Das Pleuramesotheliom - Experteninterview mit Prof. Dr. Servet Bölükbas

07.09.2023

Die Universitätsmedizin Essen - Ruhrlandklinik ist ein führendes Zentrum für Atemwegserkrankungen im westlichen Deutschland. Hier vereinen sich herausragende medizinische Expertise und eine eng vernetzte Kooperation zwischen dem Team der Ruhrlandklinik und diversen weiteren Spezialisten sowie Schwerpunktzentren des Universitätsklinikums Essen. Diese einzigartige Allianz ermöglicht die umfassende operative, interventionelle und medikamentöse Behandlung sämtlicher Erkrankungen der Atmungsorgane auf höchstem Niveau.

Die Klinik für Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie in der Ruhrlandklinik nimmt eine herausragende Stellung ein und zählt nicht nur zu den bedeutendsten, sondern auch zu den größten Einrichtungen dieser Art in ganz Deutschland. Mit einer eindrucksvollen Anzahl von über 2.000 Eingriffen jährlich beweist sie ihre Kompetenz und ihren Einfluss. Prof. Dr. Servet Bölükbas, Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie und Leiter der Mesotheliomeinheit an der Universitätsmedizin Essen - Ruhrlandklinik, und sein Team stehen dabei an vorderster Front und führen diese Eingriffe mit höchster Präzision und Fachwissen durch. Darüber hinaus finden jährlich etwa 4.000 ambulante Patientenvorstellungen statt, die das breite Spektrum der Expertise der Klinik widerspiegeln.

Als Spezialist für Thoraxchirurgie, Lungenkrebs, Pleuramesotheliom, Lungenmetastasen und Mediastinaltumore verfügt Prof. Dr. Servet Bölükbas weltweit über die höchste operative Expertise für Pleuramesotheliome und ist Co-Autor der Europäischen Leitlinien für Pleuramesotheliome. Aus diesem Grund nahm die Redaktion des Leading Medicine Guide die Gelegenheit wahr, um mit ihm über diese Krebsart zu sprechen, da diese Krebserkrankung so einige Herausforderungen mit sich bringt.

Prof. Dr. Servet Bölükbas

Das Pleuramesotheliom manifestiert sich als eine Form von Krebserkrankung, die sich in der Pleura entwickelt, einer zarten Gewebeschicht, die die Lunge umhüllt und sich über die Brustwand, das Zwerchfell und den Mediastinalraum erstreckt. Die Identifikation dieser Krankheit stellt aufgrund der oft unspezifischen Symptome eine Herausforderung dar, da sie leicht mit anderen Lungenerkrankungen verwechselt werden können.

Es stehen verschiedene diagnostische Methoden zur Verfügung, die dazu dienen, Pleuramesotheliome zu identifizieren und zu diagnostizieren.

„Zunächst gibt es bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen des Brustkorbes, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Diese können Anzeichen eines Tumors, wie Verdickungen der Pleura oder Ansammlungen von Flüssigkeit in der Pleurahöhle (Pleuraerguss), zeigen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Verfahren zwar Anomalien erkennen können, aber nicht definitiv bestätigen können, ob es sich um ein Mesotheliom oder eine andere Krankheit handelt. Hier kommen Gewebeproben durch Biopsien ins Spiel. Eine Biopsie ist derzeit der Goldstandard für die Diagnose von Pleuramesotheliom. Dieses Verfahren umfasst die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe aus der Pleura zur mikroskopischen Untersuchung und molekulargenetischen Untersuchungen. Entscheidend ist hier die Thorakoskopie, bei der ein kleiner Schnitt in der Brustwand gemacht wird, um ein Endoskop in den Brustkorb einzuführen und eine Probe zu entnehmen. Gleichzeitig kann hierbei eine Flüssigkeitsansammlung entfernt, sowie das Ausmaß der Erkrankung beurteilt werden. Die in der Biopsie entnommene Gewebeprobe wird dann von einem Pathologen unter einem Mikroskop untersucht. Der Pathologe sucht nach bestimmten Zellmerkmalen, die auf ein Mesotheliom hinweisen können. Darüber hinaus können immunhistochemische Tests helfen, Mesotheliomzellen von anderen ähnlichen Krebszellen zu unterscheiden“, erläutert Prof. Dr. Bölükbas die verschiedenen diagnostischen Optionen.


