Univ.-Prof. Dr. Dr. Ludwig Heindl ist ein renommierter Mediziner mit über 20 Jahren Erfahrung in der ästhetischen Medizin. Als Facharzt legt er großen Wert auf individuelle Beratung und maßgeschneiderte Behandlungskonzepte, um den persönlichen Bedürfnissen seiner Patienten gerecht zu werden.
In der Privatpraxis "New Aesthetic Vision" in Köln bietet er ein breites Spektrum an ästhetischen Behandlungen an, die höchste medizinische Expertise mit modernsten Methoden vereinen. Er gehört zu den führenden Experten der ästhetischen Gesichtschirurgie in Deutschland. Der renommierte Professor verbindet neueste medizinische Erkenntnisse mit exzellenter chirurgischer Erfahrung. Sein Name steht nicht nur für hochspezialisierte Lidchirurgie und die Behandlung von Erkrankungen der Tränenwege, der Augenoberfläche und der Augenhöhle (Orbita), sondern auch für innovative minimal-invasive Verfahren – etwa narbenfreie Operationen mittels Laser.
Prof. Dr. Dr. Heindl ist national und international anerkannt, sowohl durch seine wissenschaftlichen Publikationen als auch durch seine maßgeblichen Weiterentwicklungen im Bereich der augenärztlichen Wiederherstellungschirurgie. Neben seiner hohen Expertise im Bereich der Ophthalmologischen Onkologie (Augentumoren) zeichnet ihn ein umfassender, interdisziplinärer Therapieansatz aus. Jeder Patient profitiert von individuell abgestimmten Behandlungsstrategien, die im engen Austausch mit anderen Fachrichtungen entstehen. Mit seiner Leidenschaft für die Augenheilkunde, seinem wissenschaftlichen Engagement und seinem hohen Anspruch an ganzheitliche Patientenbetreuung stellt Prof. Dr. Dr. Heindl den Menschen mit seinen individuellen Bedürfnissen immer in den Mittelpunkt. Zudem zeigt Prof. Dr. Dr. Heindl, dass moderne ästhetische Verfahren weit über reine Schönheitskorrekturen hinausgehen: Botox und Filler kommen unter seiner ärztlichen Expertise nicht nur zur Faltenbehandlung zum Einsatz, sondern helfen auch gezielt bei Migräne, neurologischen Beschwerden, starkem Schwitzen oder Zähneknirschen.
Hierzu konnte die Redaktion des Leading Medicine Guide in einem Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Heindl mehr erfahren.
Botox und Filler gelten oft als rein kosmetische Verfahren zur Glättung von Falten und zum Modellieren des Gesichts. Doch die modernen Einsatzmöglichkeiten reichen längst weit darüber hinaus: Botox wird inzwischen erfolgreich bei der Behandlung von Migräne, übermäßigem Schwitzen oder Zähneknirschen eingesetzt. Auch Filler bieten nicht nur ästhetische Verbesserungen, sondern können funktionelle Beschwerden lindern. Der medizinische Nutzen dieser Substanzen zeigt, wie vielfältig die Behandlungsmöglichkeiten heute sind – und dass Ästhetik und Gesundheit oft näher beieinanderliegen, als man denkt.
Der Hauptbestandteil von Botox, Botulinumtoxin Typ A, blockiert die Freisetzung von Acetylcholin, einem Neurotransmitter, der für die Muskelkontraktion verantwortlich ist. Diese Eigenschaft macht Botox zu einem wertvollen Mittel in der Behandlung einer Vielzahl medizinischer Indikationen, die weit über kosmetische Anwendungen hinausgehen.
