Schielen (Strabismus) ist eine Krankheit, die meist Kinder betrifft. Betroffene leiden meist unter den kosmetischen Folgen. Beim Schielen handelt es sich um eine ernsthafte Krankheit, die Eltern so früh wie möglich behandeln lassen sollten. Daher nehmen Ärzte häufig eine Schieloperation vor. Eine Schieloperation, aber auch andere Behandlungsmethoden, können durchaus Erfolge erzielen, vorausgesetzt, die Behandlung beginnt rechtzeitig.
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Schiel OP - Weitere Informationen
Hintergrundinformationen zur Schiel-OP
Schielen (Strabismus) kann zur seelischen Belastung bei Betroffenen führen. Daher empfehlen Ärzte solchen Patienten oft eine Schieloperation.
Sie kommt in Frage, wenn der Schielwinkel so groß ist, dass ein beschwerdefreies Sehen auf beiden Augen nicht möglich ist. Oder wenn die Brillenverordnung und die Okklusionsbehandlungen nicht ausreichen.
Latentes Schielen, das eine geringe Fehlstellung der Augen bedeutet, kann das Gehirn ausgleichen. Bei vielen Kindern ist aber eine Schieloperation am Auge nötig.
Ärzte warten allerdings so lange, bis das Kind die Brille verlässlich trägt und mit beiden Augen gleich gut sieht. Wenn Kinder erst spät mit dem Schielen beginnen, leiten Mediziner schnell eine Schiel-OP ein.
An Schielen, das seit der Kindheit besteht, aber erst im Erwachsenenalter auffällt, lässt sich kaum noch etwas ändern.
Die Schieloperation am Auge erfüllt dann nur kosmetische Zwecke. Eher selten tritt im Kindesalter das Lähmungsschielen auf. Auch hier raten Ärzte nach Ermittlung der Ursachen oft zu einer Schieloperation.
Vorsorgeuntersuchungen und Vorbereitung der Schieloperation
Vor der Schieloperation am Auge misst der Arzt das Ausmaß des Schielwinkels in verschiedene Richtungen. Außerdem analysiert er die Beweglichkeit der Augen sowie die Fähigkeit des beidäugigen Sehens.
Der Prismen Test stellt das zu operierende Auge fest und wie die Augenmuskeln zu stärken bzw. zu schwächen sind.
Erhält der Patient eine Vollnarkose, dann sollte er sechs Stunden vorher keine Mahlzeiten und trübe Flüssigkeiten zu sich nehmen. Zwei Stunden vor der Anästhesie darf er auch keine klaren Flüssigkeiten trinken.
Des Weiteren sollte der Patient am Tag der Schieloperation nicht rauchen und, wenn möglich, auf Medikamente verzichten. In jedem Fall sollte er eine Medikamenteneinnahme am Tag der Schieloperation mit dem Anästhesisten absprechen.
Ziele und Durchführung der Operation
Das Ziel jeder Schieloperation ist es, die Stellung des Augapfels so zu verändern, dass keine Doppelbilder mehr entstehen. Auch das kosmetische Problem der verdreht erscheinenden Augen sollte nachher nicht mehr bestehen.
Dies erreichen Ärzte durch operative Korrekturen an den äußeren Augenmuskeln. Jedes Auge besitzt sechs Muskeln an den Seiten des Augapfels, um es in verschiedene Richtungen zu lenken. Bei der Schieloperation versucht der Operateur, durch Versetzen oder Verkürzen bestimmter Muskeln die Augen parallel zu stellen.
Allerdings ist es nicht möglich, die Muskeln unbegrenzt zu versetzen, deswegen ist es manchmal nötig, mehrere Eingriffe durchzuführen. Auch am gesunden Auge kann eine Schieloperation notwendig sein, um beide Augen aufeinander abzustimmen.
Die äußeren Muskeln des linken Auges
Der Operateur öffnet während der Operation die Bindehaut, um einen Zugang zur Außenseite des Augapfels zu schaffen. Dort befinden sich Augenmuskeln. Dann verkürzt oder verlagert er Muskeln, je nach Art des Schielens, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Die Schieloperation beseitigt nur die Fehlstellung der Augen, nicht aber die Sehschwäche. Außerdem bewirkt eine Schiel-OP nicht immer eine Verbesserung des räumlichen Sehens. Manche Patienten müssen die Schieloperation wiederholen, wenn das Ergebnis unzureichend ist.
