Prellung: Informationen & Ärzte zur Behandlung von Prellungen

03.01.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Eine Prellung entsteht meistens durch Stürze oder Stöße. Sportler haben ein besonders hohes Risiko auf solche Verletzungen. Meist ist die Verletzung harmlos. Unter Umständen sollte aber dennoch ein Arzt das Ausmaß der Verletzung kontrollieren, um Komplikationen zu vermeiden.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Ärzte, die Prellungen aller Art behandeln.

ICD-Codes für diese Krankheit: T14.05

Empfohlene Ärzte für die Behandlung von Prellungen

Artikelübersicht

Was genau ist eine Prellung?

Eine Prellung (ICD-Code T14.05) ist eine stumpfe Verletzung ohne offene Wunde.

Sie entsteht meist durch einen Sturz, einen Schlag oder auch durch den Aufprall eines herabfallenden Gegenstandes. Auch beim Einklemmen eines Fingers kann es zur Prellung kommen. Dadurch wird das Gewebe, bestehend aus Haut, Muskeln und Fett, gequetscht.

Die Verletzung ist in der Regel harmlos. Sie geht zwar mit Schmerzen und einer Gewebeschädigung einher, ist jedoch nicht von Dauer. Meistens heilt eine Prellung selbstständig wieder aus.

Bluterguss Hämatom
Ein Bluterguss ist ein häufiges Symptom bei einer Prellung © frenta / Fotolia

Vor allem Sportbegeisterte haben ein erhöhtes Risiko für eine Prellung. Das gilt insbesondere für Kontaktsportarten wie Fußball und Eishockey. Grundsätzlich kann es jedoch bei jeder Sportart zu einer Prellung kommen.

Ob durch einen Sturz beim Radfahren oder durch einen ins Auge fliegenden Ball beim Tennis: Die Prellung zählt zu den häufigsten Sportverletzungen überhaupt. Sportler sollten sich daher gut schützen. Je nach Sportart gibt es verschiedene Arten von Schutzbekleidung, etwa

  • Helme,
  • Rückenprotektoren oder
  • Schienbeinschützer.

Typische Symptome einer Prellung

Eine Prellung geht typischerweise mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Schmerzen einher. Je nach betroffener Region kann es auch zu Bewegungseinschränkungen kommen. Das ist etwa bei Prellungen an der Schulter oder den Knien möglich. Bei einer Prellung am Steißbein fällt vor allem das Sitzen schwer.

Bei Gelenkprellungen kommt es oft zu einem Bluterguss in der Gelenkkapsel. Der Mediziner spricht in diesem Fall von einer Kontusion.

Prellungen zeigen sich schon von außen mit einer Prellmarke - die Haut ist gerötet. Ist das Gewebe zerstört, liegt hingegen eine Quetschung vor.

Bei einer Prellung des Augapfels kann das Sehvermögen eingeschränkt sein. Sind die Rippen oder der Thorax geprellt, leiden Betroffene zudem häufig an

  • Schmerzen beim Einatmen oder Husten oder
  • unter einer schmerzbedingter Atemnot.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Kopf einen Schlag abbekommen hat. Bei einer Gehirnprellung  kann es zu schwerwiegenden Symptomen wie Bewusstlosigkeit und epileptischen Anfällen kommen. Dann sollten Sie umgehend ein Arzt aufsuchen.

Welche Körperteile können von einer Prellung betroffen sein?

Nahezu jeder Körperteil kann von einer Prellung betroffen sein, auch die Organe. In diesem Fall spricht der Arzt beispielsweise von einer Lungenprellung oder einer Leberprellung.

Körperbereiche und vor allem Knochen, die nur von einer dünnen Hautschicht bedeckt sind, sind besonders stark gefährdet. Die häufigsten Formen der Prellung sind daher

  • die Rippenprellung,
  • die Knieprellung und
  • die Schulterprellung.

