Das Hüftgelenk (Articulatio coxae) ist wie auch das Schultergelenk ein Kugelgelenk. Es ermöglicht Bewegungen des Beins in alle Richtungen. Das Hüftgelenk ist an sehr vielen Bewegungsphasen beteiligt und hat schwer zu tragen. Daher kommt es dort besonders häufig zu Abnutzungserscheinungen.
Grundsätzlich setzt sich das Hüftgelenk aus zwei Teilen zusammen: Der Hüftpfanne und dem Oberschenkelkopf.
Die Hüftpfanne (Acetabulum) ist ein gewölbter Bereich am Beckenknochen. Sie besteht aus drei Knochen, die beim Erwachsenen zusammengewachsen sind:
- Darmbein (Os ilium),
- Schambein (Os pubis) und
- Sitzbein (Os ischii).

Die Anatomie der Hüfte © bilderzwerg | AdobeStock
Für die Vertiefung der Hüftpfanne sorgt ein faserknorpeliger Ring auf ihrem Rand.
Bei gesunden Menschen überzieht eine dicke Knorpelschicht (hyaliner Knorpel) die Hüftgelenkpfanne und den Hüftkopf. Diese Knorpelschicht schützt die Gelenkflächen und ermöglicht Gleitbewegungen. Die relativ weite Gelenkkapsel umgibt die gelenkige Verbindung. Sehr starke Bänder sorgen für eine weitere Stabilisierung.
Der Oberschenkelknochen ist im oberen Bereich wie ein kugelartiger Kopf (Caput femoris) geformt. Der Oberschenkelkopf ruht in der Hüftpfanne. Dort kann er sich in verschiedene Richtungen drehen.
Die Bewegungen des Hüftgelenkes erfolgen durch Muskeln und Sehnen.
Die häufigste Erkrankung im Bereich des Hüftgelenks ist die Hüftarthrose (Koxarthrose). Darunter versteht man den Verschleiß des Hüftgelenkknorpels. Ist der Knorpelverschleiß so weit fortgeschritten, dass die Knochen aufeinander reiben, kann das Laufen sehr schmerzhaft werden.
Wenn andere Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind, kann ein künstliches Hüftgelenk (Hüftprothese) helfen. Es ersetzt das natürliche Gelenk und ermöglicht ein Leben ohne Hüftschmerzen.
Auch
- Fehlstellungen des Hüftgelenkes wie die Hüftdysplasie (abgeflachtes Hüftpfannendach) und
- Knochenbrüche (Frakturen) in diesem Bereich
kommen häufig vor. Die häufigste Fraktur des Oberschenkelknochens ist der Oberschenkelhalsbruch (Femurhalsfraktur). Möglich ist auch eine Fraktur des Beckenknochens (Acetabulumfraktur).