Permanent Make-Up ist der Oberbegriff für das permanente Einfärben von Augenlidern, Brauen und Lippenkonturen. Aber auch Schönheitsflecken anzubringen, Wimpernkränze zu verdichten oder Lippenfarben aufzufüllen gehört dazu. Im Gegensatz zu anderen Tätowierungen bringen Kosmetiker die Farbe beim PMU weniger tief in die Haut ein. Dadurch ist es wasser- und wischfest und wirkt immer wie frisch aufgetragen, hat aber nur eine begrenzte Haltbarkeit von drei bis fünf Jahren.
Da diese Form der Tätowierung im Gesicht entfernt wird und viele Betroffene gar nicht wissen, welche Farben verwendet wurden, stehen Ärzte bei der Behandlung vor besonderen Herausforderungen. Es ist wichtig, dass Patienten sich vor Beginn intensiv mit dem Thema beschäftigen und sich dafür ausschließlich in die Hände von erfahrenen Fachärzten und Spezialisten begeben.
Auch wenn UV-Strahlen Farbstoffe auf der Gesichtshaut deutlich schneller zersetzen als bei anderen Körperteilen, gibt es unzählige Gründe, ein tätowiertes Make-Up vorzeitig zu entfernen.
Der häufigste Beweggrund ist, dass das Verschönern von Augenbrauen, Lippen und Co. nicht die gewünschten Ergebnisse liefert. Falsche Farbgebung, unsaubere Ausführung oder asymmetrische Ergebnisse lassen das Gesicht maskenhaft wirken. Misslungene PMUs stellen für Betroffene daher oft eine Belastung für das Selbstbewusstsein dar.
Andere haben sich an ihrem Look satt gesehen oder folgen sich verändernden Schönheitsidealen. Während beim Microblading bis vor einigen Jahren noch besonders dünne Augenbrauen beliebt waren, setzen Frauen bei der modernen Abwandlung von PMU mittlerweile auf buschige, markante Brauen.
Aber auch wenn das Permanent Make-Up zunächst den Vorstellungen entspricht, lassen manche Frauen es vorzeitig entfernen, da es beispielsweise ungleichmäßig verblasst. Denn auch der Reifeprozess der Haut verändert die Optik des dauerhaften Looks. Ausgefranste Linien oder fleckige Stellen sind das Ergebnis der natürlichen Hautalterung.
Vorsicht gilt bei der Korrektur durch Camouflagierung. Ist das PMU verpfuscht, wünschen sich Betroffene eine schnelle Lösung. In der Verzweiflung ist eine Korrektur das erste Mittel der Wahl. Das macht jedoch nur Sinn, wenn Kosmetiker die Tätowierungen in der gleichen Farbe vergrößern. Verdecken Behandler unschöne Bereiche mit hautfarbenen Pigmenten (Camouflagierung), sind anschließende Laserbehandlungen riskant. Bei dem Versuch, dem Schrecken ein Ende zu setzen, verfärben sich im Hautton überdeckte Stellen oft dunkel (Farbumschlag).
Die Laserbehandlung gilt als zuverlässigste Methode zur PMU-Entfernung. Laserbehandlungen entfernen Farbpigmente unter der Haut effektiv. Nur fachkundige Ärzte dürfen diese Therapieform seit 2021 durchführen. Denn beim Lasern gibt es einige Dinge zu beachten. Je nach Farbe des Make-Ups benötigen Spezialisten unterschiedliche Laser.
Die Farbpigmente erhitzt der Laser bei der Behandlung gezielt, sodass sie in kleinere Bestandteile zerfallen. Anschließend sind sie so klein, dass der Körper sie als Fremdstoffe erkennt und über das Lymphsystem abtransportiert. Beim fachkundigen Lasern schädigt die Behandlung umliegendes Gewebe nicht und hinterlässt keine Narben.
Die meisten Patienten empfinden das Lasern als wenig schmerzhaft. Im Regelfall ist deshalb keine Betäubung notwendig.
Nicht jedes PMU lässt sich gleich gut und vollständig entfernen. Daher richtet sich die Dauer der Behandlung nach der Farbgebung, Tiefe und Pigmentdichte des Permanent Make-Ups. Im Durchschnitt benötigen Fachärzte etwa drei bis zehn Sitzungen im Abstand von vier bis acht Wochen. Betroffene müssen daher über einen längeren Zeitraum mit dem halbfertigen Zustand leben, was eine Belastung darstellt.
Je nachdem, wie groß der zu lasernde Bereich ist, variieren die Kosten für die Behandlung zwischen 150 und 500 Euro. Teurer wird es vor allem dann, wenn der Facharzt mehrfarbige Tattoos entfernt, weil verschiedene Laser mit unterschiedlichen Wellenlängen zum Einsatz kommen.
In seriösen Praxen sind ein Gespräch zur Beratung und eine Probebehandlung kostenlos. Da die meisten Patienten nicht genau wissen, welche Farbpigmente verwendet wurden, raten Experten zunächst zu einer Testtherapie. Dabei lasert der Spezialist eine kleine Stelle, um die Reaktion der eingesetzten Farbe zu prüfen, bevor die flächige Behandlung beginnt.
Dermatologen und Kosmetiker nutzen auch auf die Haut aufgetragene Fruchtpeelings, um Permanent Make-Ups zu entfernen. Fruchtpeelings tragen die oberste Hautschicht ab und regen die Epidermis dazu an, neue Schichten zu bilden. Bei diesem langwierigen Prozess gibt es jedoch keine Garantie, dass der Experte das PMU vollständig entfernt.
Bei der Microblading ähnlichen Remover-Technik stechen Make-Up-Artists eine Lösung unter die Haut, die die Farbpigmente bindet und an die Hautoberfläche bringt. Die chemische Form der Behandlung ist nur mit ausreichendem Abstand zu den Augen, das heißt nicht für die Entfernung von Eyeliner, ratsam. Diese Methode entfernt jede Farbe zuverlässig.
Nach der Behandlung versorgen Patienten die betroffene Stelle zur optimalen Heilung mit Pflegecremes des Arztes. Oft raten Experten, auf Sport, Schwimmbad- und Saunabesuche zu verzichten, um Infektionen und verlangsamte Wundregeneration auszuschließen. Gelaserte Areale sind lichtempfindlich. Lichtschutz und Kopfbedeckungen wehren Sonneneinstrahlung zuverlässig ab.
Permanent Make-Up zu entfernen gehört in vielen dermatologischen Praxen zum Alltag. Bei sachgemäßer Anwendung ist das Risiko für Verbrennungen und Narbenbildung unter 4,5 Prozent.
Weitere Risiken sind:
- Freisetzen von in Farbstoffen enthaltenen kanzerogenen Bestandteilen
- Farbumschlag vor allem bei weißen und hautfarbenen Pigmenten
- Augenschäden bei nicht fachgerechter Handhabung des Lasers
- Hellfärbung anderer Hautstellen (Hypopigmentierung)
Um ein PMU zuverlässig zu entfernen, sollten Betroffene sich ausschließlich an Experten wenden und sich ausgiebig über mögliche Behandlungsmethoden informieren. Dann steht dem zurückgewonnenen Lebensgefühl und Selbstbewusstsein nichts im Weg.