Dr. med. Sascha Schläger ist Chefarzt und Sektionsleiter für Wirbelsäulenerkrankungen am Nardini Klinikum Landstuhl und setzt als führende Kapazität auf seinem Gebiet Maßstäbe in der Patientenversorgung. Mit einer umfassenden Fachausbildung in Orthopädie, Unfallchirurgie, Chirurgie, Manueller Medizin und osteopathischen Verfahren, sowie Osteologie vereint er tiefgehendes medizinisches Wissen mit praktischer Erfahrung, um Patienten auf höchstem Niveau zu behandeln.
Sein Schwerpunkt liegt auf der Behandlung komplexer Wirbelsäulenerkrankungen, wie Bandscheibenvorfällen, Spinalkanalstenosen und Wirbelkörperfrakturen, einschließlich osteoporotischer Brüche. Patienten profitieren von einem ganzheitlichen Konzept, das konservative und operative Ansätze integriert, um individuell abgestimmte Lösungen anzubieten. Besonders hervorzuheben ist die Spezialisierung auf minimal-invasive Operationsmethoden, die eine schnelle Genesung bei maximaler Schonung des Gewebes ermöglichen.
Das Nardini Klinikum Landstuhl zeichnet sich durch modernste medizinische Ausstattung und ein hervorragend organisiertes Team aus. Unter der Führung von Dr. Schläger wird hier jährlich eine beeindruckende Anzahl von rund 2.100 Operationen durchgeführt, begleitet von der Betreuung tausender ambulanter und stationärer Patienten.
Ein besonderer Schwerpunkt von Dr. Schläger und seinem Team liegt in der Behandlung von osteoporotischen Erkrankungen. Als erfahrener Osteologe setzt er sich für die frühzeitige Diagnose und nachhaltige Therapie von Knochenschwund ein. Dazu gehören innovative Methoden wie die Knochendichtemessung und modernste bildgebende Verfahren, aber auch ein fundiertes Verständnis der präventiven Maßnahmen, um die Knochengesundheit langfristig zu erhalten. Patienten werden nicht nur medizinisch erstklassig versorgt, sondern auch durch eine umfassende Nachsorge betreut, die Rehabilitation und Langzeittherapie einschließt.
Die exzellente Arbeit von Dr. Schläger und seinem Team wird durch zahlreiche Zertifizierungen untermauert. So ist die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie seit Jahren als EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung anerkannt, was die herausragende Qualität der Behandlung bestätigt. Dr. Schläger verfügt über das Zertifikat der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) für operative und konservative Therapien. Zusätzlich besteht seit Jahren die Zertifizierung als „Osteologisches Schwerpunktzentrum DVO“, ein weiterer Beleg für den hohen Anspruch an medizinische Exzellenz.
Zum Thema Osteoporose, eine zunehmende Erkrankung vor allem in den Industrienationen, konnte die Redaktion des Leading Medicine Guide mit Dr. Schläger sprechen und mehr zu den Risiken und vor allem zu den Behandlungsoptionen erfahren.
Osteoporose, im Volksmund als Knochenschwund bekannt, ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen, die vor allem im höheren Alter auftritt, aber zunehmend auch jüngere Menschen betrifft. Sie führt zu einem schleichenden Verlust an Knochensubstanz und -stabilität, wodurch die Gefahr von Knochenbrüchen erheblich steigt. Trotz ihrer weiten Verbreitung bleibt Osteoporose oft lange unentdeckt, da sie über Jahre hinweg nahezu symptomlos verläuft. Erst wenn es zu einem Bruch kommt, wird die Krankheit häufig erkannt – dann jedoch meist in einem fortgeschrittenen Stadium.
„Im Körper wird ein ständiger Umbau von Knochengewebe durchgeführt: Alte Knochenzellen werden abgebaut und durch neue ersetzt. Bei Osteoporose überwiegt jedoch der Abbau gegenüber der Neubildung. Dadurch verlieren die Knochen ihre Stabilität und Festigkeit. Der Verlust an Knochenmasse ist schleichend und erfolgt oft über Jahre hinweg, ohne dass die Betroffenen etwas merken. Die Erkrankung wird deshalb häufig erst diagnostiziert, wenn es bereits zu einem Knochenbruch gekommen ist. Besonders betroffen sind die großen Gelenke, wie der Oberschenkelhals, die Handgelenke oder der Oberarm. In fortgeschrittenem Stadium kann es auch bei minimalen Belastungen oder unfallfrei zu Frakturen kommen“, erklärt Dr. Schläger zu Beginn unseres Gesprächs.
Die Entstehung von Osteoporose ist multifaktoriell und wird durch genetische, hormonelle und äußere Einflüsse begünstigt.
