Als Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum der Universitätsmedizin Essen hat Prof. Dr. med. Tienush Rassaf eine wegweisende Rolle in der Behandlung von Herzkreislauf-Erkrankungen. Unter seiner Leitung bietet die Klinik eine umfassende Palette konservativer, interventioneller kardiologischer und angiologischer Verfahren. Hier wird großer Wert gelegt auf individualisierte Therapieansätze, wodurch jeder Patient eine auf ihn zugeschnittene Behandlung erhält.
Modernste Verfahren wie PTCA/Stents, interventionelle Therapien von Klappenerkrankungen (TAVI/Mitra-Clip/PASCAL) sowie Herzinsuffizienz- und Herzrhythmusstörungsbehandlungen werden auf höchstem Niveau angeboten. Die Klinik ist Vorreiter in der kardiovaskulären Prävention und bildgebenden Diagnostik (Herz-CT/Herz-MRT/PET-Untersuchungen). Darüber hinaus bietet sie eine erstklassige Versorgung in onkologischer Kardiologie, Herzmuskelerkrankungen, Device-Therapie, intensivmedizinischer Betreuung und Notfallmedizin. Die Nähe zur Herz-Thoraxchirurgie und Gefäßchirurgie ermöglicht kurze Wege und optimale Behandlungsabläufe für ambulante und stationäre Patienten.
Prof. Dr. Rassafs Team gewährleistet eine lückenlose Versorgung durch eine enge Kooperation mit Hausärzten und niedergelassenen Kardiologen. Die Klinik für Kardiologie und Angiologie an der Universitätsmedizin Essen bietet eine ganzheitliche Betreuung in sämtlichen Bereichen der kardiovaskulären Medizin. Ihr breites Spektrum umfasst Behandlungsmöglichkeiten bei koronarer Herzerkrankung, Herzrhythmusstörungen, Herzklappenerkrankungen, Herzinsuffizienz, Aortenerkrankungen, angeborenen Herzfehlern sowie Notfall- und Intensivmedizin.
In Deutschland sind etwa 2 bis 3 Millionen Menschen von einer Herzmuskelschwäche betroffen. Diese Zahl kann aufgrund unterschiedlicher Erfassungsmethoden und -quellen variieren, aber insgesamt stellt die Herzinsuffizienz eine bedeutende Herausforderung im Gesundheitssystem dar. Die Redaktion des Leading Medicine Guide wollte mehr zu diesem Thema erfahren und konnte stellvertretend für Prof. Dr. Rassaf mit Dr. med. Lars Michel sprechen, der seit 2016 in der Universitätsklinik Essen und seit 2023 als Oberarzt im dortigen Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum tätig ist und den Bereich der Herzmuskelerkrankungen und fortgeschrittenen Herzschwäche/Herztransplantation leitet.
Herzmuskelschwäche, auch als Herzinsuffizienz bekannt, ist ein ernst zu nehmendes medizinisches Problem, das Millionen von Menschen weltweit betrifft. Diese Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr effektiv genug Blut pumpen kann, hat vielfältige Ursachen und kann zu einer Reihe von Symptomen führen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Von der Bedeutung der Früherkennung bis hin zu modernen Behandlungsmöglichkeiten – die Herzmuskelschwäche ist ein Bereich intensiver Forschung und klinischer Innovation, der darauf abzielt, das Leben der Betroffenen zu verbessern und die Krankheitsprogression zu verlangsamen.
Eine Herzmuskelentzündung, auch als Myokarditis bekannt, kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden.
