Knorpelschaden im Knie: Spezialisten und Informationen

27.07.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
Leading Medicine Guide Redaktion

Wenn das Kniegelenk schmerzt und die Beweglichkeit eingeschränkt ist, kann ein Knorpelschaden die Ursache sein. Die weitverbreitete Erkrankung schränkt das alltägliche Leben oft ein.

Hier finden Sie Informationen über die Ursachen von Knorpelschäden im Knie sowie mögliche Behandlungsmaßnahmen. Außerdem finden Sie hier ausgewählte Spezialisten für die Behandlung eines Knorpelschadens im Knie.

ICD-Codes für diese Krankheit: M94.26

Empfohlene Spezialisten für einen Knorpelschaden im Knie

Artikelübersicht

Was ist ein Knorpelschaden im Knie?

Bei einem Knorpelschaden im Knie ist der schützende Knorpel geschädigt oder abgenutzt. Die betroffenen Patienten leiden erheblich unter den Symptomen, da sie beim Gehen und Laufen starke Schmerzen haben.

Der Knorpel im Knie bedeckt die Knochenenden

  • des Oberschenkelknochens (Femur),
  • des Schienbeins (Tibia) und
  • der Kniescheibe (Patella).

Diese Knorpelschicht, der Gelenkknorpel, dient als Stoßdämpfer, der den reibungslosen Bewegungsablauf im Kniegelenk ermöglicht.

Verletzungen, chronische Überlastung und altersbedingter Verschleiß schädigen den Knorpel, sodass die Knochen aneinander reiben. Langfristig entsteht eine schmerzhafte Kniearthrose. Der Begriff bezeichnet den Zustand des Knorpels. Als Arthritis ist die entzündliche Erkrankung infolge der Abnutzung bekannt.

Kniearthrose
Links: Gesunder Knorpel. Rechts: Knorpelschaden am Kniegelenk © crevis | AdobeStock

Symptomenbei einem Knorpelschaden im Knie

Wie ausgeprägt die Symptome sind, hängt vom Zustand des Knorpels ab. Typischerweise leiden die Betroffenen unter Schmerzen im Bereich des Kniegelenks. Die Intensität der Beschwerden variiert. Viele Patienten verspüren zu Beginn nur leichte Schmerzen, die sich im Verlauf von Jahren verschlimmern. Im fortgeschrittenen Stadium klagen die Betroffenen über starke Beschwerden.

Vor allem Patienten, die unter Arthritis leiden, berichten oft von stechenden Schmerzen und dem Gefühl, dass das Knie "blockiert" ist.

Hinzu kommen Schwellungen, die auf entzündliche Prozesse hindeuten, und ein allgemeines Unwohlsein. Diese Beschwerden erschweren Bewegungen und schränken die Mobilität der Betroffenen deutlich ein.

Gelegentlich nehmen die Patienten knackende oder knirschende Geräusche wahr, wenn sie ihr Knie bewegen. Mediziner bezeichnen dieses Phänomen als Krepitation. Die Geräusche entstehen, wenn die geschädigten Knorpeloberflächen innerhalb des Gelenks aneinander reiben. Patienten beschreiben diese Wahrnehmung als äußerst unangenehm.

Wie entstehen Knorpelschäden im Knie?

Häufige Ursachen für einen Knorpelschaden am Kniegelenk sind Verletzungen oder traumatische Ereignisse. Ein plötzlicher Aufprall oder ein Unfall, bei dem sich das Knie verdreht, kann den Knorpel schädigen. Das tritt beispielsweise bei Sportunfällen, Stürzen und anderen unbeabsichtigten Krafteinwirkungen auf. Die direkte Schädigung des Knorpelgewebes oder eine langfristige Instabilität im Kniegelenk infolge solcher Verletzungen kann zum Abbau des Knorpels führen.

Wiederholte Belastungen und bestimmte Bewegungsroutinen oder Sportarten überlasten das Gelenk und verursachen ebenfalls Knorpelschäden. Besonders betroffen sind Menschen, die beruflich oder aufgrund ihrer sportlichen Aktivitäten häufig das Knie beugen, springen oder andere belastende Bewegungen ausführen.

Oftmals entstehen Knorpelschäden infolge des altersbedingten Verschleißes oder degenerativer Veränderungen. Mit zunehmendem Lebensalter verliert der Knorpel im Knie an Elastizität und Dicke, wodurch das Risiko von Schäden steigt. Gleichzeitig verringert sich im Alter die natürliche Regenerationsfähigkeit der Knorpelschicht, was die Erholung nach Verletzungen erschwert.

