Meniskus-OP | Spezialisten und Informationen

Ein Schaden am Meniskus kann das gesamte Kniegelenk destabilisieren, Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit einschränken. Um Folgeschäden wie Arthrose zu vermeiden, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Meniskus-OP notwendig sein.

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur Operation des Meniskus, zu möglichen Verfahren, Risiken und zur Nachbehandlung. Außerdem finden Sie hier ausgewählte Spezialisten für eine Meniskusoperation.

Empfohlene Spezialisten für eine Meniskus-OP

Artikelübersicht

Meniskus-OP - Weitere Informationen

Was ist eine Meniskus-OP?

Die Meniskus-OP ist ein chirurgischer Eingriff zur Behandlung eines beschädigten Meniskus. Der Meniskus ist eine halbmondförmige Knorpelscheibe im Kniegelenk, die als Stoßdämpfer zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein dient. Bei einem Riss oder Verschleiß des Meniskus kann es zu Blockierungen, Schmerzen und Schwellungen im Knie kommen.

Im Rahmen einer Meniskuschirurgie wird je nach Art und Ausmaß des Schadens entweder der verletzte Teil des Meniskus entfernt (Meniskusteilresektion), genäht (Meniskusnaht) oder in seltenen Fällen durch ein Implantat oder Spendergewebe ersetzt.

Anatomie, Funktion und Verschleiß der Menisken

Die Menisken bestehen aus einem widerstandsfähigen Faserknorpel-Gewebe und sind geformt wie „halbmondförmige Unterlegscheiben“. 

Mediziner unterscheiden zwischen:

  • medialen (Innen-Meniskus) und 
  • lateralen (Außen-Meniskus) Meniskus

Sie bilden Stoßdämpfer zwischen Oberschenkelrolle und Schienbeinplateau und sorgen für eine gleichmäßige Druckverteilung auf den Gelenk-Knorpelflächen.

Das anfangs elastische und reißfeste Meniskusgewebe unterliegt beim Menschen einer natürlichen Alterung.

Ursachen für eine verfrühte Degeneration sind häufig:

  • unnatürliche Überlastungen aufgrund wiederholter Verletzungen
  • Instabilität nach Kreuzbandrissen
  • Übergewichtigkeit oder
  • Achsen-Fehlstellungen wie X- oder O-Beine
  • Bei Berufen mit knie belastender Tätigkeit treten Meniskusschäden gehäufter auf.

Meniskusrisse
© bilderzwerg / Fotolia

Wann ist eine Meniskus-OP notwendig?

Ziel der Operation ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit des Kniegelenks wiederherzustellen und Folgeschäden – insbesondere eine Gelenkarthrose – zu verhindern.

Gründe für eine Meniskus-Operation können sein:

  • unfallbedingte Risse, zum Beispiel beim Sport
  • verschleißbedingte (degenerative) Veränderungen, oft im höheren Lebensalter
  • wiederholte Knieverletzungen oder anhaltende Belastungen
  • Fehlstellungen (z. B. X- oder O-Beine)
  • Reizzustände im Knie mit Schwellungen und Entzündungen
  • Blockierungen oder Einklemmungen im Gelenk
  • Schmerzen, die auf konservative Behandlung nicht ansprechen

Ablauf der Meniskus-OP: Welche Verfahren gibt es?

Der Eingriff erfolgt meist minimal-invasiv im Rahmen einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Dabei führen die Ärzte Instrumente und eine Kamera durch kleine Schnitte in das Knie ein. Je nach Befund stehen folgende Verfahren zur Verfügung:

Meniskusteilresektion

  • Entfernen nur des beschädigten Anteils des Meniskus
  • Ziel: möglichst viel gesundes Gewebe erhalten
  • Eingriff meist ambulant
  • Kurze Rehabilitationszeit

Diese Methode kommt bei stark geschädigten oder irreparabel gerissenen Meniskusanteilen zum Einsatz. Der Verlust an Dämpfungsfunktion wird bewusst in Kauf genommen, um mechanische Schäden im Gelenk zu verhindern.

Meniskusnaht

  • Erhalt des natürlichen Meniskus durch Nahttechniken
  • Besonders sinnvoll bei frischen Rissen in gut durchbluteten Zonen
  • Komplexerer Eingriff mit längerer Heilungsdauer
  • Bessere Langzeitprognose bei Erfolg

Moderne Materialien wie selbstauflösende Fäden oder kleine Anker verbessern die Heilung. Starre Implantate (z. B. Schrauben) haben sich aufgrund von Komplikationen nicht bewährt.

Hier finden verschiedene Nahttechniken Anwendung. Das Video zeigt den Ablauf einer arthroskopischen Meniskusoperation:

Bitte akzeptiere zusätzliche externe Inhalte, um dieses Video anzusehen.

