Sport ist in jedem Alter eine Bereicherung für das Leben. Er hält uns fit und gesund und verzögert im besten Fall die Erscheinungen des Alterungsprozesses.
Leider kann Sport auch ein Risiko für Sportverletzungen bergen. Dies müssen nicht immer gleich Prellungen oder Abschürfungen oder sogar Knochenbrüche sein. Oftmals entstehen im Körper Fehlbelastungen an Sehnen, Muskeln und Bändern. Diese können über die Zeit zu immer stärkeren körperlichen Beschwerden und Schmerzen führen.
Auch energieärmere Sportarten können zu dauerhaften Schäden vor allem an Gelenken, Bändern und Knochen führen.
Die häufigsten Fälle von Sportverletzungen sind tatsächlich Verletzungen im Gelenkbereich. Auch eine übermäßige Gelenkabnutzung (Arthrose) wird oft durch hohe Belastungen und Fehlbelastungen beobachtet.
Mit 70% am häufigsten ist die untere Extremität von Verletzungen betroffen. Doch auch der Schulter- und Armbereich verursacht immerhin bei noch jedem fünften Schmerzen. Unfälle an Wirbelsäule oder Kopf sind glücklicherweise sehr viel seltener.
Dies sind die häufigsten Verletzungen in der Sporttraumatologie:
Im Kniebereich:
In der Schulter:
Im Sprunggelenk:
Sporttraumatologen diagnostizieren und behandeln Sportverletzungen © Elnur | AdobeStock
Zu Beginn jeder Therapie steht immer eine sorgfältige Diagnostik.
Nach einem ausführlichen Arzt-Patientengespräch (Anamnese) folgt beim Fachmann eine intensive körperliche Untersuchung. Dabei können auch bildgebende Verfahren eingesetzt werden, etwa
Diese Verfahren stellen verschiedene Gewebe und auch die Knochen dar. Sie helfen dem Arzt, mögliche Verletzungen einzuschätzen.
Generell gilt für die Therapie in der Sportraumatologie, dass möglichst schonend und ohne weiteres Trauma behandelt werden soll. Konservative Maßnahmen umfassen z. B.
- Taping,
- Gelenkschonung,
- das Tragen spezieller Einlagen und Orthesen sowie
- schmerz- und entzündungshemmende Medikamente.
Genügen diese Maßnahmen nicht, ist über eine chirurgische Intervention am Gelenk oder den Sehnen nachzudenken. Solche Eingriffe am Gelenk werden heutzutage in der Regel als minimal-invasive Operation durchgeführt.
Der Spezialist für Sporttraumatologie dringt über einen kleinen Einschnitt mithilfe eines Endoskops bis in das zu „reparierende“ Gelenk vor. Mittels einer Kamera und speziellen Instrumenten kann der Sportarzt Gelenkschäden ohne große Schnitte operieren.
Bei chronischen Verletzungen, Überlastung oder Schmerzen findet darüber hinaus in vielen spezialisierten Zentren für Sporttraumatologie die Stoßwellentherapie Anwendung. Die Ultraschallwellen dieser Methode verbessern die Durchblutung, und regen die Zellen an, sich zu teilen, was die Heilung beschleunigt.
Auf diese Weise lassen sich viele Sporttraumata, wie z. B.
- Schmerzen in der Schulter,
- der weitverbreitete Tennisellenbogen sowie
- Verspannungen
ambulant beim Spezialisten für Sporttraumatologie behandeln.
Dank der minimal-invasiven Operationstechniken bei Gelenkschäden ist eine schonende chirurgische Behandlung von Sportverletzungen möglich. Die Komplikationsraten liegen deutlich niedriger als bei der konventionellen Chirurgie und die Patienten haben höhere Heilungschancen.
Die Sporttraumatologie behandelt jedoch nur die akute Verletzung. Danach folgt die Rehabilitation. Nur so ist garantiert, dass sich die Beweglichkeit von Gelenken bestmöglich und schnell regeneriert. Bewährt hat sich die Kombination aus schonender Belastung und Physiotherapie zur Stärkung der Muskeln und Sehnen im verletzten Bereich.
Je nach Ursprung der Verletzung und der verstrichenen Zeit bis zur adäquaten Behandlung dauert es in der Regel mehrere Wochen bis Monate bis zur vollständigen Rehabilitation. Danach steht einer erneuten sportlichen Aktivität aber in der Regel nichts mehr entgegen.