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Diabetische Retinopathie Fälle in Deutschland
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( Prognose )
Das prognostizierte Fallzahlwachstum basiert auf Angaben zur Bevölkerungsentwicklung der statistischen Bundes- & Landesämter. Die Berechnung erfolgt je Altersklasse, sodass demographische Effekte berücksichtigt werden. Die Fallzahlen basieren aus einer Vernetzung von unterschiedlichen öffentlich zugänglichen Quellen. Mittels Datenanalyseverfahren werden diese Zahlen aufbereitet und unseren Usern zugänglich gemacht.
Artikelübersicht
Im Rahmen der diabetischen Retinopathie besteht das Risiko einer Erblindung. Hohe Blutzuckerwerte begünstigen den Ausbruch und beeinflussen die Schwere der Krankheit. Der durchschnittliche Zeitraum bis zum ersten Auftreten der Symptome einer Retinopathie beträgt bei Typ-1-Diabetikern fünf bis zehn Jahre nach dem Ausbruch der Diabetes. Typ-2-Diabetiker sind bereits bei der Diagnose der Stoffwechselerkrankung gefährdet, da durch die jahrelange Latenz der Diabetes-Erkrankung bereits strukturelle Schäden vorhanden sein können. Nach 20 Jahren liegt die Gefahr einer diabetischen Retinopathie bei Zuckerkranken bei etwa 90 Prozent. Insgesamt leiden in Deutschland über 30 Prozent der Diabetiker an dieser Folgeerkrankung.
Symptome einer diabetischen Retinopathie
In der Entstehung verläuft die diabetische Retinopathie symptomfrei, sodass der Erkrankte die Existenz der Krankheit zunächst nicht bemerkt. Erst nachdem die Retinopathie den gelben Fleck (die Stelle der Netzhaut mit der größten Dichte an Sinneszellen) angegriffen hat, macht sich eine Sichtverschlechterung bemerkbar. In manchen Fällen hängt die Sichtverschlechterung auch mit einer Gefäßblutung zusammen.
Die verschiedenen Formen der diabetischen Retinopathie
Bei der diabetischen Retinopathie unterscheidet man mehrere Erscheinungsformen. Grundlegend wird zwischen einer nichtproliferativen und einer proliferativen Retinopathie differenziert. Die Übergänge zwischen den verschiedenen Erscheinungsformen sind fließend und verlaufen zumeist nach einem linearen Muster. Gemeinsam ist allen Phasen in der Regel eine Schwellung im Bereich der Sinneszellen, ein sogenanntes Makulaödem. Die nichtproliferative Form wird in vier Untergruppen eingeteilt.
Milde nichtproliferative diabetische Retinopathie
Bei einer diabetischen Retinopathie tritt mindestens ein Mikroaneurysma im Auge auf. Unter Mikroaneurysmen versteht man kleine Ausbeulungen der Kapillaren in deren geschädigter Gefäßwand. In der milden Ausformung der Krankheit besteht lediglich ein einziges Mikroaneurysma.
Mäßige nichtproliferative diabetische Retinopathie
In diesem Stadium existieren bereits mehrere Mikroaneurysmen, welche von Blutungen und Fettablagerungen in den Gefäßen begleitet werden. Zudem kommt es schon zu vereinzelten Nervenfaserinfarkten.
Schwere nichtproliferative diabetische Retinopathie
Zusätzlich zu den oben genannten Veränderungen in der Netzhaut ist hier eine Wandlung der Gefäßstruktur zu erkennen, sie erhält ein perlschnurartiges Aussehen. Es kommt zu einer Blutunterversorgung. Die Zahl an Nervenfaserinfarkten ist wesentlich höher.
Proliferative diabetische Retinopathie
Das schwerste Stadium der diabetischen Retinopathie wird durch eine Gefäßneubildung in der Netzhaut eingeleitet. Im folgenden Verlauf findet eine Neubildung von jedoch sehr dünnwandigen Gefäßen in der Netzhaut statt. Nun spricht man von einer schweren proliferativen diabetischen Retinopathie.
Risikofaktoren
Die Risikofaktoren umspannen grundsätzlich alle Charakteristika einer Diabetes-Erkrankung. Hohe Blutzuckerwerte und Bluthochdruck ermöglichen die Einlagerung von Blutklumpen in den Gefäßen und verhindern den ungestörten Transfer von Sauerstoff in die Netzhaut. Durch eine Störung im Fettstoffwechsel (Hyperlipidämie) haben Patienten mit Typ-2-Diabetes eine erhöhte Neigung zu Sichtverlust. Folgende Besonderheiten erhöhen die Gefahr einer diabetischen Retinopathie:- Hoher Blutdruck
- Hohe Blutzuckerwerte
- Nikotinkonsum
- schnelle Einbrüche des Blutzuckerspiegels
- hoher Cholesterinspiegel
- hormonelle Schwankungen (vor allem in der Pubertät)
- Hyperlipidämie
Wie wird eine diabetische Retinopathie diagnostiziert?
Eine Diagnose erfolgt im Rahmen einer augenärztlichen Untersuchung. Augenärzte können gefährliche Veränderungen an der Netzhaut in einem routinemäßigen Verfahren feststellen. Bei einer Augenspiegelung werden zunächst die Pupillen getropft, damit sie sich weiten, bevor der Arzt die Augen mit einem Augenspiegel beleuchtet und den Hintergrund des Auges mit einer Lupe um ein Vielfaches vergrößert. Um größere Areale zu erfassen, kommt die indirekte Augenspiegelung zum Einsatz. Hierbei hält der Augenarzt den Spiegel in größerer Entfernung und kann bei geringerer Vergrößerung weite Bereiche des Augenhintergrundes untersuchen.
Vorsorge
Diabetespatienten sind unbedingt zu einer regelmäßigen Kontrolle ihres Augenhintergrundes angehalten. Die erforderlichen Messgeräte haben ausschließlich Spezialisten. Der Augenarzt ist in der Lage, eine Neigung zur diabetischen Retinopathie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, selbst wenn der Patient noch keine Symptome bemerkt. Des Weiteren kann die Netzhaut durch einen gewissenhaften Umgang mit der Diabetes-Erkrankung geschützt werden. Diabetologen entwickeln mit Hilfe von Blutzuckeraufzeichnungen langfristige Therapiemaßnahmen, um den Werteverlauf zu normalisieren. Patienten wird daher empfohlen, über die Entwicklung ihrer Blutzuckerwerte Buch zu führen und diese regelmäßig durch einen Spezialisten analysieren zu lassen. Durch eine gründliche Vorsorge können Schwankungen im Blutzucker minimiert werden. Dies kann die Schädigung der Netzhaut verzögern.