Meniskustransplantation

  • Bei vollständigem Verlust des Meniskus, vor allem bei jungen Patienten
  • Transplantation von Spendergewebe
  • Sehr spezialisierter Eingriff, nur in wenigen Zentren
  • Keine dauerhafte Einnahme von Immunsuppressiva notwendig

Der langfristige Erfolg hängt stark von der biologischen Integration des Transplantats ab.

Kollagen-Meniskus-Implantat (CMI)

  • Künstlicher Meniskus aus tierischem Kollagen
  • Wird arthroskopisch eingenäht
  • Der Körper ersetzt das Implantat durch körpereigenes Knorpelgewebe
  • Gute Ergebnisse bei jüngeren Patienten mit ausreichender Regenerationsfähigkeit

Die bisherigen Ergebnisse einer amerikanischen Studie sind ermutigend. Das Implantat können Ärzte sowohl im Innen- als auch im Außenmeniskus einsetzen.

Voraussetzung für das Funktionieren des CM ist der erhaltene Ring an der Außenwand des Meniskus. Er dient als mechanische Verankerung der Nähte und als Gewebe, aus dem die Zellen in das Kollagengerüst einwachsen können. Bei älteren Menschen und geringer biologischer Regenerationsfähigkeit ist das CMI nicht zu empfehlen.

Nachsorge und Verhalten nach der Operation

Die richtige Nachbehandlung ist entscheidend für den Erfolg der Operation. Das Rehabilitationsprogramm richtet sich nach dem Eingriff und dem individuellen Heilungsverlauf.

Wichtige Maßnahmen nach dem Eingriff sind:

  • Schonung und Entlastung in den ersten Tagen (Gehstützen bei Bedarf)
  • Kälteanwendungen zur Schmerzlinderung und Schwellungsreduktion
  • Physiotherapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit
  • Kräftigungsübungen für Muskulatur und Stabilität
  • Langsamer Belastungsaufbau (z. B. kein Sport in den ersten Wochen)

Bei Meniskusnähten ist die Belastung des Knies in den ersten Wochen deutlich eingeschränkt. Die vollständige Heilung kann bis zu 6 Monate dauern.

Komplikationen und Risiken

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei der Meniskus-Operation gewisse Risiken. Diese sind allerdings bei minimal-invasiven Verfahren relativ gering.

Mögliche Komplikationen:

  • Infektionen
  • Blutergüsse oder Schwellungen
  • Gelenksteife oder Bewegungseinschränkungen
  • Unvollständige Heilung bei Meniskusnaht
  • Wiederauftreten der Beschwerden
  • Seltene Nervenschäden

Langfristig besteht bei ausgedehnter Meniskusentfernung ein erhöhtes Risiko für Arthrose im Kniegelenk.

Prognose: Wie sind die Heilungschancen nach einer Meniskus-OP?

Die Aussichten auf eine vollständige Genesung sind bei richtiger Indikation und Nachsorge sehr gut. Besonders junge, sportlich aktive Patienten profitieren von einer frühzeitigen Operation. Auch bei älteren Menschen mit degenerativen Meniskusschäden kann eine Operation die Lebensqualität verbessern und die Mobilität sichern.

Wichtig: Die Erhaltung möglichst viel funktionellen Meniskusgewebes verbessert die Langzeitprognose erheblich.

Fazit

Die Meniskus-OP ist ein bewährtes Verfahren zur Behandlung von Meniskusschäden. Sie kann Schmerzen lindern, die Gelenkfunktion verbessern und Spätfolgen wie Arthrose verhindern. Welche Operationsmethode infrage kommt, hängt vom Alter des Patienten, der Art des Schadens und den individuellen Anforderungen ab. Eine frühzeitige Diagnose und ein erfahrener Facharzt sind entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.

Glossar

  • Arthroskopie: Gelenkspiegelung mit Kamera und Instrumenten
  • Meniskus: Halbmondförmiger Knorpel im Knie, wirkt als Stoßdämpfer
  • Teilresektion: Entfernung eines Teils des Meniskus
  • Nahttechnik: Wiederherstellung durch Zusammennähen
  • Transplantation: Ersatz durch Spendergewebe
  • Kollagen-Implantat: Künstlicher Meniskusersatz aus tierischem Kollagen

Quellen

  • Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU): www.dgou.de
  • American Academy of Orthopaedic Surgeons (AAOS): www.aaos.org
  • Fachbuch: Orthopädie und Unfallchirurgie – Praxiswissen für die Klinik (Elsevier Verlag)
  • Springer Medizin: Orthopädische Fachartikel und Patienteninformationen
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