Minimal-invasive Hernienchirurgie

04.11.2025

Zur modernen minimal-invasiven Hernienchirurgie konnte die Redaktion des Leading Medicine Guide in einem Gespräch mit Dr. Meurer mehr erfahren.

Dr. Kirsten Meurer

Eine Hernie entsteht, wenn es an einer schwachen Stelle in der Bauchwand oder einem anderen Gewebeabschnitt zu einem Riss oder einer Schwachstelle kommt. Dabei dringt Gewebe, meist ein Teil des Darms oder Fettgewebe, durch die Öffnung und bildet eine vorwölbende Schwellung, die man als Leisten-, Nabel- oder Schenkelhernie erkennen kann. 

Diese Vorwölbung kann manchmal schmerzhaft sein, ist aber nicht zwingend mit Schmerzen verbunden. Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung einer Hernie: Zum einen angeborene Schwachstellen wie den Nabel oder die Leiste, wo die Bauchdecke natürlicherweise dünner ist, sowie erworbene Hernien, wie die Narbenhernie, die sich an den Operationszugängen entwickeln können.

Besonders häufig treten Hernien in der Leiste auf, was auf anatomische Schwachstellen in der Bauchdecke zurückzuführen ist. Wann eine chirurgische Behandlung notwendig ist, lässt sich eindeutig sagen: Eine Hernie wird niemals von allein wieder verschwinden. Es ist meistens nur eine Frage des Zeitpunkts, wann eine Operation sinnvoll ist. Das liegt vor allem an dem dauerhaften Druck, der auf die Schwachstelle im Bauch wirkt. Dieser Druck erhöht sich durch körperliche Anstrengungen, Husten oder den Stuhlgang, da er den intraabdominalen Druck steigen lässt.

Mit der Zeit wird die Hernie durch diesen ständigen Druck eher größer, weshalb ein operativer Eingriff in der Regel unumgänglich ist, wenn man die Hernie beseitigen möchte. Der Zeitpunkt der Operation ist dabei meist kein Notfall, sondern kann geplant erfolgen. Er hängt vor allem von den Beschwerden des Einzelnen ab. Viele Menschen leben mit einer Hernie, ohne Beschwerden zu haben, und können die Operation entsprechend später einplanen. Wer jedoch Schmerzen oder Unwohlsein durch die Vorwölbung verspürt, hat natürlich einen deutlich höheren Leidensdruck und wird die Operation eher und gezielt durchführen lassen“, schildert Dr. Meurer zu Beginn unseres Gesprächs.

Dr. Kirsten Meurer

Typische Beschwerden einer Hernie sind ein sichtbarer oder tastbarer Knoten, der bei Anstrengung, Husten oder Stehen zunehmen kann. Begleitend treten manchmal Schmerzen, Druckgefühl oder Unwohlsein auf. In einigen Fällen verursacht die Hernie keine Beschwerden und wird nur zufällig entdeckt. Auch wenn die Hernie eingeklemmt ist, muss sie sofort operativ versorgt werden, um Durchblutungsstörungen, Gewebeschäden oder den Darmverlust zu verhindern. Bei asymptomatischen, kleinen Hernien entscheidet der Arzt im Einzelfall, ob eine Operation sinnvoll ist, um Komplikationen in der Zukunft zu vermeiden. 

Die minimal-invasive Hernienchirurgie hat sich in den letzten Jahrzehnten als eine schonende und zugleich effektive Methode zur Behandlung von Eingeweidebrüchen etabliert. Im Gegensatz zur offenen Operation ermöglicht dieses Verfahren, durch kleine Hautschnitte und den Einsatz spezieller Instrumente, den Bruch zu reparieren und die Bauchwand zu stärken. Die Entscheidung darüber, ob eine Hernienoperation minimal-invasiv oder offen durchgeführt wird, beruht auf einer Vielzahl sorgfältig abgewogener Faktoren.