Symptome eines Pleuramesothelioms können Atembeschwerden, Brustschmerzen, anhaltender Husten, Gewichtsverlust und allgemeine Schwäche sein. Da diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, kann die Diagnose oft eine Herausforderung darstellen.


Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Diagnose des Pleuramesothelioms eine Kombination aus bildgebenden Verfahren und Biopsien erfordert. Obwohl bildgebende Verfahren wertvolle Informationen über den Zustand der Pleura liefern können, reichen sie oft allein nicht aus, um eine eindeutige Diagnose zu stellen. Gewebeproben durch Biopsien sind von entscheidender Bedeutung für die abschließende Diagnose, da sie ermöglichen, die genaue Tumorart zu identifizieren und eine präzise Diagnose zu stellen. Angesichts der Seltenheit dieser Erkrankung ist es ratsam, diese Schritte idealerweise in einem auf Mesotheliome spezialisierten Zentrum durchzuführen.

Pleuramesotheliom ist eine ernsthafte und oft schwer zu diagnostizierende Krankheit, hauptsächlich weil ihre Symptome häufig denen anderer Lungenerkrankungen ähneln oder allgemein und unspezifisch sind.

Professor Dr. Bölükbas nennt die häufigsten Symptome:

  • Atemnot: Dies ist häufig das erste und auffälligste Symptom. Es wird oft durch Flüssigkeitsansammlungen in der Pleurahöhle (Pleuraerguss) verursacht, die den Raum einnehmen, den die Lunge zum Ausdehnen benötigt. Durch den Erguss wird die Lunge zusammengedrückt.
  • Brustschmerzen: Oft wird ein dumpfer, beständiger Schmerz auf der betroffenen Seite der Brust berichtet. Dies kann durch den Tumor selbst oder durch den Pleuraerguss verursacht werden.
  • Husten: Ein anhaltender, trockener Husten kann ebenfalls auftreten.
  • Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit: Wie bei vielen anderen Krebsarten kann unerklärlicher Gewichtsverlust ein Symptom für Mesotheliom sein.
  • Müdigkeit und Schwäche: Diese Symptome sind häufig bei vielen Arten von Krebs vorhanden, einschließlich Pleuramesotheliom.
  • Fieber und Nachtschweiß: Diese können auch bei einigen Patienten auftreten.

„Diese Symptome können auch bei anderen Lungenerkrankungen auftreten, wie Lungenentzündung, Tuberkulose oder anderen Arten von Lungenkrebs, was die Diagnose erschwert. Pleuramesotheliom unterscheidet sich jedoch dadurch, dass es in der Regel mit einer Exposition gegenüber Asbest in Verbindung gebracht wird. Ein Arzt wird daher die Krankheitsgeschichte und den beruflichen Hintergrund des Patienten berücksichtigen, um die Wahrscheinlichkeit einer Asbestexposition zu ermitteln. Dies kann dazu beitragen, Mesotheliom von anderen möglichen Diagnosen zu unterscheiden“, verdeutlicht der Thorax-Spezialist.

„Es ist von großer Bedeutung, im Gedächtnis zu behalten, dass die Symptome eines Mesothelioms oft erst in den fortgeschrittenen Stadien der Krankheit auftreten, zu einem Zeitpunkt, an dem die Krankheit bereits weit fortgeschritten sein kann“, betont Prof. Dr. Bölükbas. Daher spielt eine frühe Diagnose eine entscheidende Rolle für eine wirksamere Behandlung. Personen, die einer langanhaltenden Asbestexposition ausgesetzt waren und Symptome entwickeln, sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, um die bestmögliche Vorgehensweise zu ermitteln.

