Knochenbruch: Informationen & Ärzte zur Behandlung von Frakturen

24.01.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Die Knochen müssen sehr großen Belastungen standhalten. Deswegen gehören sie zu den härtesten und widerstandsfähigsten Teilen des Körpers. Dennoch können Knochen brechen. Mediziner unterscheiden unterschiedliche Arten von Knochenbrüchen bzw. Frakturen. Die Behandlung richtet sich immer individuell nach dem Einzelfall.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Ärzte, die Knochenbrüche behandeln.

ICD-Codes für diese Krankheit: T14.2

Empfohlene Ärzte für die Behandlung eines Knochenbruchs

Artikelübersicht

Was ist ein Knochenbruch?

Von einem Knochenbruch (ICD-Code: T14.2) spricht man bei einer Schädigung der knöchernen Strukturen und deren Verlauf. Ursachen für einen gebrochenen Knochen können etwa

  • Stürze,
  • ein Verdrehen oder
  • Stöße

sein.

Wie das menschliche Skelett vom kleinen Zeh bis zum Schädel aufgebaut ist, zeigt das Video:

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Ein Knochen muss nicht immer vollständig durchbrechen - er kann auch nur angebrochen sein. Zudem gibt es auch Prellungen, Stauchungen und Haarrisse.

Mediziner unterscheiden unter anderem folgende Brucharten:

  • offene Fraktur,
  • Querfraktur,
  • Ermüdungsfraktur,
  • Schrägfraktur,
  • Kompressionsfraktur,
  • Abrissfraktur und
  • Biegungsfraktur.

Bei Kindern bis zu 8 Jahren kann es zur sogenannten Grünholzfraktur oder Toddler-Fraktur (von englisch toddler - Kleinkind) kommen. Die kindlichen Knochen sind noch relativ biegsam und zart. Dadurch können sich Kleinkinder, die gerade Laufen lernen, durch einen eigentlich harmlosen Sturz oder Stoß einen Knochenbruch zuziehen.

Knochenbrüche bei Kindern, insbesondere im jüngsten Alter, sollten von Kinderärzten oder der Kinderchirurgie behandelt werden. Sie heilen in der Regel unkompliziert und rasch aus.

Knochenbruch - Frakturarten
Darstellung verschiedener Arten von Knochenfrakturen © bilderzwerg / Fotolia

Je nach Lage des Knochenbruchs im Körper verläuft die Verletzung unterschiedlich schwer. Es können auch verschiedene spezialisierte medizinische Fachbereiche dafür zuständig sein.

  • Der Oberschenkelknochen gilt als sehr stark und stabil, so dass große Kräfte notwendig sind, um eine Fraktur herbeizuführen. Bei relativ kleinen Knochen - wie etwa an der Zehe - können schon bei verhältnismäßig unspektakulären Traumata Frakturen auftreten.
  • Auch das Handgelenk (Kahnbeinbruch oder Distale Radiusfraktur) oder der Fuß (Fußfraktur oder Sprunggelenksfraktur) können brechen.
  • Häufigste Oberarm- und Schultergürtelverletzung ist die Humeruskopffraktur.
  • Ein Kieferbruch ist äußerst schmerzhaft und aufgrund der Gesichtsstrukturen ein Fall für die Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG-Chirurgie).
  • Ein Kniescheibenbruch (sogenannte Patellafraktur) ist häufig Folge eines Unfalls oder Sturzes.
  • Ein Wirbelbruch kann aufgrund seiner Nähe zum Rückenmark gefährlich werden - dann behandeln Wirbelsäulenchirurgen den Patienten.

Wie macht sich ein Knochenbruch bemerkbar?

Bei einem Knochenbruch können verschiedene Symptome auftreten. Findet sich in der verletzten Region eine "Delle" oder eine Fehlstellung, kann man davon ausgehen, dass der Knochen Schaden genommen hat.

Bei einem offenen Bruch ragt der Knochen aus der Haut heraus. Eine Fraktur ist oft mit heftigen Schmerzen verbunden, die zudem mit einer starken Schwellung einhergehen. Diese Schwellung ist umso stärker, wenn zusätzlich zum Knochen auch noch andere Strukturen der betroffenen Stelle durch ein Trauma beschädigt wurden.

