Brustuntersuchung - Spezialisten und Informationen

07.01.2022
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Das Abtasten der Brust ist für jede Frau ein zentraler Bestandteil bei der Brustkrebs-Früherkennung. Je früher ein Tumor im Gewebe der Brust erkannt wird, desto besser liegen die Chancen für eine vollständige Heilung und Gesundung. Regelmäßigkeit ist bei der Untersuchung Ihrer Brust wesentlich. Dazu zählen sowohl das Abtasten durch Sie selbst als auch durch Ihren Arzt im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen. Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zur Tatuntersuchung der Brust sowie Spezialisten für eine Brustuntersuchung.

Empfohlene Spezialisten für Brustuntersuchung

Artikelübersicht

Definition Brustuntersuchung

Bei einer Tastuntersuchung der Brust werden beide Brüste, die Achseln und Achselhöhlen sowie die zugehörigen Lymphknoten durch Tasten mit den Handflächen und Fingern untersucht. Dies ist in Form einer Selbstuntersuchung als auch im Rahmen einer klinischen Untersuchung durch Ihren Arzt möglich.

Veränderungen im Brustgewebe, die Sie selbst feststellen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt. Der hierfür zuständige Experte ist der Frauenarzt beziehungsweise Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Gründe für eine Tastuntersuchung der Brust

Die Früherkennung von Brustkrebs ist der primäre Grund für die Untersuchung Ihrer Brust. Nur selten äußern sich bösartige Veränderungen im Gewebe durch Schmerzen. Vor allem tief liegende Knoten werden ohne ein gezieltes Abtasten nicht wahrgenommen und haben die Gelegenheit, sich unerkannt zu vergrößern. Es ist entsprechend wichtig, dass Sie auf Abweichungen achten, die Ihnen an Ihren Brüsten auffallen. Das Erkennen von Krebstumoren bietet in einem frühen Stadium die besten Voraussetzungen für eine Heilung.

Tumore im Brustgewebe sind leider häufig trügerisch, weil sie meist über einen langen Zeitraum hinweg keinerlei Beschwerden verursachen. Umso wichtiger ist eine regelmäßige Kontrolle, einerseits durch Sie selbst und andererseits durch Ihren Gynäkologen.

Neben den klassischen tastbaren Knoten in der Brust gibt es noch weitere Aspekte, die für eine weiterführende Untersuchung wichtig sind:

  • Veränderung der Brustgröße
  • dauerhafte Rötung der Haut
  • Austreten von Flüssigkeit aus der Brustwarze
  • Unterschied bei der äußeren Form einer Brust im Vergleich zur anderen beim Heben beider Arme
  • wiederkehrendes Schuppen der Haut
  • Einziehen von Brustwarze oder Brusthaut an einer einzelnen Stelle
  • Hautbild ähnelt teilweise dem einer Orangenschale

Methoden der Brustuntersuchung

Der Begriff Brustuntersuchung ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Formen der Untersuchung der weiblichen Brust.

Die unterschiedlichen Methoden umfassen vor allem:

  • Selbstabtastung der Brust
  • klinische Untersuchung durch Abtasten beim Facharzt
  • taktile Brustuntersuchung durch blinde oder sehbehinderte Menschen
  • Mammografie

Selbstabtastung

Die Selbstuntersuchung Ihrer Brust nehmen Sie an sich selbst vor. Sie stehen dazu im Idealfall vor einem gut beleuchteten Spiegel und betrachten ihre unbekleideten Brüste aus mehreren Positionen. Achten Sie hierbei auf jede Veränderung, vor allem im Vergleich zu Ihrer letzten Selbstbetrachtung.

Anschließend tasten sie mit der Handfläche nacheinander ihre Brüste ab. Ziel hierbei ist das Erkennen von Gewebeveränderungen, beispielsweise Knoten oder Farbabweichungen. Beim Abtasten kommt es nicht nur auf die Brust und die Brustwarzen an, sondern auch auf die Achseln und die Achselhöhlen.

Lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn Sie beim Tasten auf zahlreiche Dellen und Erhebungen stoßen. Hierbei handelt es sich häufig um Brustdrüsengewebe. Mit Erfahrung und Regelmäßigkeit merken Sie mit der Zeit den Unterschied. Die genaue und detaillierte Vorgehensweise der Selbstuntersuchung erklärt Ihnen Ihr Gynäkologe gerne.

Ein sinnvoller Zeitpunkt für Ihre Selbstuntersuchung ist generell die Zeitspanne zwischen dem dritten und dem siebten Tage nach Beginn Ihrer Menstruation. Hier weist Ihre Brust den geringsten Anteil an geweblichen Veränderungen auf, die hormonell bedingt sind. Tasten Sie Ihre Brust immer zur gleichen Zeit des Zyklus ab, um eine sinnvolle Vergleichsbasis zu haben.

