Die Behandlung von Nabelhernien: Experteninterview mit Prof. Langenbach

28.02.2024

Prof. Dr. Mike Ralf Langenbach ist eine herausragende Persönlichkeit auf dem Gebiet der Hernien- und Refluxchirurgie. Seit seinem Amtsantritt als Chefarzt im Herbst 2019 leitet er die Klinik für Allgemein-, Viszeralchirurgie und Koloproktologie am Evangelischen Krankenhaus Lippstadt mit bemerkenswertem Engagement und fachlicher Kompetenz. Seine umfangreiche Expertise erstreckt sich über ein breites Spektrum an chirurgischen Verfahren, wobei er sich insbesondere auf die Hernienchirurgie sowie die Behandlung von Refluxerkrankungen spezialisiert hat.

Mit seiner langjährigen Erfahrung führt Prof. Dr. Langenbach gemeinsam mit seinem hochqualifizierten Team jährlich Hunderte von Hernienoperationen durch. Dabei setzt er sowohl bewährte als auch innovative Operationsmethoden ein, um seinen Patienten langfristige Linderung zu verschaffen. Die enge Zusammenarbeit mit den neuesten medizinischen Technologien und die Anwendung modernster Verfahren machen ihn zu einem führenden Experten auf seinem Gebiet. Darüber hinaus zeichnet sich Prof. Dr. Langenbach durch seine Zusatzqualifikationen in Proktologie und minimal-invasiver Chirurgie aus.

Sein breites Fachwissen und seine vielseitigen Fähigkeiten ermöglichen es ihm, individuell angepasste Behandlungspläne zu erstellen, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten zugeschnitten sind. Als Chefarzt eines der größten Akutkrankenhäuser der Region mit rund 18.000 stationären Patienten pro Jahr geht Prof. Dr. Langenbach über die rein chirurgische Versorgung hinaus. Er legt großen Wert auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und einen ganzheitlichen Ansatz zur Patientenversorgung. Dabei steht das Wohl des Patienten stets im Mittelpunkt seiner Bemühungen.

Seine Leidenschaft für die Medizin und sein außergewöhnliches Engagement haben Prof. Dr. Langenbach zu einem hochgeschätzten Mitglied des medizinischen Fachpersonals gemacht. Seine Fähigkeit, komplexe medizinische Sachverhalte verständlich zu erklären, sowie sein Einfühlungsvermögen und seine Fürsorge machen ihn zu einem vertrauenswürdigen Ansprechpartner für seine Patienten und ihre Angehörigen.

In seiner klinischen Tätigkeit am Evangelischen Krankenhaus Lippstadt hat Prof. Dr. Langenbach das Fachgebiet der Hernien- und Refluxchirurgie entscheidend geprägt und weiterentwickelt. Sein Engagement in der Forschung und Lehre sowie seine zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen unterstreichen seine herausragende Stellung in der medizinischen Gemeinschaft. Prof. Dr. Mike Ralf Langenbach ist zweifellos eine herausragende Persönlichkeit und ein wichtiger Akteur im Bereich der Hernien- und Refluxchirurgie.

Die Redaktion des Leading Medicine Guide nahm die Gelegenheit wahr, um mit Prof. Dr. Langenbach über die Behandlung von Nabelhernien zu sprechen.

Prof. Dr. Langenbach PROFILBIL LMG NEU

Eine Nabelhernie ist eine Erkrankung, bei der sich Gewebe oder Organe durch eine Schwachstelle oder eine Lücke in der Bauchwand im Bereich des Nabels vorwölben. Diese Schwachstelle entsteht, wenn sich die Muskeln oder das Bindegewebe um den Nabel herum nicht richtig schließen, was normalerweise während der fötalen Entwicklung geschieht. 

