Malassezia-Hefen kommen bei Menschen auf der Hautflora und bei einigen Warmblütern vor. Sie ernähren sich hauptsächlich von langkettigen Fettsäuren. Die einzige Ausnahme ist hier die Spezies M. Pachydermatis.
Aufgrund der notwendigen Versorgung mit langkettigen Fettsäuren, kommen Malassezia-Hefen sehr häufig in talgreichen Regionen der Haut vor.
Beispiele sind:
- Kopfhaut
- Gesicht
- Vordere und hintere Schweißrinne
Die Malassezia-Hefen werden nach heutiger Forschung in zwölf Spezies unterteilt.
Die Häufigkeit dieser Hefepilze auf der Haut eines gesunden Menschen hängt vor allem mit dem Alter der Person zusammen. Denn erst in der Pubertät setzt eine erhöhte Talgdrüsenfunktion ein. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Besiedelung durch Malassezia-Hefen attraktiv. Erst mit dem Alter und der damit verbundenen geringeren Talgproduktion geht die Besiedlungsdichte wieder zurück.
Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte) ist die häufigste Erkrankung mit einem Pilzerreger der Gattung Malassezia. Die verantwortliche Hefe ist Malassezia furfur.
In tropischen Regionen soll jeder zweite Mensch betroffen sein. In der gemäßigten Zone wie Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das nur bei 1 Prozent der Bevölkerung der Fall.
Die Malassezia-Infektion mit Pityriasis versicolor kommt in zwei verschiedenen Varianten vor. So unterscheiden Experten zwischen:
- Pityriasis versicolor chromians und
- Pityriasis versicolor alba
Symptome und Aussehen von Pityriasis versicolor
Pityriasis versicolor chromians tritt in einer hyperpigmentierten Form auf. Die Hyperpigmentierung zeigt sich meist in rundlicher Form. Die Flecken treten besonders in talgreichen Zonen der Haut auf. Aber auch an anderen Körperregionen wie zum Beispiel an Bauch und an den Armen ist die Erkrankung möglich.
Das besondere Kennzeichen ist die Farbvielfalt der Flecken bzw. der Hyperpigmentierungen. Eine Schuppung überdeckt sie meistens. Unter einem langwelligen UV-Licht zeigt sich allerdings eine gelb-grüne Fluoreszenz.
Die Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) ist eine Hauterkrankung, bei der sich der harmloser Hautpilz plötzlich stark vermehrt @ buraratn_100 /AdobeStock
Wenn nach der Abheilung der hyperpigmentierten Flecken langanhaltende Depigmentierungen vorhanden sind, sprechen Experten von der Pityriasis versicolor alba.
Diese Form der Malassezia-Infektion betrifft hauptsächlich Erwachsene. Sie lässt sich schlecht therapieren. Eine Verbesserung der Infektion tritt nur langsam ein. Es braucht jedenfalls Hilfe durch einen Fachmann.
Wie es zu einer solchen Infektion kommt, ist nicht eindeutig geklärt.
Häufig meinen Medizinern, dass es sich um eine allergische Reaktion handelt, die durch eine erhöhte Verdichtung der Malassezia-Hefen erfolgt.
Andere Mediziner meinen hingegen, dass sich diese Hefepilze meist nur auf bestimmte Risikogruppen krankhaft auswirken. Risikogruppen sind Schwangere und immungeschwächte Personen.
Wiederum andere Mediziner vermuten einen Zusammenhang zwischen den Risikogruppen und einer allergischen Reaktion.
Daher kann man sagen, dass kaum jemand vor einer Malassezia-Infektion sicher ist. Sollte man allerdings zu einer der Risikogruppen gehören, ist die Wahrscheinlichkeit höher zu erkranken.
Pityriasis versicolor ist grundsätzlich nur ein kosmetisches Problem. Die hyperpigmentierten Flecken sind langanhaltend und großflächig über die Haut verteilt.
Eine oberflächliche Mykose ist nicht gefährlich und nicht lebensbedrohlich. Allerdings sollten Sie die Erkrankung nicht auf die leichte Schulter nehmen und von einem Fachmann untersuchen lassen.
In einigen Fällen kann die oberflächliche Mykose in eine systemische Mykose ausarten. Dies geschieht, wenn die Haut so stark angegriffen ist und Erreger in den Körper gelangen. Bei einer systemischen Mykose werden die inneren Organe des Menschen angegriffen, was zum Tod führen kann.
Die Diagnose geschieht zunächst durch eine körperliche Untersuchung. Dabei schaut sich der Mediziner die betroffene Stelle genau an und nimmt anschließend eine Probe.
Dabei schabt er meist ein paar Hautschuppen ab, die er im Anschluss mikroskopisch untersucht. Mit Hilfe eines sogenannten KOH-Präparates kann der Mediziner genau feststellen, ob eine Malassezia-Infektion vorliegt.
Wenn der Mediziner hier „spaghetti and meat balls“-Ansammlungen runder Sprossenzellen und Hyphen findet, dann liegt eine sichere Diagnose vor.
Die Behandlung findet meist durch eine topische Therapie statt. Dabei versuchen Ärzte den Erreger mit Hilfe einer äußeren Anwendung einzudämmen und zu vernichten.
Hierbei kommen meist Salben, Gele, spezielle Shampoos oder Cremes zum Einsatz. Patienten tragen in regelmäßigen Abständen die Substanzen auf die erkrankte Haut auf.
Empfehlenswert ist, die Salben vor dem Schlafengehen aufzutragen, um eine längere Einwirkzeit zu erreichen @ Ольга Тернавская /AdobeStock
Dies ist wichtig, weil sich auch um den Erregerherd Krankheitserreger befinden können. Sie sollten darauf achten, Kleidung, die mit der Mykose in Kontakt gekommen ist, gründlich zu desinfizieren. Nur so kann eine topische Therapie zum Erfolg führen.
Damit die topische Therapie gut wirkt, arbeiten Ärzte zusätzlich mit Lösungen, die Patienten auf den ganzen Körper auftragen.
Dies kommt vor allem zum Einsatz, wenn die Flecken großflächig sind.
Bei der topischen Therapie kommen sogenannte Antimykotika zum Einsatz. Dabei werden Antimykotika der Gruppe Azole, Ciclopiroxolamin und Terbinafin angewendet. Diese haben sich in Studien als effektiv erwiesen.
Diese Erkrankung entsteht ebenfalls durch Malassezia-Hefen. Allerdings kommt diese Erkrankung nicht häufig vor. Besonders lästig finden betroffene Personen, dass die Flecken jucken und es zu einer Pustelbildung kommt.
Auch die Malassezia-Infektion behandeln Ärzte mit Antimykotika, die meist zu einer raschen Linderung der Beschwerden führen.
- Malassezien-Dermatitis bei Tieren
Nicht nur bei Menschen, auch bei Tieren kann eine Erkrankung auftreten. Besonders häufig kommt sie bei Hunden vor.
Diese Erkrankung nennt sich dann Malassezia-Dermatitis. Bei Hunden lässt sie sich häufig spät feststellen, da die meisten Besitzer die Symptome nicht wahrnehmen. Sie denken an Flöhe. Auch das dichte Fell macht es dem Besitzer nicht einfacher, die Erkrankung optisch wahrzunehmen.
Auch bei einem Tier kommt es zu einer Hyperpigmentierung, die meist ein großes Areal betrifft. Auch Hautverdickungen sind keine Seltenheit. Besonders häufig haben Hunde mit einem Befall der Pfoten und Krallen zu kämpfen.
Ein häufiges Lecken der Pfote stellt ein typisches Alarmsignal dar. Auch eine Krallenbettentzündung oder eine Verfärbung der Krallen können Anzeichen für eine Mykose sein.
Bei starkem Juckreiz und Rötungen sollten Sie dringend einen Tierarzt aufsuchen, da sich Hunde häufig blutig kratzen. Durch das Aufkratzen können Erreger in den Körper gelangen und schlimmere Folgen auslösen. Außerdem dauert die Heilung dadurch länger und die Schmerzen des Tieres sind stärker.
Besonders betroffen sind häufig Ohren, Halsunterseite, Pfoten und Achseln @ weerachaiphoto /AdobeStock
Sowohl Menschen, als auch Tiere sollten bei Schuppungen und Rötungen einen Mediziner aufsuchen und diese behandeln lassen. Vor allem bei großflächigen Flecken müssen Sie sich behandeln lassen. Denn auch wenn die Malassezia-Pilze grundsätzlich harmlos sind, können sie in einigen Ausnahmefällen schlimme Folgen nach sich ziehen.