„Wenn man an Botox denkt, haben viele zunächst die ästhetische Anwendung im Kopf – etwa, um Stirnfalten zu glätten. Doch Botulinumtoxin Typ A, wie der Wirkstoff korrekt heißt, ist weit mehr als nur ein Mittel gegen Falten. Es gehört zu den am besten erforschten Medikamenten in der Neurologie und hat eine lange medizinische Geschichte, die weit über die Schönheitsmedizin hinausgeht. Seine ersten Anwendungen fanden in der Behandlung neurologischer Bewegungsstörungen statt. Bereits in den 1980er Jahren wurde Botox gezielt eingesetzt – zum Beispiel gegen Schielen (Strabismus) oder bei Lidkrämpfen, dem sogenannten Blepharospasmus. Besonders in der Augenheilkunde und Neurologie hat das Mittel seither einen festen Platz. Heute ist Botox für zahlreiche medizinische Indikationen offiziell zugelassen und wird auch in sogenannten Off-Label-Therapien mit großem Erfolg eingesetzt. Dazu zählt unter anderem die Behandlung chronischer Migräne, vor allem bei Patienten mit mehr als 15 Kopfschmerztagen pro Monat. Weitere Anwendungsgebiete sind die zervikale Dystonie, bei der es zu unkontrollierten Kopf- und Nackenbewegungen kommt, muskuläre Gesichtskrämpfe wie beim Hemispasmus facialis oder eben erneut der Blepharospasmus. Ein sehr relevantes Einsatzfeld ist außerdem die Behandlung von Spastiken – etwa nach einem Schlaganfall oder im Rahmen einer Multiplen Sklerose. Auch gegen das Zähneknirschen, den sogenannten Bruxismus, wird Botox eingesetzt, wenn die Kaumuskulatur überaktiv ist. Ebenso hilft es bei übermäßigem Schwitzen, der Hyperhidrose, etwa unter den Achseln oder an den Handflächen. Botox kann auch schmerzlindernd wirken, etwa bei Muskelverspannungen oder chronischen Schmerzsyndromen. All diese Einsatzmöglichkeiten machen deutlich: Botox ist medizinisch gesehen ein echtes Multitalent – weit mehr als ein Mittel gegen Stirnrunzeln“, klärt Prof. Dr. Dr. Heindl zu Beginn unseres Gesprächs auf.
Botox wird in der medizinischen Anwendung bei neurologischen Indikationen wie Migräne und Zähneknirschen immer häufiger eingesetzt, da es die Fähigkeit hat, die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln zu regulieren.
Bei Migräne, einer neurologischen Erkrankung, die durch wiederkehrende, oft sehr schmerzhafte Kopfschmerzen gekennzeichnet ist, kann Botox die Häufigkeit und Intensität der Anfälle reduzieren. Migräne wird häufig mit einer Überaktivität bestimmter Nerven im Gehirn in Verbindung gebracht, die zu einer verstärkten Schmerzübertragung führen.
„Botulinumtoxin blockiert gezielt die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin an der sogenannten motorischen Endplatte. Das bedeutet, dass der Nerv keinen Impuls mehr an den Muskel weitergeben kann – der Muskel zieht sich also entweder gar nicht oder nur noch abgeschwächt zusammen. Diese muskelentspannende Wirkung macht man sich bei klassischen Bewegungsstörungen zunutze. Bei Migräne ist der Wirkmechanismus etwas komplexer. Hier hemmt Botox nicht nur die Muskelaktivität, sondern auch die Ausschüttung bestimmter neurochemischer Botenstoffe – etwa CGRP, Substanz P und Glutamat. Diese Substanzen spielen eine zentrale Rolle bei Schmerzverarbeitung und Entzündungsprozessen im Bereich des Trigeminusnervs. Indem man gezielt in definierte Areale – etwa Stirn, Schläfen, Hinterkopf und Nacken – injiziert, kann die Überempfindlichkeit des Nervensystems deutlich gesenkt werden. Studien belegen, dass so die Häufigkeit der Migräneanfälle spürbar zurückgeht“, so Prof. Dr. Dr. Heindl und erklärt dann die Wirkungsweise bei Zähneknirschen: „Hier richtet sich die Behandlung gegen eine überaktive Kaumuskulatur, insbesondere gegen den Musculus masseter. Durch die Injektion wird der Kaudruck gezielt reduziert – das lindert Schmerzen im Kiefergelenk, beugt Zahnschäden vor und verhindert, dass sich die Kaumuskeln weiter übermäßig ausbilden. Wichtig ist hier allerdings eine sehr präzise Dosierung, um die Funktion – also Kauen und Sprechen – nicht zu beeinträchtigen“.
