Schuppenflechte - Spezialist finden und Informatinen

03.09.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
Leading Medicine Guide Redaktion
Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine entzündliche Hauterkrankung, die nicht ansteckend ist. Sie ist auch als Psoriasis bekannt. Hier finden Sie weitere Informationen über die Ursachen, Symptome und Behandlung der Psoriasis sowie ausgewählte Schuppenflechte-Spezialisten.
ICD-Codes für diese Krankheit: L40

Empfohlene Schuppenflechte-Spezialisten

Artikelübersicht

Was ist Schuppenflechte?

Die Schuppenflechte (Psoriasis) gehört zu den häufigsten chronischen Hautkrankheiten. Sie nimmt fast immer einen chronischen Verlauf.

Allein in Deutschland sind 2 -3 von 100 Bundesbürgern von der Psoriasis betroffen. Dabei leiden Frauen und Männer etwa in gleichem Ausmaß unter der Erkrankung.

Zu den typischen Merkmalen zählen rote, scharf begrenzte Hautstellen, die von silberweißen Schuppen überzogen sind. Nicht selten leiden die Betroffenen an diesen Stellen unter Juckreiz.

Unterschiedliche Formen der Psoriasis

In der Medizin wird zwischen verschiedenen Formen der Schuppenflechte unterschieden. Die häufigste Form ist die Psoriasis vulgaris (gewöhnliche Schuppenflechte).

Die Unterscheidung erfolgt je nach Position auf der erkrankten Hautstellen sowie nach dem Aussehen.

Die drei Hauptformen sind:

  1. Die gewöhnliche Schuppenflechte
  2. Schuppenflechte mit Pustelbildung (Psoriasis pustulosa)
  3. Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung

Die gewöhnliche Schuppenflechte

Mit einer Häufigkeit von rund 80 Prozent zeigt sich die gewöhnliche Schuppenflechte. Die Entzündungsherde sind zunächst klein, erreichen jedoch im weiteren Verlauf die Größe eines Handtellers.

Betroffene Körperregionen sind vor allem:

  • Ellenbogen
  • Kniescheiben
  • Kopf
  • Gesäßfalten

Typisch für die betroffenen Hautstellen ist, dass sie beständig schuppen und oft jucken.

Der Verlauf der Psoriasis vulgaris ist unterschiedlich ausgeprägt. Während es bei einigen Menschen nur zu leichten Symptomen kommt, sind andere wiederum von intensiven Beschwerden betroffen.

Im Extremfall bedecken die Plaques große Körperflächen. Ist der gesamte Körper von der Schuppenflechte befallen, ist von einer psoriatischen Erythrodermie die Rede.

In 50 Prozent aller Erkrankungsfälle breitet sich die Schuppenflechte auch auf die Nägel aus. Die Erkrankung kann sich dabei auf leichte Eindellungen beschränken, aber auch zur kompletten Zerstörung des Nagels führen.

Die gewöhnliche Schuppenflechte teilen die Ärzte wiederum in Typ I und Typ II ein:

  1. Typ I: Zeigt sich bereits in einem Alter von 10 bis 25 Jahren. Die Form ist gekennzeichnet durch intensive Schübe und einen stark ausgeprägten Verlauf. Rund 60 bis 70 Prozent aller Psoriasis-Patienten leiden unter dieser Form. Eine wichtige Rolle spielt die genetische Veranlagung.
  2. Typ II: Setzt normalerweise zwischen 35 und 60 Jahren ein. Der Verlauf dieser Form ist milder und weniger von genetischer Veranlagung bestimmt

Schuppenflechte mit Pustelbildung (Psoriasis pustulosa)

Eine deutlich seltener auftretende Form der Schuppenflechte ist die Psoriasis pustulosa. Zu ihren Merkmalen zählt die Entstehung von keimfreien Eiterbläschen.

