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Malassezia-Infektion - Spezialisten und Informationen

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17.05.2018
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
Leading Medicine Guide Redaktion

Es handelt sich bei Malassezia um einen Hefepilz, der zu der Gattung der sogenannten Brandpilze gehört und sich gewöhnlich auf der Hautflora eines jeden Menschen befindet. Wie auch bei anderen Mykosen, kommen die Malassezia-Hefen auch bei anderen Lebewesen, wie zum Beispiel Hunden vor. Die Besonderheit bei den Malassezia-Hefen ist, dass diese bei jedem Menschen auf der Haut vorhanden sind und somit grundsätzlich keine schädliche Wirkung haben. Allerdings sind sie auch als Erreger an einer Vielzahl von Hauterkrankungen beteiligt, darunter beispielsweise Pityriasis versicolor oder das seborrhoische Ekzem.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Malassezia-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: B36.0

Empfohlene Malassezia-Spezialisten

Artikelübersicht

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Definition: Was sind Malassezia-Hefen?

Malassezia-Hefen kommen auf der Hautflora von allen Menschen und einigen anderen Warmblütern vor. Sie ernähren sich hauptsächlich von langkettigen Fettsäuren. Die einzige Ausnahme bildet hierbei die Spezies M. Pachydermatis.

Auf Grund der notwendigen Versorgung mit langkettigen Fettsäuren, kommen Malassezia-Hefen sehr häufig in talgreichen Regionen der Haut vor. Am beliebtesten sind hierbei die Kopfhaut, das Gesicht und die vordere und hintere Schweißrinne. Die Malassezia-Hefen werden nach heutiger Forschung in zwölf verschiedenen Spezies unterteilt.

Die Häufigkeit dieser Hefepilze auf der Haut eines gesunden Menschen hängt vor allem mit dem Alter der Person zusammen. So ist mit Einsetzen der Pubertät eine erhöhte Talgdrüsenfunktion gegeben. Ab diesem Zeitpunkt ist die Besiedelung für die Malassezia-Hefen besonders attraktiv. Erst mit dem Alter und der damit verbundenen geringeren Talgproduktion geht die Besiedelungsdichte wieder zurück.

Pityriasis versicolor als häufigste Malassezia-Infektion

Pityriasis versicolor, auch Kleinenpilzflechte genannt, ist die am häufigsten anzutreffende Erkrankung mit einem Pilzerreger der Gattung Malassezia. Die hierfür verantwortliche Hefe ist Malassezia furfur. In den tropischen Regionen soll jeder zweite Mensch von dieser Erkrankung mit Malassezia-Hefen betroffen sein. In der gemäßigten Zone, zu der auch Deutschland, Österreich und die Schweiz gehören, ist dies nur 1 Prozent der Bevölkerung.

Die Malassezia-Infektion mit Pityriasis versicolor kommt dabei in zwei verschiedenen Varianten vor. So unterscheidet man zwischen Pityriasis versicolor chromians und Pityriasis versicolor alba.

Symptome und Aussehen von Pityriasis versicolor

Pityriasis versicolor chromians tritt in einer hyperpigmentierten Form auf. Die Malassezia-Infektion sorgt dafür, dass diese Hyperpigmentierung sich meist in nahezu rundlicher Form zeigt. Die Flecken treten besonders in den talgreichen Zonen der Haut auf, aber auch an anderen Körperregionen wie zum Beispiel an Bauch und an Armen ist die Erkrankung schon angetroffen worden.

Das besondere Kennzeichen an dieser Mykose ist die vorhandene Farbvielfalt der Flecken bzw. der Hyperpigmentierungen. Diese werden von einer Schuppung überdeckt, die unter einem langwelligen UV-Licht eine gelb-grüne Fluoreszenz aufweist.