„Es gibt grundsätzlich viele Formen von Herzmuskelentzündungen. Die am häufigsten vorkommende Entzündung des Herzmuskels, im Fachjargon Myokarditis, ist die infektiöse Myokarditis, zum Beispiel mit Viren wie dem Coxsackie-B-Virus oder Herpes-Viren. Aber auch bestimmte Autoimmunerkrankungen, Medikamente oder eine Strahlentherapie, die das Herz betrifft, können eine Myokarditis auslösen. Für die klassische virale Myokarditis gibt es keine generellen Empfehlungen für gesunde Menschen, um eine solche zu verhindern. Wichtig zur Schonung des Herzens ist, dass man grundsätzlich auf Sport verzichtet, wenn man einen akuten grippalen Effekt hat. Menschen mit einer Immunschwäche, beispielsweise aufgrund einer Krebserkrankung, haben ein besonders hohes Risiko, eine Herzmuskelentzündung zu entwickeln und sollten ganz speziell auf die Handhygiene achten, um eine mögliche Infektion zu vermeiden. Zusätzlich sollten die Impfempfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission) umgesetzt werden. Diese Impfungen umfassen die 7-fach Kombinationen, die in der Jugend gemacht werden sollten, die gegen Erreger schützen, die eine Myokarditis verursachen können“, erklärt Dr. Michel am Anfang unseres Gesprächs und betont bezüglich des Irrglaubens, dass Impfungen das Risiko einer Herzmuskelentzündung erhöhen: „Unterm Strich ist das Risiko eine Herzmuskelentzündung durch eine Infektion zu bekommen höher als durch eine Impfung, die vor Infektionen schützt“.
Insgesamt spielen ein gesunder Lebensstil sowie eine regelmäßige ärztliche Untersuchung eine wichtige Rolle bei der Erkennung und Reduzierung möglicher Risikofaktoren für Herzmuskelentzündungen. „Es besteht auch bei gesunden Menschen ein Risiko für eine Myokarditis. Vermutlich gibt es eine hohe Dunkelziffer von Fällen, die aber ohne Symptome oder Beschwerden als Begleiterscheinung bei grippalen Infekten auftreten, die dann folgenlos wieder abheilen. Daher ist es umso wichtiger, dass man bei fieberhaften Infekten auf eine körperliche Belastung verzichtet, da man sonst bei einer bestehenden Myokarditis Gefahr läuft, deren Verlauf zu verschlimmern. Menschen, die einer körperlich intensiven Tätigkeit nachgehen, sollten sich daher unbedingt krankschreiben lassen und sich ausruhen, statt die Infektion zu ignorieren und weiterzumachen“, so Dr. Michel und ergänzt: „Grundsätzlich sind alle Altersgruppen vom Risiko einer Myokarditis betroffen. Denn im Vergleich zu den meisten Herzerkrankungen, die eher den alternden Menschen betreffen wie zum Beispiel koronare Herzerkrankung, Herzrhythmusstörung und Herzschwäche, betrifft die Myokarditis eben auch Kinder und junge Erwachsene“.
Stress kann eine erhebliche Auswirkung auf die Gesundheit des Herzens haben und das Risiko für Herzmuskelschwäche erhöhen. Chronischer Stress kann zu einer übermäßigen Freisetzung von Stresshormonen wie Kortisol und Adrenalin führen, die das Herz belasten und langfristig zu Schäden am Herzmuskel führen können. „Stress kann indirekt eine Herzmuskelschwäche verursachen, da er zu hohem Blutdruck führt und eine Herzschwäche fördert, was das Herz letztlich verwundbarer macht“, kommentiert Dr. Michel.
Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die denen anderer Herzerkrankungen ähneln können.
Ähnlich wie bei Angina pectoris können Schmerzen oder ein Engegefühl in der Brust auftreten. Diese Schmerzen können jedoch unterschiedlich sein und müssen nicht unbedingt mit körperlicher Anstrengung in Verbindung stehen. Dr. Michel erläutert die Symptome: „Myokarditis ist oftmals asymptomatisch bei unkomplizierten Verläufen, die von selbst wieder abheilen. Klassische Beschwerden können Luftnot bei Belastung sein, Schmerzen in der Brust, dass man dicke Beine bekommt (Beinödeme) oder auch auffälliges Herzklopfen. Entstehende Herzrhythmusstörungen können tragischerweise zum plötzlichen Herztod führen. Dies ist oft einer der Gründe für eine ungeklärte Todesursache bei jungen, eigentlich gesunden und sportlichen Menschen“. Diese Symptome sind unspezifisch und können auch bei anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten.
Zur Erkennung einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) werden verschiedene diagnostische Verfahren eingesetzt.