Zum einen hängt die Wahl des Operationsverfahrens stark vom Patienten selbst ab. Für eine minimalinvasive Operation ist in der Regel eine Vollnarkose erforderlich. Wenn es jedoch Patienten gibt, die aufgrund anderer Erkrankungen oder Allgemeinzustands keine Vollnarkose tolerieren können, besteht auch die Möglichkeit, den Eingriff in Lokalanästhesie durchzuführen. Dies ist zwar nicht der häufigste Fall, aber eine Option, die gelegentlich in Betracht kommt. Des Weiteren sind die Größe und Lokalisation der Hernie entscheidend: Größere Hernien oder solche, die sich nicht mehr reponieren lassen, sind eher für eine offene Operation geeignet.

Das Ziel ist stets, wenn möglich, den minimalinvasiven Eingriff zu wählen, weil diese in der Regel mit den geringsten Komplikationsraten verbunden sind. Dennoch gibt es Kontraindikationen, beispielsweise eine ausgedehnte Hernie, die zusätzlich Weichteilgewebe rekonstruieren muss, was eher auf eine konventionelle Operation hinausläuft. Wichtig ist, dass die Entscheidung individuell auf den Patienten abgestimmt wird, unter Berücksichtigung seiner Begleiterkrankungen, Voroperationen und Gesamtgesundheit. Nicht jeder Patient, der bereits Bauchoperationen hatte, ist für eine minimalinvasive Hernienoperation geeignet, sondern die Wahl muss stets konkret auf den jeweiligen Fall abgestimmt werden“, so Dr. Meurer und führt weiter aus:

In der minimalinvasiven Chirurgie werden meist laparoskopische Methoden eingesetzt, bei denen nur kleine Inzisionen von maximal einem Zentimeter gemacht werden. Die Instrumente dafür sind spezielle, laparoskopische Operationshilfsmittel. Im Gegensatz dazu steht die offene Chirurgie, bei der ein größerer Schnitt, abhängig vom Ort der Hernie, erfolgt. Hier wird mit herkömmlichen Instrumenten wie Messer und Pinzette direkt am Patienten operiert. Durch den kleineren Zugang bei der minimalinvasiven Methode entstehen in der Regel kleinere Wunden und es besteht die Möglichkeit, weniger Blut zu verlieren.

Diese Technik führt häufig zu geringeren Komplikationen und schnelleren Erholungszeiten. Durch die reduzierte Gewebebelastung profitieren Patienten von einer schnelleren Genesung, geringeren Schmerzen und einem verkürzten Klinikaufenthalt. Die minimal-invasive Technik stellt somit eine wichtige Weiterentwicklung in der Hernienchirurgie dar, die sowohl die Behandlungsergebnisse verbessert als auch die Lebensqualität der Patienten nachhaltig steigert“.

Dr. Kirsten Meurer

Das St. Josef-Hospital Bochum verfügt über eine hochmoderne technische Ausstattung und ein erfahrenes Team, das auf minimal-invasive Chirurgie spezialisiert ist. Diese Kombination ermöglicht es, auch anspruchsvolle Hernienoperationen mit geringerer Belastung für die Patienten durchzuführen.

Während die Technik bei vielen Befunden Vorteile bietet, können bei bestimmten Voraussetzungen wie großen Bruchpforten, Verwachsungen oder anatomischen Besonderheiten auch offene Verfahren sinnvoll sein. Die Expertise und die moderne Technologie des Hauses bieten die Voraussetzungen, um individuell die bestmögliche Behandlung – auch bei komplexen Fällen – sicher und schonend durchzuführen. Zunehmend finden auch robotisch-assistierte Systeme Anwendung, insbesondere bei komplexeren Eingriffen.

Diese bieten noch größere Bewegungsfreiheit der Instrumente, eine verbesserte 3D-Darstellung und eine gesteigerte Präzision, insbesondere bei schwierigen anatomischen Verhältnissen. Diese Technologien ermöglichen damit nicht nur eine geringere Gewebetraumatisierung, sondern tragen auch zu einer schnelleren Wundheilung, einem geringeren Risiko für Infektionen und einer kürzeren Erholungszeit bei.

Wir verwenden den OP-Roboter der Firma Medtronic, das Hugo-RAS-System. Seit dem letzten Jahr operieren wir mit diesem Roboter in ausgewählten Fällen ventrale Bauchdeckenhernien (Hernien in der vorderen Bauchdecke). Dieser Einsatz bietet vor allem eine erhöhte Sicherheit und Präzision, da die 3D-Sicht extrem vergrößert ist und die Gewebeschichten sehr genau präpariert werden können. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass das Nähen, insbesondere das Verschließen der Bruchlücken, deutlich einfacher und präziser wird.