Ein Nebeneffekt, der für viele Patienten durchaus willkommen ist: Wenn bei der Migränebehandlung auch die Stirn mitbehandelt wird, kann es gleichzeitig zu einer Glättung der dortigen Mimikfalten kommen. In solchen Fällen lässt sich medizinischer Nutzen also durchaus mit einem ästhetischen Effekt kombinieren – wenn auch nicht als primäres Ziel. Wer hingegen seine Mimik bewusst erhalten möchte, kann das durch eine gezielte Platzierung und Dosierung steuern.
Es gibt Unterschiede in der Dosierung und der Technik, wenn Botox medizinisch statt ästhetisch eingesetzt wird. Während beide Anwendungen das gleiche Medikament verwenden, gibt es verschiedene Überlegungen, die bei der medizinischen Anwendung berücksichtigt werden müssen.
Bei ästhetischen Behandlungen, wie der Glättung von Falten oder der Behandlung von Zornesfalten, wird Botox in der Regel in kleinere Dosen und in spezifische, oberflächliche Muskeln injiziert, um die gewünschte ästhetische Wirkung zu erzielen. Die Dosierungen sind meist geringer, und der Fokus liegt auf der gezielten Entspannung der Muskeln, ohne die natürliche Mimik oder Bewegung stark einzuschränken. Medizinisch jedoch, bei der Behandlung von Erkrankungen wie Migräne, Zähneknirschen oder übermäßigem Schwitzen, sind höhere Dosen erforderlich, und die Injektionen werden oft in größere Bereiche des Körpers gegeben, abhängig von der spezifischen Indikation.
„In medizinischen Kontexten sind in der Regel deutlich höhere Dosierungen notwendig. Hier orientiert man sich an standardisierten Behandlungsprotokollen. Zum Beispiel bei chronischer Migräne: Dort werden etwa 155 Einheiten Botulinumtoxin an 31 genau definierten Punkten injiziert – ein etabliertes Schema. Bei neurologischen Krankheitsbildern wie Spastiken oder Dystonien kann die notwendige Dosis sogar mehrere Hundert Einheiten betragen. Die exakte Menge hängt dann von der Größe der betroffenen Muskulatur und dem individuellen Befund ab. Auch die Injektionstechnik unterscheidet sich. Während in der ästhetischen Medizin eher oberflächlich, also intradermal oder superfiziell intramuskulär gearbeitet wird, erfolgen medizinische Injektionen häufig tief in die Muskulatur. Dafür braucht es fundierte Kenntnisse der neuromuskulären Anatomie – teilweise kommen auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Elektromyographie zum Einsatz, um die Zielregion genau zu treffen. Das Hauptziel in der medizinischen Therapie ist dabei nicht etwa die optische Glättung oder Symmetrie, sondern die funktionelle Verbesserung, also die gezielte Reduktion krankhafter Muskelaktivität ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Ein häufiger Irrtum: Die 30 bis 33 Injektionspunkte bei einer Migränebehandlung bedeuten nicht 30 Termine – all das wird in einer einzigen Sitzung durchgeführt. Auch wenn das viele Einstiche sind, ist die Behandlung in der Regel gut verträglich. Die Injektionen selbst verursachen nur ein leichtes Piksen. In tiefere Muskelschichten spürt man den Einstich etwas mehr, aber gerade Menschen mit Migräne empfinden diesen Schmerz als minimal im Vergleich zu ihren gewohnten Beschwerden. Die Wirkung setzt allerdings nicht sofort ein. Es dauert etwa zwei bis vier Wochen, bis sich der Effekt aufbaut – der sogenannte ,Peak´ der Wirkung. Danach lässt sie langsam wieder nach. Deshalb ist es wichtig, dass Patienten nicht abwarten, bis sie wieder komplett im Schmerz sind, sondern rechtzeitig einen neuen Termin zur Folgebehandlung vereinbaren. Der Abstand zwischen zwei Behandlungen liegt typischerweise bei drei bis sechs Monaten – abhängig vom individuellen Verlauf“, schildert Prof. Dr. Dr. Heindl.
Die Übernahme durch die Krankenkassen ist ein komplexes Thema. Für bestimmte Indikationen wie chronische Migräne ist eine Erstattung möglich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind – etwa die vorherige dokumentierte Wirkungslosigkeit anderer Therapieoptionen. Sollte die Kostenübernahme nicht greifen, muss man als Patient mit etwa 200 bis 300 Euro pro Behandlung rechnen – je nach benötigter Dosis. Da Migräne eine chronische Erkrankung ist, ist Botulinumtoxin oft eine längerfristige Therapie. Für viele Betroffene bedeutet das aber vor allem: ein Zugewinn an Lebensqualität.
