Knorpelschaden an der Schulter - Informationen und Spezialisten

04.10.2023

Viele Menschen haben Schmerzen im Bereich der Schulter. Oft führen sie im weiteren Verlauf zu einer eingeschränkten Beweglichkeit. Ein Knorpelschaden in der Schulter kann im Alltag oder durch sportliche Belastung entstehen. Der Facharzt für Orthopädie ist der Spezialist auf diesem Gebiet.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zu Symptomen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sowie ausgewählte Spezialisten für die Behandlung.

ICD-Codes für diese Krankheit: M94.21

Empfohlene Spezialisten für einen Knorpelschaden in der Schulter

Artikelübersicht

Was ist ein Knorpelschaden in der Schulter

Ein Knorpelschaden entsteht durch Abnutzung oder Verletzung des körpereigenen Knorpelgewebes in der Schulter. Die Schulter ist auf der Innenseite der Schulterpfanne und auf den Oberarmköpfen mit Knorpelfläche überzogen. Dieser Gelenkknorpel ist die Gleitschicht des Gelenkes und sorgt für reibungsarme Bewegungsabläufe. Er ist selbst schmerzunempfindlich.

Bricht diese Knorpelfläche auf oder splittert ein Teil ab, dann entsteht ein Knorpelschaden. Ist er begrenzt, dann spricht man von einem fokalen Knorpelschaden.

Unbehandelt besteht die Gefahr, dass sich dieser begrenzte Defekt mit der Zeit und bei anhaltender Belastung weiter ausdehnt. Ein generalisierter Knorpelschaden ist die Folge. Mediziner sprechen dann von einer Schulterarthrose.

Bei einem unbehandelten Knorpelschaden können außerdem abgesprengte Knorpelstücke im Gelenk schwimmen und weitere Schäden sowie Schmerzen verursachen.

Symptome eines Knorpelschadens in der Schulter

Das Hauptsymptom bei einer Schädigung des Knorpels in der Schulter sind Schmerzen im Schultergelenk beziehungsweise in der Schulter. Sie sitzen in der Regel tief und machen sich durch ein Knacken bemerkbar. Sind die Verletzungen an Ihrem Gelenkknorpel klein, dann haben Sie möglicherweise zu Beginn noch keine Schmerzen. Das liegt daran, dass das Schultergelenk keine tragende Funktion hat.

Knorpelschäden und frei flottierende Teile können auch Reizungen an der Schulterschleimhaut verursachen. Diese können schmerzhaft sein und die Beweglichkeit stark einschränken. Man spricht dann von einer Frozen Shoulder".

Weitet sich die Verletzung aus, dann werden die Schmerzen zunehmend stärker. Auch die Beweglichkeit ist deutlich eingeschränkt. Deshalb ist es ratsam, beginnende Schulterschmerzen ernst zu nehmen. Damit sie sich nicht langfristig zu einer Omarthrose (Schulterarthrose) auswachsen.

Ursachen eines Knorpelschadens

Die Gründe für die Entstehung eines Knorpelschadens in der Schulter sind meist nicht eindeutig festzustellen. Oftmals entstehen sie im Alltag durch Mikroverletzungen, die Sie oft gar nicht wahrnehmen. Beispielsweise durch kleine Unfälle oder Prellungen der Schulter. Ein Knorpelschaden kann auch durch Krafttraining entstehen. Sportarten, die die Schulter stark belasten, zählen zu den häufigsten Auslösern.

Weiterhin sind hohes Übergewicht und ein hohes Lebensalter Risikofaktoren. Betroffen sind auch Menschen, die Berufe ausüben, bei denen sie schwer heben und tragen müssen. Ein dauerhafter mechanischer Stress, der auf Knochen und Gelenke einwirkt, führt im Laufe der Zeit zu einem Knorpeldefekt.

Die Diagnose

Der Facharzt für Orthopädie ist Experte bei der Untersuchung von Erkrankungen im Bereich der Schulter. In einem Anamnesegespräch befragt er Sie ausführlich über die Art und Dauer der Schmerzen. Er erkundigt sich, ob ein Zusammenhang mit einem Unfall oder einem anderen Ereignis besteht. Danach prüft Ihr Arzt die Bewegungsabläufe der Schulter, um festzustellen, wann die Schmerzen auftreten.

Je nach Ausgangslage setzt er unterschiedliche Methoden der Untersuchung ein:

  1. Im ersten Schritt erfolgt eine Röntgenuntersuchung. Diese zeigt, ob Probleme mit den Knochen vorliegen. Der Knorpel lässt sich dabei nicht abbilden.
  2. Im zweiten Schritt erfolgt eine Magnetresonanztomographie (MRT). Dabei werden Verletzungen des Gewebes sichtbar.
  3. Zur finalen Diagnosestellung ist meist eine Arthroskopie (Schulterspiegelung) erforderlich.