Gerade bei Operationen in der Mittellinie, wo die Technik sonst sehr anspruchsvoll ist, ermöglichen die robotischen Instrumente Bewegungen, die mit herkömmlicher laparoskopischer Technik kaum realisierbar wären. Die Instrumente bieten einen viel größeren Bewegungsspielraum und höhere Feinfühligkeit, was dem Chirurgen deutlich die Arbeit erleichtert. Was die Lernkurve betrifft, ist für jedes System geregelt, wann ein Chirurg eigenständig mit dem Roboter am Patienten operieren darf. Nach der Ausbildung, die theoretisches Wissen, Training an Modellen, Tiermodels und angeleitetes Operieren unter Aufsicht umfasst, kann ein erfahrener Roboterchirurg nach einem festgelegten Kompetenznachweis selbstständig Eingriffe durchführen.

Dabei ist die Auswahl der Patienten individuell und je nach Erfahrung des Chirurgen unterschiedlich. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Technik letztlich eine Art Erweiterung der laparoskopischen Chirurgie ist. Für den Chirurgen bedeutet die robotische Technik vor allem eine erhebliche Erleichterung, da sie mehr Bewegungsfreiheit und Präzision ermöglicht und somit die Operationen insgesamt einfacher und sicherer macht“, verdeutlicht Dr. Meurer zum Einsatz von Robotik.

Die minimal-invasive Technik reduziert das Risiko postoperativer Komplikationen wie Infektionen oder Narbenbildungen im Vergleich zur offenen Operation in mehrfacher Hinsicht.

Dr. Kirsten Meurer

Hierzu kommentiert Dr. Meurer: „Grundsätzlich ist bekannt, dass minimalinvasive Eingriffe die Komplikationsrate in mehreren Punkten vermindern. So sind die Infektionsraten deutlich geringer, insbesondere Wundinfektionen, da die Zugangswege kleiner sind. Außerdem berichten Patienten nach solchen Verfahren meist von weniger postoperativen Schmerzen. Bei Rezidivraten lässt sich ebenfalls feststellen, dass bei gut ausgewählten minimalinvasiven Eingriffen die Rückfallquote oft schon niedriger ist, gerade in der Hernienchirurgie an der Leiste.

Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, da die Vergleichbarkeit nicht immer eindeutig ist. Die geringeren Infektions- und Schmerzwerte führen dazu, dass Patienten schneller wieder voll belastungsfähig und arbeitsfähig sind. Ein weiterer Vorteil ist der kosmetische Aspekt: Die kleineren Schnitte hinterlassen deutlich unauffälligere Narben, was für viele Patienten ein wichtiger Punkt ist. Zwar wird dieser Aspekt aus wissenschaftlicher Sicht meist nicht als die wichtigste Begründung gesehen, doch unabhängig davon ist klar, dass die minimalinvasive Technik durch die kleineren Zugangswege auch ästhetisch deutlich ansprechender ist“.

Die minimal-invasive Hernienchirurgie bietet im Hinblick auf die postoperative Erholungszeit und den allgemeinen Heilungsverlauf eine Reihe bedeutender Vorteile gegenüber der offenen Operationstechnik.

Bei uns sind die Liegezeiten nach minimalinvasiven Hernienoperationen in der Regel sehr kurz, was den aktuellen gesundheits- und gesundheitswirtschaftlichen Vorgaben entspricht. Wenn die Operation unkompliziert verläuft, kann der Patient entweder noch am OP-Tag nach Hause gehen oder spätestens am folgenden Tag. Bei größeren Hernien oder wenn eine Drainage notwendig ist, bleiben die Patienten meist zwei bis drei Tage stationär. Das hängt auch vom individuellen Schmerzempfinden ab, wobei unser Ziel ist, die Patienten so lange zu betreuen, bis sie gut ambulant versorgt werden können.

