Eine Schultergelenk-Sprengung ist die Verletzung der Bänder, die das sogenannte Acromioklavikulargelenk (AC-Gelenk, ACG) stabilisieren. Synonyme für die Schultergelenk-Sprengung sind daher auch Acromioklavikulargelenk-Sprengung oder AC-Gelenksprengung.
Meistens sind bei einer Schultergelenk-Sprengung die stabilisierenden Bänder verrenkt oder gerissen (Ruptur).
Je nach Ausmaß der Verletzung unterscheidet man verschiedene Schweregrade, die nach Rockwood Typ I-VI eingeteilt werden.
Der Verletzungsmechanismus ist in der Regel ein Sturz auf den angelegten Arm.
Die Anatomie der Schulter zeigt beteiligte Knochen, Muskeln und Bänder © bilderzwerg | AdobeStock
Einfache Verletzungen mit Verrenkung der Bänder oder Ruptur des AC-Bandes (Typ I und II) können konservativ behandelt werden. Eine Operation ist dann nicht nötig.
Bei Typ III mit gerissenen coracoklavikulären Bändern, aber noch erhaltender Muskelfaszie und horizontaler Stabilität kann in Einzelfällen eine operative Therapie notwendig sein.
Höhergradige Verletzungen vom Typ IV-VI werden in der Regel operativ versorgt. Es gibt über 60 verschiedene Operationstechniken.
Die Nachsorge nach operativer Versorgung erfolgt in der Regel in einer Armschlinge mit schrittweiser Steigerung der Beweglichkeit.
Die vollständige Freigabe und Aufbelastung erfolgt nach bis 8 Wochen.
Die Heilungsaussichten sind sowohl nach konservativer und operativer Therapie gut. Als Langzeitfolge kann sich eine Arthrose im Bereich des ACG ausbilden.
Risiken der operativen Versorgung sind neben den allgemeinen Operationsrisiken das erneute Hochtreten der Clavicula.