Zu den Faktoren, die das Risiko von Knorpelschäden erhöhen, zählen:

  • Übergewicht
  • genetische Veranlagung
  • eine bereits bestehende Knorpelerkrankung oder Gelenkfehlstellung

Methoden zur Untersuchung und Diagnose von Knorpelschäden im Kniegelenk

Die gängigste Methode zur Diagnose eines Knorpelschadens im Knie ist die klinische Untersuchung, bei der der Arzt das Kniegelenk untersucht. So stellt er

  • Schwellungen,
  • Bewegungseinschränkungen und
  • andere charakteristische Anzeichen einer Schädigung des Knorpels

fest. Der Arzt befragt den Patienten nach seiner Krankengeschichte, seinen sportlichen und beruflichen Aktivitäten sowie möglichen Unfällen in der Vergangenheit.

Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) sichern die Diagnose. Die detaillierten Bilder helfen dem Mediziner, das Ausmaß des Knorpelschadens festzustellen, sodass er einen individuellen Behandlungsplan erstellen kann.

Gelegentlich führt der Arzt eine Kniearthroskopie durch. Das ist ein minimal-invasives Verfahren, bei dem der Mediziner ein dünnes Instrument (Arthroskop) in das Kniegelenk einführt. Der Zustand des Knorpels und der anderen Strukturen im Gelenk werden dabei live auf einem Monitor angezeigt. Diese Visualisierung ermöglicht es dem Arzt, das Ausmaß des Knorpelschadens vollumfänglich zu erkennen.

Er hat zudem die Möglichkeit, über das Arthroskop kleine Reparaturen am Knorpelgewebe durchzuführen.

Behandlungsmöglichkeiten und Spezialisten für Knorpelschäden am Kniegelenk

Die Art der Behandlung hängt vom Ausmaß des Knorpelschadens und den auftretenden Beschwerden ab.

Bei milderen Fällen wählen Fachärzte einen konservativen Behandlungsansatz. Dazu zählen

  • die physikalische Therapie,
  • spezifische Bewegungsübungen und
  • die Behandlung der Schmerzen.

Das Ziel des konservativen Behandlungsansatzes besteht darin, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder zu verlangsamen. Dazu stärken die Betroffenen die Muskeln um das Knie und verbessern die Stabilität des Kniegelenks.

Bei fortgeschrittenen Verläufen empfehlen Ärzte häufig operative Therapien. Dazu zählen arthroskopische Verfahren wie die Knorpelglättung (Shaving) und die Knorpelreparatur.

In einigen Fällen ist eine Knorpeltransplantation oder die Implantation von Ersatzmaterial für den Knorpel notwendig. Damit soll das geschädigte Gewebe ersetzt oder repariert werden.

Verschiedene Fachärzte sind an der Behandlung von Knorpelschäden beteiligt. Ein Orthopäde oder Sportmediziner ist normalerweise der erste Ansprechpartner bei auftretenden Beschwerden im Kniegelenk.

An einer Operation sind weitere Fachärzte beteiligt, beispielsweise ein Anästhesist und ein Kniechirurg.

Verlauf und Wirksamkeit der Behandlungsmethoden bei einem Knorpelschaden im Knie

Die Prognose des Krankheitsverlaufs und die Wirksamkeit der Behandlungsmaßnahmen hängen von

  • der Schwere des Knorpelschadens im Knie und
  • dem individuellen Gesundheitszustand

ab. In frühen Stadien hat sich der konservative Behandlungsansatz als wirksam erwiesen. Eine konservative Therapie kann die fortschreitende Schädigung des Knorpels nicht dauerhaft stoppen. Sie trägt aber dennoch dazu bei, die Funktionsfähigkeit des Gelenks über viele Jahre hinweg zu erhalten.

In einigen Fällen lindert der konservative Therapieansatz die Beschwerden deutlich, was mit einer erhöhten Bewegungsfreiheit einhergeht.

Operative Verfahren, insbesondere die Transplantation von Knorpelmaterial, verbessern die Lebensqualität der Patienten häufig spürbar. Knorpelschäden sind aber um eine chronische Erkrankung. Der Arzt versucht daher oft, die Beschwerden zu lindern, statt die Ursache zu beheben.

Zusammenfassung und Fazit

Ein Knorpelschaden im Knie verursacht Schmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit. Betroffene leiden unter Symptomen wie

Die Diagnose eines Knorpelschadens im Knie erfolgt durch klinische Untersuchungen und bildgebende Verfahren. In einigen Fällen führt der Arzt eine Arthroskopie durch, um das Ausmaß des Schadens zu bestimmen.

Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Schweregrad des Knorpelschadens. In milderen Fällen verordnet der Arzt konservative Therapien, um die Muskeln um das Knie zu stärken. Bei fortgeschrittenen Verläufen kommen operative Eingriffe wie die Knorpelglättung, Knorpelreparatur oder Knorpeltransplantation infrage. 

Diagnostiziert ein Arzt die Erkrankung frühzeitig, verlangsamen konservative Therapien den Krankheitsverlauf- So bleibt die Funktionsfähigkeit des Knies erhalten. Operative Eingriffe tragen dazu bei, die Beschwerden zu lindern und den Betroffenen ihre Lebensqualität und Bewegungsfreiheit zurückzugeben.

Quellen

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print