Botox kann bei übermäßigem Schwitzen, auch bekannt als Hyperhidrose, eine äußerst effektive Behandlungsmöglichkeit bieten. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer übermäßigen Aktivität der Schweißdrüsen, die unabhängig von den äußeren Temperaturen oder körperlicher Aktivität auftritt.
Botox wirkt, indem es die Nervenblockade erzeugt, die für die übermäßige Schweißproduktion verantwortlich ist. Es hemmt die Freisetzung von Acetylcholin, einem Neurotransmitter, der die Schweißdrüsen zur Produktion von Schweiß anregt. Wenn Botox in die betroffenen Hautareale, in der Regel unter den Achseln, an den Handflächen oder den Fußsohlen, injiziert wird, blockiert es die nervliche Kommunikation und reduziert so die Schweißbildung signifikant.
„Die Injektionen erfolgen direkt in die betroffenen Areale, und die Dosis ist dabei genau abgestimmt. Wenn also jemand unter starkem Schwitzen an den Füßen leidet, können genau diese Bereiche mit Botox behandelt werden, um die übermäßige Aktivität der Schweißdrüsen zu blockieren. Die Wirkung setzt bereits nach wenigen Tagen ein und kann bis zu sechs bis neun Monate anhalten. Viele Patienten berichten von einer deutlichen Reduktion der Schweißproduktion, oft um mehr als 80 %. Wiederholte Anwendungen sind möglich und würden die Wirkung noch verlängern, wobei auch eine langfristige Desensibilisierung der Schweißdrüsen erreicht werden kann. Für viele ist Botox daher eine wertvolle Therapieoption, vor allem, wenn andere konservative Maßnahmen wie Antitranspirantien oder Iontophorese nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Gerade im beruflichen Umfeld, wo übermäßiges Schwitzen schnell unangenehm werden kann, bietet Botox vielen Betroffenen eine gute Lösung, um sich wieder sicher und komfortabel zu fühlen“, macht Prof. Dr. Dr. Heindl deutlich.
Die Nachhaltigkeit der Wirkung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie der individuellen Reaktion des Körpers auf Botox und der Häufigkeit der Behandlung. Einige Patienten erleben eine langfristige Verbesserung und benötigen nach mehreren Behandlungen möglicherweise weniger häufig Nachbehandlungen. In manchen Fällen kann es auch vorkommen, dass die Wirkung mit der Zeit anhaltender wird, da die Schweißdrüsen in gewissem Maße "umtrainiert" werden, weniger Schweiß zu produzieren.
Während Filler ursprünglich vor allem zur Auffüllung von Falten und zur Verbesserung des Volumens im Gesicht verwendet wurden, spielen sie heute auch eine wichtige Rolle in der Wiederherstellung und Behandlung verschiedener medizinischer Bedingungen.
Hierzu kommentiert Prof. Dr. Dr. Heindl: „Filler, insbesondere solche auf Basis von Hyaluronsäure, sind heute nicht mehr nur aus der ästhetischen Medizin wegzudenken. Sie werden verwendet, um Volumenverlust auszugleichen, Konturen zu definieren und Falten aufzufüllen. Filler haben auch in der medizinischen Praxis ihren Platz und zwar in verschiedenen Bereichen. Ein Beispiel ist die Rekonstruktion nach Traumata oder Operationen, etwa bei Narbenbildung oder Gewebeverlust. Auch in der Lippen- oder Gaumenaugmentation wird Hyaluronsäure verwendet, besonders bei funktionellen Sprach- oder Schluckstörungen. Weiterhin findet man Filler in der Behandlung der HIV-bedingten Lipoatrophie, bei der das Gewebe unter der Haut zurückgeht. Ebenso werden sie zum Ausgleich von Asymmetrien eingesetzt, die durch Lähmungen entstehen, etwa bei Spastik. Ein weiteres interessantes Anwendungsfeld ist die Augenheilkunde, insbesondere nach dem Verlust eines Auges. In solchen Fällen wird das Gewebe in der Orbita (Augenhöhle) mit Filler aufgefüllt, um die Grundlage für eine Augenprothese zu schaffen, da das Gewebe mit der Zeit schrumpfen kann“, und ergänzt:
„Die Wahl des Fillers hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Molekülgröße, dem Vernetzungsgrad und der Viskosität des Materials. Für oberflächliche Linien kommen sehr feine Filler zum Einsatz, während stärker vernetzte Volumen-Filler bei größeren Bereichen wie Wangen, Kinn oder zur Narbenkorrektur verwendet werden. Es gibt also nicht den einen Filler, sondern eine Vielzahl von Optionen, die je nach Bedarf eingesetzt werden“.
