Die Vaginalstraffung heißt auch Scheidenstraffung. Bei dieser OP geht es in erster Linie darum, den Vaginalkanal zu verengen. Einige Patientinnen lassen sich auch an der Vulva operieren, um diese kosmetisch zu korrigieren.
Das Ziel der Vaginalstraffung ist es, die Vagina permanent enger zu machen. Die Hauptgründe für eine Scheiden-OP sind der Wunsch nach einem erhöhten Sexualempfinden sowie die Beseitigung von Inkontinenz-Problemen.
Nach Geburten und mit fortschreitendem Alter kommt es häufig zu einer Überdehnung des Vaginalkanals. Eine Vaginalstraffung ist in solchen Fällen die ideale Lösung.
Viele Frauen leiden unter einer erschlafften Muskulatur der Vagina und des Beckenbodens. Die Folge ist einerseits ein vermindertes Lustempfinden beim Geschlechtsverkehr, andererseits kann die Gewebeerschlaffung auch zu Harninkontinenz führen.
Jüngere Frauen, die noch keine Kinder bekommen haben, sind in der Regel selten betroffen. Doch leidet rund ein Viertel der 25- bis 25-Jährigen an einer Belastungsinkontinenz.
Eine Belastungsinkontinenz ist der unwillkürliche Harnverlust beziehungsweise der starke Harndrang bei körperlich anspruchsvollen Aktivitäten.
Eine Vaginalstraffung kommt vor allem für Frauen infrage, die Geburten hinter sich haben oder an einer Bindegewebsschwäche leiden.
Frauen, die eine solche OP in Betracht ziehen, sollten ihre Familienplanung bereits abgeschlossen haben.
Ab dem 30. Lebensjahr verliert die Haut nach und nach an Spannkraft, der Feuchtigkeitsgehalt sinkt. Diese Veränderungen finden auch innerhalb der Vagina statt. Weitere Ursachen für ein erschlafftes Bindegewebe sind Veränderungen im Hormonhaushalt sowie starke Gewichtsschwankungen.
Die OP ist dann notwendig, wenn medizinische Gründe wie Inkontinenz vorliegen. Allerdings spielt auch das psychische Wohlbefinden eine wichtige Rolle.
Das psychische Wohlbefinden ist eng mit einem erfüllten Sexualleben verknüpft. Viele Frauen, die keine Lust beim Sex empfinden, entscheiden sich für eine Vaginalstraffung.
Es ist jedoch ratsam, die OP erst nach dem Erschöpfen anderer Methoden wie Beckenbodentraining in Erwägung zu ziehen.
Da die Vagina nach der OP enger wird, intensivieren sich auch die Gefühle beim Geschlechtsverkehr.
Dies wirkt sich auf beide Sexualpartner positiv aus und ermöglicht Paaren ein erfülltes Sexualleben.
Nach einer Vaginalstraffung sind folgende Aspekte möglich:
- Verbessertes Sexualleben
- Erhöhtes Lustempfinden
- Behebung einer Inkontinenz
In der Regel führt der behandelnde Arzt eine Vaginalverengung mit Straffung der Beckenbodenmuskulatur unter Vollnarkose durch.
Die OP dauert rund zwei Stunden. Die Patientin bleibt zwei Tage lang in der Klinik. Zunächst entfernt der Arzt einen Gewebestreifen aus der Vaginalhinterwand, um das umliegende Gewebe zu straffen.
Anschließend nimmt der Arzt eine Eigenfettunterspritzung der Vaginalwände vor. Für die Aufpolsterung der Vaginalhaut entnimmt der Arzt Eigenfett.
Der Arzt kann sich aber auch für eine alleinige Eigenfettunterspritzung entscheiden. Dieser Eingriff erfolgt ambulant. Die Patientin kann nach der OP sofort wieder nach Hause gehen.
Neben der Schamlippenkorrektur gehört die Vaginalstraffung zu den am häufigsten durchgeführten operativen Eingriffen im Bereich der Intimchirurgie.
Mittlerweile bieten zahlreiche Spezialisten für Intimchirurgie diese OP an. Das entnommene Eigenfett stammt aus den Oberschenkeln oder von der Innenseite der Knie. Der Chirurg führt das Fettgewebe mithilfe einer Kanüle ein.
Im Großen und Ganzen unterscheidet sich die Scheiden-OP nicht von anderen chirurgischen Eingriffen. Als Patientin erhalten Sie nach der OP Antibiotika und Schmerzmittel.
Die Medikamente beugen einer Infektion vor und lindern Schmerzgefühle in den ersten Tagen nach der OP.
Verzichten Sie vier bis sechs Wochen lang auf Sport und Geschlechtsverkehr. Es ist ratsam, locker geschnittene und bequeme Kleidung zu tragen. Bei der ersten Menstruation nach der OP benutzen Sie ganz einfach Binden statt Tampons.
Bei einer Vaginalstraffung durch Eigenfettunterspritzung dürfen Sie zwei Wochen nach der OP keinen Geschlechtsverkehr haben. Nehmen Sie 14 Tage vor der OP keine blutverdünnenden Arzneimittel ein.
Bei der Nachuntersuchung vergewissert sich der Arzt, dass die OP erfolgreich war und die Vagina gut verheilt ist. Erst nach dieser Untersuchung können Sie wieder Geschlechtsverkehr haben und ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.
Vor der Vaginalstraffung, berät Sie Ihr Arzt für plastisch-ästhetische Chirurgie und weist Sie auf mögliche Komplikationen hin. Es ist wichtig, einen bewährten Spezialisten für Intimchirurgie aufzusuchen.
Die Behandlungsrisiken sind gering.
Dennoch sind folgende Nachwirkungen möglich:
Allerdings sind diese Komplikationen sehr selten. In einzelnen Fällen kommt es zu Schmerzen, die auch nach vollständiger Heilung bestehen bleiben.
Die Erfolgsaussichten bei der Vaginalstraffung sind ausgezeichnet. Selbstverständlich lässt sich nicht jeder Einzelfall voraussagen, da es keine Garantie für Erfolg gibt.
Für die meisten Frauen beginnt nach der OP ein neuer, aufregender Abschnitt ihres Sexuallebens. Für Patientinnen, die sich aufgrund von Inkontinenz-Problemen für eine Vaginalstraffung entscheiden, gestaltet sich der Alltag viel angenehmer und sorgenfreier.
Eine Vaginalstraffung ist ein ernstzunehmender medizinischer Eingriff, bei dem der Arzt Ihren Vaginalkanal permanent verengt.
Lassen Sie sich umfassend von einem Facharzt für Intimchirurgie beraten, bevor Sie sich für eine OP entschließen.
Die Erfolgsaussichten einer Vaginalstraffung sind überdurchschnittlich gut. Die meisten Patientinnen überstehen die Zeit zwischen OP und Nachuntersuchung ohne Komplikationen und sind mit dem Ergebnis überaus zufrieden.