Wann zum Arzt? Diagnose einer Prellung

Liegt lediglich eine einfache Prellung mit gering ausgeprägten Schmerzen vor, ist kein Arztbesuch erforderlich. Die Prellung heilt in diesem Fall innerhalb weniger Tage von selbst aus.

Bei starken und anhaltenden Schmerzen, die womöglich mit weiteren Beschwerden einhergehen, sollten Sie jedoch unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es besteht das Risiko, dass es sich nicht um eine einfache Prellung handelt, sondern dass weitere Verletzungen vorliegen. Denkbar sind beispielsweise ein Knochenbruch oder eine Bänderdehnung.

Ist der Schädel betroffen, sollten Sie generell und so schnell wie möglich zum Arzt! 

Der Arzt wird Sie zunächst fragen, wie genau es zu der Verletzung gekommen ist und welche Beschwerden konkret vorliegen. Es folgt eine körperliche Untersuchung, das heißt eine Abtastung der betroffenen Region. Der Arzt überprüft, ob

  • Schwellungen vorhanden sind,
  • der Bereich druckempfindlich ist und
  • der Patient in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist.

Bei Verdacht auf einen Knochenbruch wird ein Röntgenbild angefertigt. Zum Ausschluss von Verletzungen der Bänder oder bei Verdacht auf eine Gehirnprellung können weitere bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen. Dazu gehören etwa ein CT (Computertomografie) oder ein MRT (Magnetresonanztomografie).

Behandlungsmöglichkeiten bei einer Prellung

Die Prellung muss nach ihrer Entstehung umgehend behandelt werden. Das lindert nicht nur die Schmerzen, sondenr beeinflusst auch den Heilungsverlauf positiv. Dabei hat sich die sogenannte PECH-Regel bewährt:

  • P - Pause
  • E - Eis
  • C - Compression
  • H - Hochlagern

Es ist ratsam, die betroffene Region umgehend zu kühlen, beispielsweise mit

  • einem Kühlkissen,
  • einem kalten Waschlappen oder
  • in ein Tuch eingewickelte Eiswürfel.

Bei Prellungen der Extremitäten sollten Sie zur Kompression einen elastischen Druckverband anlegen. Lagern Sie den Arm beziehungsweise den Fuß oder das Bein danach hoch.

Gegen die Schmerzen helfen schmerzlindernde Salben mit Ibuprofen oder auch mit dem pflanzlichen Wirkstoff Arnika. Sind die Schmerzen sehr stark ausgeprägt, kann auch ein Schmerzmittel in Tablettenform eingenommen werden.

Sport sollte nach einer Prellung erst einmal tabu sein. Erst, wenn die Verleitung vollständig ausgeheilt ist, können Sie wieder aktiv werden.

Die ärztliche Behandlung ist abhängig von Art und Ausmaß der Prellung. Wurde der Augapfel in Mitleidenschaft gezogen, können beispielsweise spezielle Medikamente erforderlich sein. Sie senken den Augeninnendruck. Hat sich die Netzhaut abgelöst, ist ein operativer Eingriff meist unumgänglich.

Bei einer Gehirnprellung wird der Patient meist für einige Tage stationär im Krankenhaus aufgenommen. Dadurch ist sichergestellt, dass das Personal bei schwerwiegenden Symptomen und Verschlechterungen schnell handeln kann.

Krankheitsverlauf und Dauer

In der Regel heilt eine Prellung ohne Folgen und Komplikationen innerhalb von zwei bis drei Wochen vollständig ab. Bei starken Prellungen kann die Heilung mitunter auch mehr als einen Monat in Anspruch nehmen. Leichte Prellungen verursachen schon nach wenigen Tagen keine Beschwerden mehr.

Fast jeder erleidet im Laufe seines Lebens die eine oder andere Prellung. Wie bei den meisten anderen Verletzungen gilt auch hier: Schonen Sie die betroffene Körperregion und halten Sie sich an die Anweisungen des Arztes Dann wird die Prellung ohne schnell Folgen ausheilen.

Anschließend können Sie wieder aktiv Sport treiben und uneingeschränkt am Alltag teilnehmen.

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