Intelligenzminderung - Spezialisten und Informationen

21.07.2024
Dr. Gitta Jacob
Autor des Fachartikels

Bei einer Intelligenzminderung handelt es sich um die stehengebliebene oder unvollständige Entwicklung von kognitiven, sprachlichen, motorischen und sozialen Fähigkeiten. Sie geht mit einem reduzierten Intelligenzquotienten einher und lässt sich in verschiedene Schweregrade untergliedern.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für Intelligenzminderung.

ICD-Codes für diese Krankheit: F70, F71, F72, F73, F74, F78, F79

Artikelübersicht

Was ist eine Intelligenzminderung?

Intelligenzminderung bezeichnet eine stehengebliebene oder unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkeiten

Dabei sind vor allem Fertigkeiten beeinträchtigt, die zum Intelligenzniveau beitragen, wie:

  • Kognition
  • Sprache
  • Motorische und soziale Fähigkeiten

Ein Synonym für Intelligenzminderung ist auch geistige Behinderung. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland etwa 400.000 Menschen mit verminderter Intelligenz.IntelligenzminderungEine Intelligenzminderung ist eine lebenslange Funktionseinschränkung des Gehirns @ Yakobchuk Olena /AdobeStock

Welche Formen gibt es?

Experten unterscheiden verschiedene Schweregrade:

  • Die leichte Intelligenzminderung

Bei leichter Intelligenzminderung liegt ein IQ von ca. 50 bis 69 vor. Die Betroffenen können:

  • Mit leichten Einschränkungen sprechen
  • Alltägliche Verrichtungen relativ selbstständig erledigen und
  • Einfachen praktischen Tätigkeiten nachgehen

Hier liegen relativ selten erkennbare körperliche Ursachen für die Minderung der Intelligenz vor. 

  • Die mittelgradige oder schwere Intelligenzminderung

Bei mittelgradiger (IQ ca. 35 bis 49) oder schwerer (IQ ca. 20 bis 34) Intelligenzminderung ist die Sprache deutlich schlechter entwickelt. Ebenso auch die Selbstständigkeit im Alltag und motorische Fähigkeiten. 

Einige Betroffene brauchen deshalb lebenslang Beaufsichtigung.

Bei schwerster Intelligenzminderung (IQ kleiner als 20) sind die Betroffenen maximal eingeschränkt. Sie erlangen dabei kaum sprachliche Fähigkeiten oder Handlungskompetenzen.

Je schwerer eine Intelligenzminderung ist, desto häufiger treten begleitende körperliche Symptome auf wie:

  • Störungen der Sinnesfunktionen
  • Epileptische Anfälle u.ä.  

Außerdem existiert bei schweren Formen häufig eine organische Ursache wie z.B.:

  • Chromosomenfehler
  • Frühkindliche Mangelerscheinungen

Schwere IntelligenzminderungMädchen mit schwerer Intelligenzminderung @ mjowra /AdobeStock

Wie sieht die Behandlung der Intelligenzminderung aus?

Es gibt keine Therapie bei Intelligenzminderung. Jede Behandlung ist darauf ausgerichtet, dass der Patient ein möglichst erfülltes Leben führen kann. 

Dazu sind v.a. Übungs- und heilpädagogische Programme unter Einbezug der Bezugspersonen sinnvoll. LogopädieDie logopädische Therapie verfolgt die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit @ Dan Race /AdobeStock

Verhaltenstherapeutische und pädagogische Maßnahmen sind sinnvoll bei zusätzlichen Verhaltensauffälligkeiten wie: 

  • Selbstverletzungen oder 
  • Zerstörung von Gegenständen

Bei extremer Hyperaktivität oder Aggressivität gegen sich oder andere Personen kommen auch teilweise Psychopharmaka zum Einsatz.

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print