Die Orthopädie befasst sich mit Erkrankungen und Störungen an
- Knochen,
- Gelenken,
- Muskeln und
- Sehnen.
Orthopädie-Spezialisten haben eine mindestes sechsjährige Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie absolviert.
Durch diese Qualifikation eignen sich die Experten fundierte Kenntnisse auf den Gebieten der
an.
Grundlage für die Facharztausbildung ist die Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer. Sie gibt vor, welche Untersuchungs- und Behandlungsverfahren wie häufig durchgeführt werden müssen. Vor der Facharztprüfung muss der Mediziner beispielsweise
- mindestens 300 sonographische Untersuchungen der Bewegungsorgane und
- über 200 chirurgische Eingriffe
durchgeführt haben. Die zukünftigen Experten müssen auch Erfahrungen in der Behandlung von Schwer- und Mehrfachverletzten einschließlich des Traumamanagements vorweisen.
Ausgebildete Orthopädie-Spezialisten arbeiten entweder als niedergelassene Ärzte oder an einer spezialisierten Klinik.
Häufige typische Erkrankungen bzw. Beschwerden sind Schmerzen, wie beispielsweise
Aber auch Patienten mit
- Sehnen- und Bänderrissen,
- Knochenfrakturen oder
- Luxationen (z.B. ausgekugeltes Gelenk)
stellen sich regelmäßig in einer orthopädischen Praxis vor.
Typische Krankheitsbilder in der Orthopädie und Unfallchirurgie sind
Die Orthopädie beschäftigt sich mit dem menschelichen Stütz- und Bewegungsapparat © AlienCat | AdobeStock
Vor der Behandlung steht eine gründliche Diagnostik, um die Ursachen der Beschwerden aufzudecken.
Die Diagnose beginnt mti der Anamnese, also dem Patientengespräch. Dabei erkundigen sich die Experten nach den Beschwerden, dem Krankheitsbeginn und -verlauf. Danach folgt eine körperliche und klinische Untersuchung.
Danach kann der Orthopäde häufig bereits eine Verdachtsdiagnose stellen. Diese gilt es nun zu bestätigen und gleichzeitig andere Ursachen auszuschließen.
Dazu schließen sich in der Regel weitere apparative, sog. bildgebende Untersuchungen an. In der Orthopädie spielen
- die klassische Röntgenuntersuchung (z.B. zum Nachweis von Knochenbrüchen),
- die Computertomographie (CT, z.B. zur Darstellung von Knochenbrüchen, Blutungen, Blutergüssen, Schwellungen und Entzündungen),
- die Kernspintomographie (MRT, z.B. zur Darstellung von Weichteilorganen, Nervengeweben, Knorpel und Bänder) und
- Sonographie (Ultraschall, z.B. zur Darstellung von Weichteilen und Gelenken)
eine wichtige Rolle.
Bei der Osteoporose findet die Knochendichtemessung Anwendung. Als Spezialverfahren, die meist nur in der Klinik durchgeführt werden, sind
- die Szintigraphie und
- die Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie (SPECT)
insbesondere bei Infektionen und Stoffwechselstörungen des Knochens sowie bei Knochentumoren zu nennen.
Viele Störungen und Erkrankungen lassen sich in der Orthopädie mittels Röntgenbild diagnostizieren © grieze / Fotolia
In der Behandlung von orthopädischen Erkrankungen können die Orthopädie-Experten auf zwei Prinzipien zurückgreifen:
Je nach Beschwerdebild und zugrunde liegender Erkrankung kommt die eine, die andere oder eine Kombination zur Anwendung.
Typische konservative Behandlungsmethoden sind:
- Elektrotherapie / Reizstromtherapie z.B. in der Therapie von Schmerzzuständen (z.B. TENS = transkutane elektrische Nervenstimulation bei chronischen Schmerzen), zum Ent- und Anspannen von Muskeln und zur Verbesserung der Durchblutung
- Medikamentöse Therapie (inkl. Injektionen von Arzneimitteln) zur Therapie von Schmerzen und Entzündungen (Schmerztherapie)
- Physikalische Therapie und Krankengymnastik / Physiotherapie wie z.B. Wärme-Behandlung (Salben, Rotlicht), Massagen, Hydrotherapie, Ergotherapie und Ultraschalltherapie
Aufgrund der räumlichen und personellen Voraussetzungen finden Operationen meist in spezialisierten orthopädischen Kliniken statt. Beispiele für die orthopädische Chirurgie sind: