Intelligenzminderung bezeichnet eine stehengebliebene oder unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkeiten.
Dabei sind vor allem Fertigkeiten beeinträchtigt, die zum Intelligenzniveau beitragen, wie:
- Kognition
- Sprache
- Motorische und soziale Fähigkeiten
Ein Synonym für Intelligenzminderung ist auch geistige Behinderung. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland etwa 400.000 Menschen mit verminderter Intelligenz.Eine Intelligenzminderung ist eine lebenslange Funktionseinschränkung des Gehirns @ Yakobchuk Olena /AdobeStock
Experten unterscheiden verschiedene Schweregrade:
- Die leichte Intelligenzminderung
Bei leichter Intelligenzminderung liegt ein IQ von ca. 50 bis 69 vor. Die Betroffenen können:
- Mit leichten Einschränkungen sprechen
- Alltägliche Verrichtungen relativ selbstständig erledigen und
- Einfachen praktischen Tätigkeiten nachgehen
Hier liegen relativ selten erkennbare körperliche Ursachen für die Minderung der Intelligenz vor.
- Die mittelgradige oder schwere Intelligenzminderung
Bei mittelgradiger (IQ ca. 35 bis 49) oder schwerer (IQ ca. 20 bis 34) Intelligenzminderung ist die Sprache deutlich schlechter entwickelt. Ebenso auch die Selbstständigkeit im Alltag und motorische Fähigkeiten.
Einige Betroffene brauchen deshalb lebenslang Beaufsichtigung.
Bei schwerster Intelligenzminderung (IQ kleiner als 20) sind die Betroffenen maximal eingeschränkt. Sie erlangen dabei kaum sprachliche Fähigkeiten oder Handlungskompetenzen.
Je schwerer eine Intelligenzminderung ist, desto häufiger treten begleitende körperliche Symptome auf wie:
- Störungen der Sinnesfunktionen
- Epileptische Anfälle u.ä.
Außerdem existiert bei schweren Formen häufig eine organische Ursache wie z.B.:
- Chromosomenfehler
- Frühkindliche Mangelerscheinungen
Mädchen mit schwerer Intelligenzminderung @ mjowra /AdobeStock
Es gibt keine Therapie bei Intelligenzminderung. Jede Behandlung ist darauf ausgerichtet, dass der Patient ein möglichst erfülltes Leben führen kann.
Dazu sind v.a. Übungs- und heilpädagogische Programme unter Einbezug der Bezugspersonen sinnvoll. Die logopädische Therapie verfolgt die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit @ Dan Race /AdobeStock
Verhaltenstherapeutische und pädagogische Maßnahmen sind sinnvoll bei zusätzlichen Verhaltensauffälligkeiten wie:
- Selbstverletzungen oder
- Zerstörung von Gegenständen
Bei extremer Hyperaktivität oder Aggressivität gegen sich oder andere Personen kommen auch teilweise Psychopharmaka zum Einsatz.