Wenn sich Patienten aus medizinischen Gründen für eine Botox- oder Filler-Behandlung interessieren, sollten sie einige wichtige Punkte beachten, um sicherzustellen, dass die Behandlung sowohl sicher als auch effektiv ist.
Zunächst einmal ist es entscheidend, sich einen qualifizierten und erfahrenen Arzt zu suchen, der über umfangreiche Kenntnisse in der Anwendung von Botox und Fillern verfügt und Erfahrung in der medizinischen Anwendung dieser Behandlungen hat. Dies gewährleistet, dass der Arzt die richtigen Techniken anwendet und die Behandlung auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abstimmt.
„Die Ärzte sollten idealerweise aus den Fachrichtungen Augenheilkunde, Neurologie, Dermatologie oder plastische Chirurgie kommen. Es muss immer die medizinische Indikation geklärt und dokumentiert werden. Vor der Behandlung ist eine ausführliche Aufklärung unerlässlich: Der Patient muss über mögliche Nebenwirkungen, alternative Behandlungsmöglichkeiten, die Wirkungsdauer und Nachbeobachtungen informiert werden. Besonders bei Botox sollte auch abgeklärt werden, ob der Patient Medikamente einnimmt, die die Wirkung beeinflussen könnten, wie zum Beispiel Muskelrelaxantien. Bei Fillern ist eine gründliche Anamnese bezüglich Autoimmunerkrankungen oder Allergien wichtig. Ein weiterer wichtiger Punkt: Patienten sollten auf keinen Fall Behandlungen durch nichtärztliches Personal in Anspruch nehmen. Das gilt auch für Urlaubsreisen, wo solche Behandlungen gerne mal am Strand angeboten werden – meiner Meinung nach völliger Quatsch. Dort besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, vor allem aufgrund der unsachgemäßen Technik und mangelnden Sterilität. Bei unsachgemäßer Anwendung von Botox und Fillern können durchaus Komplikationen auftreten. Bei korrekter Anwendung ist Botox aber extrem sicher. Die häufigsten, meist vorübergehenden Nebenwirkungen sind lokal, wie leichte Schmerzen an der Einstichstelle, kleine Blutergüsse, leichte Schwellungen oder sogar eine Müdigkeit. In sehr seltenen Fällen können auch systemische Symptome auftreten. Spezifische Risiken gibt es vor allem bei Botox, wenn zum Beispiel muskuläre Schwächen auftreten, wenn die Stirn behandelt wird und es zu einem hängenden Oberlid kommt oder bei Sehstörungen, wenn zu hoch um die Augen herum injiziert wird. Diese Effekte sind aber immer reversibel und verschwinden nach ein paar Wochen. Deshalb ist es bei Botox und auch bei Fillern wirklich so: Weniger ist mehr. Man muss sich immer eng mit den Patienten abstimmen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Heindl.
Bei Fillern sind die Risiken definitiv höher, insbesondere wenn sie in Blutgefäße injiziert werden. Eine der schlimmsten Komplikationen ist die vaskuläre Okklusion, bei der die Gefäße blockiert werden, was zu einer Durchblutungsstörung führen kann.
„Die ersten Anzeichen sind Schmerzen, Blässe oder Kältegefühle. Aber insgesamt sind diese schwerwiegenden Komplikationen zum Glück sehr selten und treten meistens bei unerfahrenem Personal oder Behandlungen außerhalb medizinischer Einrichtungen auf. Schulungen, Erfahrung und richtige Technik sind hier wirklich entscheidend“, so Prof. Dr. Dr. Heindl.
Es gibt auch Kinder, die unter extrem starker Migräne leiden und bei denen Botox medizinisch sinnvoll sein kann. Aber und das ist ganz wichtig: Botox sollte bei Kindern nur dann eingesetzt werden, wenn eine klare medizinische Indikation vorliegt und wenn das Kind in der Lage ist, bei der Behandlung zu kooperieren.
Botox kommt ursprünglich aus der Medizin, nicht aus der Schönheitsindustrie. Die ästhetische Anwendung wurde erst später populär.
„Tatsächlich wurde Botulinumtoxin schon in den 80er Jahren in der Neurologie eingesetzt, um zum Beispiel Schielen oder Lidkrämpfe zu behandeln. Botox blockiert selektiv die Freisetzung von Acetylcholin an den motorischen Endplatten der Muskeln. Die ersten medizinischen Anwendungen kamen also aus der Neurologie, und erst später fand man auch heraus, dass Botox für ästhetische Zwecke genutzt werden kann. Der Name ,Botulinumtoxin´ sorgt natürlich für ein gewisses Unbehagen, weil ,Toxin´ ja tatsächlich Gift bedeutet. Aber es handelt sich um ein relativ schwaches Gift, das sich nach der Anwendung wieder vollständig abbaut. Es ist also nicht so gefährlich, wie es manchmal dargestellt wird. Und klar, bei einer medizinischen Indikation, wie zum Beispiel bei Patienten, die unter starker chronischer Migräne leiden, ist es durchaus gerechtfertigt, das Toxin zu injizieren, um den Leidensdruck zu mindern. Aber es bleibt natürlich die persönliche Entscheidung jedes Patienten, ob er sich für eine ästhetische Behandlung entscheidet. Auch Botox und Filler sind elektive Eingriffe, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Wichtig ist, dass die Patienten gut informiert sind und die Behandlung in sicheren, sachkundigen Händen erfolgt“, betont Prof. Dr. Dr. Heindl.
In der Privatpraxis "New Aesthetic Vision" in Köln, einer der führenden Institutionen für ästhetische Medizin, werden nur Top-Produkte aus vertrauenswürdigen Quellen eingesetzt, um die Sicherheit und den Erfolg der Behandlungen zu gewährleisten. Prof. Dr. Dr. Heindl rät dringend, nur auf seriöse Anbieter und erfahrene Ärzte zu vertrauen.
„Es muss wirklich eine gewisse Kompetenz vorhanden sein, und auch die Qualität spielt eine große Rolle. Das Medikament, das man verwendet, muss von höchster Qualität sein. Wir setzen nur sehr hochwertige Produkte aus Deutschland ein – echte Top-Produkte, die man nicht einfach auf dem normalen Markt bekommt. Der Preis dieser Produkte ist natürlich ein großer Kostenfaktor. Wenn ich beispielsweise einen minderwertigen Filler aus dem Ausland verwende, der nur einen Euro kostet, kann ich diesen vielleicht für 50 oder 100 Euro verkaufen. Aber ich würde niemals ein solches Billigprodukt verwenden, bei dem es keine Qualitätskontrollen gibt und keine Standards eingehalten werden. Das ist einfach nicht verantwortungsvoll. Patienten müssen wissen, worauf sie sich einlassen. Ein 20-jähriges Mädchen, das sich für eine Behandlung interessiert, weiß vielleicht nicht, wie sie zwischen hochwertigen und minderwertigen Produkten unterscheiden kann. Sie schaut dann vielleicht auf Instagram und sieht, dass jemand eine Behandlung gemacht hat und das ,cool´ oder ,schön´ aussieht. Aber eine solche Entscheidung sollte nicht ohne fundierte Abwägung getroffen werden. Deshalb ist es für mich so wichtig, dass Behandlungen immer nur von Fachärzten durchgeführt werden, die eine entsprechende Kompetenz haben. Und natürlich muss die Behandlung in einem medizinischen Rahmen stattfinden – nicht in einer Diskothek oder ähnlichen Orten. Es geht um die Qualität der Produkte und um die Sicherheit der Patienten“, mahnt Prof. Dr. Dr. Heindl mit großem Nachdruck.
Vielen Dank, Prof. Dr. Dr. Heindl für die aufklärenden Worte!