Hauptursache für die Bildung einer Nabelhernie ist die genetische Disposition, in diesem Fall wie die Beschaffenheit des kollagenen Bindegewebes ist, das für die Festigkeit, Elastizität und Struktur des Gewebes verantwortlich ist. Es besteht dann eine natürliche Schwäche in ihrer Bauchwand, die es erleichtert, dass sich Gewebe oder Organe durch den Nabel nach außen drücken. Übergewicht ist ebenfalls ein wichtiger Faktor und weit verbreitet, da durch das Mehr an Gewicht der Druck im Bauchraum erhöht wird, das Bindegewebe schwächt, Stoffwechselveränderungen verursacht und die Heilung beeinträchtigt. Auch Menschen mit einem chronischen Husten oder Raucher, die meist morgens oft husten, können dadurch den Druck auf den Bauchraum erhöhen wodurch vorhandene Schwachstellen im Bauchraum aufgehen und eine Hernie bilden können. Frauen haben nach einer Schwangerschaft durch ausgeleiertes Gewebe ein höheres Risiko, vor allem, wenn sie mehrere Schwangerschaften hinter sich haben. Diabetiker haben ebenfalls ein höheres Risiko für eine Nabelhernie, da sie meist eine schlechtere Geweberegeneration haben. Auch schweres Heben, meist aus beruflichen Gründen, ohne richtige Technik kann den Druck im Bauchraum erhöhen und eine Nabelhernie verursachen“, schildert Prof. Dr. Langenbach am Anfang unseres Gesprächs und erklärt im Detail wieso sich Gewebe und Organe nach außen drücken können:

Eine Nabelhernie entsteht eben durch eine Schwäche in der Bauchwand im Bereich des Nabels, was dazu führt, dass Gewebe aus dem Bauchraum durch diese Öffnung nach außen tritt. Dieses herausgetretene Gewebe bildet einen Drucksack, der unter der Haut sichtbar sein kann. Typischerweise besteht der Druckinhalt des Drucksacks aus Baucheingeweiden oder Bauchfett, die normalerweise im Bauchraum liegen. Diese Gewebe können durch eben genannte Faktoren wie Übergewicht, Schwangerschaft oder körperliche Anstrengung zusätzlichen Druck auf die Bauchwand ausüben und somit das Risiko einer Nabelhernie erhöhen. Die Drucklücke ermöglicht es dem Drucksack, sich nach außen zu bewegen und eine Hernie zu bilden. Die Größe des Drucksacks und der Schweregrad der Nabelhernie können variieren, abhängig von der Größe der Drucklücke und dem Umfang des Druckinhalts. Zu beachten ist, dass eine kleine Nabelhernie oft stärkere Schmerzen verursacht als eine große, da sie dazu neigt, mehr Nerven zu komprimieren, anfälliger für Einklemmungen ist und sich leichter verlagern kann“.

Nabelhernien können in der Regel durch eine körperliche Untersuchung diagnostiziert werden und je nach Größe und Schweregrad behandelt werden, entweder durch Überwachung, spezielle Bauchgurte oder in schwereren Fällen durch eine Operation, um die Hernie zu reparieren. Bei Personen mit einem erhöhten Risiko aufgrund von Gewicht, Alter oder anderen Vorerkrankungen ist es besonders wichtig, regelmäßig ärztliche Untersuchungen durchzuführen, um eine Nabelhernie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.


Eine Nabelhernie ist eng mit dem Bereich der Faszien verbunden, da die Faszien eine wichtige Rolle bei der Struktur und Festigkeit der Bauchwand spielen. Faszien sind Bindegewebsstrukturen, die die Muskeln, Organe und anderen Gewebe im Körper umhüllen und unterstützen. In der Bauchregion umgibt eine Schicht aus Faszien die Bauchmuskulatur und bildet zusammen mit den Muskeln die Bauchwand. Wenn es zu einer Schwachstelle oder einer Lücke in dieser Bauchwand kommt, wie es bei einer Nabelhernie der Fall ist, bedeutet dies, dass auch die Faszien in diesem Bereich beeinträchtigt sind. Die Schwachstelle oder Lücke in den Faszien ermöglicht es, dass Gewebe oder Organe durch die Bauchwand vorwölben können, was zur Entstehung einer Hernie führt.