Oftmals zeigt sie sich nach bakteriellen Infekten. Zur Bildung der Eiterbläschen kommt es durch die Ansammlung von Leukozyten (weißen Blutkörperchen) innerhalb der obersten Hautschicht. Im Extremfall breitet sich die Psoriasis pustulosa über den gesamten Körper aus.

Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung

Als rheumatische Form der Schuppenflechte gilt die Psoriasis-Arthritis (auch Psoriasis arthropathica). Dabei sind auch die Gelenke betroffen. Meist ist sie mit einer gewöhnlichen Schuppenflechte von Typ I verbunden.

Bei jedem fünften Patienten kommt es zu einer Psoriasis-Arthritis, bei der die Gelenke anschwellen. Außerdem leiden die Betroffenen unter Bewegungseinschränkungen.

Spezielle Psoriasis-Formen sind:

  • Psoriasis guttata, die nach einer Mandelinfektionen auftritt
  • Psoriasis capitis (Befall der Kopfhaut mit Schuppenflechte)
  • Psoriasis inversa, die sich an Achseln und Kniekehlen zeigt
  • Psoriasis exsudativa
  • die eruptiv-exanthematische Psoriasis
  • die Nagelpsoriasis

Ursachen für Psoriasis

Verantwortlich für die Entstehung der Schuppenflechte ist meist eine genetische Veranlagung. Allerdings bricht die Krankheit nur dann aus, wenn weitere Risikofaktoren hinzukommen.

Leiden beide Eltern unter Schuppenflechte, liegt das Risiko des Kindes, ebenfalls an Psoriasis zu erkranken, bei 60 bis 70 Prozent.

Ist dagegen nur ein Elternteil betroffen, verringert sich die Erkrankungswahrscheinlichkeit auf ca. 30 Prozent.

Risikofaktoren, die verantwortlich sind für Ausbruch oder für eine Verschlimmerung der Schuppenflechte, sind:

  • Atemwegsinfektionen durch Bakterien wie Streptokokken
  • hormonelle Umstellungen
  • die Einnahme bestimmter Arzneimittel wie ACE-Hemmer, Betablocker, Interferon oder Malariamedikamente
  • mechanische Reizungen wie Verletzungen der Haut oder Druck
  • der Konsum von Alkohol und Zigaretten
  • Klimaeinflüsse
  • falsche Ernährung
  • emotionaler Stress

Bei der Schuppenflechte kommt es zu einer Immunreaktion des Organismus. Dabei richtet sich das Abwehrsystem gegen die eigenen Körperstrukturen. Aus welchem Grund die Autoimmunreaktion entsteht, ließ sich bislang noch nicht klären.

Symptome

Als typische Symptome der Schuppenflechte gelten rötliche, leicht erhabene Flecken auf der Haut, die scharf begrenzt sind. Darüber hinaus zeigen sich auf den betroffenen Hautstellen silberweiße Schuppen.

In den meisten Fällen weisen die Flecken Punktform auf und fallen klein aus. Sie können sich aber auch vergrößern und Juckreiz hervorrufen.

Während sich die oberflächlichen Schuppen leicht abkratzen lassen, setzen sich die tiefer gelegenen Schuppen auf der dünnen Hautschicht fest. Beim Abkratzen der Schuppenschicht sind punktförmige Hautblutungen möglich.

Ansteckend ist die Schuppenflechte nicht. Aufgrund der deutlich erkennbaren Hautveränderungen leiden die betroffenen Personen jedoch häufig unter psychischen Problemen.

SchuppenflechteSchuppenflechte am Ellenbogen @ SNAB /AdobeStock

Diagnose

Diagnostiziert wird eine gewöhnliche Schuppenflechte anhand der charakteristischen Hautveränderungen. Deshalb nimmt der Arzt besonders häufig befallene Körperpartien wie Knie, Ellenbogen,  Kopf oder Gesäßfalte in Augenschein.

Von Interesse sind zudem punktförmige Hautblutungen, die nach dem Entfernen der betroffenen Hautschicht auftreten. Als Indiz für eine Psoriasis gelten außerdem Veränderungen der Nägel.