„Die initiale Diagnostik findet beim Verdacht auf eine Myokarditis in der Regel im Krankenhaus statt, auch um alles schnell hinzubekommen und effizient auch alternative Ursachen abklären zu können wie der Verschluss von Herzkranzgefäßen. Typischerweise erfragt man die Patientengeschichte, zum Beispiel, ob es einen grippalen Infekt gab, ob und welche Medikamente eingenommen werden, ob Vorerkrankungen vorliegen oder ob eine Fernreise unternommen wurde (da es seltene Fälle von Myokarditiden wegen spezieller Erreger gibt). Die Basisdiagnostik erfolgt dann mittels eines EKGs, einer Blutabnahme und eines Ultraschalls des Herzens. Ein MRT des Herzens ist der Goldstandard für die Bildgebung und liefert wichtige Hinweise, ohne die Erkrankung jedoch letztendlich zu beweisen. In unklaren oder auch schwerwiegenderen Fällen wird auch eine Herzmuskelprobenentnahme durchgeführt. Dies ist ein kleiner Eingriff mithilfe eines Katheters, durch den mit einer kleinen Zange eine Probe des Herzmuskels entnommen und unter dem Mikroskop analysiert wird, ob eine Entzündung vorliegt oder nicht“, schildert Dr. Michel den Diagnoseverlauf.
Die Zuverlässigkeit dieser Tests variiert und kein einzelner Test allein reicht zur Diagnose einer Herzmuskelentzündung aus. Oft werden mehrere Verfahren kombiniert und die Ergebnisse von verschiedenen Fachleuten interpretiert, um eine genauere Diagnose zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit von Kardiologen, Radiologen und Laborärzten ist dabei essentiell, um eine umfassende Beurteilung vorzunehmen und die bestmögliche Diagnose zu erreichen.
Die Behandlung einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Schwere der Erkrankung und den individuellen Umständen des Patienten.
„Ist die Diagnose Myokarditis gestellt, so ist dann das A und O eine konsequente körperliche Schonung, meistens für einen Zeitraum von mindestens drei Monaten. Unterstützend können Medikamente verschrieben werden, die dann in der Regel über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen. Wenn eine Herzmuskelschwäche trotz Ausbleiben der Myokarditis fortbesteht, dann muss die Medikamenteneinnahme oft ein Leben lang erfolgen. Bei Patienten, die sich gerade in einer Immuntherapie wegen einer Krebserkrankung befinden, erhält die Myokarditis einen besonderen Stellenwert. Denn bei der oft sehr wirkungsvollen angewendeten Immuntherapie werden Medikamente verabreicht (sogenannte Immuncheckpoint Inhibitoren), die zu einer Immunreaktion gegen Krebszellen führen. Leider richten diese sich manchmal auch gegen gesundes Gewebe wie das Herz. Dies beobachten wir derzeit gehäuft, eben weil die Therapieform bei Krebs äußerst wirksam ist und entsprechend immer öfter angewandt wird. Da können wir leider davon ausgehen, dass sich die Patientenanzahl mit einer Myokarditis auch dadurch erhöhen wird“, verdeutlicht Dr. Michel.
RAS-Hemmer, oder Renin-Angiotensin-System-Hemmstoffe, sind eine Gruppe von Medikamenten, die den Blutdruck senken und dadurch das Herz entlasten. Diese Medikamente wirken, indem sie verschiedene Botenstoffe im Körper hemmen, was wiederum das Herz, die Gefäße und die Nieren auf unterschiedliche Weise beeinflusst.
ACE-Hemmer: ACE-Hemmer wie Enalapril oder Ramipril senken den Blutdruck und erweitern die Blutgefäße, wodurch das Herz entlastet wird. Personen, die durch ACE-Hemmer einen starken, anhaltenden Husten entwickeln, können auf sogenannte Sartane umsteigen.
Sartane: Sartane, auch bekannt als Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB), wirken ähnlich wie ACE-Hemmer und umfassen Wirkstoffe wie Candesartan, Losartan und Valsartan.
Sacubitril/Valsartan: Diese Kombination aus zwei Wirkstoffen, Valsartan und Sacubitril, senkt den Blutdruck und fördert die Ansammlung von schützenden Botenstoffen im Körper, die das Herz unterstützen. Es kann als Alternative zu ACE-Hemmern oder Sartanen verschrieben werden, und einige Patienten erhalten diese Kombinationstherapie von Anfang an.