In den letzten Jahren haben sich moderne chirurgische Techniken enorm weiterentwickelt, um die Behandlung von Nabelhernien effektiver und schonender zu gestalten. Eine der fortschrittlichsten Methoden ist die laparoskopische Hernienreparatur, auch minimal-invasive oder Schlüssellochchirurgie genannt

Bei dieser Technik werden durch winzige Schnitte in der Bauchdecke spezielle Instrumente und eine Kamera eingeführt, um die Hernie zu reparieren. Im Vergleich zur traditionellen offenen Chirurgie bietet die laparoskopische Methode zahlreiche Vorteile. Dazu gehören eine schnellere Genesung, weniger postoperative Schmerzen, eine geringere Narbenbildung und ein verkürzter Krankenhausaufenthalt. „Normalerweise operieren wir hier in Lippstadt immer minimal-invasiv und verwenden zur Stabilisierung Kunststoffnetze, die von Innen in den Bauchraum platziert werden, um den Bruch zu unterstützen und zu verhindern, dass er sich erneut bildet und nichts mehr reinrutschen kann. Die Netze fördern die Heilung, indem sie die Belastung auf das Gewebe reduzieren und die Spannung verteilen. Früher wurde das durch den Bruch entstandene Loch einfach vernäht – dadurch hatten die Patienten mehr Schmerzen, und auch die Rezidiv Quote war wesentlich höher. Die Kunststoffnetze, die heute verwendet werden, bestehen aus Polypropylen und Polyester und werden sehr gut vertragen. Zudem ist es heute so, dass man während der minimal-invasiven Operation gleichzeitig versucht, den Bruchsack abzutragen, der sich nach außen gestülpt hat und die Faszie über dem Netz zusammenzunähen, was dann auch nach außen ein gutes plastisches Ergebnis ist“, erläutert Prof. Dr. Langenbach und ergänzt: 

Die minimal-invasiven Eingriffe finden unter Vollnarkose statt. Es wird CO2 in den Bauchraum geleitet, sodass dieser sich wie ein Ballon aufbläht. Hier kommen dann Trokare (Hülsen) rein und eine Videokamera, um den Bauchraum von innen zu begutachten, und um zu entscheiden, wie man operativ vorgeht, und zwei Schnitte erfolgen für die Platzierung der Instrumente. Es kann dann das mit Collagen beschichtete Netz implantiert werden, das mit resorbierbaren Tackern verankert wird (die Netze wachsen in den Bauchraum ein, und nach ein paar Monaten würde man in der Bildgebung das Netz maximal als Gitterstruktur noch erkennen). Der Patient steht in der Regel am selben Tag der Operation auf, kann herumlaufen und auch ganz normal essen und trinken. Das Netz ist meist leicht spürbar und tut bei Bewegung ein bisschen weh, und bei Bedarf kann ein Schmerzmittel genommen werden. An Tag zwei erfolgt zum Check eine Blutabnahme, und der Patient kann entlassen werden. Dieser sollte dann in den nächsten zwei bis vier Wochen nicht mehr als 2-10 Kilo heben, aber normale Alltagstätigkeiten sind kein Problem. Komplikationen sind eher selten. Es kann in wenigen Fällen zu einer Infektion im Bereich des Netzes kommen – hier wird zunächst versucht, mit Antibiotika zu behandeln. Wenn das nicht hilft, dann muss das Netz wieder raus, da man sonst die Keime nicht mehr aus dem Körper bekommt“.


Im Evangelischen Krankenhaus Lippstadt gGmbH werden pro Jahr ca. 300 Hernien operiert, wovon ca. 100 Nabelhernien sind. Prof. Dr. Langenbach stellt insgesamt eine Zunahme an Nabelbrüchen fest, da die Menschen leider an Gewicht zunehmen und der Druck dadurch im Bauch größer wird.


Eine weitere innovative Technik ist die roboterassistierte Hernienreparatur, die in Lippstadt durchgeführt wird.

