Die lange Bizepssehne kann unter anderem von entzündlichen Erkrankungen betroffen sein.
Zu den möglichen Verletzungen gehören
- der Riss der langen Bizepssehne sowie
- die seltener vorkommende sogenannte SLAP-Läsion (Ablösung des Bizepssehnenankers).

Lage der Bizepssehne am Schultergelenk. Entzündungen und Verletzungen sind häufige Erkrankungen © bilderzwerg | AdobeStock
Eine rein entzündliche Erkrankung der langen Bizepssehne kann konservativ behandelt werden.
Der isolierte spontane Riss der langen Bizepssehne verläuft nahezu schmerzlos und ist nicht behandlungsbedürftig.
Im Zusammenhang mit anderen Schultergelenkserkrankungen findet man Schädigungen und Teilrisse der langen Bizepssehne. Bei irreversiblen Schäden ist eine Durchtrennung der Sehne am Ansatz notwendig.
Bei älteren Patienten ohne Kraftanspruch reicht die alleinige Durchtrennung der kranken Bizepssehne (so genannte Bizepssehnen-Tenotomie). Die Sehne rutscht dann außerhalb des Gelenkes, verklemmt und vernarbt dort. Die Schmerzen verschwinden.
Bei jüngeren oder aktiveren Patienten wird die Sehne nach der Durchtrennung arthroskopisch wieder an der Kapsel angenäht. Man spricht dann von einer Bizepssehnen-Tenodese.
Selten kommt es zur sogenannten SLAP-Läsion, einer Ablösung des Bizepssehnenankers vom Pfannenrand. Im Rahmen der arthroskopische Schulterchirurgie kann der Chirurg die Läsion wieder nähen (so genannte SLAP-Repair).
Die Dauer der stationären Behandlung liegt bei ca. vier bis fünf Tagen.
Nach kurzfristiger Ruhigstellung der Schulter (in der Regel 24 Stunden) wird das Schultergelenk frühzeitig physiotherapeutisch behandelt.
Bei der Bizepssehnen-Tenodese und dem SLAP-Repair darf der Patient seinen Bizepsmuskel sechs Wochen nicht stärker anspannen. Nach dem SLAP-Repair wird der Arm für drei Wochen in einem Abspreizkissen ruhiggestellt. Die Therapiezeit liegt hier zwischen 10 bis 12 Wochen.
Ein sportspezifisches Training kann frühestens 12 Wochen nach dem SLAP-Repair aufgenommen werden.
Bei Büro-, Lehr-, Management- oder ähnlicher Tätigkeit ist die Rückkehr in den Arbeitsprozess nach drei bis sechs Wochen realistisch.
Bei Patienten mit körperlich schwerer Arbeit ist die volle Rehabilitationszeit einzuplanen. Autofahren ist nach vier bis sechs Wochen wieder möglich.