Beta-Blocker verhindern die Wirkung von Stresshormonen im Körper, senken den Blutdruck und reduzieren den Herzschlag. Zu den Beta-Blockern gehören Bisoprolol oder Metoprolol. Zu Beginn der Behandlung können sich die Symptome der Herzinsuffizienz durch Beta-Blocker verschlechtern, weshalb die Dosis langsam gesteigert wird.
SGLT2-Hemmer, auch bekannt als Gliflozine, sind eigentlich Medikamente zur Behandlung von Diabetes mellitus. Sie fördern die Ausscheidung von Zucker über den Urin, was den Blutdruck senkt und zu einem leichten Gewichtsverlust führen kann. Gliflozine, die bei Herzinsuffizienz eingesetzt werden, umfassen Dapagliflozin oder Empagliflozin.
Aldosteron-Antagonisten fördern die Ausscheidung von Urin und hemmen Botenstoffe, die einem geschwächten Herzen weiter schaden können. Beispiele für Aldosteron-Antagonisten sind Spironolacton oder Eplerenon.
Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) kann langfristige Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben, insbesondere wenn sie schwerwiegend war oder zu Komplikationen geführt hat.
„Es gibt wenige Fälle von sehr schwerwiegend verlaufender Myokarditis, die einen stark geschwächten Herzmuskel verursachen. Dies betrifft meist sehr junge Menschen, die dann eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität haben, die manchmal auch eine mechanische Unterstützung auf einer Intensivstation benötigen. Und es gibt auch Fälle, die eine Herztransplantation erforderlich machen. Ganz tragisch ist es, wenn man eine Myokarditis nicht erkennt und erst Jahre später feststellt, dass der Patient eine Myokarditis durchgemacht haben muss und jetzt eine stark eingeschränkte Herzmuskelfunktion hat. Dann kommt man sozusagen zu spät, kann zwar die Symptome lindern, jedoch oft die Herzmuskelfunktion nicht wiederherstellen und regenerieren“, konstatiert Dr. Michel.
Von 100.000 Patienten mit einer Myokarditis sind 10-20 Patienten im Alter von 15-40 Jahren, die es auch riskieren, eine lebenslange Herzschwäche zu entwickeln.
Was im Herzen bei einer Myokarditis passiert, schildert Dr. Michel wie folgt: „Anatomisch betrachtet wird das Herz im Verlauf einer Myokarditis größer, die Kontraktion wird schwächer, weil einzelne Herzmuskelzellen ihre Funktion einbüßen oder das Bindegewebe sich umbaut (Fibrose), vor allem bei körperlicher Anstrengung, wenn man beispielsweise eine Treppe hochgeht. Das führt dazu, dass das Herz pro Schlag nur eine kleinere Menge an Blut auswirft und der Körper dadurch nicht mehr adäquat mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, was letztlich eine eingeschränkte Lebensqualität nach sich zieht“.
Die Prävention einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) fokussiert sich auf die Vermeidung von Infektionen, die oft als Hauptursache dieser Erkrankung gelten.
Präventive Maßnahmen zielen darauf ab, besonders anfällige Personen vor Infektionen zu schützen. Impfungen gegen Viren wie Influenza, Masern, Mumps und Röteln sind essenziell, um das Risiko von Virusinfektionen zu mindern, die zu Myokarditis führen können. Zudem spielt eine gute Hygiene eine bedeutende Rolle: Regelmäßiges Händewaschen reduziert das Risiko von Infektionen und minimiert deren Ausbreitung. Ein gesunder Lebensstil, der aus regelmäßiger Bewegung, ausgewogener Ernährung und ausreichendem Schlaf besteht, stärkt das Immunsystem und fördert die allgemeine Gesundheit. Dies kann wiederum das Risiko von Infektionen verringern. Das Vermeiden von schädlichen Substanzen wie übermäßigem Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch und Tabakrauch trägt ebenfalls dazu bei, Entzündungen im Körper zu reduzieren und somit das Risiko einer Myokarditis zu mindern.