Bei Kindern erfolgen Schieloperationen am Auge in der Regel in Allgemeinnarkose. Bei Erwachsenen reicht eine örtliche Betäubung. Die Schiel-OP erfolgt am äußeren Auge, ein Herausnehmen oder Öffnen des Auges ist daher nicht nötig.
Nach der Schieloperation
Nach der Schieloperation bleibt der Patient noch einige Zeit unter ärztlicher Beobachtung. Auch bei der ambulanten Schiel-OP. Sobald der Arzt seine Zustimmung gibt und der Patient sich selbst gut fühlt, darf er nach Hause.
Vom Autofahren am Tag der Schieloperation ist generell abzuraten. Der Patient sollte sich von Freunden oder Bekannten abholen lassen. Wenn dies nicht möglich ist, kann er auch mit dem Taxi nach Hause fahren. Für die Zeit danach verschreibt der Augenarzt Tropfen und Salben, die er genau nach Vorschrift anwenden soll.
Nach der Schieloperation ist das Auge meist leicht gerötet und kann etwas kratzen. Letzteres kann von den Bindehaut-Fäden kommen. In manchen Fällen kann es nach der Schieloperation am Auge zu Doppelbildern kommen, die nur einige Tage andauern.
Der Patient bleibt bis mindestens zwei Wochen nach der Schiel-OP im Krankenstand. Schwere körperliche Anstrengungen oder Sport sollte er in der ersten Zeit unterlassen. Mindestens eine Woche lang sollte der Patient auf Schwimmbad- oder Saunabesuche verzichten.
Erfolgsaussichten und Risiken einer Schiel-OP
Eine Schieloperation kann eine Fehlstellung der Augenmuskeln und das kosmetische Problem verbessern. In bestimmten Fällen ist sogar ein beidäugiges räumliches Sehen wieder möglich.
Für das Augenlicht ist die Schieloperation in der Regel risikoarm. Nur selten kommt es zu Komplikationen wie Nachblutungen und Entzündungen. Der Arzt sollte im Vorfeld der Operation über diese Risiken aufklären.
Ganz frei von Risiken ist die Schieloperation allerdings nicht. Durch das Zusammentreffen unglücklicher Umstände kann ein großer gesundheitlicher Schaden entstehen:
- Im schlimmsten Fall kann es zum Verlust oder zur Erblindung des betroffenen Auges kommen.
- Des Weiteren können Blutergüsse vorkommen
- Verletzungen am Augapfel oder Strukturen der Augenumgebung sind möglich.
- In sehr seltenen Fällen kann durch eine Schiel-OP eine bleibende Sehverschlechterung entstehen.
- Durch die Schiel-OP kann das Schielen über- oder unterkorrigiert werden, sodass der Patient weiterhin mit Doppelbildern leben muss. Glücklicherweise sind derartige Komplikationen äußerst selten.
- Bis zwei Tage nach der Schiel-OP können Schmerzen beim Bewegen der Augen auftreten, die mit Schmerzmitteln behandelbar sind.
Nach der Schieloperation ist eine weitere ärztliche Behandlung nötig. Auf das Tragen einer Brille kann der Patient nicht verzichten.
Obwohl eine Schiel-OP meist ohne Probleme abläuft, sollte der behandelnde Arzt vorher darauf achten, ob eine Schiel-OP notwendig ist.
Bei der Schiel-OP muss das Auge weder herausgenommen noch aufgeschnitten werden @ elenavolf /AdobeStock
Alternative Behandlung zur Schieloperation für Erwachsene
Welche Behandlung bei Strabismus infrage kommt, hängt von der jeweiligen Form der Krankheit ab. Eine Schieloperation am Auge ist nie ganz ohne Risiko.
Eine Therapiemöglichkeit, die allerdings nicht lange anhält, ist die Behandlung mit dem Nervengift Botulinumtoxin. Medikamente, die Botulinumtoxin enthalten, bieten sich bei Lähmungsschielen an. Allerdings muss der Patient die Behandlung in regelmäßigen Abständen wiederholen.
Botulinumtoxin kann Lähmungserscheinungen der Gesichtsmuskeln hervorrufen, die aber nicht lange anhalten und nach einigen Monaten verschwinden. Bei Kindern sollte Botulinumtoxin nicht zur Anwendung kommen, da es Ärzte direkt in die Augenmuskeln spritzen.