Muskelzerrung - Arzt finden und Informationen

Leading Medicine Guide Redaktion
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Es beginnt mit einem leichten Ziehen und einem angespannten, unangenehmen Gefühl im Muskel, das allmählich stärker und richtig unangenehm wird: Eine Muskelzerrung (ICD M62.6) zählt zu den häufigsten Sportverletzungen, mit der wohl jeder aktive Mensch früher oder später Bekanntschaft schließt.

Erfahren Sie hier mehr über die Symptome und Behandlung und finden Sie ausgewählte Ärzte für die Behandlung einer Muskelzerrung

ICD-Codes für diese Krankheit: M62.6

Empfohlene Ärzte für Muskelzerrung

Artikelübersicht

Was ist eine Muskelzerrung?

Bei einer Muskelzerrung (Distension) werden die Muskelfasern übermäßig und über die Grenzen ihrer Elastizität hinaus gedehnt. Das führt zu einer Entzündung im Muskel, die langsam zunimmt. Im Gegensatz zum Muskelfaserriss zerreißen dabei aber keine Muskelfasern, und es kommt zu keiner Blutung. Das Gewebe des betroffenen Muskels bleibt also intakt. Wie Muskelfasern aufgebaur sind, zeigt das Video:

 

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Häufige Ursachen für eine Muskelzerrung

Die häufigste Ursache für eine Muskelzerrung ist eine Fehlbelastung, bei der sich die angespannte Muskulatur überdehnt. Das geschieht oft beim Sport und vor allem dann, wenn man abrupt beschleunigt - etwa beim schnellen Lossprinten oder beim Endspurt. Auch ein rasanter Wechsel zwischen Beschleunigen und Abbremsen wie zum Beispiel beim Tennis oder Fußball führt oft zu Muskelzerrungen.

Eine Überanstrengung des Muskels durch eine kräftige, häufig wiederholte Bewegung beim Sport oder bei der Arbeit kann ebenfalls eine derartige Entzündung auslösen. Muskelzerrungen sind also nicht nur ein Thema für Sportler. Fast jeder körperlich hart arbeitende Mensch hat hin und wieder mit einer unangenehmen Muskelzerrung zu tun.

Wo tritt häufig eine Muskelzerrung auf?

Eine Muskelzerrung kann jeden Muskel treffen. Es gibt allerdings Muskelgruppen wie Wade oder Oberschenkel, die dafür besonders anfällig sind. Bekannt und gefürchtet ist auch die Leistenzerrung (Adduktorenzerrung). Die Bauchmuskeln, die Schulter- und Brustmuskeln sowie die Rückenmuskeln sind ebenfalls oft „Kandidaten“ für eine Muskelzerrung.

Muskelzerrung Oberschenkel© Henrie / Fotolia

So macht sich eine Muskelzerrung bemerkbar

Eine Muskelzerrung verursacht Schmerzen, die kontinuierlich stärker werden. Der Muskel verhärtet sich, und bei fortdauernder Belastung erleben die Betroffenen krampfartige, ziehende Schmerzen. Auch eine leichte Schwellung des betroffenen Bereichs zeigt sich häufig. In Ruhe klingen die Beschwerden meist wieder ab. Lockerungsmaßnahmen und Schütteln bleiben hingegen wirkungslos. Der Muskel lässt sich nicht mehr maximal belasten und mit dem Training ist erst einmal Schluss.

Das sollten Sie bei einer Muskelzerrung tun!

Ruhe bewahren ist bei der Behandlung der Muskelzerrung besonders wichtig: Hören Sie also sofort mit dem Sport oder der anstrengenden Tätigkeit auf! Der schmerzende Körperteil braucht jetzt Ruhe.

Auch eine möglichst rasche Kühlung hilft in der Akutphase - durch Umschläge mit kaltem Wasser oder mit Hilfe von Coolpacks. Eis darf nie direkt auf der Haut aufliegen, sondern sollte in ein schützendes Tuch eingeschlagen werden. Wenden Sie in der Akutphase keinesfalls Wärme an!

Anschließend braucht der gezerrte Muskel einen elastischen, stützenden Verband. Lagern Sie die die betroffene Stelle zusätzlich hoch! Das verringert die Blutzufuhr. So kann der Körper die ins umliegende Gewebe ausgetretene Flüssigkeit leichter abtransportieren. 

 

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Wie lange dauert eine Muskelzerrung?

Wie lange die Schonzeit bei einer Muskelzerrung dauert, hängt von der Art und der Schwere der Zerrung, aber auch vom Alter des Patienten ab. Gehen Sie daher außer bei rasch abklingenden Schmerzen bei einer Zerrung immer zum Arzt! Er oder sie beurteilt, wie lange Ihre „Schonzeit“ dauert und wie Sie eine erneute Überbelastung vermeiden können. Meist verordnet der Arzt bei einer Zerrung eine Ruhephase von bis zu einer Woche. Er kann zudem entzündungshemmende Medikamente verschreiben und eine Elektrotherapie oder Massagen verordnen.

Leichte Bewegungen nach der Akutphase verbessern die Gewebedurchblutung und helfen so dem Muskel beim Gesundwerden. Den richtigen Zeitpunkt für den Start eines leichten Trainings sollten Sie immer mit Ihrem Arzt besprechen.

Fazit

Eine Muskelzerrung lässt sich umso besser behandeln, je schneller sie diagnostiziert ist. Es zahlt sich also aus, wenn Sie möglichst rasch zum Arzt gehen. Mit der richtigen Abfolge aus Ruhephasen und leichten, durchblutungsfördernden Übungen wird es Ihrem gezerrten Muskel bald wieder besser gehen. Denken Sie daran, in der Heilungsphase viel Wasser zu trinken! Eine magnesiumreiche Ernährung (z.B. Nüsse!) unterstützt ebenfalls die Regeneration des gezerrten Muskels.

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