Wir operieren seit Mitte 2022 viele innere Hernien mit dem da Vinci Roboter, vor allem große Thorax Mägen (ca. 15-20 pro Jahr). Das ist die Stelle im Zwerchfell, an der die Speiseröhre in den Bauchraum geht, wo dann der Magen ist. Da gibt es einige Patienten, bei denen der ganze Magen in den Lungenraum rutscht. Sie gehen dann meistens erst einmal zu einem Lungenfacharzt, weil sie oft schlecht Luft bekommen. Dabei liegt die Luftnot am Thorax Magen, der verdreht über dem Zwerchfell liegt. Wir arbeiten sehr eng mit einem Lungenfacharzt zusammen, der uns auch immer wieder Patienten schickt aus ganz Deutschland, und auch über das Portal Leading Medicine Guide kommen viele Patienten auf Empfehlung zu uns. Auch Refluxoperationen führen wir mit dem da Vinci Roboter durch, genauso wie komplizierte Fälle, weil man die Problematik einfach viel besser identifizieren kann“, führt Prof. Dr. Langenbach bezüglich der Roboter assistierten Operation aus.

Die Operation mit dem da Vinci Roboter bietet ähnliche Vorteile wie die laparoskopische Chirurgie, jedoch mit dem zusätzlichen Vorteil einer noch präziseren Reparatur. Allerdings erfordert die roboterassistierte Hernienreparatur speziell ausgebildete Chirurgen und eine entsprechende Ausstattung, was nicht in allen medizinischen Einrichtungen verfügbar ist. Die Wahl der optimalen Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe und Art der Hernie sowie der Gesundheitszustand des Patienten. 

Eine inkarzerierte (eingeklemmte) Nabelhernie ist ein medizinischer Notfall, der sofortige ärztliche Behandlung erfordert. 

Bei einer inkarzerierten Hernie wird der Bruchsack, der sich durch die Bauchwand vorgewölbt hat, abgeklemmt oder eingeklemmt, was zu einem ernsthaften Engpass der Blutversorgung führt. Dies kann zu Gewebeschäden und zum Absterben von Gewebe führen, was eine sofortige Operation erfordert, um die Hernie zu reparieren und das Gewebe zu retten. Es ist nicht ungefährlich, weil auch Löcher im Darm entstehen können. Man sagt so schön `Man darf die Sonne nicht über eine inkarzerierte Hernie untergehen lassen´. Die Patienten kommen dann mit Schmerzen als Notfall in die Klinik. Oft wird noch ein CT und MRT gemacht, um zu überprüfen, ob Darminhalte eingeklemmt sind – dies ist manchmal auch ohne Bildgebung sichtbar. Ist dies der Fall, kann die Operation nur offen durchgeführt werden und nicht minimal-invasiv. Im Gegensatz dazu ist eine nicht inkarzerierte Nabelhernie nicht mit einem solchen akuten Risiko verbunden. Hier kann der Bruchsack durch die Bauchwand hervortreten, ohne dass er abgeklemmt oder eingeklemmt wird, was zu einer Unterbrechung der Blutversorgung führt. Die Behandlung einer nicht inkarzerierten Hernie kann in der Regel aufgeschoben werden, bis der Patient für eine elektive Operation geeignet ist, um die Hernie zu reparieren und das Risiko von Komplikationen zu verringern“, sagt Prof. Dr. Langenbach zu diesem spezifischen Krankheitsbild.

Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Nabelhernien zielen darauf ab, den Druck im Bauchraum zu reduzieren und die Bauchwand zu stärken. 

Ein gesunder Lebensstil spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Nabelhernien. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität, um ein gesundes Körpergewicht zu halten und den Druck im Bauchraum zu reduzieren. „Übergewicht und Fettleibigkeit können den Druck im Bauchraum erhöhen und das Risiko für Nabelhernien erhöhen. Spezifische Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur, die darauf abzielen, die Bauchwand zu stärken und die Schwachstellen zu unterstützen, sind sehr zu empfehlen. Gerade bei Männern ist der apfelförmige Bauch, oder auch Bierbauch, sehr nabelbruchbegünstigend, da in dem Fall der Druck im Bauchraum besonders groß ist“, empfiehlt Prof. Dr. Langenbach. Im Falle eines erhöhten Risikos kann es ratsam sein, mit einem Arzt über zusätzliche präventive Maßnahmen und Screening-Verfahren zu sprechen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. 