„Zu den Hauptrisikofaktoren zählen Alter, Geschlecht und genetische Veranlagung. Frauen haben aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels nach den Wechseljahren ein deutlich höheres Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Das Hormon Östrogen hat eine schützende Wirkung auf die Knochen und fördert die Knochendichte. Fehlt dieses Hormon, nimmt der Knochenabbau schneller zu. Aber auch Männer sind betroffen, besonders im höheren Alter, wenn der Testosteronspiegel sinkt. Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Entstehung von Osteoporose ist der Lebensstil. Ein Mangel an Bewegung führt dazu, dass die Knochen nicht ausreichend belastet werden und ihre Dichte verlieren. Besonders in der modernen, oft bewegungsarmen Gesellschaft, in der viele Menschen vor allem sitzende Tätigkeiten ausüben, wird der Knochenstoffwechsel nicht genug angeregt. Auch eine unausgewogene Ernährung, die zu wenig Kalzium und Vitamin D enthält, begünstigt die Erkrankung. Kalzium ist für den Knochenaufbau unerlässlich, und Vitamin D sorgt dafür, dass der Körper Kalzium effektiv aufnehmen kann. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum, da sie beide den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen“, so Dr. Schläger zu den Ursachen von Osteoporose und ergänzt: „Sekundäre Osteoporose tritt auf, wenn andere Erkrankungen oder Medikamente den Knochenschwund verursachen. Häufige Ursachen sind hormonelle Störungen, wie etwa eine Schilddrüsenüberfunktion oder Nebenschilddrüsenstörungen. Auch Medikamente wie Cortison oder Protonenpumpenhemmer, die zur Behandlung von Magenerkrankungen eingesetzt werden, können den Knochenabbau verstärken, wenn sie langfristig eingenommen werden“.
Osteoporose kann auch jüngere Menschen betreffen, wenn Risikofaktoren vorhanden sind. Ab dem 30. Lebensjahr beginnt der Körper, jährlich einen kleinen Teil der Knochenmasse zu verlieren.
„Dies ist ein natürlicher Alterungsprozess, der jedoch durch ungesunde Lebensgewohnheiten wie Bewegungsmangel, unzureichende Ernährung und Drogenmissbrauch verstärkt werden kann. Besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die wenig Sport treiben und sich nicht ausgewogen ernähren, kann es zu einem vorzeitigen Knochenschwund kommen. In vielen Fällen liegt der Grund für den frühen Verlust von Knochenmasse in einem ungesunden Lebensstil, der durch zu wenig körperliche Aktivität und falsche Ernährungsgewohnheiten geprägt ist. Die Knochenbildung ist vor allem in der Jugend entscheidend, da der Knochenaufbau im Körper mit etwa 30 Jahren seinen Höhepunkt erreicht. Ist dieser durch ungesunde Einflüsse gestört, kann sich das negativ auf die Knochenstruktur im späteren Leben auswirken“, stellt Dr. Schläger fest. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Maßnahmen zur Prävention und Therapie können jedoch das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamen.
Osteoporose äußert sich vor allem durch eine fortschreitende Verringerung der Knochendichte, die im Frühstadium häufig symptomlos verläuft. Diese schleichende Entwicklung macht es schwierig, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen.
„Die Patienten verspüren oft keine Schmerzen, und erst bei fortschreitender Krankheit kommt es zu Frakturen, die häufig ohne äußere Einflüsse auftreten. Klassische Knochenbrüche bei Osteoporose sind Frakturen des Oberschenkelhalses, der Wirbelkörper und des Handgelenks. Besonders dramatisch ist, dass diese Brüche oft schon bei minimalen Stößen oder ohne einen offensichtlichen Unfall passieren können“, erläutert Dr. Schläger und geht noch auf die Diagnostik ein:
„Die Diagnose wird meist durch eine Knochendichtemessung gestellt. Dabei wird die Dichte des Knochens gemessen, um festzustellen, wie viel Kalzium und andere Mineralien in den Knochen vorhanden sind. Diese Messung wird häufig bei Frauen ab dem 65. Lebensjahr und bei Männern ab 70 Jahren durchgeführt, besonders wenn Risikofaktoren vorliegen. Zusätzlich können Röntgenaufnahmen und Kernspintomographien verwendet werden, um bestehende Frakturen oder Veränderungen in der Knochensubstanz festzustellen. Auch der Vitamin-D-Spiegel im Blut kann Aufschluss über das Risiko einer Osteoporose geben, da Vitamin D eine zentrale Rolle bei der Aufnahme von Kalzium spielt“.
Die Knochendichtemessung, auch als Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) bekannt, ist ein nicht invasives, schmerzfreies Verfahren zur Messung der Knochendichte. Dabei werden Röntgenstrahlen mit unterschiedlicher Energie durch den Körper geschickt. Die Knochen absorbieren einen Teil dieser Strahlung, und die Menge der absorbierten Strahlung hängt von der Knochendichte ab. Die Ergebnisse werden in Form eines T-Scores oder Z-Scores angegeben, wobei ein T-Score von -2,5 oder niedriger auf Osteoporose hinweist. Am häufigsten wird die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule und dem Oberschenkelhals auf beiden Seiten gemessen, da diese Bereiche besonders anfällig für Frakturen sind.
