Bei der epiretinalen Gliose handelt es sich um eine Netzhauterkrankung, die vorrangig Menschen ab dem 50. Lebensjahr betrifft. Ein typisches Merkmal ist die Ablagerung von Zellen auf der Oberfläche der Netzhaut. Meist im Bereich der Makula, also am Punkt des schärfsten Sehens.
Die epiretinale Gliose bezeichnen Experten daher auch als Macular Pucker. Zieht sich die Membran zusammen, kommt es zu einer Auffaltung der Netzhaut und die Sehschärfe lässt nach. Auch verzerrtes Sehen ist typisch für die epiretinale Gliose.
Die Erkrankung entwickelt sich normalerweise sehr langsam und ohne erkennbaren Grund (primäre Gliose). Sie kann jedoch auch als Folge anderer Erkrankungen oder auch nach operativen Eingriffen auftreten (sekundäre Gliose).
Bei Verdacht auf epiretinale Gliose ist der Augenarzt immer der erste Ansprechpartner. Ist eine Operation erforderlich, überweist er den Patienten an eine Augenklinik oder an die entsprechende Fachabteilung.
Auch die hier tätigen Augenärzte können Spezialisten für die epiretinale Gliose sein. Sie haben nach Abschluss ihres Medizinstudiums eine fünfjährige Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde absolviert. Anschließend durchlaufen sie eine zweijährige praktische Phase.
Im Verlauf dieser Praxisphase erlernen sie die gängigen Operationstechniken. So auch mit OP-Techniken, die bei der Behandlung der epiretinalen Gliose zum Einsatz kommen.
Schon bei der Diagnose der epiretinalen Gliose greift der Augenarzt auf modernste Verfahren zurück.
Die optische Kohärenztomographie (OCT) untersucht die Netzhaut genau und stellt verschiedene Netzhautschichten dar, ohne das Auge zu berühren.
Die Optische Kohärenztomographie ermöglicht es, die Netzhaut und deren Strukturen genau zu untersuchen @ Med Photo Studio /AdobeStock
Für die epiretinale Gliose gibt es keine medikamentöse Behandlung. Nur ein operativer Eingriff ist sinnvoll. Wann dieser Eingriff stattfindet, hängt vom individuellen Verlauf der Erkrankung ab.
Bei geringer Beeinträchtigung der Sehkraft ordnet der Spezialist meist engmaschige Kontrollen an, um das Fortschreiten der Gliose zu protokollieren. Ist die Sehkraft stark gemindert, erfolgt zeitnah eine Operation.
Dabei kommt eine mikrochirurgische Operationstechnik zum Einsatz wie die nahtlose Pars-plana-Vitrektomie. Dabei entfernen Ärzte die auf der Netzhaut befindliche Zellmembran vollständig. Experten haben die Technik in den letzten Jahren immer weiter verfeinert. Daher gilt sie als sehr sicher.
Das Sehvermögen bessert sich in den meisten Fällen deutlich. Allerdings dauert es mehrere Monate, bis das Gehirn gelernt hat, die neuen Bilder korrekt zu interpretieren.
Nach der OP benötigen Sie daher Geduld. Außerdem ist es ratsam, die Nachuntersuchungen in kurzen Abständen wahrzunehmen. Denn die Pars-plana-Vitrektomie erhöht das Risiko für eine Linsentrübung (Katarakt).