„Eine Herz-gesunde Ernährung vermeidet natürlich das Entstehen von Herzerkrankungen wie die Koronare Herzerkrankung oder ein Bluthochdruck-Herz, was den Verlauf einer Myokarditis verschlimmern könnte. Durch einzelne Lebensmittel kann man aber einem Virus im Herz nicht entgegensteuern. Was Bewegung betrifft, gibt es dezidierte Empfehlungen der Fachgesellschaften, die explizit Ausdauersport für ein gutes Herztraining benennen. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt dies 5-mal pro Woche à 30 Minuten. Um sich dahingehend zu motivieren, helfen Sportgruppen, sodass man sich verabredet. Auch digitale Hilfsmittel wie eine Pulsuhr können zur Motivation beitragen. Sport ist in fast allen Konstellationen protektiv, d.h., es ist nie zu spät, um anzufangen“, motiviert Dr. Michel und empfiehlt darüber hinaus:
„Ich empfehle in jedem Fall Menschen mit einem erhöhten Risikoprofil durch Übergewicht, durchs Rauchen oder durch Zuckerkrankheit einen kardiologischen Check. Dies ist dann keine Untersuchung in Hinblick auf Myokarditis, sondern dient allgemein der Überprüfung der Herzgesundheit. Durch eine Risikoeinteilung kann individuell festgelegt werden, wie häufig eine Wiedervorstellung zum Check-up sinnvoll ist“.
Bestens versorgt in der Universitätsklinik Essen!
Das Universitätsklinikum Essen ist Teil des Klinikverbunds Universitätsmedizin Essen, der insgesamt 15 Tochterunternehmen umfasst, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden sowie die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Als überregionales Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung mit akademischem Profil fungiert das Westdeutsche Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ). Es widmet sich der Erforschung, Diagnose und Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen. Das WHGZ zeichnet sich durch eine einzigartige Struktur aus, in der die Kliniken für Kardiologie und Angiologie, Neurologie, Thorax- und kardiovaskuläre Chirurgie sowie die Abteilungen für pädiatrische Kardiologie und Gefäßchirurgie integriert sind. Darüber hinaus sind die wissenschaftlichen Institute für Pathophysiologie, Pharmakologie und Mechanismen kardiovaskulärer Erkrankungen Teil des Zentrums. Diese Zusammenführung ermöglicht eine klinikübergreifende und zukunftsweisende Strukturierung der diagnostischen und therapeutischen Prozesse sowie eine schnellere Umsetzung translationaler Innovationen zum Nutzen der Patienten. Das Leistungsspektrum des WHGZ umfasst sämtliche Bereiche der kardiovaskulären Medizin, einschließlich aller therapeutischen Optionen für koronare Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Herzklappenerkrankungen, Herzinsuffizienz, Aorten Erkrankungen, angeborene Herzfehler sowie Notfall- und Intensivmedizin.
„Wir haben hier in der Universitätsklinik Essen einen sehr großen Schwerpunkt für Herzschwäche, der eben auch die Myokarditis umfasst, und haben ein überregionales Herzinsuffizienz-Netzwerk und eine dezidierte Herzinsuffizienz-Spezialambulanz – von der einfachen medikamentösen Therapie bis zur Herztransplantation ist alles möglich. Wir haben laufende Studien, aus denen sich auch neue Therapieoptionen für unsere Patienten ergeben. Zusätzlichen verfügen wir über einen sehr großen Standort für die onkologische Kardiologie mit besonderer Expertise, sowohl klinisch als auch wissenschaftlich, und haben einen sehr großen Bereich für die Bildgebung, um auch ein gutes MRT vom Herzen machen zu können und können eine ganzheitliche Betreuung anbieten“, hebt Dr. Michel hervor und formuliert noch Wünsche für die Zukunft: „Wir wissen tatsächlich oft nicht, warum einige Patienten eine unkomplizierte Myokarditis haben, die ausheilt, und andere Patienten einen chronischen Verlauf und eine Herzschwäche erleiden. Hier wäre es wichtig, dies wissenschaftlich herauszuarbeiten. Und wenn es um die Diagnostik geht, wäre es wünschenswert, wenn sich die Qualität der Bildgebung und die von Bio-Markern noch weiter verbessert, sodass wir dem Patienten eine noch präzisere und schnellere Diagnose stellen können ohne aufwändige Verfahren. In der Zukunft wird ein noch größerer `medical need´ die Immuntherapien betreffend bestehen für die bestmögliche Behandlung der Patienten, was die Behandlung von Nebenwirkung in den Fokus rückt“.
Herr Dr. Michel, herzlichen Dank für diese ausführlichen und wichtigen Informationen zum Thema Myokarditis!