Die Behandlung von Osteoporose zielt darauf ab, den Knochenabbau zu verlangsamen, das Risiko von Knochenbrüchen zu reduzieren und die Knochengesundheit zu verbessern.
„Zu Beginn erfolgt in der Regel eine medikamentöse Therapie, um den Abbau der Knochensubstanz zu stoppen oder zu verlangsamen. Dies kann durch sogenannte Bisphosphonate oder andere Medikamente wie Denosumab erfolgen, die die Knochenresorption hemmen. Es ist auch wichtig, den Kalzium- und Vitamin-D-Spiegel im Körper zu optimieren. Kalzium ist für den Knochenaufbau unverzichtbar, und Vitamin D sorgt dafür, dass der Körper Kalzium effektiv aufnehmen kann. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Behandlung ist körperliche Aktivität. Bewegung trägt dazu bei, die Knochendichte zu erhalten und den Knochenstoffwechsel zu stabilisieren. Besonders Sportarten, die eine gewisse Belastung für die Knochen darstellen, sind vorteilhaft. Dazu gehören Joggen, Seilspringen und auch gezieltes Treppensteigen. Diese Sportarten aktivieren die Knochen und regen die Neubildung von Knochengewebe an. Schwimmen ist zwar gut für die Ausdauer, hat jedoch keinen ausreichenden Effekt auf die Knochenstabilität. Auch Krafttraining kann bei Osteoporose helfen, da es die Muskulatur stärkt und somit das Risiko von Stürzen verringert“, empfiehlt Dr. Schläger.
Physiotherapie ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Behandlung, insbesondere für Patienten, die bereits Frakturen erlitten haben oder bei denen das Risiko von Stürzen erhöht ist. Gezielte Übungen zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Balance helfen, das Sturzrisiko zu minimieren. In fortgeschrittenen Fällen, wenn schwere Frakturen oder Komplikationen auftreten, kann eine Operation erforderlich werden. Dies kann die Stabilisierung von Wirbelkörperfrakturen oder die Implantation von künstlichen Gelenken umfassen.
Die beste Vorbeugung ist ein aktiver Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung.
Dr. Schläger rät zur Prophylaxe: „Kalziumhaltige Lebensmittel wie Milchprodukte, grünes Blattgemüse, Nüsse und bestimmte Mineralwasserarten sind wichtig, um die Knochen gesund zu halten. Vitamin D wird durch Sonneneinstrahlung gebildet, aber insbesondere in den Wintermonaten reicht die Sonnenexposition oft nicht aus, um genügend Vitamin D zu produzieren. Daher ist es empfehlenswert, Vitamin D und Kalzium über Nahrungsergänzungsmittel aufzunehmen, besonders für Menschen ab dem mittleren Alter und für Frauen in der Menopause“. Des Weiteren ist es wichtig, Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zu vermeiden, da beide den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen und den Knochenabbau fördern. Auch der Kontakt zum Hausarzt ist wichtig, erklärt Dr. Schläger: „Der Hausarzt ist ein wichtiger Ansprechpartner für Patienten mit Osteoporose, da er in der Regel die erste Diagnose stellt und die Behandlung leitet. Nach einem Krankenhausaufenthalt oder einer spezialisierten Diagnose übernimmt der Hausarzt oft die langfristige Betreuung. Dies umfasst das Verschreiben von Medikamenten und die regelmäßige Kontrolle der Knochenwerte sowie von Kalzium und Vitamin D. Zudem kann er den Patienten an einen Osteologen überweisen, um eine noch präzisere und spezialisierte Behandlung zu gewährleisten“.
Wenn Osteoporose nicht behandelt wird, schreitet die Erkrankung voran und führt zu weiteren Brüchen und Knocheninstabilität.
„Besonders bei älteren Patienten ist die Heilung nach einem Knochenbruch deutlich langsamer, und die Gefahr, weitere Frakturen zu erleiden, steigt. Der Verlust an Selbstständigkeit und Lebensqualität ist häufig die Folge. Es entsteht ein Teufelskreis, da Patienten aufgrund der Angst vor weiteren Stürzen oft ihre körperliche Aktivität einschränken, was wiederum den Knochenabbau beschleunigt. Deshalb ist es wichtig, Osteoporose frühzeitig zu diagnostizieren und aktiv zu behandeln, um Komplikationen zu vermeiden“, verdeutlicht Dr. Schläger, und damit schließen wir unser Gespräch.
Dr. Schläger, vielen Dank für das ausführliche Gespräch. Ihre Erläuterungen bieten wertvolle Informationen für alle, die sich mit Osteoporose auseinandersetzen müssen.