Insgesamt 33 Gelenke verbinden die 26 Knochen in jedem Fuß. Mehr als 100 Bänder und 20 Muskeln sorgen dafür, dass wir sicher laufen – wenn wir gesund sind. Füße sind sensible Organe.
Fußkrankheiten entwickeln sich durch:
- Falsches Schuhwerk
- Zu hohe Belastung
- Unfälle oder
- Krankheiten
Experten unterscheiden bei den Fußkrankheiten zwischen:
- Belastungsschäden
- Unfallbedingten Verletzungen
- Angeborenen und erworbenen Fehlbildungen
Zu erworbenen Fehlbildungen gehören beispielsweise:
Zu den häufigen Fußkrankheiten und Fehlstellungen gehören:
Der Hallux valgus entsteht meist durch Veranlagung (erbliche Vorbelastung) @ banusevim /AdobeStock
Der häufigste Grund, warum Menschen einen Orthopäden aufsuchen, sind Schmerzen in den Füßen. So vielfältig wie die Fußkrankheiten selbst sind auch die Symptome, die auf eine Krankheit hinweisen.
Ein Fersensporn beispielsweise zeigt sich möglicherweise mit Schmerzen in der Ferse und unter der Fußsohle.
Verschleiß oder Risse in der Achillessehne verursachen unangenehme Nervenschmerzen.
Schmerzen im Fuß können auf Nerven-Engpass-Syndrome hinweisen, aber auch auf Durchblutungsstörungen etwa durch Gefäßkrankheiten.
Sogar ein Bandscheibenvorfall zeigt sich gelegentlich mit Schmerzen im Fuß. Bei Diabetikern zeigt sich eine beginnende Neuropathie oft mit beidseitigen Nervenschmerzen in den Füßen.
Der Hallux valgus ist eine Fehlstellung, bei der der Großzeh und ein Mittelfußknochen zur Seite hin abweichen. Dies macht sich bemerkbar mit einer Verlagerung des großen Zehs, außerdem bildet der Mittelfußknochen einen herausragenden Ballen. Der verursacht im Schuh oft eine schmerzhafte Druckstelle.
Eine Morton Neuralgie kann sich mit stromschlagartigen Schmerzen zwischen den Zehen zeigen.
Ursachen für Fußprobleme können sein:
- Belastungen und Gefahren im Alltag
- Falsches Schuhwerk
- Mangelnde Pflege oder
- Krankheiten wie Diabetes
So gelten hochhackige oder zu enge Schuhe als wenig förderlich. Stattdessen helfen gutsitzende, bequeme Schuhe, um Fehlstellungen vorzubeugen. Sorgfältige Pflege kann vor Hühneraugen oder Fußpilz schützen.
Wichtige Risikofaktoren für Fußkrankheiten im Überblick:
- Ungeeignete Schuhe
- Zu hohe Belastung durch Übergewicht
- Mangelnde oder falsche Pflege
- Krankheiten, die sich auf die Füße auswirken
- Fehlstellungen nach Unfällen und Verletzungen
- Genetische Veranlagung wie bei Hallux valgus oder Arthrose
Wichtig für jede Diagnose von Fußkrankheiten ist die Anamnese. Der Arzt fragt die Entstehungsgeschichte der Symptome ab.
Anschließend betrachtet er den Fuß. Auch auf den restlichen Bewegungsapparat wirft der Arzt einen Blick. Manuelle Untersuchungen der Füße können zur Diagnostik gehören, je nachdem, welche Krankheit in Frage kommt, auch spezielle Tests. Häufig werden standardisierte Röntgenaufnahmen gemacht.
Auch diese Methoden gehören zu den Diagnostikverfahren bei Fußkrankheiten:
- Ultraschalluntersuchungen
- Computertomographie
- Nerven- und Gefäßuntersuchungen oder
- Dynamische Fußdruckmessungen mit Videoanalyse
Einen Spreizfuß diagnostizieren Ärzte beispielsweise mit Blickdiagnose, Röntgenaufnahmen und eventuell weiteren Untersuchungen, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Vergleich Plattfuß, Hohlfuß, Spreizfuß und Knickfuß @ Henrie /AdobeStock
Die passende Therapie für eine Fußkrankheit ist individuell.
Folgende Faktoren spielen bei der Therapieauswahl eine entscheidende Rolle:
- Alter der Patienten
- Knochenqualität
- Stärke der Fehlbildung und
- Ansprüche im Alltag an den kranken Fuß
Bevor eine chirurgische Behandlung wie von Hallux valgus überhaupt in Betracht kommt, nutzt der Arzt zunächst konservative Therapiemöglichkeiten.
Diese unterscheiden sich je nach Krankheitsbild: Physiotherapeutische Übungen trainieren Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder gezielt.
Bei manchen Verletzungen und Erkrankungen ist eine Gipsbehandlung nötig, etwa bei Frakturen.
Schwellungen klingen mit leichten Kompressionen und dem Hochlegen des Fusses unter Umständen ab.
Entzündungshemmende Schmerzmittel oder Injektionen bestimmter Wirkstoffe zählen ebenfalls zum Repertoire, mit dem Fußspezialisten ihren Patienten helfen.
Nicht zuletzt bieten orthopädische Schuhe und Einlagen Linderung gerade bei einer Fehlstellung.
Helfen konservative Therapien nicht weiter, ist ein chirurgischer Eingriff eine Lösung. Schmerzhafte Hammerzehen und Hallux valgus korrigieren Ärzte mit minimalinvasiven Eingriffen.
Diabetiker leiden oft unter Fußkrankheiten: Hier sind je nach Krankheitsverlauf in fortgeschritteneren Stadien ebenfalls manchmal operative Therapien nötig.
Je nach Krankheitsbild verlaufen Fußkrankheiten sehr unterschiedlich. Grundsätzlich aber gilt: Je früher die Ursache von Fußschmerzen bekannt ist, desto besser die Behandlung.
Daher ist der Besuch beim Hausarzt und Spezialisten unerlässlich, wenn Fußschmerzen ohne erkennbare Ursache das Laufen zur Qual machen.
Die Beschwerden eines Fersenspornes bessern sich oft schon unter konventionellen Methoden wie geeigneten Übungen und angepasstem Schuhwerk.
Der Ballenzeh oder Hallux valgus verstärkt sich unbehandelt und kann zur Arthrose führen. Eine Therapie kann den Fortschritt der Fehlbildung aufhalten und auch die Schmerzen verringern. Reicht das nicht mehr aus, bringt die chirurgische Therapie bei einem Großteil der Patienten gute oder sehr gute Ergebnisse.
Beim Knick-Senk-Fuß helfen angepasste Einlagen vom Orthopäden: Sie unterstützen die Therapie und die Korrektur der Fehlstellung.
Die Einlagen stützen das Fußgewölbe und richten es auf. Das wiederum untersützt eine gesunde Körperhaltung. All das kann zu einer deutlichen Schmerzlinderung führen.