Wenn nach der Abheilung der hyperpigmentierten Flecken dennoch langanhaltende Depigmentierungen vorhanden sind, spricht man von Pityriasis versicolor alba. Diese Form der Malassezia-Infektion betrifft hauptsächlich Erwachsene und lässt sich schlecht therapieren. Eine Verbesserung der Infektion tritt hier nur langsam ein und bedarf einer ausgiebigen Behandlung mit Hilfe eines Fachmannes.

Wie kann es zu einer Malassezia-Infektion kommen?

Wie es zu einer solchen Infektion kommt, ist nicht eindeutig geklärt. Häufig wird von Medizinern vorgetragen, dass es sich hierbei um eine allergische Reaktion handeln soll, die meist durch eine erhöhte Verdichtung der Malassezia-Hefen ausgelöst wird. Andere Mediziner sagen hingegen, dass sich diese Hefepilze meist nur auf bestimmte Risikogruppen krankhaft auswirken können. Dies sind unter anderem Schwangere und immungeschwächte Personen. Wiederum andere Mediziner vermuten ein Zusammenspiel zwischen den Risikogruppen und der darauf einwirkenden allergischen Reaktion.

Im Endeffekt kann man daher sagen, dass kaum jemand vor einer Malassezia-Infektion sicher ist. Sollte man allerdings zu einer der Risikogruppen gehören, ist die Wahrscheinlichkeit zu erkranken wesentlich höher.

Wir wird die Infektion mit Malassezia-Hefen diagnostiziert?

Pityriasis versicolor ist grundsätzlich nur ein kosmetisches Problem. Die hyperpigmentierten Flecken sind häufig langanhaltend und über ein großes Areal der Haut verteilt. Eine oberflächliche Mykose ist nicht gefährlich und schon gar nicht lebensbedrohlich. Allerdings sollte man diese Erkrankung nicht auf die leichte Schulter nehmen und von einem Fachmann untersuchen lassen. In einigen Fällen kann die oberflächliche Mykose in eine systemische Mykose ausarten, wenn die Haut so stark angegriffen wird, dass der Erreger in den Körper gelangt. Bei einer systemischen Mykose werden die inneren Organe des Menschen angegriffen, was diese Erkrankung meist tödlich enden lässt.

Die Feststellung einer Erkrankung durch Malassezia-Hefen geschieht zunächst durch eine körperliche Untersuchung. Dabei schaut sich der Mediziner die betroffene Stelle genau an und nimmt anschließend eine Probe von dieser. Dabei werden meist ein paar Hautschuppen abgeschabt, die im Anschluss mikroskopisch untersucht werden. Mit Hilfe eines sogenannten KOH-Präparates kann der Mediziner genau feststellen, ob eine Malassezia-Infektion vorliegt. Wenn der Mediziner hier nämlich sogenannte „spaghetti and meat balls“-Ansammlungen runder Sprossenzellen und Hyphen finden sollte, dann kann als fast sichere Diagnose gestellt werden, dass der betroffene Patient an einer oberflächlichen Mykose durch Malassezia-Hefen erkrankt ist.

Behandlung einer Malassezia-Infektion

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Eine Behandlung der durch Malassezia-Hefen ausgelösten Mykose findet meist durch eine sogenannte topische Therapie statt. Dabei wird mit Hilfe einer äußeren Anwendung versucht, den Erreger einzudämmen und zu vernichten. Hierbei kommen meist Salben, Gele, spezielle Shampoos oder Cremes zum Einsatz. Diese werden in regelmäßigen Abständen auf die erkrankte Region der Haut gegeben und großflächig eingecremt. Dies ist besonders wichtig, da sich auch einige Zentimeter um den Erregerherd noch Krankheitserreger befinden können. Insbesondere sollte man auch darauf achten, die mit der Mykose in Kontakt kommende Kleidung, gründlich zu desinfizieren. Nur so kann eine topische Therapie zum Erfolg führen und die Erkrankung durch Malassezia-Hefen beenden.

