 

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für einen gesunden Darm. Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, beeinflusst die Darmgesundheit maßgeblich.

Eine ausgewogene Ernährung ist von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit des Darms. Unsere Ernährung hat einen direkten Einfluss auf die Darmgesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse sind für eine gesunde Verdauung unerlässlich. Sie unterstützen nicht nur die Regelmäßigkeit des Stuhlgangs, sondern fördern auch eine gesunde Darmflora. In einem gesunden Darm existiert eine komplexe Gemeinschaft von Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Mikroorganismen, die als Darmflora oder Mikrobiota bekannt ist. Diese Mikroben spielen eine entscheidende Rolle bei der Verdauung, der Stärkung des Immunsystems und der Aufrechterhaltung der Gesundheit des Verdauungstrakts. 

Allein schon die Einnahme von Flohsamenschalen und einer ausreichenden Menge an Ballaststoffen in Form von Gemüse, Früchten, Hülsenfrüchten hilft der Darmflora. Nicht förderlich hingegen sind Fleisch, Reis oder Teigwaren. Probiotika, die in Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut und fermentierten Produkten enthalten sind, tragen zur Förderung einer ausgewogenen Darmflora bei. Sie bieten lebende Mikroorganismen, die die Verdauung unterstützen und die Abwehrkräfte stärken“, rät Dr. Dindo.


Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine vielseitige Lebensmittelauswahl ist für eine gesunde Verdauung wichtig. Wasser hilft, den Stuhl zu erweichen und Verstopfung vorzubeugen, während eine abwechslungsreiche Ernährung die Vielfalt der Darmflora fördert. Zucker und ungesunde Fette können die Darmgesundheit negativ beeinflussen, daher ist ein bewusster Verzicht darauf förderlich. Zusätzlich wirken sich auch langsames Essen, Bewegung, Stressmanagement und ausreichender Schlaf positiv auf die Darmgesundheit aus. 


Wenn die Darmflora krank ist …

SIBO steht für "Small Intestinal Bacterial Overgrowth" und beschreibt eine Erkrankung, bei der sich Bakterien in ungewöhnlich hohen Mengen im Dünndarm ansammeln, und der man seit einigen Jahren auch immer mehr Beachtung schenkt. Bei SIBO vermehren sich Bakterien, üblicherweise aus dem Dickdarm, im Dünndarm, was zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen kann. Die Symptome von SIBO ähneln oft denen von anderen Verdauungsstörungen, wie Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfen, Durchfall und gelegentlich Verstopfung. Die Behandlung von SIBO umfasst normalerweise Antibiotika, um die übermäßige bakterielle Besiedlung zu reduzieren, gefolgt von einer Anpassung der Ernährung und Lebensweise, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Die Therapie kann auch probiotische Ergänzungen, Diätveränderungen und die Kontrolle von zugrunde liegenden Erkrankungen umfassen“, ergänzt Dr. Dindo.


Emotionaler Appell

„Das Wichtigste überhaupt ist, dass der Patient über sein Problem überhaupt spricht und sich nicht länger schuldbehaftet fühlt. Laut Literatur sind ca. 5% der Bevölkerung in der Schweiz betroffen – das sind ca. 400.000 Menschen! Hiervon sind ca. 30-50% Altenheimbewohner. Vermutlich sind die Zahlen aber deutlich höher. Wichtig ist daher eine bessere Aufklärung, um die Tabuisierung zu verringern“, formuliert Dr. Dindo hoffnungsvoll.


Wunsch für die Zukunft.

Die sakrale Neuromodulation hat in jedem Fall die Therapie von Stuhlinkontinenz revolutioniert, das war sozusagen ein Quantensprung. Es grenzt an ein Wunder, dass wir hierdurch Stuhl besser zurückhalten können. Ich würde mir aber wünschen, dass das Problem der Stuhlinkontinenz genauso sichtbar gemacht wird wie das der Harninkontinenz, die beispielsweise durch Fernsehwerbung für Binden breite Aufmerksamkeit erhält und somit enttabuisiert wird – warum kann hier nicht auch mal ein Hinweis auf Hilfe bei Stuhlinkontinenz gesendet werden? Selbsthilfegruppen könnten beispielsweise Geld investieren für PR und Werbung in Illustrierten“, wünscht sich Dr. Dindo für die bessere Aufklärung zum Thema und beendet damit unser Gespräch.

Lieber Herr Dr. Dindo, vielen Dank, dass wir hier gemeinsam besser zum noch immer tabuisierten Thema Stuhlinkontinenz aufklären können!

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print