Unter Kniearthrose versteht man den Abbau von Knorpelsubstanz im Kniegelenk. Durch den Verschleiß kommt es zu Knieschmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit.
Die Diagnose erfolgt anhand der körperlichen Untersuchung und dem Nachweis der Gelenkveränderungen im Röntgenbild. Neben konservativen Verfahren steht auch die operative Behandlung zur Verfügung.
Einen Überblick über das Kniegelenk und seinen Aufbau mit Knorpel und Bändern zeigt das Video:
Alle Gelenke des Körpers können von einer Arthrose, also dem Abbau bzw. dem Verschleiß der knorpeligen Gelenkflächen, betroffen sein.
Das Knie ist besonders großen Belastungen ausgesetzt. Deswegen ist es auch häufig von Arthrose betroffen. Kniearthrose wird auch Gonarthrose genannt.
Durch die Reibung des Gelenks wird der Knorpel immer rauer und baut sich allmählich ab. In schweren Fällen können sich Teile aus dem Knochen oder Knorpel herauslösen. Wie Kniearthrose mit den Knorpelschäden entsteht, zeigt das Video:
Als Folge dieses Abbauprozesses verschmälert sich der Gelenkspalt. Es kommt zu Knieschmerzen und einer Entzündung und Schwellung im Kniegelenk. Dadurch verringert sich die Beweglichkeit des Gelenks.
Je nach Gelenkabschnitt unterscheidet man diese Formen der Gonarthrose:
- Retropatellararthrose: Verschleiß im Gelenk der Kniescheibe (Femoropatellargelenk).
- Mediale Gonarthrose: Schädigung des inneren (medialen) Femorotibialgelenks (Verbindung zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein). Bei zusätzlicher O-Bein-Fehlstellung spricht man von einer Varus-Gonarthrose.
- Laterale Gonarthrose: Schädigung des äußeren oder lateralen Bereich des Femorotibialgelenks. Bei gleichzeitiger X-Bein-Fehlstellung: Valgus-Gonarthrose.
Bei Kniearthrose ist der Gelenkknorpel verschlissen © Henrie / Fotolia
Bei allen Menschen kommt es mit zunehmendem Alter zu Verschleißerscheinungen im Kniegelenk (primäre Arthrose). Aber nicht nur das Alter gilt als Risikofaktor für die Entstehung einer Kniegelenksarthrose, sondern auch
- erbliche Faktoren
- Übergewicht
- Übermäßige oder einseitige körperliche bzw. sportliche Belastungen
- Fehlstellungen
- Verletzungen
- Entzündungen
Man spricht von einer sekundären Kniearthrose, wenn die Gonarthrose die Folge
- einer Verletzung,
- Erkrankung oder
- übermäßigen Belastung
ist.
Die typischen Symptome der Gonarthrose sind bei Belastung auftretende Knieschmerzen. Im fortgeschrittenen Stadium wird die Beweglichkeit des Kniegelenks zunehmend eingeschränkt. Es kommt zu einer Schwellung im Knie, der Patient hinkt und nimmt eine Schonhaltung ein.
Je nach Beschwerdebild kann die Kniegelenksarthrose in drei Stadien eingeteilt werden:
- Stadium 1: Keine Beschwerden. Die Arthrose wird meistens nur durch die Veränderungen im Röntgenbild erkannt.
- Stadium 2: Anlaufschmerzen, die sich mit zunehmender Bewegung verstärken und in Ruhe bessern.
- Stadium 3: Dauerhafte Schmerzen, auch in Ruhe. Deutliche Einschränkungen der Bewegung kommen hinzu.
Die Diagnose erfolgt nach
- ausführlicher Anamnese (Patientenbefragung zu Beschwerden und Auslösern),
- körperlicher Untersuchung (Beurteilung des Gangbildes, des Bewegungsumfanges, der Beinachse und der Beinlänge) sowie
- anhand von Funktionsprüfungen (z.B. Bandstabilität),
- Schmerztests und
- Röntgenaufnahmen des Kniegelenks.
In manchen Fällen kommen Spezialuntersuchungen wie
zum Einsatz. Eine Arthroskopie des Kniegelenks ist ein wichtiges Instrument zur Diagnose und gleichzeitigen Behandlung der Schäden. Das Video zeigt den Ablauf einer Kniegelenkspiegelung:
Je nach Stadium erfolgt die Therapie entweder konservativ oder operativ.
Die konservative Behandlung der Kniearthrose besteht aus mehreren Behandlungsschritten:
- Anpassung des Lebensstils (zum Beispiel das Körpergewicht zu reduzieren, falls nötig, und Fehlbelastungen zu vermeiden)
- Physikalische Maßnahmen (z.B. Wärme- oder Kälteanwendungen)
- Krankengymnastik
- Orthopädietechnische Hilfsmittel
- Medikamente zur Schmerzlinderung
- ggf. Akupunktur
Operativ lässt sich die gelenkerhaltende, gelenkversteifende oder gelenkersetzende Knie-Operation unterscheiden.
Unter Umständen kann eine Arthroskopie zur Knorpelglättung und Teilentfernung begleitender Meniskusschäden ausreichen. Dazu müssen umschriebene Knorpelläsionen vorliegen. Dieser Eingriff kann noch jahrelange Schmerzfreiheit für den Patienten gewährleisten.
Achskorrekturen können in früheren Arthrosestadien zu einer günstigeren Druckverteilung im Kniegelenk führen.
Bei fortgeschrittener Kniegelenksarthrose hilft oft nur noch eine prothetische Versorgung. Der Patient erhält dann ein künstliches Kniegelenk (Knieprothese).
Spezialisten für Kniearthrose sind in der Regel Fachärzte für Orthopädie, Sportmedizin oder Rheumatologie.
Eeitere Untersuchungen (MRT, CT) werden von Fachärzten der Radiologie/Nuklearmedizin durchgeführt.
Kliniken für Kniearthrose sind Kliniken für