Damit die topische Therapie bei einer Malassezia-Infektion besonders gut wirkt, wird in diesem Fall meist zusätzlich mit Lösungen gearbeitet, die nicht nur auf die betroffene Stelle und dessen Umkreis gegeben wird. Diese Lösung wird auf den ganzen Körper angewendet, um die Ausbreitung zu bekämpfen und die Erkrankung durch Malassezia-Hefen zu beenden. Dies kommt vor allem zum Einsatz, wenn sich die hyperpigmentierten Flecken großflächig ausgebreitet haben und somit der Verdacht im Raum steht, dass sich die Erreger schon wesentlich größer ausgebreitet haben, als optisch zu erkennen ist.

Bei der topischen Therapie kommen sogenannte Antimykotika zum Einsatz. Dabei werden Antimykotika der Gruppe Azole, Ciclopiroxolamin und Terbinafin angewendet. Diese haben sich in zahlreichen großen Studien als besonders effektiv erwiesen.

Weitere Formen der Malassezia-Infektion

Malassezia-Follikulitis

Diese Erkrankung wird ebenfalls durch die Malassezia-Hefen ausgelöst. Allerdings kommt diese Erkrankung nicht so häufig vor, dennoch sollte diese nicht unterschätzt werden. Besonders lästig finden betroffene Personen an dieser Erkrankung, dass die hyperpigmentierten Flecken extrem jucken und es zu einer Pustelbildung kommt. Auch hier wird die Malassezia-Infektion mit Hilfe von Antimykotika behandelt, die in diesem Fall grundsätzlich immer eine rasche Linderung der Beschwerden herbeiführen.

Malassezien-Dermatitis bei Tieren

Nicht nur bei den Menschen kann durch Malassezia-Hefen eine Erkrankung auftreten. Auch andere Warmblüter sind davon betroffen. Besonders häufig kommt eine solche Erkrankung bei Hunden vor. Diese Erkrankung nennt sich dann Malassezia-Dermatitis. Bei Hunden lässt sich diese Erkrankung häufig nur sehr spät feststellen, da die meisten Besitzer die anfänglichen Symptome nicht wahrnehmen und zunächst an Flöhe oder ähnliches denken. Auch das meist dichte Fell macht es dem Besitzer nicht einfacher, seinem geliebten Haustier zu helfen und die Erkrankung optisch wahrzunehmen.

Auch bei einem Tier kommt es hier zu einer Hyperpigmentierung, die meist ein großes Areal betrifft. Auch Hautverdickungen sind keine Seltenheit. Besonders häufig haben vor allem Hunde mit einem Befall der Pfoten und Krallen zu kämpfen. Häufiges lecken der Pfote sollte daher von jedem Besitzer eines Tieres beobachtet und ein Tierarzt um Rat gefragt werden. Nur dieser kann dem Tier helfen und eine solche Erkrankung feststellen.

Auch bei einer Krallenbettentzündung oder der Verfärbung der Krallen kann eine Mykose der Auslöser sein. Besonders starker Juckreiz und Rötungen sollten dringend dem Tierarzt gezeigt werden, da Hunde sich diese befallenden Stellen häufig blutig aufkratzen. Durch dieses Aufkratzen kann der Erreger in den Körper gelangen und wesentlich schlimmere Folgen auslösen. Zudem ist die Heilung dadurch wesentlich länger und somit sind die Schmerzen des betroffenen Tieres stärker.

Fazit zur Malassezia-Infektion

Sowohl Menschen, als auch Tiere sollten bei Schuppungen und Rötungen einen Mediziner aufsuchen und diese behandeln lassen. Vor allem bei einer großflächigen Ausbreitung kommt man um eine Behandlung nicht herum. Denn auch wenn die Malassezia-Pilze grundsätzlich harmlos sind, können diese doch in einigen Ausnahmefällen schlimme Folgen nach sich ziehen.

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