Leider wird das Pleuramesotheliom oft erst in späteren Stadien diagnostiziert.

„Dies liegt zum Teil an der langen Latenzperiode der Krankheit – es können mehrere Jahrzehnte vergehen zwischen der Exposition gegenüber Asbest, dem Hauptauslöser für ein Mesotheliom, und dem Auftreten von Symptomen. Darüber hinaus sind die Symptome oft unspezifisch und können leicht mit denen anderer, weniger schwerer Atemwegserkrankungen verwechselt werden. Aus diesen Gründen wird ein Pleuramesotheliom oft erst diagnostiziert, wenn es bereits fortgeschritten ist. Das Stadium des Pleuramesothelioms zum Zeitpunkt der Diagnose hat erhebliche Auswirkungen auf die Prognose und die Behandlungsmöglichkeiten. Im Allgemeinen gilt wie bei jeder anderen Krebserkrankung: Je früher das Stadium, desto besser die Prognose und desto mehr Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung.

In den frühen Stadien können potenziell kurative Behandlungen wie eine Operation in Einbettung von bi- oder trimodalen Therapiekonzepten in Erwägung gezogen werden. Bei der Operation wird eine komplette Pleurektomie (Entfernung der Pleura) durchgeführt. Sollten benachbarter Strukturen (Lunge, Herzbeutel, Zwerchfell) betroffen sein, so können auch hier umschriebene Resektionen und ggf. Rekonstruktionen erfolgen. Diese Operationen werden oft mit Chemotherapie/Immuntherapie und/oder Strahlentherapie kombiniert werden, um verbleibende Krebszellen zu töten. Diese Arten von Operationen erfordern viel Expertenwissen und -erfahrung. Daher sollten diese Arten von Operationen an ausgewiesenen Mesotheliom-Zentren der Deutschen Krebsgesellschaft erfolgen. Die Universitätsmedizin Essen-Ruhrlandklinik ist hierbei die erste zertifizierte Einheit in Deutschland. Das Team der Thoraxchirurgie hat eine unglaubliche chirurgische Erfahrung bei dieser seltenen Tumorerkrankung.

In späteren Stadien kann eine Operation oft nicht mehr angeboten werden. In diesen Fällen können systemische Therapien wie Chemotherapie, immuntherapeutische Ansätze oder gezielte Therapien eingesetzt werden, um das Tumorwachstum zu kontrollieren, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern“, schildert Prof. Dr. Bölükbas die hohe Problematik der Diagnose.

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Entscheidung für eine bestimmte Behandlungsoption.

Die Therapie des Pleuramesothelioms kann eine Vielfalt von Ansätzen umfassen, einschließlich chirurgischer Eingriffe, Strahlentherapie, Chemotherapie und gelegentlich modernerer Behandlungsmethoden wie Immuntherapie oder gezielter Therapie. Die Entscheidung über die geeignete Behandlung hängt von einer Reihe von Faktoren ab.

Professor Dr. Bölükbas erläutert verschiedene Möglichkeiten der Behandlung:

  1. Krankheitsstadium: In den frühen Stadien kann eine Operation angeboten werden, um den Tumor zu entfernen. Bei fortgeschritteneren Stadien, bei denen der Krebs sich auf andere Teile des Körpers ausgebreitet haben kann, sind systemische Therapien wie Chemotherapie, Immuntherapie oder gezielte Therapie oft geeigneter.
  2. Allgemeinzustand des Patienten: Die körperliche Fitness und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten können die Behandlungsoptionen beeinflussen. Zum Beispiel erfordert eine Operation eine gewisse körperliche Fitness.
  3. Biologische Merkmale des Tumors: Die genaue Art des Mesothelioms (epithelial, sarkomatös oder gemischt) und die Ergebnisse von genetischen Tests können die Behandlungsoptionen beeinflussen. Einige neuere Therapien zielen auf spezifische genetische Veränderungen ab, die in bestimmten Mesotheliomen auftreten können.
  4. Präferenzen des Patienten: Schließlich sind die Wünsche und Präferenzen des Patienten entscheidend. Die Behandlung eines Mesothelioms kann Nebenwirkungen und eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität verursachen, daher ist es wichtig, dass der Patient in die Entscheidungsfindung einbezogen wird.