In manchen Fällen kann die Entnahme einer Hautprobe sinnvoll sein. Die Untersuchung findet anschließend in einem Labor statt.

Auf diese Weise erfolgt eine Abgrenzung zu anderen Erkrankungen, deren Symptome der Schuppenflechte ähneln, wie Hautflechten, Pilzerkrankungen oder Syphilis

Therapie der Schuppenflechte

Eine Heilung der Psoriasis ist nach dem derzeitigen medizinischen Stand nicht möglich. Dennoch lassen sich die Beschwerden durch eine ärztliche Behandlung wirksam lindern.

Handelt es sich um eine leichte Form der Psoriasis, erfolgt in der Regel eine äußerliche Therapie der Symptome. Dabei kommen Stoffe zum Einsatz, die die Bildung der Schuppen bremsen. Außerdem entfalten sie einen entzündungshemmenden Effekt.

Zur Anwendung gelangen vorwiegend Lotionen, Gele, Cremes oder spezielle Shampoos.

Zu ihren Inhaltsstoffen gehören zumeist:

  • Kortison
  • Vitamin-A-Abkömmlinge wie Tazaroten
  • Vitamin-D3-Abkömmlinge wie Calcitriol, Calcipotriol oder Tacalcitol
  • Dithranol/Cignolin

Zeigt sich die Psoriasis auf Fingern, Gesicht oder Gesäß, können Calcineurin-Inhibitoren wie Primecrolimus oder Tacrolimus zum Einsatz kommen.

Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte

Um eine mittelschwere oder schwer ausgeprägte Schuppenflechte zu therapieren, kommen Medikamente zum Einsatz. Sie besitzen die Eigenschaft, das Immunsystem zu unterdrücken.

Gängige Wirkstoffe sind u. a.:

  • Methotrexat
  • Ciclosporin sowie
  • Fumarsäureester

Des Weiteren erfolgt oftmals die Verordnung von Etanercept. Den Wirkstoff kann sich der Patient selbst injizieren. Im Falle von schweren Psoriasisbeschwerden eignet sich zudem die Gabe von Uteskinumab, Infliximab oder Adalimumab.

Basispflege

Eine bedeutende Rolle bei der Behandlung der Schuppenflechte spielt die Basispflege der Haut.

Empfehlenswert sind:

  • rückfettende Ölbäder
  • Fettsalben
  • Duschöle
  • fettreiche Cremes

Sie haben die Fähigkeit, die natürliche Schutzfunktion der Haut zu verbessern. Auch äußerliche Anwendungen mit Salicylsäure und Harnstoff erzielen einen positiven Effekt auf die Haut. Diese Basispflege ist auch dann sinnvoll, wenn keine akuten Beschwerden bestehen.

Photo-Therapie

Bei zahlreichen Patienten wirkt sich eine Photo-Therapie positiv auf die Psoriasis-Beschwerden aus. Bei diesem Verfahren erfolgt eine Hautbehandlung mit optischen Strahlen

Abgesehen vom natürlichen Sonnenlicht greift die Photo-Therapie auch auf spezielle Strahler zurück. Als besonders wirksam erwiesen sich Lichtstrahlen mit einer Wellenlänge von 311 Nanometern

Zur besseren Lichtwirkung kombinieren Spezialisten die Photo-Behandlung häufig mit einer Balneo-Therapie (Bade-Therapie). Ebenso möglich ist die Gabe von medikamentösen Psoralenen (PUVA-Therapie). Durch beide Verfahren lässt sich die Lichtwirkung auf die Haut der Patienten verstärken.

Im Rahmen der Balneo-Photo-Therapie nimmt der Patient zunächst ein Bad in Salzwasser. Im Anschluss daran findet die Bestrahlung statt. Bei der PUVA-Therapie wird die Haut mit einer Creme, die Psoralen enthält, eingerieben.

Fazit

Heilen lässt sich die Schuppenflechte bislang nicht. Eine gesunde Ernährung, Verzicht auf Rauchen und regelmäßige Fitness

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print