Neurodermitis ist eine chronische Entzündung der Haut, bei der es zu trockenen geröteten Stellen kommt. Als Ursachen gelten genetische Veranlagungen, stressauslösende Ereignisse und Umweltfaktoren.
Besonders der starke Juckreiz quält die Kinder sehr. Häufig ist der Nachtschlaf davon gestört. Ellenbeugen und Kniekehlen sind typische Bereiche, an denen die Haut durch die Neurodermitis über die Zeit bleibende Veränderungen erfährt. Aber auch Gesicht, Nacken, Bauch und Rücken weisen oft gerötete flächige Bereiche auf, die im schlimmsten Fall dann nach durch eine bakterielle Superinfektion langfristig Probleme bereiten können.
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Sowohl durch die Erkrankung als auch durch das Kratzen kommt es zu einer Vergröberung des Hautreliefs. Sollte der Einsatz von kortisonhaltigen Cremes über längere Zeit notwendig sein, verdünnt sich die Haut an den betroffenen Stellen. Diese sogenannte Hautatrophie bleibt dann lebenslänglich bestehen.
Medikamentöse Therapie
Feuchtfette Verbände, Auftragen gekühlter Cremen und Salben und regelmäßige Pflege sind erleichtern das Leben des Kindes mit Neurodermitis. Zur antientzündlichen Therapie zählen nicht nur die bereits erwähnten kortisonhaltige Produkte mit den beschriebenen Nebenwirkungen sondern auch sogenannte Calcineurin-Inhibitoren. Das sind Cremes, die aus der Transplantationsmedizin bekannte Inhaltsstoffe verwenden. Diese sind ebenfalls sehr gut geeignet, um die Entzündung im akuten Schub zu unterdrücken, ohne dass es zur Hautatrophie kommt.
Hilfreiche Maßnahmen im Alltag mit Neurodermitis
Eine regelmäßige und sanfte Hautpflege unterstützen die Linderung der Beschwerden. Bei größeren Kindern sollte Duschen dem ausgiebigen Baden vorgezogen werden, um die Haut zu schonen. Kurzgeschnittene Fingernägel verhindern zusätzliche Verletzungen und Infektionen der ohnehin geschädigten Haut.
Baumwolle wird meistens am besten toleriert, weil sie den Schweiß aufsaugt, der ebenfalls stark reizt. Außerdem ist damit die Belüftung der häufig überhitzten Areale am besten gewährleistet. Wolle hingegen verstärkt den Juckreiz. Silberbeschichtete Stoffe beugen einer bakteriellen Superinfektion vor.
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Bei manchen Patienten wird die Entzündung der Haut durch bestimmte Speisen wie zum Beispiel Zitrusfrüchte verstärkt. Wenn die Erkrankung häufig in den ersten beiden Jahren als Milchschorf mit Befall nicht nur des behaarten Kopfes, sondern auch des Gesichts auftritt, sollte die in diesem Alter häufiger auftretende Milch- oder Eiallergie durch einen Arzt untersucht und ausgeschlossen werden.
Spezielle Neurodermitis-Schulungen und -Trainings helfen beim individuellen Umgang mit der Erkrankung. Zu wissen, wie die Symptome selbst gelindert werden können, gibt nicht nur den Eltern Sicherheit, sondern schenkt den kleinen Patienten auch mehr Selbstvertrauen und Lebensqualität.