Eine Knieprothese (künstliches Kniegelenk, Knie-Endoprothese) ist ein Ersatz für das Kniegelenk. Ärzte ersetzten dabei das Gelenk teilweise oder vollständig (Knie-Totalendoprothese = Knie-TEP).
Das Einsetzen einer Knieprothese ist die am häufigsten durchgeführte orthopädische Operation in Deutschland. Vor allem Patienten mit einer fortgeschrittenen Kniearthrose profitieren von dieser Operation. Sie stellt die Funktionsfähigkeit des Kniegelenks wieder her und erhöht die Lebensqualität deutlich.
Die Haltbarkeit einer Knie-Endoprothese beträgt 15 Jahre oder länger.
Der häufigste Grund für ein künstliches Kniegelenk ist eine Arthrose im Knie (Gonarthrose). Die Gonarthrose ist ein mit Schmerzen verbundener, krankhafter Verschleiß des Kniegelenks.
Zu einer Kniearthrose kann es aus mehreren Gründen kommen:
Die Implantation einer Knieprothese ist in folgenden Fällen sinnvoll:
- Wenn anderweitige konservative und gelenkerhaltende Maßnahmen nicht helfen
- Wenn die Lebensqualität des Patienten durch die zunehmenden Schmerzen leidet
- Wenn die eingeschränkte Beweglichkeit im Knie den Patient sehr belastet
In seltenen Fällen können neben der Arthrose auch andere Krankheiten eine Kniegelenksprothese erforderlich machen, wie z.B.:
Je nach Ausmaß der Kniearthrose und den Bedürfnissen des Patienten haben Knieprothesenspezialisten mehrere Typen zur Auswahl.
Grundsätzlich unterscheiden Mediziner in der Endoprothetik zwischen:
- Knievollprothese: Knie-TEP, vollständiges künstliches Kniegelenk, Bikondylärer Oberflächenersatz, bikondyläre Schlittenprothese) und
- Teilgelenkersatz: unikondyläre Schlittenprothese, unikondylärer Oberflächenersatz
- Bei der unikondylären Schlittenprothese tauschen Ärzte nur einen Teil, meist die Innenseite des Kniegelenks, aus. Dadurch lässt sich häufig die normale Beweglichkeit wiederherstellen.
Bei der Knie-TEP versorgen Mediziner das komplette Kniegelenk mit einem Oberflächenersatz. Hierbei entscheidet der Operateur zwischen einer CR (posterior cruciate) oder PS-Version (posterior stabilized). Bei einem intakten hinteren Kreuzband kommt die CR Version, bei nicht intaktem Kreuzband die PS-Version zum Einsatz.
Zusätzlich kann eine TEP als achsgeführte Knieprothese erfolgen. Bei der achsgeführten Knieprothese sind die Bestandteile des künstlichen Kniegelenks verbunden, also gekoppelt.
Diese Systeme eignen sich bei:
- Größeren Fehlstellungen
- Fehlender Bandfunktion
- Austauschoperationen
Sollte ein Patient Allergien auf Metalle aufweisen, kommen zusätzlich Allergieimplantate zum Einsatz.
Die Verankerung des künstlichen Kniegelenks erfolgt in der Regel mit einem speziellen Knochenzement (antibiotikahaltiger, schnell aushärtender Kunststoff).
Zusätzlich existiert auch die Hybridverankerung. Dabei fixieren Ärzte den Unterschenkelteil mit Knochenzement. Den Oberschenkelteil verklemmen sie im Bereich des Oberschenkels. Langfristig muss der Oberschenkelteil dann in den Knochen einwachsen.
Die Vollprothese ersetzt die gesamte Gelenkfläche, die Teilprothese ersetzt nur einen Teil @ Adisak /AdobeStock
Der Arzt entscheidet vor der Operation gemeinsam mit dem Patienten, welcher Knieprothesen-Typ und welche Verankerungstechnik zum Einsatz kommt.
Zu den Knieprothesen-Typen gehören:
- Unikondylärer Schlitten
- Bikondylärer Schlitten oder
- Achsgeführte Knieprothese
Die Knieprothesenspezialisten führen die Operation stationär in Voll- oder Teilnarkose durch.
Dabei legt er das Gelenk frei, entfernt die verschlissenen Gelenkanteile und passt den Knochen an das künstliche Gelenk an.
Die Anpassung erfolgt durch:
- Eine präoperative Planung mittels einer speziellen Planungssoftware
- Eine präoperativ hergestellte Individualschablone oder
- Individuell angefertigte Implantate
Die Operation dauert je nach Kniegelenksprothese zwischen 1-2,5 Stunden.
Gegen die postoperativen Schmerzen erhalten Patienten während der Operation eine lokale Infiltrationsanästhesie, die in der Regel 48 Stunden anhält.
Des Weiteren kommen Schmerzschemata zur Anwendung, damit der Patient schon am Operationstag aufstehen und Physiotherapie machen kann.
Die postoperativen Schmerzen sind aufgrund der begonnenen Schmerztherapie während der Operation geringer. Daher können Patienten bereits am Tag nach der Operation erste passive Bewegungsübungen durchführen.
Patienten können dann schon mit physiotherapeutischen Übungen beginnen und erste Schritte mit Unterstützung gehen. Nach dem 6- bis 10-tägigen Krankenhausaufenthalt folgt eine 3- bis 4-wöchige ambulante oder stationäre Rehabilitation.
Die meisten Patienten können nach einigen Wochen das Kniegelenk wieder gut belasten. Der Arzt entscheidet dann, ob und ab wann der Patient schonende Sportarten ausüben darf. Auf Kontaktsportarten sollte der Patient aber auf Dauer verzichten.
In den meisten Fällen ist die Vollbelastung direkt nach dem Eingriff erlaubt @ vschlichting /AdobeStock
Knieprothese-Spezialisten sind in der Regel Fachärzte der:
Spezielle Kliniken für Knieprothese sind orthopädische Kliniken sowie Kliniken für Unfallchirurgie.
Eine Klinik als „beste Klinik“ oder „Top Klinik“ für eine Knieprothesen-Operation zu bezeichnen, ist nicht möglich. Sehr wohl gibt es Ärzte und Kliniken, die sich auf die Implantation von Knieprothesen spezialisiert haben. Daher verfügen sie über große Erfahrung. Diese Experten finden Sie im Leading Medicine Guide.
Im Leading Medicine Guide finden Sie ausgewählte, hochqualifizierte medizinische Experten und Spezialisten. Alle gelisteten Ärzte verfügen über eine hohe fachliche Expertise im Bereich der Implantation künstlicher Kniegelenke.