Liegt zum Beispiel eine Kapselverletzung vor, können die Schmerzen ebenfalls stark und mit einer Schwellung verbunden sein. Ist nur die Kapsel verletzt, kann es sogar zu stärkeren Schmerzen als bei einem reinen Knochenbruch kommen.

Deswegen sollten Sie eine Verletzung unbedingt von einem Spezialisten – in der Regel einem Facharzt für Orthopädie oder Unfallchirurgie – abklären lassen. Oft lässt sich nur so ein Knochenbruch erkennen oder ausschließen.

Wie wird ein Knochenbruch behandelt?

Bevor die Behandlung eines Knochenbruchs erfolgen kann, muss zunächst eine gesicherte Diagnose gestellt werden. Diese erfolgt neben klinischen Tests in der Regel auch per Röntgenaufnahme oder Computertomografie (CT). Je nachdem, um was für eine Art von Fraktur es sich handelt, müssen unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden.

Bei glatten und normalen Brüchen stehen Stabilisierung und Schonung im Mittelpunkt. Eine medikamentöse Behandlung sowie "Erste Hilfe" durch Kühlung können Schwellungen und Schmerzen lindern.

Die Stabilisierung eines Bruches erfolgt oft mittels Schiene oder Gips. Handelt es sich um kompliziertere Brüche, kann auch ein operatives Richten der Bruchstelle nötig sein. Dazu ist häufig eine Narkose notwendig.

Bei komplizierten Frakturen kann die Bruchstelle auch mittels Schrauben oder Drähten fixiert werden.

Handgelenksfraktur mit Plattenfixierung und Schrauben
Schrauben und Plattenfixierung einer Fraktur im Handgelenk © Whyona / Fotolia

Bei einem offenen Bruch ist schnelles Handeln angesagt. Durch die geschädigte Haut können Keime und Bakterien eindringen. Im schlimmsten Fall kann es zu weiteren Krankheiten - zum Beispiel zu einer Sepsis (Blutvergiftung) - kommen.

Bei längerer Schonung nach einer Fraktur baut sich in der Regel die Muskulatur ab. Der Patient muss sie später nach und nach durch Übungen wieder aufbauen. Auch Kraftaufbau und Koordinationstraining stehen im Fokus der physiotherapeutischen Behandlung, vor allem bei Leistungssportlern.

Wann ist ein Knochenbruch ausgeheilt?

Eine gesicherte Antwort auf diese Frage gibt es im Grunde nicht, da die Heilungsdauer von verschiedenen Faktoren abhängig ist.

So kann etwa ein Bruch des Schlüsselbeins bei konservativer Behandlung in drei bis vier Wochen ausheilen. Die Heilung eines Oberschenkelknochenbruchs kann dagegen mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Die Frage, ob eine Fraktur konservativ oder operativ behandelt wird, hat ebenfalls einen Einfluss auf die Heilungsdauer. Schließlich muss man bei einer Operation die Wundheilung mit einkalkulieren. Zu guter Letzt ist eine unterstützende Mitarbeit des Patienten (Compliance) vonnöten.

Folgende Punkte sind für die Dauer der Heilung maßgeblich:

  • konservative oder operative Behandlung
  • betroffenes Körperteil
  • begleitende Verletzungen von Kapsel, Knorpel, Nerven oder Bändern
  • Abstand der Bruchenden
  • Blutversorgung der Bruchstelle
  • Disziplin und Verhalten des Patienten

Welche Rolle spielen Medikamente und Ernährung?

Medikamente haben keinen Einfluss auf die Heilungsdauer, können aber wertvolle Dienste bei der Schmerztherapie leisten. Gerade in der ersten Zeit nach einer Fraktur kommen sie zum Einsatz.

Eine gesunde Ernährung mit ausreichender Kalzium und Vitamin D-Zufuhr kann die Widerstandsfähigkeit der Knochen erhöhen. Sie leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zu deren Versorgung mit essentiellen Bausteinen.

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