Wenn Ihr Arzt einen Knorpelschaden diagnostiziert, dann lässt sich dieser in vier Schweregrade unterteilen.

Therapie & Behandlung

Mögliche Therapieformen sind die konservative Behandlung oder die Operation. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, entscheidet Ihr Arzt anhand des Befundes.

  • Konservative Therapie

Die konservative Therapie eignet sich bei geringen Schäden. Es beinhaltet Medikamente und Physiotherapie. Auch Nahrungsergänzungsmittel, die den Knorpelstoffwechsel stimulieren und unterstützen, sind denkbar. Ziel der Therapie ist es, die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern.

Physiotherapie bei Knorpelschaden in der SchulterDie Physiotherapie hilft, die Mobilität im Schultergelenk zu erhalten oder zu verbessern @ Studio Romantic / AdobeStock

Zunehmend populärer wird auch die Infiltration. Im Rahmen einer Infiltration werden bio-aktive Substanzen in die Schulter injiziert.

  • Operation

Bei der operativen Therapie gibt es zwei Optionen:

  1. Die Reparatur oder Regeneration des Knorpelgelenks: Diese sind besonders bei jungen Patienten und bei Menschen mit begrenzten Schäden interessant. Die Knorpeltransplantation zählt dabei zu den modernen und anerkannten Verfahren. Hierzu bricht der Orthopäde den Defekt auf (Mikrofrakturierung), um eine Einblutung zu erzielen. Die Einblutung regt den Körper an, einen neuen Ersatzknorpel zu bilden. In der Regel sind diese Verfahren minimalinvasiv und werden im Rahmen einer Arthroskopie (Schulterspiegelung) durchgeführt.
  2. Der Ersatz des Knorpelgelenks: Neben der Reparatur können Ärzte auch das Gelenk ersetzen. Das Einsetzen einer Schulterprothese ist vor allem für ältere Patienten oder für Menschen mit Schulterarthrose sinnvoll. Der Schulterchirurg ersetzt die zerstörten Bereiche der Schulterpfanne und des Oberarmkopfes durch einen künstlichen Ersatz.

Verlauf und Prognose

Der Verschleiß des Knorpels selbst ist nicht heilbar. Er lässt sich aber deutlich verzögern beziehungsweise aufhalten, sofern Sie ihn frühzeitig erkennen. Mit der geeigneten Behandlung steigt die Lebensqualität des Knorpels erheblich.

Bestehende Schmerzen lassen sich häufig vollständig therapieren. Die Beweglichkeit wieder vollständig herstellen. Je früher Sie einen Facharzt für Orthopädie oder einen Schulterchirurgen aufsuchen, desto besser sind die Behandlungsergebnisse.

Ignorieren Sie hingegen Ihre Schulterschmerzen, besteht das Risiko, später eine Arthrose zu entwickeln. Hilfreich für eine gute Prognose ist ein gezieltes Muskeltraining für Schulter und Nacken.

Leichte Kraftübungen gehören ebenso dazu wie das Dehnen des Brustmuskels, um das Schultergelenk zu zentrieren. Dabei ist auf Dauer viel Disziplin gefragt, damit die Erkrankung nicht weiter voranschreitet.

Fazit

Schmerzen in den Schultern gehören für viele Menschen zum Alltag. Verschleißerscheinungen des Knorpels sind vielfach dafür verantwortlich. Je früher ein Facharzt das erkennt, desto größer sind die Chancen, die vollständige Funktionalität Ihrer Schultern zu erhalten.

Ziel ist es, die Gefahr einer Arthrose zu minimieren und eine Operation nach Möglichkeit zu vermeiden oder hinauszuzögern. Ein gesunder Lebensstil, Umsicht bei sportlichen Aktivitäten und regelmäßiges Krafttraining und Dehnen sind wichtig, damit Ihre Schulter gesund bleibt.

Quellen

https://schulterinfo.de/knorpelschaden_schulter.html

https://www.netdoktor.de/krankheiten/arthrose/omarthrose/

https://gelenk-klinik.de/schulter/schulterarthrose-omarthrose.html

https://ruecken-zentrum.de/krankheitsbilder/schulter/schultergelenksarthrose-omarthrose/

https://www.muenchen-klinik.de/krankenhaus/bogenhausen/bewegung-muskeln-knochen/orthopaedie-unfallchirurgie/schwerpunkte-spezialgebiete/schulterarthrose/

https://www.researchgate.net/publication/335281500_Omarthrose_-_Pathogenese_Klassifikation_Diagnostik_und_TherapieShoulder_Osteoarthritis-pathogenesis_classification_diagnostics_and_treatment

https://orthinform.de/lexikon/schulterarthrose

https://www.dr-gumpert.de/html/knorpelschaden_schultergelenk.html

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