Bei etwa 90 Prozent der unkomplizierten Hernienpatienten ist das innerhalb eines Tages möglich. Nach der Operation werden bei uns in der Regel Kunststoffnetze eingesetzt, da wissenschaftlich belegt ist, dass sie die Rezidivrate deutlich senken und die Belastbarkeit schnell wiederherstellen. Bei Hernien, etwa Leisten- oder Nabelhernien, können die Patienten nach etwa zwei Wochen wieder voll belasten, bei größeren Eingriffen natürlich individuell angepasst. Nach etwa einer Woche sind die meisten Patienten bereits wieder voll belastungsfähig – also auch sportlich aktiv, sofern sie keine Schmerzen mehr haben.

Das Kunststoffnetz verbleibt dauerhaft im Körper und wächst durch die körpereigene Bindegewebszelleinwuchstätigkeit fest ein, was die Stabilität weiter erhöht. In unserem Haus setzen wir ausschließlich reine Kunststoffnetze ein, da wir den Ansatz biologischer, auflösbarer Netze nicht für überzeugend halten. Insgesamt führen wir jährlich rund 400 Hernienoperationen durch, wobei diese Verfahren einen hohen Standard hinsichtlich Sicherheit und Belastbarkeit bieten“, macht Dr. Meurer klar.


Die minimal-invasive Hernienchirurgie ist besonders vorteilhaft für Patienten, die eine schnelle Rückkehr zu Beruf und Alltag benötigen, sowie für diejenigen mit kosmetischen Ansprüchen oder einem erhöhten Risiko für Wundheilungsstörungen, etwa bei Diabetes oder Übergewicht. Auch bei Personen mit erhöhtem Risiko für Narbenbrüche kann die Technik durch die kleinen Schnitte eine sicherere Alternative sein. Allerdings ist sie bei Patienten mit ausgedehnten Voroperationen, Verwachsungen oder sehr großen Hernien nur nach individueller Prüfung sinnvoll, da diese die Sicherheit und Machbarkeit beeinflussen können. Auch bei schweren Herz-Lungen-Erkrankungen muss die Technik sorgfältig abgewogen werden, da die für die minimalinvasive Methode erforderliche Gasfüllung belastend sein kann. Eine individuelle Risiko-Nutzen-Analyse, die Erfahrung des Chirurgen und die technische Ausstattung des Zentrums sind für die optimale Wahl des Verfahrens entscheidend.


Es ist äußerst wichtig, dass Patienten auf zertifizierte Kliniken setzen. Zertifizierte Häuser wie das St. Josef-Hospital in Bochum orientieren sich stets an den aktuellen wissenschaftlichen Standards und den Leitlinien der Fachgesellschaften.

Dr. Kirsten Meurer

Das bedeutet, dass die dortige Versorgung auf einem hohen fachlichen Niveau erfolgt, wobei nachweislich sichere und bewährte Behandlungsmethoden angewandt werden. Zudem bieten zertifizierte Zentren eine umfassende Bandbreite an Operationsverfahren an. Sie sind in der Lage, sowohl minimalinvasive als auch offene Operationen durchzuführen und alle verfügbaren Techniken kompetent anzuwenden. Wichtig ist, dass sie regelmäßig große Fallzahlen dieser Eingriffe bewältigen, um die unterschiedlichen Verfahren sicher und routiniert umsetzen zu können.

So können sie stets individuell die beste Operationsmethode für jeden Patienten auswählen, ohne sich auf nur eine Technik zu fixieren. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die kontinuierliche Nachverfolgung der Behandlungsqualität. Zertifizierte Häuser analysieren ihre Ergebnisse regelmäßig, überwachen Komplikations- und Rezidivraten und vergleichen diese mit festen Benchmarks. Dadurch erkennen sie frühzeitig mögliche Probleme und können gezielt Maßnahmen ergreifen, um die Behandlungsqualität weiter zu verbessern.

Diese Qualitätssicherung gibt den Patienten die Gewissheit, dass sie in einer Klinik operiert werden, die ihre Leistungen transparent kontrolliert und stets auf einem hohen Qualitätsniveau arbeitet. Insgesamt erhöht die Zertifizierung die Sicherheit und das Vertrauen in die Behandlung erheblich, da sie den Standard in der Versorgung sichert und kontinuierlich überwacht“, betont Dr. Meurer.