Eine gestärkte Bauchmuskulatur kann dazu beitragen, die Entstehung von Nabelhernien zu verhindern oder das Risiko für einen erneuten Hernienvorfall nach einer Operation zu reduzieren. Einige empfohlene Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur:

Planks: Diese Übung zielt darauf ab, die gesamte Rumpfmuskulatur zu stärken, einschließlich der Bauchmuskeln. Indem man sich in einer Liegestützposition auf den Unterarmen stabilisiert und den Körper in einer geraden Linie hält, werden die Bauchmuskeln aktiviert und gekräftigt.

Crunches: Crunches sind gezielte Bauchmuskelübungen, die die geraden Bauchmuskeln ansprechen. Indem man sich auf den Rücken legt, die Knie beugt und die Schultern leicht vom Boden hebt, werden die Bauchmuskeln aktiviert und gestärkt.

Beinheben: Diese Übung konzentriert sich auf die unteren Bauchmuskeln. Indem man sich auf den Rücken legt und die Beine anhebt, werden die unteren Bauchmuskeln aktiviert und gekräftigt.

Russian Twists: Bei dieser Übung werden die seitlichen Bauchmuskeln und die schrägen Bauchmuskeln trainiert. Indem man sich auf den Boden setzt, die Knie beugt und den Oberkörper rotiert, werden die seitlichen Bauchmuskeln gestärkt.

Es ist wichtig, diese Übungen regelmäßig und korrekt auszuführen, um die Bauchmuskeln effektiv zu stärken und das Risiko einer Nabelhernie zu verringern. Personen mit einem höheren Risiko für Nabelhernien sollten jedoch vor Beginn eines Trainingsprogramms ihren Arzt konsultieren, um sicherzustellen, dass die Übungen für sie geeignet sind.


Wunsch für die Zukunft

Die Robotik ist letztlich nichts anderes als minimal-invasives Operieren, bei dem der Roboter vom Operateur gesteuert die Instrumente führt. Der große Vorteil ist, dass die Instrumente, auch mit ihren vielen Bewegungsgraden, um Welten besser sind. Man kommt damit an Stellen, die man händisch gar nicht erreichen würde. In den nächsten Jahren wird das Ganze sicherlich noch weiterentwickelt, und die KI (Künstliche Intelligenz) wird hier auch eine größere Rolle spielen, zum Beispiel, um mittels aufgespielter Software mit hinterlegten CTs oder MRTs Risikogebiete während der Operation besser einschätzen zu können. Theoretisch ist es auch denkbar, dass der Operateur ganz woanders sitzen kann als der Roboter und diesen aus der Ferne steuert“, prognostiziert Prof. Dr. Langenbach und äußert zusätzlich kritisch: „Weiterentwicklungen in Forschung und Technik sind immer notwendig, aber das ganze Drumherum sollte auch besser werden, was die Politik betrifft, die einfach mehr Bekenntnisse machen sollte. Die Kliniken werden tendenziell finanziell immer schwächer und sehr unter Druck gesetzt. Die pekuniäre Ausrichtung sollte abnehmen, und man sollte wieder mehr im Sinne des Patienten denken. Da muss mehr Klarheit rein, und Dinge sollten von der Politik finanziell nicht über die Ärzte durch die Hintertür ausgetragen werden. So werden etwa die da Vinci Operationen nicht zusätzlich finanziert, obwohl es für viele Patienten die bessere Option ist“, wünscht sich Prof. Dr. Langenbach, und damit beschließen wir unser Gespräch.

Herzlichen Dank, Professor Dr. Langenbach für diese offenen Worte und den interessanten Einblick in die facettenreiche Hernienchirurgie!

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