Es gibt Fortschritte in der Behandlung von Pleuramesotheliomen!

Im weiteren Verlauf unseres Gesprächs kann Professor Dr. Bölükbas betroffenen Patienten eine große Portion Hoffnung schenken, da moderne Behandlungsoptionen bei der Behandlung von Pleuramesotheliomen sehr erfolgreich sein können.

So nennt Prof. Dr. Bölükbas folgende Möglichkeiten:

  • Immuntherapie: Dieser Ansatz nutzt das körpereigene Immunsystem zur Bekämpfung des Krebses. Es gibt verschiedene Arten von Immuntherapien, darunter Checkpoint-Inhibitoren, die die natürlichen Bremsen des Immunsystems lösen und es so ermöglichen, Krebszellen effektiver anzugreifen. Medikamente wie Pembrolizumab und Nivolumab haben in einigen Studien vielversprechende Ergebnisse gezeigt.
  • Gezielte Therapie: Diese Therapien zielen auf spezifische genetische Veränderungen oder Proteine, die das Tumorwachstum fördern. Ein Beispiel dafür ist die Inhibition des Proteins Mesothelin, das bei vielen Mesotheliomen überexprimiert ist.
  • Tumor Treating Fields (TTF): Dies ist eine relativ neue Behandlung, die elektrische Felder zur Behandlung von Mesotheliom verwendet. Ein Gerät, das außerhalb des Körpers getragen wird, erzeugt ein elektrisches Feld, das das Wachstum von Krebszellen stören kann. In einer klinischen Studie zeigte TTF in Kombination mit Chemotherapie eine Verbesserung des Überlebens bei Patienten mit einem Pleuramesotheliom.
  • Gentherapie und Virotherapie: Diese experimentellen Therapien versuchen, das genetische Material von Krebszellen zu verändern oder Viren zu verwenden, um Krebszellen anzugreifen. Obwohl sie sich noch in den frühen Phasen der Forschung befinden, könnten sie in der Zukunft zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass, obwohl diese Therapieansätze vielversprechend sind, sie nicht für jeden Patienten gleichermaßen geeignet oder wirkungsvoll sein mögen. Der Erfolg einer Behandlung kann von verschiedenen Faktoren abhängen, zu denen unter anderem die individuellen Eigenschaften des Tumors und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten zählen. Infolgedessen ist es von großer Bedeutung, dass Patienten mit Ärzten, die auf die Behandlung von Mesotheliomen spezialisiert sind, über sämtliche verfügbaren Therapieoptionen sprechen und die potenziellen Vor- und Nachteile dieser Optionen sorgfältig erörtern.

Es gibt eine Reihe unterstützender Maßnahmen und Therapien, die Patienten mit einem Pleuramesotheliom zur Verfügung stehen, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Diese sind als palliative oder supportive Therapien bekannt und sind ein wichtiger Bestandteil der Gesamtbehandlungsstrategie.

Prof. Dr. Bölükbas verdeutlicht die verschiedenen Therapien:

  • Pleurodese: Bei vielen Patienten mit einem Pleuramesotheliom sammelt sich Flüssigkeit in der Pleurahöhle an, was zu Atembeschwerden führt. Durch einen kleinen Eingriff wird der Erguss entlastet. In einigen Fällen kann eine Pleurodese durchgeführt werden, bei der eine Substanz in die Pleurahöhle eingebracht wird, um die Lungenoberfläche und die Innenwand der Brustwand zu verkleben und so das erneute Auftreten eines Pleuraergusses zu verhindern. Eine weitere Methode ist die Einlage einen dünnen Dauerdrainage, worüber der Erguss regelmäßig entlastet werden kann, insbesondere dann, wenn eine Pleurodese nicht erfolgsversprechend ist.
  • Schmerzmanagement: Schmerzen sind ein häufiges Problem bei Patienten mit einem Pleuramesotheliom. Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten und Techniken zur Schmerzlinderung, darunter nicht-opioide Schmerzmittel, Opiate, Nervenblockaden und sogar bestimmte Arten von Strahlentherapie. Ein guter Schmerzmanagement-Plan kann die Lebensqualität erheblich verbessern.
  • Atemtherapie: Physiotherapie, Atemübungen und andere Arten von Atemtherapie können dazu beitragen, die Atemfunktion zu verbessern und die Atembeschwerden zu lindern.
  • Ernährungsberatung: Viele Patienten mit einem Pleuramesotheliom haben Probleme mit dem Appetit oder der Nahrungsaufnahme. Eine Ernährungsberatung kann helfen, einen Ernährungsplan zu erstellen, der den Ernährungsbedürfnissen des Patienten entspricht und dazu beiträgt, Gewichtsverlust und Schwäche zu vermeiden.
  • Psychosoziale Unterstützung: Eine Krebsdiagnose kann emotional sehr belastend sein, sowohl für den Patienten als auch für seine Angehörigen. Psychologische Beratung, Unterstützungsgruppen und andere Formen der psychosozialen Unterstützung können eine wichtige Rolle dabei spielen, Patienten dabei zu helfen, mit der Diagnose und Behandlung umzugehen.
  • Palliative Care Teams: Diese Teams aus Ärzten, Krankenschwestern und anderen Gesundheitsfachleuten sind spezialisiert auf die Linderung von Symptomen und die Verbesserung der Lebensqualität bei Patienten mit ernsthaften Krankheiten wie einem Mesotheliom. Sie können bei der Schmerzkontrolle, der Symptomlinderung und der emotionalen Unterstützung helfen.

Es ist von hoher Bedeutung zu verstehen, dass palliative Versorgung keineswegs als ein Verzicht auf die Behandlung angesehen werden sollte.

Stattdessen stellt sie eine wesentliche Ergänzung zur Krebstherapie dar, die darauf abzielt, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern, unabhängig von der Krankheitsstufe. Die Diagnose und Behandlung des Pleuramesothelioms ist eine komplexe Aufgabe, die spezialisiertes Fachwissen und umfangreiche Erfahrung erfordert. Bildgebende Verfahren sowie Biopsien spielen eine entscheidende Rolle bei der Diagnose, während verschiedene Behandlungswege, darunter Chirurgie, Chemotherapie, Strahlentherapie sowie neuere Immun- und zielgerichtete Therapieansätze, je nach individueller Patientensituation und Krankheitsstadium in Betracht gezogen werden können.

„Es ist auch wichtig zu betonen, dass ein Pleuramesotheliom oft erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird, was sowohl die Prognose als auch die Behandlungsmöglichkeiten beeinflussen kann. Daher ist eine frühzeitige Diagnose bei Personen, die eine langfristige Asbestexposition hatten und Symptome entwickeln, von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus sind palliative oder unterstützende Therapien ein wesentlicher Bestandteil der Behandlungsstrategie für ein Pleuramesotheliom, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören Schmerzmanagement, Atemtherapie, Ernährungsberatung und psychosoziale Unterstützung. Schließlich ist es wichtig zu betonen, dass die Behandlung von Pleuramesotheliomen in spezialisierten Zentren wie der Universitätsmedizin Essen-Ruhrlandklinik, die Teil des Westdeutschen Tumorzentrums und des Nationalen Krebszentrums (NCT) West ist, erfolgen sollte, um eine optimale Diagnose und Behandlung zu gewährleisten“, erklärt Prof. Dr. Bölükbas und schließt damit unser Gespräch.

Professor Dr. Bölükbas, herzlichen Dank für diese informativen Schilderungen zur hohen Schwierigkeit in der Behandlung von Pleuramesotheliomen!

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