Klinische Untersuchung

Die klinische Untersuchung nimmt Ihr Frauenarzt vor. Diese Tastuntersuchung ist Bestandteil der jährlich angebotenen Vorsorgeuntersuchungen und wird ab dem 30. Lebensjahr in diesem zeitlichen Abstand von Ihrer Krankenkasse übernommen. Ihr Arzt untersucht beide Brüste, die Achseln und Achselhöhlen und berücksichtigt beim Abtasten auch die Lymphknoten.

Zur Untersuchung gehört ebenso eine Beratung über das Ergebnis und bei Bedarf eine Erklärung zum genauen Vorgehen bei Ihrer Selbstuntersuchung.

Taktile Brustuntersuchung

Im Rahmen der Früherkennung von Brustkrebs besteht zunehmend das Angebot einer taktilen Brustuntersuchung, die von blinden beziehungsweise sehbehinderten Menschen vorgenommen wird. Diese Experten verfügen über einen sehr gut entwickelten Tastsinn. Sie haben in einer medizinischen Schulung gelernt, bereits kleinste Gewebeveränderungen in der Tiefe zu ertasten. Sehr geringe Veränderungen werden auf diese Weise unter Umständen frühzeitiger erkannt.

Sprechen Sie Ihren Gynäkologen auf die medizinische Tastuntersuchung an. Viele private Krankenkassen bieten hier bereits eine Kostenübernahme im Rahmen der Zusatzleistungen an.

Mammografie

Die Mammografie (lat.: mamma = weibliche Brust, griech.: graphein = zeichnen) ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. Sie wird bei einem Verdacht auf einen krankhaften Prozess innerhalb der Brust empfohlen, sofern andere Verfahren keine Aufklärung ermöglichen. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, im Zeitraum vom 50. bis zum 69. Lebensjahr eine Mammografie im Rahmen der kostenfreien Krebsvorsorge vornehmen zu lassen. Die Untersuchung ist stets freiwillig. Weiterhin dienen Mammografien der Nachsorge nach einer überstandenen Brustkrebserkrankung.

Nachsorge bei einer Tastuntersuchung der Brust

Für den Zeitraum nach einer Tastuntersuchung gibt es für Sie als Patientin nichts zu beachten. Nur im Fall eines Befundes beziehungsweise einer Krebserkrankung empfehlen die Leitlinien zum Mammakarzinom (Brustkrebs) Nachsorgeuntersuchungen in regelmäßigen Abständen, die sich nach der genauen Diagnose richten. Die Folgeuntersuchungen betreffen hierbei ausschließlich Frauen, die keine weiteren Symptome aufweisen. Andernfalls ist ein sofortiger Untersuchungstermin selbstverständlich.

Eventuelle Risiken bei einer Brustuntersuchung

Beim Abtasten der Brust bestehen für Sie keine Risiken. Im Gegenteil: Risiken entstehen in erster Linie durch ein Vermeiden von Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Frauenarzt. Ohne die Brustuntersuchung wird ein Tumor im Gewebe nicht erkannt.

Bei der Mammografie besteht wie bei jeder Röntgenuntersuchung durch die Strahlung prinzipiell die Möglichkeit der Schädigung des Erbguts in den Zellen. Dennoch ist das Risiko einer daraus resultierenden Krebserkrankung äußerst gering.

Fazit

Die Tastuntersuchung der Brust gehört für Frauen zu den wichtigsten Punkten der Brustkrebs-Vorsorge. Wenn Sie in regelmäßigen Abständen selbst Ihre Brust abtasten, sind Sie im Bereich der Früherkennung auf der sicheren Seite. Sie werden dabei zusätzlich vom Facharzt für Gynäkologie durch die regelmäßige klinische Untersuchung und bei Bedarf das Angebot der Mammografie unterstützt.

Quellen

https://www.krebs-rat-hilfe.de/brustkrebs-vorsorge-frueherkennung-selbstuntersuchung-aerztliche-untersuchung/
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Brustkrebsvorsorge-Abtasten-Mammografie-Ultraschall,brustkrebs274.html
https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/praevention-und-frueherkennung/brust-und-gebaermutterhalskrebsfrueherkennung/brustuntersuchung-was-wann-und-wie-2013622?tkcm=ab
https://www.discovering-hands.de/methodik/taktilographie
https://www.krankenkassen.de/gesetzliche-krankenkassen/leistungen-gesetzliche-krankenkassen/vorsorge-beim-arzt/discovering-hands/
https://www.netdoktor.de/krankheiten/brustkrebs/brust-abtasten/
https://www.netdoktor.de/krankheiten/brustkrebs/mammografie/
https://www.mammadiagnostik-marburg.de/patienteninfo/brusterkrankungen-wissenswertes/nachsorge/
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