Zukunftsaussichten und aktuelle Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem: Einfluss der Krankenhausreform, Bedeutung der wissenschaftlich fundierten Indikationsstellung, gesellschaftliche Erwartungen an die postoperative Versorgung sowie bürokratische Hürden und deren Auswirkungen auf die Qualität der Patientenversorgung.

 „Für die Zukunft wünsche ich mir vor allem, dass die finanziellen Aspekte der Krankenhausreform die medizinische Indikationsstellung nicht beeinflussen. Es ist unbestreitbar, dass minimalinvasive und robotische Operationen in der Regel teurer sind als herkömmliche offene Verfahren. Daher besteht die Gefahr, dass aus Kostengründen Operationsmethoden gewählt werden, die nicht unbedingt die beste Option für den Patienten darstellen, was jedoch aus medizinischer Sicht nicht wünschenswert ist. Diese Problematik sollte dringend korrigiert werden, um sicherzustellen, dass die Behandlung stets nach den besten medizinischen Erkenntnissen erfolgt, unabhängig von finanziellen Überlegungen.

Auch die Entscheidungsfreiheit bezüglich der Dauer des stationären Aufenthalts ist eingeschränkt worden, weil man zunehmend gezwungen ist, alles möglichst ambulant durchzuführen. Das stellt eine große Herausforderung für die Aus- und Weiterbildung, insbesondere in der Hernienchirurgie, dar, da junge Kollegen die nötigen Operationstechniken nur in umfangreicher Ausbildung erlernen können“, erläutert Dr. Meurer und führt weiter aus: 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die gesellschaftliche Akzeptanz. Patienten waren es bisher oft gewöhnt, nach kleineren Eingriffen mehrere Tage im Krankenhaus zu verbringen. Dieser Ansatz soll sich in der Zukunft verändern: Wenn es dem Patienten gut geht und keine Schmerzen bestehen, sollte eine frühzeitige Entlassung am selben Tag oder am Abend nach der Operation möglich sein. Hierbei gilt es, die Patienten entsprechend zu informieren und auf die veränderten Erwartungen vorzubereiten. Bei einzelnen, vor allem älteren oder selbstständigen Patienten, die unsicher sind oder bei denen zuhause Unsicherheiten bestehen, wird das allerdings anders gehandhabt.

Diese Patienten werden natürlich nicht ohne weiteres entlassen, da besteht die Gefahr, dass sie sich sorgen, bluten oder Komplikationen nicht erkennen. Das bleibt ein sensibler Punkt, denn längere stationäre Aufenthalte sind teuer und verursachen höhere Kosten. Das führt dazu, dass manchmal sogar als Kosteneinsparmaßnahme längere Aufenthalte abgelehnt werden – unabhängig von den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Diese Praxis ist aus Sicht der Patientenversorgung und Gerechtigkeit äußerst problematisch, weil sie oft nicht die tatsächlichen Bedürfnisse der Patienten berücksichtigt. Schließlich ist die Situation noch durch unklare Vorgaben, mögliche Strafzahlungen und einen hohen bürokratischen Aufwand geprägt, was die Lage für viele Ärzte und Krankenhäuser sehr schwierig und unbefriedigend macht“.

Vielen Dank, Frau Dr. Meurer für den sehr guten Einblick in die Hernienchirurgie!


 

  • Kirsten Meurer ist Geschäftsführende Oberärztin an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Josef-Hospitals Bochum (Ruhr-Universität).
  • Spezialistin mit besonderer Expertise in der Hernienchirurgie.
  • Das zertifizierte Hernienzentrum des St. Josef-Hospitals zählt zu den führenden Einrichtungen Deutschlands für die operative Behandlung von Eingeweidebrüchen.
  • Unter ihrer Leitung werden jährlich über 500 Patienten mit Leisten-, Nabel-, Narben- und komplexen Bauchwandhernien behandelt.
  • Anwendung modernster chirurgischer Verfahren mit individuell abgestimmten Behandlungskonzepten.
  • Das zertifizierte Zentrum garantiert hohe Qualitätsstandards in Diagnose und Therapie.
  • Behandlung erfolgt ambulant, vorstationär oder stationär – je nach individuellem Risiko und Befund.
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